Alle erzählen und berichten wir gerne von tollen Fängen, auf
die wir stolz sind! Die harte Arbeit die es oft
kostet, die Geduld die man aufbringen musss
und die viele Zeit die man rein steckt, um zum Erfolg zu kommen
nach dem man sich sehnt, gerät gerne in Vergessenheit.
In unserer schnelllebigen Internetwelt, in der wir
fast täglich von Nachrichten und Bildern mit und über tollen Fängen umgeben sind
und Ausnahmefischerei sich auf Euro Beträge reduziert, um auf den Fisch
gesetzt zu werden, da verblasst die Realität eines hart erarbeiteten Fisches...
daher die Motivation meinen letzten
Trip mit euch zu teilen, mit einem Lächeln im Gesicht
und das ganz ohne Fischkontakt
Anfang bis Mitte Junli diesen Jahres
fanden sich die Tunaschwärme wieder in großen Mengen in der Adria
ein, es schien eine gute Saison zu werden! Mir wurde von
Tagen mit 4, 5 und Mehr Tunen berichtet. Regelmäßig Fische über 100kg
und ab und an mal einer über 150kg...
...Wochen lang ging das so. Die Finger
kribbelten zunehmend und es fiel von Tag zu Tag schwerer nicht in
Tagträumerei zu verfallen. Es war kaum noch möglich sich auf die
Arbeit, Frau und Haus zu konzentrieren, das Salzwasser rief schon so
laut, das die Welt drum herum fast verblasste... aber so ist das mit
uns Junkies
...ein kleiner Fix würde schon reichen
...da tat sich spontan ein kleines
Zeitfenster auf, den wirtschaftlichen Verpflichtungen und
strukturierten Strängen des Alltags zu entfliehen. Hastig ein paar
Anrufe getätigt, ein kleines Boot und die Logistik drum herum
organisiert – an dieser Stelle ein herzliches Danke @Fortuna,
liebe und hilfsbereite Menschen wie dich gibt es nicht viele Patrick
Fast über die eigenen Füße stolpernd
ein Bündel Ruten zur Eingangstüre gestellt und mich im
Schneidersitz mittig im Wohnzimmer platziert. Taschen, Elektronik,
Rollen, Schnüre, Kleinmaterial, Lures usw im Kreis um mich herum, als plötzlich die
Eingangstüre aufging und eine liebliche Stimme auftönte: ''Schatz,
wo fahren wir denn hin?“
...ich wusste doch irgend etwas hatte ich nicht bedacht
So war von einem Moment auf den Anderen klar, es
wird kein Hardcore Junkie Fishing Trip, sondern ein Familienausflug
mit Boot
Aber das spielte zu dem Zeitpunkt keine
Rolle mehr. Das Wasser war greifbar nahe, ich konnte es fast
schmecken und ein paar zusätzliche Reisetaschen später trennten
mich nur noch ein paar hundert läppische Kilometer von dem wohligen
Gefühl eines aufröhrenden Außenboarders.
Mein Boot für die kommenden 3 Tage war
die Nina, eine Trophy Bayliner mit einem 115PS Mercury 4 Takter
hinten dran. Alles was man so braucht...
Abends noch das Tackle geriggt und an
Board gebracht, das Boot klar gemacht und dafür gesorgt das Alles
für den Folgetag bereit war.
Das Aufröhren des Motors, die Vibrationen durch den ganzen Hull,
endlich wieder ein Steuerrad in den Händen... Geil
Die Sonne stand bereits hoch als wir am
ausgewählten Spot eintrafen. Keine Vögel, kaum Drift.
Aber was man so mitbekommt waren die
letzten Wochen sehr erfolgreich... Die Chumspur gestartet und 3 Ruten
in verschiedenen Tiefen gesetzt, den Fishfinder immer im Blick. Nach
2 Stunden eine neue Drift und so ging das bis in den späten
Nachmittag.
Kein Strike, nichtmal ein Echo auf dem
Sounder, nada
Am zweiten Tag, ein neuer Spot, das
selbe Lied. Chumspur starten, Ruten auslegen, den Fishfinder im
Blick... Blue Screen, ab und an mal etwas Futterfisch.
Mittags dann... da war doch was?!
Ein kleiner 40cm langer Hai hatte sich
an den Circle Hook verirrt. Gerade zu groß um ihn als Live Bait
direkt wieder runter zu lassen