Taiwan November 2023

  • Hallo Leute

    Ich bin gerade in Japan und Taiwan unterwegs und möchte euch ein paar angeltechnische Eindrücke schildern. Auch wenn ich nur einen einzigen Tag auf dem Wasser war, hat diese Reise (welche eigentlich nichts mit angeln zu tun hatte) viele Eindrücke hinterlassen und ich habe mal wieder sehr viel gelernt.


    Da es aus der Schweiz aus keinen Direktflug nach Taiwan gibt, sind wir über Tokio geflogen und haben uns ein paar Tage die Stadt angeschaut. Natürlich durfte ein Besuch in einem japanischen Tackle-Shop nicht fehlen. Ich habe mir einen Shop rausgesucht, welcher in der Nähe eines Ortes war, welchen wir sowieso besuchen wollten. Angepriesen wurde dieser mit "der grösste Tackle-Shop in Tokio für Salzwasserangeln". Vor Ort war das auf den ersten Blick schon etwas enttäuschend, da der Shop vielleicht 100 m2 gross war. Aber das Sortiment konnte sich echt sehen lassen. Bei den Ruten gab es eine grosse Auswahl von Ripple Fisher, Yamaga Blanks und anderen Marken im höheren Preissegment. Auch Shimano-Ruten aus dem hohen Preissegment waren zu finden, welche ich in Europa bisher nicht gesehen habe, aber welche durchaus spannend waren. Preislich alles deutlich günstiger als die Preise welche man in Europa bezahlt.


    Auch in Sachen Braids, Popper, Stickbaits, Terminal Tackle, Jigs, Casting Jigs etc nur das Beste. Owner, Decoy, Varivas, Gamakatsu um nur ein paar der geläufigen Namen zu nennen. Und auch hier gab es viele Modelle, welche ich in Europa bisher noch nirgendwo gefunden habe. Was mir besonders aufgefallen ist: Jigs der Marke Nature Boys. Diese Marke habe ich bisher nicht gekannt, aber die hat wirklich guten Eindruck auf mich gemacht. Die Jigs werden in Japan produziert und sind bleifrei, ein grosser Teil davon wird aus Edelstahl produziert und es gibt sogar die Möglichkeit "verbrauchte" Jigs neu bemalen zu lassen. Aber auch sonst muss man sagen, dass die Jigs, Stickbaits und Popper einen qualitativ extrem hohen Eindruck gemacht haben. Es sind auch viele Fotos im Laden gehängt von Kunden, welche einen kapitalen Yellowtail oder GT gefangen haben und auf die Fotos ein paar Worte des Dankes an das Personal geschrieben haben. Leider war meine Zeit sehr begrenzt, ich habe es deswegen bei etwas Braid von Varivas, sowie ein paar Jigs und Casting Jigs von Nature Boys belassen.


    In Taiwan bin ich ein paar Tage später in ein Geschäft einer Ladenkette namens ETUOH gegangen, welches quasi als Hausmarke die in Europa durchaus nicht unbekannte Marke Hearty Rise führt. Im Gegensatz zu Japan war hier vor allem das mittlere bis tiefere Preissegment vertreten, aber eine richtig tolle Auswahl. Was aber sofort auffällt: die verkaufen fast nur Sachen für Jigging und Shore Jigging. Dafür war die Auswahl aber wirklich beeindruckend, es sind geschätzt mehrere hundert Jigging Ruten im Laden gestanden, das meiste von Hearty Rise (logisch), aber auch vieles von Shimano, HOTS und anderen bekannten Marken. Terminal Tackle und Braid auch sehr viel von Hearty Rise, aber auch viel Shimano, Owner, Varivas etc. Was mir dabei besonders aufgefallen ist: Shimano Grappler 8 Braid, welches deutlich mehr Tragkraft hat als Braid mit gleichem Durchmesser von anderen Herstellern. PE3 mit 63 lbs Tragkraft, WTF?!?! Davon habe ich mir natürlich gleich mal eine Spule zum testen gekauft, sowie diverses Kleinzeug, vor allem für Ebing - dazu unten etwas mehr.


    Wir sind dann ein paar Tage danach in den Osten der Insel nach Hualien gefahren um ein paar Freunde zu besuchen, welche sich dort niedergelassen haben. Ein kurzer Besuch im Hafen hat gezeigt, dass sich gerade grössere Mengen Spanish Mackerel und Mahi Mahi vor der Küste herumtreiben müssen. In einem Gespräch mit einem Local wurde mir auch mitgeteilt, dass die Amberjacks jetzt bis an die Küste kommen und von den Felsen aus mit Casting Jig und Stickbait gefangen werden können, dass es aber noch sehr früh in der Saison ist und es sich noch nicht so wirklich lohnt. Ich wurde aber eingeladen, einem lokalen Fischer bei der Sailfish-Fischerei zuzuschauen. Diese werden vom fahrenden Boot mittels Speer bzw Harpune erlegt. Einerseits ist mir das schon etwas barbarisch vorgekommen, aber andererseits hat das definitiv mein Interesse geweckt, da man offensichtlich sehr nahe an die Fische rankommen muss um diese von Hand mit der Harpune zu erlegen und dass sich eine solche Ausfahrt sehr produktiv sein muss, da es sich für die Fischer auch finanziell lohnen muss - Sailfish ist in Taiwan sehr billig, da er in den Küchen nicht besonders wertgeschätzt wird. Wenn das also mit der Harpune möglich ist, dann müsste Bait & Switch eigentlich auch funktionieren, so als mögliches Projekt für die Zukunft... Leider hat der Skipper dann aber kurzfristig doch noch abgesagt, da er Bedenken hatte wegen der Versicherung. Er hat aber versprochen, dass er sich um die Versicherung kümmert und mich das wenn ich zwischen November und Februar nach Taiwan komme auf jeden Fall mitnehmen wird. Er hat mir auch versprochen, dass er sich mal umhören wird, ob mich jemand zum Shore Casting zu den Felsen mitnehmen kann und dass er sich auch umschaut, ob sich einer der lokalen Skipper für Jigging oder Casting anheuern lassen würde. Mal schauen, ob sich daraus etwas für die Zukunft ergibt.


    In der Zwischenzeit haben sich dann meine Angelbuddies von der Westküste gemeldet und wir haben uns darauf verständigt, dass wir unseren geplanten Angeltrip in den Süden (= Yellowfin Tuna) verlegen, da im Norden (= Amberjack) sehr starke Winde angekündigt waren und es sehr unwahrscheinlich war, dass bei dem Wetter ein Boot rausfahren wird. Da wurde ich dann auch gleich darauf hingewiesen, dass hauptsächlich Casting auf dem Plan steht und dass ich dafür Popper mit kleinen Cups benötige. Somit schnell noch in ein lokales Angelgeschäft in Hualien gefahren (welches aber hauptsächlich auf Surfcasting spezielisiert ware) und die beiden einzigen Popper mit kleinem Cup gekauft. Zurück im Westen bin ich dann nochmals losgefahren, aber auch dieses Geschäft war auf Jigging spezialisiert und es gab keinen einzigen Stickbait oder Popper für Offshore, dafür aber richtig viel Auswahl in Sachen Jigging und mir ist auch da die eine oder andere Marke aufgefallen, welche ich noch nie zuvor gehört habe.


    Am Samstag Abend haben mich dann meine Angelbuddies am Abend in Taoyuan abgeholt und wir haben uns zusammen auf den Weg in den Süden nach Kaohsiung gemacht, wo wir kurz nach Mitternacht im Hafen angekommen sind. Nachdem wir uns vor Ort mit einem kleinen Snack verpflegt haben, sind wir zum Treffpunkt gefahren, wo sich auch nach und nach die anderen Angelverrückten eingefunden haben und wir ab 1 Uhr nachts auf das Boot konnten. Unsere Gruppe hat sich zusammen mit einem weiteren Local im vorderen Teil des Bootes positioniert wo es ideal für Casting ist, die restlichen fünf Leute haben es sich hinten bequem gemacht, da es dort am besten ist zum jiggen. Wir waren insgesamt 13 Leute an Bord, zwei Mann Besatzung, zwei Zuschauer und neun Angler. Was mir beim Verladen der Ausrüstung bereits aufgefallen ist: ich bin mir extrem untergeart vorgekommen, was die anderen da angeschleppt haben, war wirklich nur das Beste was man bekommen kann. Scheinbar ist eine Shimano Stella in der Standardausührung nicht mehr gut genug, es waren so viele Tuning-Teile montiert, dass auf den ersten Blick gar nicht mehr erkennbar war, dass das ursprünglich mal eine Stella war. Und auch die Ruten waren vom feinsten: Transcendence, FCL Labo, Shimano Ocea.


    Pünktlich um 01:30 ist es dann losgegangen und nach der obligaten Anmeldung bei der Hafenverwaltung haben wir uns auf der Fahrt nach draussen schlafen gelegt. Unter Deck war es schon ziemlich eng, wir sind zu dritt Schulter an Schulter nebeneinander gelegen, aber wir hatten einen langen Tag vor uns und etwas Schlaf konnten wir gut gebrauchen. Um 04:45 Uhr hat uns dann die Crew geweckt, da wir am ersten Tuna Spot eingetroffen sind. Als ich nach draussen gekommen bin, ist mir als erstes aufgefallen, dass es überraschend windig und die See ziemlich rauh war. Da sind wir also zu viert gestanden und haben unsere Popper und Stickbaits in die völlige Dunkelheit geworfen. Auf die Frage, wo der Rest der Leute ist, wurde mir geantwortet dass diese schlafen und erst bei Sonnenaufgang zu jiggen beginnen werden. Ich hatte anfangs noch etwas Mühe - neue Rute, neue Popper, völlige Dunkelheit draussen auf hoher See, ordentlicher Wellengang - und habe deswegen den Platz ganz vorne oben am Bug bekommen, während die anderen drei unten nebeneinander geangelt haben. Insgesamt zu dritt wäre eigentlich ganz gut gegangen, aber zu viert war irgendwie einer zuviel. Es gab unten gleich die ersten Strikes, aber die Tunas waren noch Babies, vielleicht so um die 2 kg. Auch bei mir ist es von Wurf zu Wurf besser geworden und ich konnte einen ersten kleinen Tuna an Bord bringen und gleich wieder releasen. Zwei Würfe später wieder ein Strike, wieder ein kleiner habe ich gedacht, bis dieser dann auf einmal begonnen hat, ordentlich Schnur von der Rolle zu ziehen. Da habe ich realisiert, dass das etwas besseres ist. Geschätzte 15 Minuten und ein paar Fluchten unter das Boot später konnte die Besatzung den Tuna gaffen, für taiwanische Verhältnisse ein wirklich gutes Exemplar und damit war das Maximalziel des Tages (YFT mit 20+ kg) bereits erreicht.



    ... Fortsetzung im nächsten Beitrag ...

  • Der Skipper hat das Boot zurück zum Anfang der Drift gebracht und dabei ist mir aufgefallen, dass einer meiner Angelbuddies verschwunden ist und sich der vierte Angler vorne bei uns gerade die Fische am füttern ist. Es ist dann langsam hell geworden und bei mir hat so gut wie jeder Wurf in einem Strike resultiert, allerdings mit sehr überschaubarer Grösse und wir haben alle Tunas gleich wieder releast. In der Zwischenzeit hat mein zweiter Buddy abgewunken und mir gesagt, dass es ihm nicht gut geht und er sich erstmal hinlegt. Ich war vorne also alleine (der vierte im Bunde ist quer über die Tackleboxen gelegen und hat nicht besonders fit ausgeshen), hinten war nur einer alleine mit einer Elektrorolle am Jiggen, dick eingepackt in einen dicken Anzug wie ich ihn von Fotos aus Island oder Norwegen kenne. Nach dem Sonnenaufgang ist die Anzahl Strikes massiv zurückgegangen und der Skipper hat einen ersten Spotwechsel angekündigt. Am neuen Spot konnten wir kleine Tuna an der Oberfläche am jagen sehen und ich habe auch zahlreiche YFT und Skipjack Tuna sehen können, wie sie zwar hinter dem Popper hergeschwommen sind, ihn aber nicht angegriffen haben. Der vierte Angler im Bunde hat sich da wieder langsam zurückgemeldet, war aber noch ziemlich angeschlagen. Von hinten konnte ich hören, wie sich wieder jemand am übergeben ist... Irgendwie bin ich mir da schon etwas merkwürdig vorgekommen, da ich bei mir selbst keinerlei Anzeichen von Seekrankheit verspürt habe. An einem weiteren Spot haben hunderte von Möwen an der Oberfläche darauf gewartet, dass etwas passiert. Der Mate ist rausgekommen und meinte, dass die Tuna von 20 Meter unter der Oberfläche bis zu 60 Meter tiefe gestapelt stehen und dass sie auch richtig grosse Exemplare sehen konnten. Aber die waren einfach nicht in Fresslaune. Ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr gelaufen, kein einziger Strike mehr. Wir haben weitere Spots angefahren und auch da waren massenhaft Tunas auf dem Sounder, welche aber nicht gefressen haben. In der Zwischenzeit hat sich einer meiner Buddies wieder zurückgemeldet, ich habe ihm Platz gemacht und habe ab dann mein Glück mit jiggen versucht.


    Mir ist bereits beim Poppern aufgefallen, dass die anderen den Popper sehr langsam geführt haben und der Mate hat mich auch darauf hingewiesen, dass ich mein Tempo etwas drosseln solle. Etwas später ist er nochmals rausgekommen und meinte: jetzt ist besser, aber du bist nach wie vor zu schnell. Beim Jigging die gleiche Situation: auch hier meinte der Mate, dass ich viel zu schnell sei und dass es hier nicht so sehr auf das Tempo draufankomme, sondern auf eine gute Führung des Jigs. Gejiggt wurde übrigens mit Jigs in der Gewichtsklasse 80 bis 120g. Der Skipper hat an jedem Spot mitgeteilt, wie tief die Tuna stehen. Anfangs waren es etwa 50 Meter bis auf 20 Meter hoch, später dann bis auf 70 Meter runter. Ich bin mir das leichte jiggen einfach nicht gewohnt, nachdem ich auf meinen letzten Trips hauptsächlich mit 200 bis 300g an der 20k oder 10k Rolle gejiggt habe, habe ich für die 6k Rolle mit PE3 und leichtem Jig irgendwie einfach kein Gefühl gehabt, ausserdem hatte es ziemlich starke drift, weswegen ich mir nie wirklich sicher war, ob ich die angepeilte Tiefe überhaupt erreicht habe. Ich habe deswegen zuerst auf 160g gewechselt und später auf 200g. Der 200g Jig ist dann ziemlich gerade nach unten.


    Hinten waren sie mittlerweile zu zweit am jiggen und es wurde bereits auf Ebing umgestellt. Wer das nicht kennt: das ist eine Methode, an der ein 40cm langer Arm aus 1.4mm dickem Stahldraht montiert wird, am Ende des ersten Drittels wird der Jig eingehängt (ohne Haken! der verheddert sich sonst) und am Ende des Arms wird ein 3 bis 5 Meter langes Vorfach mit Einzelhaken befestigt, daran kommt ein Gummiköder mit 6 bis 10 cm Länge. Der Jig dient dabei einerseits als Gewicht, aber andererseits auch um die Tuna neugierig zu machen, welche aber bis auf ganz wenige Ausnahmen ausschliesslicht den Lure nehmen. Was sich für manchen wahrscheinlich nach purem Wahnsinn anöhrt, erfreut sich in Asien immer grösserer Beliebtheit und gilt schon länger als Geheimtipp beim jiggen auf YFT. Damit werden Tunas von klein bis sehr gross gefangen, vor allem in Phasen in denen sie eigentlich nicht auf der Jagd sind und nicht auf Jigs gehen. Das habe ich bereits letztes Jahr auf einem YFT-Trip im Süden Taiwans erstmals kennen gelernt und war vom Resultat schwer beeindruckt. Jedenfalls hat das Ebing auch hier funktioniert, wenn auch mit keiner allzu hohen Bissfreuquenz und auch hier nur Kleinzeug bis vielleicht 3 kg. Ich wollte eigentlich auch schon umstellen, habe aber festgestellt, dass meine Ebing Arme noch unten unter Deck waren und wollte meinen Buddy nicht aufwecken. Am letzten Spot hatte ich dann endlich wieder einen Strike und es war auch sofort offensichtlich, dass das wieder etwas besseres ist. Nach ein paar Minuten konnten wir wieder einen guten YFT gaffen, auch wenn dieser ein gutes Stück kleiner war als der vom Morgen. Auf der letzten Drift hatte ich nochmals einen Hit, aber es ist nichts daraus geworden und wir haben uns gegen 14 Uhr wieder auf den Weg zurück gemacht.



    Während sich die anderen (also diejenigen, die überhaupt am angeln waren) wieder unter Deck begeben haben um etwas zu schlafen, habe ich mein Tackle zusammengeräumt, die Rückfahrt ein bisschen die Sonne genossen und noch ein bisschen mit dem Mate geplaudert welcher übrigens nahezu perfekt englisch gesprochen hat. Zurück im Hafen ist mir dann aufgefallen, dass ich einige der Leute welche sich an Deck versammelt haben seit der Inspektion bei der Hafenbehörde (bevor wir rausgefahren sind) nicht mehr gesehen habe. Der Skipper hat noch eine kurze Ansprache gehalten und meinte dabei noch lachend, dass sie heute alle von diesem Ausländer in den Schatten gestellt wurden, welcher aus einem Land kommt, welches nicht mal an ein Meer grenzt, aber dennoch der härteste von allen an Bord war - und der als einziger an Bord die guten Fische gefangen hat. Da wir keine Kühlbox dabei hatten, habe ich meine beiden Tunas an zwei der Jigger am Heck verschenkt, welche sich sehr darüber gefreut haben. Meine Schwiegermutter hat später noch mit mir geschimpft, dass die beiden Tunas auf dem Markt umgerechnet einige hundert Euro eingebracht hätten und mein Schwiegervater war etwas enttäuscht, dass es kein Sashimi zum Abendessen gab.


    Meine beiden Buddies haben mich noch zu einem Tackleshop in Kaohsiung gebracht, welcher ausschliesslich japanische Marken im Sortiment führt. Richtig geile Sachen, das war dort wirklich ein kleines Paradies und hat mich noch um einiges mehr beeindruckt als der Laden in Tokio. Auf dem Rückweg nach Taoyuan haben wir noch in Tainan angehalten um die für diese Stadt so bekannte Suppe mit Rindfleisch zu essen.


    Ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen gehabt, weil es meinen beiden Buddies während der Zeit auf dem Meer so schlecht gegangen ist und einer der beiden insgesamt vielleicht 30 Minuten angeln konnte und dabei nicht einen einzigen Fisch gefangen hat, während der andere zwar etwas länger angeln konnte, aber dabei nur ein bisschen Kleinzeug rausgeholt hat. Beide haben sich aber sehr darüber gefreut, dass ich einen erfolgreichen Tag hatte und diesen auch sichtlich genossen habe. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir nächsten Sommer wieder zusammen angeln gehen, dann hat es weniger Wellen und es soll dann auch unzählige Tunas in der Gewichtsklasse von 5 bis 20 kg geben. Und falls wir mal im Winter angeln gehen, dann zum Shore Casting auf Amberjack in den Norden. Mit dem Mate habe ich mich noch intensiv über die Amberjack Saison ausgetauscht, welche im Süden in Kürze beginnen und den ganzen Winter über andauern wird. Geangelt wird dann mit 150 bis 200g Jigs auf Skipjack Tuna und Spanish Mackerel, oder mit 250 bis 400g schweren Jigs (Slow Jigging) auf Amberjack. Diese sind in der Regel mit 5 bis 8 kg eine gute Grösse, aber keine Riesen. Ausnahmefische mit 30 kg und mehr bestätigen die Regel. Er meinte, dass diese in Bereichen des Riffs stehen, welche man mit dem Jig nicht gut erreicht.


    Fazit: das Angeln in Taiwan ist wirklich anders als ich das bisher gekannt habe und die Möglichkeiten sind begrenzt. Es hat aber durchaus seinen Reiz und wenn man eh schon im Lande ist, ist das eine sehr gute und vor allem auch preiswerte Gelegenheit um etwas Zeit auf oder am Wasser zu verbringen. Es ist eine gute Horizenterweiterung und in Sachen Tackle sind die Jungs dort richtig gut drauf, da habe ich sehr viel gelernt. Ich habe auch viele Anhaltspunkte bekommen, was man zusätzlich ausprobieren könnte, insbesondere auch was Topwaterangeln auf grosse Yellowtail in Korea und Japan betrifft.


    P.S. Ich musste noch herzhaft lachen, als ich gelesen habe, was der Charter zu diesem Tag auf seiner Facebook Seite geschrieben hat. Übersetzt heisst das soviel wie:

    So sieht das aus, wenn ein Mann das ganze Boot zerquetscht.

    Der einzige unerschütterliche Killer im ganzen Schiff.



  • Oh, und ganz vergessen... Das Tackle:


    Da nur einen Tag angeln eingeplant und das Gepäck sehr begrenzt war, habe ich zwei Combos dabei gehabt, von denen ich bereits im Voraus gewusst habe, dass die Ruten nicht ideal sind.


    Casting:

    - Madmouse Kuroshio KGP-80H GT-Special Popping PE3-8, Wurfgewicht 40-150g

    - Shimano Stella SW-C 14000 XG

    - PE6 Braid (ich glaube da ist noch Daiwa J-Braid drauf)

    - 140 lbs Nylon Leader (Varivas Ocean Record)

    - BKK Crane Swivel-62, Grösse #10
    - BKK Split Ring 51, Grösse #1

    - Popper 160 mm, 88g mit kleinem Cup. Gekauft in einem lokalen Laden, keine Markenbezeichnung drauf


    ---> Die Rute war eine Billig-Rute für 60 Euro von Aliexpress, welche ich direkt nach Taiwan liefern lassen habe weil ich das mal ausprobieren wollte. Nie im Leben ist das PE8. Nie im Leben ist das eine Popping Rute, viel zu weich. Und wenn man daran einen guten GT in der Gewichtsklasse 20+ kg hakt, dann wird das nicht gut enden. Beim grösseren Tuna war die Rute so ziemlich am Limit und nicht mehr viel Reserve vorhanden. You get what you pay for und du bist selbst blöd wenn du mit solchem Spielzug angeln gehst. Keine Ahnung, was mich da geritten hat. Aber für die 60 Euro eigentlich doch eine respektable Rute, entspricht einfach überhaupt nicht der Beschreibung.


    Jigging:

    - Hearty Rise Skywlaker Jigging max 220g

    - Shimano Stella SW-C 6000 PG

    - PE3 Braid (Shimano Grappler 8 )

    - 70 lbs Nylon Leader (von Daiwa)

    - BKK Split Ring, Grösse #8

    - Jigging Haken, Grösse 5/0 mit Varivas Avani SS Assist Line (150 lbs)

    - 200g Jig (no-name)


    Ich habe ein paar Würfe mit der Transcendence Laulau 8.3 GT-S meines Angelbuddies gemacht, das ist schon eine ganz geile Rute und ich war ziemlich schockiert als ich dann im Hafen gesehen habe, dass das eine vierteilige Reiserute ist. Ebenfalls habe ich ein paar Würfe mit einer Shimano Ocea Plugger BG Monster Drive S86H-3 gemacht, ebenfalls eine tolle Rute. Popper wurden soweit ih das gesehen habe vor allem Shimano Ocea Bomb Dip 170F, Yo-Zuri Mag Popper 80g, sowie Diving Popper und Stickbaits von FCL Labo verwendet.

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