Expedition Rotes Meer, Katastrophen, Glück, Erfolge Teil 2

  • Am Nächsten Tag ging’s dann in den Süden, es wurde geschleppt und an verschiedenen Plätzen gejiggt. Nun kamen die ersten besseren Fische an Bord.
    Lars fing einen schönen Grouper mit ca. 7 Kg und Karsten einen Snapper in etwa der gleichen Größe und dann ging plötzlich der ersten Thunfisch an den Haken, ein schöner Doggy, die, wie sich später herausstellte, der Hauptfisch beim Jiggen werden sollte, das hätte keiner vermutet.




    Einer der Doggies wurde gleich an Ort und Stelle zu Sashimi verarbeitet, frischer geht´s nicht.

    Am Abend, es wurde gerade finster, gerieten wir noch in eine richtige Doggie Treibjagd, innerhalb von wenigen Minuten kamen 9 Fische an Board, keine Riesen, aber alles schöne Fische zwischen 5 und knapp unter 10 Kg, ein paar deutlich stärkere Fische gingen im Drill verloren.
    Ich konnte auch meinen ersten Doggy fangen, die Freude war riesig und die Stimmung wurde echt gut.

    Am Abend vor Anker wurden wieder zwei Angeln mit Köfis ausgelegt, aber ohne Erfolg.
    Am nächsten Tag präsentierte sich das Meer spiegelglatt, gute Bedingungen zum Poppern also. Wir fuhren das erste Riff an, der Captain driftete quer zur Kante und wir warfen unsere Popper. Nach einigen Würfen konnte ich überrascht feststellen, daß die Rute richtig gut werfen konnte und auch das animieren der Popper funktionierte recht gut, aufgrund des Gewichts, der Kopflastigkeit und des kurzen Griffhebels artete diese Fischerei zwar in Schwerarbeit aus, aber egal, Hauptsache, ich konnte fischen.
    Es gab auch die ersten Attacken, Lars konnte gleich zwei schöne Bluefin Travellys fangen, die erhofften GT´s ließen sich aber noch nicht blicken und auch bei mir gab´s nichts.

    Am Abend kamen wir wieder in eine Doggie Treibjagt, wieder wurden einige schöne Fische beim Jiggen gefangen, ein paar Große gingen im drill verloren, bei mir gab’s einen schönen Bluefin Travelly.

    Bei Olav gab es einen schönen Amberjak, ca. 7 Kg.

    Am nächsten Tag waren natürlich Alle ganz heiß aufs Poppern, allerdings hatte der Wind aufgefrischt und der Wellengang war beachtlich, keine optimalen Bedingungen fürs Poppern also. Nach einigen erfolglosen Versuchen wechselte Olav auf Stickbait und bekam sofort eine Attacke. Aha, so geht das also, Alle wechselten auf Stickbait um, diese Köder sind auch bei Wellengang noch gut zu führen und die Fischerei ist eindeutig weniger Kräfteraubend.
    Nun gab es regelmäßige Attacken, hauptsächlich von großen Hornhechten.
    Als ich wieder mal meinen Stickbait einholte, verspürte ich zweimal einen ganz leichten Zupfer. Als ich den Köder aus den Wasser hatte, sah ich über die ganze Länge des Stickbaits Halbkreisförmig tiefe Kerben von scharfen Zähnen, das war mal sicher kein Hornhecht, eher ein Barrakuda oder Grouper, auf jeden Fall nichts Kleines, schade, daß er nicht hängenblieb.
    Wir trieben weiter die Riffkante entlang, ein Wurf nach den Anderen erfolgte ohne Aktion, langsam gingen mir die Kräfte aus.
    Als der Kapitän einen Platzwechsel vorschlug, war ich richtig froh, endlich eine kleine Pause zu bekommen. Auf der riffabgewandten Seite des Boots sah ich einen kleinen einzelnen Felsen, der dicht unter die Oberfläche ragte. Egal, einen Wurf noch. Ich überwarf den Felsen und begann einzuholen.
    Plötzlich, wie aus den Nichts, ging ein hammerharter Schlag durch die Rute. Der Fisch setzte sofort zu einer Flucht an und riß mehrere Meter Schnur von der straff zugedrehten Rolle, die Rute bog sich mächtig durch aber sie hielt und konnte wirklich Kraft aufwenden.
    Das muß ein GT sein, der Fisch, wegen dem ich hergekommen war, schoß es mir durch den Kopf, jetzt nur nichts falsch machen. Das Boot war einstweilen vom Riff weggetriftet und der Fisch kämpfte im Freiwasser, nun war die Zeit auf meiner Seite.
    Der Fisch setzte nun seine ganze Breitseite in die Trift, immer wieder unterbrochen von kurzen Fluchten. Dann kam er langsam zum Boot. Der Bootsmann wartete schon mit den Gaff, wir machte ihn aber darauf aufmerksam, daß wir den Fisch wieder zurücksetzten wollen, also wickelte er sich einen Lappen um die Hand, ein schneller Griff und der Fisch lag im Boot. Der Jubel war unbeschreiblich, mein erster GT, ein super fisch, wir haben in einstimmig auf etwa 12-13 kg geschätzt, ich war vor Freude wie weggetreten
    Nach einer kurzen Fotosession wurde er wieder zurück ins Wasser gelassen und schwamm davon.


    Nun waren Alle hochmotiviert, im Sekundentakt flogen die Stickbaits an die Riffkante und dann knallte es auch bei Lars. Wir sahen sofort, das muß ein noch besserer sein. Gott sei Dank hatte er etwas entfernt vom Riff gebissen und Lars konnte ihn von den scharfen Korallen fernhalten, dann kam auch dieser Fisch an Bord, diesmal einstimmig auf ca. 20 Kg geschätzt.
    Die Euphorie war riesengroß und wir versuchten noch unser Glück an einigen anderen Riffen aber heute gab’s keinen weiteren GT mehr.

    Am nächsten Tagt ging’s wieder zurück in Richtung Hamata. Zuerst wollten wir aber noch am Kap von Ras Banas Poppern. Ras Banas ist eine lange, karge Felszunge mit einen großen Riff davor, ein Platz, der geradezu nach GT roch, wo sonst, wenn nicht dort.
    Der Wind wehte ziemlich stark, das Werfen wurde mühsam und auch das führen der Stickbaits wurde zunehmend schwierig, da sich immer wieder große Schnurbögen bildeten.
    Ich holte wieder mal meinen Stickbait ein als es plötzlich direkt dahinter einen riesen Schwall gab, leider ging die Attacke daneben, das war kein Kleiner.
    Dann war bei Michael Aktion angesagt, allerdings nur für eine Sekunde. Sein Köder wurde genau an der Riffkante gepackt, die Bremse heulte kurz auf, dann flatterte traurig die gerissene Schnur im Wind, dieser GT ging sofort in die Korallen, „gereeft“, wie man so schön sagt.
    Am Nachmittag fuhren wir schleppend zurück Richtung Hamata, wieder nichts auf die Ruten aber auf die tiefen Handleinen gab´s einen Doggy, einen Barrakuda und eine Königsmakrele, beide ca. einen Meter lang.

    Wir versuchten noch unser Glück an mehreren stellen beim Jiggen, es wurden einige kleine Grouper gefangen aber nichts Sensationelles mehr.
    Am Morgen gings dann in den Hafen von Hamata, die Tour war vorbei.
    Zusammenfassend kann ich sagen, mir hat es im Endeffekt wirklich gut gefallen, die Organisation von Kai und seinen Global Fishing Adventures war topp, für das Problem mit den Gepäck konnte er absolut nichts, das war die alleinige Schuld von Air Berlin.
    Ich habe von meinen Kollegen wirklich tolle Hilfe und Kameradschaft erlebt, ohne Sie wäre die Tour für mich bereits am ersten Tag gelaufen gewesen.
    Hier noch ein Foto von der ganzen Truppe, Kai hat fotografiert.

    Zum Revier muß man sagen, man kann das Rote Meer natürlich von der Fischdichte her nicht mit Topdestinationen wie Madagaskar oder Ascencion Island vergleichen, es gab etliche Stunden beim Jiggen ohne einen Biss, die Fische mußten richtig erarbeitet werden aber es wurden doch einige gute Fische gefangen, ein paar richtig Gute gingen im Drill verloren und 4 GT Attacken in zwei Tagen sind jetzt auch nicht so schlecht, besonders wenn man bedenkt, das wir Alle keine erfahrenen Meeresangler waren, für mich z.B. War das dass erste Mal Poppern, und wir konnten auch erst 2 Tage später in den doch viel fischreicheren Süden fahren.
    Ich glaube aber, daß wir dort erst an der Oberfläche gekratzt haben, das Ganze war auch eine Art Testtour, es war noch keiner von Uns dort, nächstes Mal kennen wir dann auch schon die Stellen und Begebenheiten besser, da ist sicherlich noch die eine oder andere Überraschung drinnen.
    Wer also täglich viele große Fische fangen will, ist sicherlich woanders besser aufgehoben, zahlt dafür aber auch mindestens das Doppelte.
    Wer eine schöne Woche auf See verbringen und ein paar schöne Fische fangen will, wobei immer auch die Chance auf einen richtigen Kracher besteht, der ist in Ägypten genau richtig, besonders, wenn man noch Neuling ist und in diese Art der Fischerei mal „reinschnuppern“ will, ohne gleich Unsummen auszugeben.
    Nächstes Jahr ist übrigens wieder eine Tour geplant, ich bin auch wieder dabei.
    Hoffe, es hat euch gefallen
    TL
    Johannes

    Einmal editiert, zuletzt von trickyfisher ()

  • Petri Heil!



    Mein absoluter Albtraum - ohne Tackle am Urlaubsort ankommen .... ;(


    Als ich mit Kaibutsu (Sebastian) nach Sokotra geflogen bin, schlug er vor, dass wir die Ruten in den Rohren mischen, sodass für den Fall das eins von beiden nicht ankommt jeder zumindest eine eigene Jigging und eine Spinn-/Popperrute hat. Ich würde das wenn möglich in Zukunft wieder so handhaben, v.a. wenn es irgendwo hingeht, wo kein Ersatz aufzutreiben ist.

    MfG Lorenz

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