Endliiiich ist es so weit. Endlich ist es so weit ... endlich ist es soweit ... denke ich mir die ganze Zeit beim Klamotten packen.
Das Angeltackle liegt natürlich schon Tage gepackt bereit, aber die Klamotten wollte ich nicht voreilig packen ... sondern erst den Wettergott abwarten.
Die Sonne sollte sich die nächsten Tage zeigen, aber der Wind auch frisch blasen .. nun denn ... mehr ging nicht in die Tasche & ich war für alles gerüstet.
Zuvor ging es in die Berliner Richtung wo 2 Freunde am nächsten Tag zusteigen wollten.
Ich war überpünktlich, aber zuhause hätte mich nun nichts mehr ruhig auf dem Stuhl halten können ... somit entschlossen wir uns, noch ein wenig im Süsswasser zu fischen.
2x Hardbait gegen 1x Fly ... wie immer, die Tubenfliegen waren den Wobbler fast haushoch überlegen !
4 Barsche & 3 Hechte am Hardbait (2 Angler) gegen 10 Barsche & 3 oder 4 Hechte auf Tuben (1 Angler).
Das Ergebnis war nicht überraschend .. denn es ging die letzten ca. 15 male, ebenso aus.
Irgendwann versank die Sonne hinter dem Horizont & normalerweise wird man wehmütig, wenn ein Angeltag zu Ende geht ... nicht aber, wenn der nächste Tag so beginnt, wie der vorherige aufhörte ... MIT FISCHEN !
Noch bevor der Wecker um 4 Uhr zum Aufstehen nervte .. war ich hellwach ..
Kaffee & Frühstück klar gemacht .. das restliche Gerümpel ins Auto gepackt. Batterien von den Stationen genommen & reisefertig gemacht & pünktlich 4.30 Uhr, stiess unser 3ter Mann zu uns.
Los ging ... ettliche Stunden später, war die Ostsee zuerst zu riechen & dann zu sehen .. schönes Dänemark .. die Vorfreude stieg immer mehr.
Unterwegs entschlossen wir uns, gar nicht erst zur FeWo zu tuckern, sondern gleich das Boot zu wässern & mit dem Fischen zu starten .. solch eine einheitliche Abstimmung sollte der Traum einer jeden Volkspartei sein.
In Windeseile waren die Floater übergezogen & selbst die sonst ungewollte 100000kg Tasche mit den Downriggern & den Bleien wurde freudig von uns aus dem Auto gewuchtet & zum Boot geschleppt.
Der Wind war frisch & wehte mit ca. 4 Bft. ... alles noch im Rahmen dachten wir uns. Los gings...
Die Geräte wurde montiert & zielstrebig tiefes Wasser angesteuert.
Die Wassertemperatur betrug im Schnitt 5°C. Nicht wirklich vielversprechend .. wir hätten mit mehr gerechnet. Keine Brieslingsschwärme weit & breit zu sehen ... nichts .. das einzigste Echo was es gab, war jenes der Dorsche .. ÜBERALL. Kaum liefen die Köder auch nur ein Stück weit in Grundnähe, stiegen die Dorsche ein ... man hätte pro Tag, wenn man denn gewollt hätte, gut & gerne 200 Dorsche fischen können. WOLLTEN WIR ABER NICHT !
Unser definitives Ziel war Salmon salar ..
Andere mögen denken ... Dorsch, was gibt es daran zu verachten ... aber wenn man stets & ständig die Planerboards oder Downrigger neu montieren & auslegen muss, beginnt es irgendwann zu "nerven".
Selbst in oberen Wasserschichten, ja sogar auf extrem flachlaufende Apex am Boards ohne Katharinenbleie, stiegen Dorsche ein ... UNGLAUBLICH !
Ab & an hefteten sich die ersten Hornschnäbel an .. oftmals unbemerkt hingen sie sowohl an den tieflaufenden Ködern am Downrigger, aber logisch, auch an den Boards.
Dazu kam an diesem Tag extrem dichter Nebel mit Sichtweiten unter 30m.
Dieser zog binnen 5 Minuten auf & hätte jeden in arge Schwierigkeiten gebracht, der weder Kompass, noch GPS oder andere Hilfsmittel dabei hat. Deshalb die Warnung: Wenn kein GPS, dann immer wieder mal mit dem Kompass das Land orten ! Kein Fisch ist sein eigenes Leben wert !!!
So verging der erste Tag, ohne echtes Silber an Board geholt zu haben .. nur Katzensilber, Hornfische & Dorsche gab es & mussten gesäubert werden.
Am Abend beschlossen wir, den nächsten Tag in Ufernähe zu fischen .. das Wasser war dort gut 1°C wärmer. Wenn schon kein Salar, dann eben Forelle, war unser gestecktes Ziel.
Die See empfing uns mit so seichten Wellen ... fast windstill lag sie vor uns.
Ob dies nun gut oder eher schlecht war, konnten wir noch nicht einschätzen.
Wieder durchschnitten die Boards & die Downriggerseile die Waseroberfläche.
Wir fuhren teilweise bis zu 4m unter Land & konnten, wenn sich die Sonne zeigte ... an den Steinkanten & Krautfeldern ettliche Dorsche, Platte & auch einige Meerforellen SEHEN. Ein unglaubliches Panorama bot sich uns.
Wieder bissen Dorsche auf alles was ihnen vor die Nase kam ... als bester Köder für den ungewollten Fisch erwiesen sich schwarz/metallische Northern Kings.
Auch gab es diesesmal Forellenkontakt .. ein sehr gutes Exemplar konnte sich leider vor dem Boot verabschieden .. aber jeder hat seine Chance, auch der Fisch
Die Kisten füllten sich rasant mit Dorsch & Hornfisch ... Sandaale kreuzten in kleineren Schwärmen unter dem Boot ... die Sonne brannte immer stärker ... nur der Wind flaute immer mehr ab ... wo er doch schon nahezu nicht existierte, als wir starteten .. somit hatten wir irgendwann Ententeich.
Uferangler konnten wir mit Fliegenruten ausmachen .. & kreuzten irgendwann wieder etwas tiefer. Ein sehr stattlicher Dorsch stieg dort dann auf 50cm unter der Oberfläche angeboteten Apex in Forellendekor ein .. dieser Drill forderte wirklich meine ganzen Kräfte ... war aber ein Klax, gegen jenen, der mich noch erwartete ...