Driftfischen auf Thun in Zadar im August 2016
Ein kleiner Bericht über einen Kurztrip nach Zadar zum
Driften auf Thunfisch bei Patrick Baier.
Die Anreise mit Eurowings von KölnBonn nach Zadar ist kurz,
nach 1 Stunde und 20 Minuten landete der Flieger pünktlich in Zadar und bereits
im Sinkflug konnte man einen guten Eindruck von der Adria und den zahlreichen
kleinen Inseln gewinnen. Auch wenn das Wetter im August in Köln schon
ordentlich war, so war es vor Ort noch ein ganzes Stück wärmer, um nicht zu sagen
heiß. Wenn man Shorts und Flipflops mag ist man hier gut aufgehoben. Darüber
hinaus bin ich dort nur freundlichen Menschen begegnet. Mit Englisch kann man
sich problemlos verständigen und oft kommt man auch mit deutsch ein wenig
weiter.
Vor Ort haben wir dann zunächst alle Vorbereitungen
getroffen und ich konnte Patrick dabei begleiten und so noch mehr Eindrücke
gewinnen, was mir sehr gut gefallen hat. Von seinem Tackle Lager vor Ort, zur
Behörde für die Lizenz bis zum Sardinenhändler, wo wir die Kühltruhe noch
einmal mit frischen Sardinen füllten. Und dann war es auch an der Zeit das
Tackle auf die Maxi zu bringen, die in diesem Augenblick mit den ganzen Ruten
in den Haltern an einen Igel erinnerte.
Das verfügbare Tackle das Patrick
seinen Gästen anbietet lässt keine Wünsche offen. Multirollen von Shimano und
Penn, Stationärrollen von Shimano, Ruten von Alutecnos, Shimano, Penn, Expert
Graphite und Custom Build decken jede Art der Fischerei ab die man dort
betreiben kann. Mittlerweile war es schon später Nachmittag und für den
nächsten Tag war ab Mittag Bura angesagt. Von daher beschlossen wir noch
schnell eine Kleinigkeit zu essen und es dann schon mal in der Nacht zu
probieren und in den frühen Morgenstunden den Sardinenbooten einen Besuch
abzustatten. So fuhren wir raus und probierten es zunächst an den Käfigen, was
ich noch nicht kannte und ankerten im Anschluss in einiger Entfernung zu den
Käfigen. Der Sardamatic beförderte kontinuierlich eine Futterspur ins Wasser,
welche regelmäßig mit einigen größeren Sardinenstücken bereichert wurde, und
als die Sonnen untergegangen war kam noch ein Unterwasserlicht zum Einsatz.
Nach einiger Zeit stellten sich die ersten Gäste ein, nicht ganz das was wir
gehofft hatten, aber ein sehr schönes Schauspiel wenn sich Kalmare, Stöcker,
Makrelen und Hornhechte im Licht der Lampe an der Futterspur einstellen. Zum
Zeitvertreib und zur Aufstockung der Ködervorräte fingen wir einige Stöcker mit
einem Sabiki an einer ganz leichten Rute. Somit waren wir auch schon mal von
dem Schneiderdasein erlöst. Der Fishfinder blieb, abgesehen von etwas
Futterfisch, blau und ruhig. Da wir bereits etliche Stunden auf den Beinen
waren und sich die Müdigkeit breit machte beschlossen wir im Wechsel ein wenig
zu schlafen. Ich war gerade für gefühlte 5 Minuten eingenickt, als ich von dem
schönsten Wecker den es gibt geweckt wurde. Also rauf aufs Deck wo Patrick
bereits an der Rute stand und mir sagte das er gerade einen Rochen gesehen
hätte und er davon ausgeht das sich der Rochen am anderen Ende der Leine
befindet. Ich hatte keine Ahnung und fing an zu drillen, was an dem 50 lbs
Gerät aber eher einem einholen gleicht. Kurz darauf erschien der Rochen im
Licht der Unterwasserlampe. Da Patrick den Rochen als ungenießbar und mit
giftigem Stachel versehen identifizieren konnte, kappten wir das Vorfach kurz
über dem Haken und entließen den Rochen in die Nacht. Danach konnte ich noch
etwas schlafen bevor wir uns in aller Frühe zu den Sardinenbooten aufmachten.
Wir hatten bereits beim ankern drei Boote in der näheren Umgebung ausgemacht
und hofften so wenigsten bei zwei Booten einen Versuch starten zu können. Also
warteten wir bis die Boote mit dem einholen der Netze begannen und Patrick
navigierte uns so nah wie möglich an die Sardinenboote damit wir dort einen
Versuch starten konnten. Das ist schon ein Erlebnis. Jedoch hatten die
Sardinenboote auch nur wenig Sardinen in ihren Netzen und auch auf dem
Fishfinder war nicht viel auszumachen. So holten wir das Tackle ein und begaben
uns zurück nach Zadar.
Da am nächsten Tag der Wind zu stark zum rausfahren war,
konnten wir die Zeit nutzen um noch einige Dinge zu erledigen und auch um einem
der örtlichen Tackle-Dealer einen Besuch abzustatten. Also waren wir bei Nevico
(http://www.nevico.hr) und das lohnt sich. Von
Ruten, Rollen über Schnur bis zu hochwertigen Kleinteilen ist alles vorhanden.
Sollte man wirklich mal etwas zu Hause vergessen haben ist das also überhaupt
kein Problem. So verging die Zeit zügig und die Wettervorhersage stellte gute
Bedingungen in Aussicht. Also wurde wieder alles fertig gemacht und im
Morgengrauen ging es raus aufs Wasser. Für diesen Tag hatte Patrick einen
Offshore Platz ausgewählt und als er das Boot richtig in die Drift gelegt hatte
ging es los. Sardamatic fertig machen, anfüttern und drei Ruten auslegen.
Hierbei kam Gerät in den Klassen 50 lbs, 70 lbs und 80 lbs zum Einsatz. Hier
wurden Sardinen am Circlehook mit Blei beschwert und in unterschiedlichen
Tiefen ausgebracht. Die 80er tief und weit, zusätzlich mit Ballon, die 70er
etwa im mittleren Bereich und die 50er noch etwas höher. Zusätzlich wurde noch
eine Jigrute mit 20.000er Saragossa zu einer zusätzlichen Freeline umgebaut.
Dann passierte erstmal nichts. Zum Zeitvertreib und in der Hoffnung etwas für
den Grill zu fangen legten wir noch eine Grundrute mit Überbeissermontage aus.
Hier stellte sich bald ein erster Erfolg in Form eines kapitalen Petermännchens
ein. Nicht ganz der Kovac auf den wir gehofft hatten, aber immerhin. So blieb
uns nicht viel mehr zu tun als den Sardamatic zu füllen und regelmäßig ein paar
größere Sardinenstücke in die Futterspur zu werfen. Zwischendurch meldete sich
der Fishfinder, aber nur kurz und dann passierte erstmal nichts. Bis zu dem
Augenblick als sich die Penn mit ihren Klicker meldete und die Alutecnos Rute
eine schöne Verbeugung machte. Schnell holten wir die anderen Ruten ein und ich
konnte anfangen den Fisch zu drillen. Patrick, der zu diesem Augenblick gefühlt
10 Dinge gleichzeitig erledigt hatte, gab mir noch den Black Magic und hatte
zwischenzeitlich die Maschinen gestartet und machte direkt noch ein paar Fotos.
Der Fisch legte einen schönen Run hin und ich konnte anfangen ihn ranzupumpen.
Etwa 10 Minuten später hatten wir den Fisch am Boot und sahen auch warum dies
vergleichsweise schnell ging. Der Haken war sauber im Maulwinkel, aber der Thun
hatte sich mit der Schwanzflosse im Leader verfangen, was denn Drill
entsprechend verkürzt. Nichts desto trotz, meine Freude war riesig, der erste
schöne Blauflossenthunfisch für mich. Und mit 136 cm Länge und geschätzten 40
kg Gewicht auch kein ganz kleiner. Die Freude an Deck war groß.
Der Thun wurde
versorgt, die Ruten neu ausgelegt aber der Fishfinder blieb stumm. Jedoch
konnten wir nach einiger Zeit einen Blauhai ausmachen, der an der Oberfläche
jagte. Ein erster Versuch mit Spinnrute und Casting Jig blieb erfolglos und der
Hai verschwand wieder. Einige Zeit später tauchte er wieder in der Chum Line
auf und wir brachten die Jigrute mit der Freeline zum Einsatz. Es dauerte nicht
lange und die Schnur begann sich zu bewegen. Langsam die Bremse zudrehen und
vorsichtig Spannung aufbauen, und sitzt. Der Circlehook hat zugepackt und an
der PE 5 Jigrute sorgte der Blauhai mit geschätzten 8 Kilo für ein kurzweiliges
Intermezzo. Kurz vor dem Fototermin kann er sich jedoch selbst releasen und
verschwand im Blau.