Beiträge von XFire

    Die Grappler sind richtig gute Ruten. Bei mir war damals das Problem, dass sie einen oder zwei Zentimeter zu lang für den Koffer waren und deswegen aus der Auswahl rausgefallen sind.


    Wie bereits auf Facebook geschrieben, habe ich mit der Daiwa Saltiga Air Portable sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich habe die sehr vielseitig eingesetzt und die hat eigentlich überall eine gute Figur gemacht. Eine ist immer im Koffer mit dabei, falls das Rodcase verloren gehen sollte. Egal ob YFT, GT, Tarpon, Sailfish, Spanish Mackerel, damit macht alles Spass.


    Noch vielseitiger wäre die Laulau 8.3GT-S, damit wäre wirklich alles abgedeckt. Ich habe mal ein paar Würfe damit gemacht und war schwer beeindruckt. Aber die wird schwierig zu bekommen sein.

    Um diese Jahreszeit definitiv Mahis, viele Mahis. In Morgen- und Abenddämerung auch YFT in der Nähe der FAD. Würde Dir ebenfalls von einem Big Game Boot abraten, es gibt kleinere Boote, auch gute Center Console. Wenn Du weiter im Norden wärst, hätte ich Dir Coeur de Lion empfohlen, aber das ist ziemlich weit. Er holt zwar seine Kunden so ziemlich überall auf der Insel ab, aber ist halt schon ein gutes Stück zum fahren.


    TL

    Thomas

    Wow, das sieht ja richtig schmal aus bei den VMC … ohjeee =O

    Ja, diese Drillinge von VMC sind leider wirklich übel. Und sowas wird als Haken für tropische Grossfische beworben und ist beispielsweise auch bei den Magnum Poppern von Rapala montiert. Auf dieser Reise musste ich nach jedem nennenswerten Fang die Drillinge austauschen und als meine Vorräte zu Ende gingen, haben wir noch von den Poppern des Bootes die Drillinge runtergenommen um sie mit meinen Poppern zu verwenden. Bezüglich Drillingen gehe ich seither auf Nummer sicher und verwende seither ausschliesslich noch die genannten Modelle von Decoy und Owner. Vier bis sechs Drillinge reichen dann für eine Reise auch problemlos aus, was unter dem Strich wiederum auch Geld spart.

    Ich hatte mir vor etlichen Jahren einmal ein 25er - Pack Mustad 9430 - D2 5XStrong, 5/O, gekauft, die mir beim Aufraeumen jetzt wieder in die Hand gefallen sind. Ich moechte sie eventuell an neuen Poppern montieren. Kennt diese jemand und hat Erfahrungen damit?

    mit den genannten Drillingen selbst habe ich keine Erfahrungen, aber Mustad ist eine sehr gute Marke. Als ich französisch Guyana war, haben wir ausschliesslich Circle Hooks von 14/0 bis 20/0 von Mustad verwendet - der Guide vor Ort meinte, dass er auf Grossfisch ausschliesslich Mustad verwendet. 5x strong bedeutet, dass eine Drahtstärke verwendet wird, welche bei Standardhaken für 5 Grössen grösse Haken verwendet wird. Bei Fischen in normalen Grössen kann man die genannten Drillinge sicherlich problemlos verwenden, du musst dir halt einfach mal das Laufverhalten anschauen. Bei GT ab 25 kg zur Sicherheit nur die oben genannten (Decoy Y-S23, Owner ST 76 oder BKK GT-Rex).

    Ganz wichtig ist hier die Frage auf was du angelst und wie gross die Fische werden. Für GT mit 30 kg oder mehr gibt es genau drei Modelle, welche in Frage kommen:


    Owner ST-76

    Decoy Y-S23

    BKK GT-Rex


    Die ersten beiden habe ich schon erfolgreich gefischt, weswegen ich den GT-Rex nicht ausprobiert habe. Der GT-Rex wird ziemlich kontrovers diskutiert, die einen schwören drauf, die anderen raten davon ab - ich kann dazu leider nicht viel sagen, da ich mit dem Decoy Y-S23 super zufrieden bin und für GT nur noch diesen verwende, ausserdem habe ich eine günstige Quelle für diesen in Japan.


    Ich habe schon diverse andere Drillinge probiert, weil ich anfangs nicht einsehen wollte, für Drillinge so viel Geld auszugeben, allerdings hat sich recht schnell gezeigt, dass man bei Drillingen auf keinen Fall sparen sollte. Decoy Y-S82, VMC 7560 und BKK Raptor-Z sind bei mir alle durchgefallen. Die haben sich alle aufgebogen. Am schlimmsten von den genannten war VMC. Ich habe VMC angeschrieben und um eine Rückmeldung gebeten, wie man sowas als Haken für tropische Grossfische bezeichnen könne, habe aber nie eine Rückmeldung erhalten.


    Auf den Bildern siehst du VMC 7560 (komplett aufgebogen) und Decoy Y-S82 (etwas weniger schlimm). Beides jeweils nach einem GT der Gewichtsklasse 30 bis 35 kg.


    Wichtig ist auch, dass die Drillinge nicht zu klein sind. Von 120 bis 150g nehme ich bei Decoy 7/0, bei 160g nehme ich 8/0. wichtig ist aber, dass die Popper so grosse / schwere Haken abkönnen.



    Ich habe am Anfang viel mit Daiwa J-Braid geangelt und damit nie Probleme gehabt. Gutes Preis- / Leistungsverhältnis und in DE sehr einfach überall zu bekommen.


    Seit einiger Zeit verwende ich nur noch Varivas (Avani Casting MP, Avani Jigging 10x10 MP) und YGK (Full Drag). Alles fantastische Schnüre, welche aber in Europa leider teilweise ziemlich überteuert sind. Derzeit teste ich die Shimano Grapler 8, welche sehr günstig sind und eine extrem hohe Reissfestigkeit haben. Leider gibts die aber nur in Asien und derzeit auch nur auf 300m Spulen.


    Bei Varivas, YGK und Shimano passt bei mir genau so viel auf die Rolle wie gemäss Herstellerangabe der Rolle (Shimano) drauf passen sollte. Es ist aber (nicht nur deswegen) wichtig, dass die Schnur mit genügend Zugkraft aufgespult wird.


    Mit hochwertigen Schnüren neuerer Bauart kann gerade beim Jigging mit geringerem Durchmesser geangelt werden, als das vor ein paar Jahren noch der Fall war, dadurch wird man weniger anfällig auf Strömung und Drift. Ich bin beispielsweise bei meinem schwersten Setup von PE8 auf PE6 runter und bin davon überzeugt, dass die Rute brechen wird bevor das Braid reisst. Bei den dünneren Schnüren ist halt die Problematik, dass sie sehr empfindlich auf Abrieb sind.

    Hallo Tobias,


    Ja, das war dieser Charter.


    Ich bin ehrlich gesagt eher skeptisch, ob ich nochmals dort buchen werde. Der Charter ist gut und die normalen Tagesausfahrten waren wie im Bericht geschrieben ok, aber die Fische waren einfach ein bisschen zickig als ich dort war. Bevor ich diese Tour aber nochmals mache, würde ich eher etwas neues ausprobieren oder wieder nach Kenia gehen. Katamaran kommt für mich eher nicht in Frage. Zum einen sehr teuer, das lohnt sich erst ab mindestens 3 Personen und ist auch dann noch vergleichsweise teuer. Aber da sind dann die vorhandenen Center Console Boote meiner Meinung nach nur sehr eingeschränkt geeignet.


    Was für mich hingegen eine Option ist: ein anderer Charter in der Gegend. Der arbeitet mit einer kleinen Lodge zusammen, welche in der Zone liegt, wo der andere Charter mit Katamaran angelt. Man kann also in der "guten Zone" angeln und trotzdem jeden Abend in einer Lodge übernachten, da sie sehr nahe liegt und somit schnell erreichbar ist. Es stehen zwei Boote zur Verfügung, von denen man problemlos auch zu dritt gleichzeitig poppern kann. Und finanziell ist es auch wirklich attraktiv. Die Gegend ist einfach auf sehr wenige Monate im Jahr limitiert.


    Ich bin aktuell noch eine ganz andere Tour am abklären. Dort würde es nach Mosambik gehen, Liveaboard mit Katamaran auf GT und Doggie. Ich bin da gerade noch am Informationen sammeln.


    Viele Grüsse

    Thomas

    Hallo André

    Vielen Dank für die netten Worte


    Hallo Gerhard

    Ja, das mit der Armut und Prostitution ist wirklich erschütternd und regt schon sehr stark zum nachdenken an. Mir haben vor allem die Kinder leid getan, welche auf der Strasse unterwegs waren und mich angesprochen haben weil sie den ganzen Tag nichts zu essen bekommen haben und hungrig sind. Ich habe dann immer etwas gekauft und das Problem war für den Moment erledigt. Aber der Hunger ist am nächsten Tag wieder zurück und dann ist wahrscheinlich niemand da, der etwas zum essen kauft. Ich habe auch mit einem der Fahrer darüber gesprochen, der hat geatwortet: es ist tragisch und traurig, aber was soll man dagegen machen?


    Schade, dass dich die Bronchitis genau in dieser Zeit erwischt hat, das ist sehr ärgerlich. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich diese Location angeltechnisch beurteilen soll. Natürlich sind die Dinge welche man Charter zum sehen bekommt die Highlights und man kennt die Umstände nicht. So stammen viele der Fotos offenbar von den Katamaran-Touren und nicht von den Tagestouren. Ich war bevor ich dort gebucht habe in Kontakt mit Marcel Cabrera Salvat, welcher für richtig gute Touren bekannt ist. Dieser hat zwar auf seinen Touren keine Plätze mehr frei gehabt, hat aber geschrieben, dass der Charter hervorragend sei und sie dort immer sehr zufrieden waren und gut gefangen haben. Aber eben mit Katamaran.


    Die Fische waren zweifellos da und waren klar auf dem Sounder sichtbar. Auch an den Popping Spots wo nichts gelaufen ist, waren sie teilweise gestapelt sichtbar und teilweise waren auch richtig grosse Sicheln erkennbar wo du weisst, dass es sich dabei nicht um Kleinzeug handelt. Aber ja, wenn sie nicht fressen, dann sind alle Mühen umsonst. Ein Einheimischer meinte noch zu mir, dass es nie gut sei, wenn der Wind in Richtung Norden geht, dann sei die Fischerei nicht produktiv. Und genau in der Zeit in der ich dort war, ist der Wind in Richtung Norden gegangen. Die gleiche Tour würde ich ehrlich gesagt nicht nochmals machen, zu viele Fragezeichen und zu viele Alternativen mit besseren Erfolgsaussichten, gerade wenn GT im Fokus stehen. Insofern bin ich mir eben auch noch nicht sicher, ob ich einen Haken drunter machen oder die andere Option mit Lodge in der vermeintlich besseren Zone ernsthaft in Erwägung ziehen soll.


    Westküste (Baie du Courrier) habe ich ebenfalls einige gute Dinge gehört, aber dort sind Doggies soweit ich das mitbekommen habe nicht wirklich ein Faktor. Gerade die Doggies sind aber für mich schon ein wichtiges Argument. Darf ich fragen, was Dein Freund über seine Tour erzählt hat?


    Viele Grüsse

    Thomas

    Wie bereits geschrieben sind die Bedindungen vor Ort nicht gerade einfach, es ist bloss während vier Monaten im Jahr überhaupt erst möglich, dort zu angeln und auch dann ist es alles andere als ein Spaziergang. Das soll aber auch überhaupt kein Vorwurf sein, der Charter kommuniziert das ganz klar. Wer also Komfort und ruhige See erwartet, der ist in Nosy Be viel besser aufgehoben. Um an der Ostküste zu angeln, muss man aus der Komfortzone herausgehen. Auch wenn ich meine Reise insgesamt als etwas enttäuschend empfunden habe, hatte ich trotzdem eine gute Zeit und dennoch viele Fische gefangen. Ich bin darüber hinaus nach wie vor überzeugt, dass ich einfach Pech hatte und es an dieser Location im Normalfall immer zumindest ein paar dicke GTs ins Boot schaffen. Was mich neben dem Fehlen der grossen Fische etwas runtergezogen hat, ist dass meine neue JM Yellow Fin Special II am ersten Tag gleich in der Mitte gebrochen ist (offensichtlich ein Transportschaden, hat immerhin die Versicherung in der Zwischenzeit übernommen), bei einer Stella das Gehäuse einen Riss hat und das Getriebe defekt ist, bei einer weiteren Stella der Schnurfangbügel in die Brüche gegangen ist und dass ich am Ende des letzten Tages gemerkt habe, dass meine GoPro auf Zeitraffer eingestellt war und die ganzen Videos unbrauchbar sind. Sind aber alles Dinge, die halt passieren können.


    Diego Suarez ist eine alte Stadt, welche stellenweise schon ziemich zerfallen ist. Selbst für afrikanische Verhältnisse macht die Stadt einen sehr verfallenen und armen Eindruck. Das Hotel war absolut ok. Kein Luxus aber alles was man braucht. Klimaanlage, warmes Wasser, genügend Platz, sauber, keine Insekten. Das Frühstück könnte sicherlich etwas besser und abwechslungsreicher sein. Das Essen auf dem Boot war ganz okay. Etwas nervig war die Kirche gegenüber, welche ab 5 Uhr morgens mit Glockengeläute ab Band über richtig schlechte Lautsprecher die Leute beglückt hat, aber das war wohl aufgrund der Weihnachtsfeiertagen so. Im Zentrum gibt es ein Hotel auf einem etwas höheren Level. Wenn man dort wohnen möchte, ist das kein Problem. Dort ist es halt einfach etwas lauter, da es gleich um die Ecke ein paar Bars und Discos gibt.


    Etwa 10 Minuten zu Fuss vom Hotel ist das Zentrum bzw die Hauptstrasse, dort gibt es diverse Restaurants. Auch hier keine Highlights, aber zwei, drei Restaurants sind absolut in Ordnung. Am besten war meiner Meinung nach das Kambusa, dieses wurde mir auch vom Chef des Charters empfohlen. Ein komplettes Abendessen (Bier, Wasser, Hauptgang, Nachtisch) kommt auf umgerechnet vielleicht 6 Euro. Ich hatte ab Mitte des Aufenthaltes etwa zwei Wochen lang ziemlich hartnäckige Magen-Darm Probleme, aber das kann überall in den Tropen passieren. Nebenbei bemerkt habe ich mich auch ziemlich stark erkältet - den ganzen Tag in nassen Klamotten auf dem Boot zu stehen ist nicht gerade ideal, aber das ist an der Ostküste nun mal so und das war auch zu erwarten, soll kein Vorwurf sein. Zurück ins Hotel fährt man am besten mit dem Taxi, welche es massenhaft gibt. Kostet umgerechnet 20 Cent und damit lassen sich die Stellen mit den dunklen Seitenstrassen vermeiden, welche immer ein gewisses Risiko bergen, dass man dort ausgeraubt wird. An der Hauptstrasse hat es sehr viele Leute unterwegs, welche einfach ein bisschen reden möchten, betteln oder etwas verkaufen wollen. Alles unproblematisch und nicht aufdringlich. Den Bettlern habe ich meistens etwas kleines gegeben, den hungrigen Kindern welche etwas essen wollten an einem Streetfood Stand etwas zum essen gekauft und die Händler haben ein nein ohne zu diskutieren akzeptiert, auch wenn man ihnen die Enttäuschung angesehen hat und sie das Geld mit Sicherheit gut hätten gebrauchen können. Bei den Leuten, welche einfach ein bisschen reden wollten war die Kommunikation manchmal sehr schwierig, da sie meistens einen sehr starken Akzent hatten. Ich habe da jeweils nicht viele Informationen gegeben, weil die Absichten etwas unklar waren. Einzig eine Dame aus dem horizontalen Gewerbe war etwas aufdringlich und wollte ein nein nicht akzeptieren und hat darauf beharrt, dass ich sie zumindest zu einem Fruchtsaft einlade um mit ihr zu besprechen, was sie denn alles für mich tun könne. Sie sei schliesslich arm und brauche das Geld. Sie ist erst dann gegangen als das Personal des Restaurants gefragt hat, ob sie die Dame rauswerfen sollen. Was mich gestört hat, ist dass viele alte Franzosen ab mindestens Mitte sechzig mit sehr sehr jungen Madagassinnen (sind die überhaupt schon 18?) im Arm in den Restaurants und Bars gesessen sind.


    Ich spreche zum Glück französisch auf einem recht guten Niveau, ich denke dass es nur mit englisch schon überall ein bisschen schwierig werden könnte. Sowohl auf dem Boot, als auch im Hotel, als auch in den Restaurants. Ich habe die ganze Zeit über kein einziges Wort englisch gehört. Falls jemand diese Tour machen möchte, sollte er sich vorher genau mit dem Charter unterhalten, ob es auch Besatzungen gibt, welche englisch sprechen.


    Ich sehe gerade, dass der Bericht unglaublich lang geworden ist... Ich hoffe, dass er dadurch nicht zu langweilig wurde.


    Tight Lines

    Thomas

    Am vierten Tag war so richtig was los. Wir haben diesmal gleich mit jiggen begonnen und sind dafür nicht besonders weit gefahren. Es war nicht wirklich etwas los und auf dem Sounder war auch nicht wirklich etwas zu sehen. Ich habe dann nach zwei oder drei Stunden den Skipper gefragt, nach was wir da suchen, es gibt keine Strikes und auf dem Sounder ist auch so gut wie nichts zu sehen. Er meinte dann, dass es an dieser Stelle eine Frage der Zeit sei, bis die GTs durchdrehen. Und er sollte Recht behalten: es hat zwar lange gedauert, aber ab Mittag war der Spot wirklich heiss. Am Sounder konnte man sehen, wie sich die GTs am Grund stapeln und sich darüber eine Wolke mit Rainbow Runner befindet. Für einige Zeit hat der Ablauf dann so ausgesehen: Jig bis zum Grund, fast jeder Drop ein Strike. Wenn das mal nicht der Fall war, einfach weiter nach oben und spätestens dort ist dann ein Rainbow Runner eingestiegen. Die Ausbeute an dem Tag war dann 20 GT, 8 Rainbow Runner, 2 Spotted Trevally, 1 Emperor, 2 Grouper. Der Skipper, welcher wie üblich mitgeangelt hat, hatte sogar noch eine bessere Ausbeute. Einmal hat er mir unmittelbar nachdem wir einen meiner zahlreichen GTs gelandet haben seine Rute in die Handgedrückt, an der der nächste GT dran war, als der dann oben war hat er mir wieder meine Rute in die Hand gegeben, an der der nächste dran war und so weiter und so weiter. Diese habe ich in der obigen Aufstellung gar nicht mal mitgezählt. Am Abend haben wir auf dem Rückweg beim Poppern noch die üblichen zwei Green Jobfish eingesammelt, über die sich die Familien der Besatzung gefreut haben. An diesem Tag waren die ersten GT über 10 kg dabei, aber schon wieder nichts grosses. Einen persönlichen Erfolg konnte ich noch verbuchen: meine erste GT-Doublette. Wie jeden Abend hat mich einer der beiden Chefs am Bootssteg in Empfang genommen und meinte dann: morgen gibt es die grossen, sei bereit. Auch der zweite Chef hat mir noch bei Whatsapp geschrieben: morgen gibt es mit Sicherheit einige grosse, sei bereit.


    Am fünften Tag sind wir also wieder in den Süden und zwar so weit, wie sie normalerweise nur mit Liveaboard Trips mit Katamaran gehen, aber eben dort wo die richtig dicken Fische zuhause sind. Nach über zwei Stunden Bootsfahrt haben wir mit Poppern begonnen, was aber nichts eingebracht hat. Also sollte es mal wieder das Jiggen richten. Ich hatte dann recht schnell einen sehr guten Strike, wo dann auch sehr viel Zug drauf. Etwas später ist dann ein Hai neben dem Boot aufgetaucht, wo er dann das Vorfach zerbissen hat. Es gab in weiterer Folge diverse Strikes, daraus resultierte ein guter Grouper aber ansonsten war jedes Mal war innert kürzester Zeit das Vorfach durchgebissen, die Razor Gang war also sehr aktiv - immerhin wurde dadurch das Gepäck für die Rückreise deutlich leichter. Vor dem Mittag gab es dann einen richtig guten Strike, diesmal war er dran und das Vorfach schien auch zu halten. Der Skipper meinte schon, dass das ein richtig guter Doggy sei und ich jetzt nicht locker lassen solle. Als er noch etwa 15 bis 20 Meter unter dem Boot war, aber der Schock: ausgestiegen. Mist. Nachdem dann nochmals bei ein paar Strikes gleich das Vorfach durchgebissen wurde, habe ich ein Stück Titan montiert, danach gabs aber für den Rest des Tages aber keinen einzigen Biss mehr. Bei der Crew sah es ähnlich aus, die haben auch der Razor Gang Tribut gezollt und bei denen war nach dem Mittag dann auch die Luft draussen. Der Skipper hat mir noch einen GT auf Jig und einen GT auf Popper überlassen. Also wieder nichts und irgendwie habe ich mich ab dem Zeitpunkt damit abgefunden, dass aus dieser Reise wohl keine Giganten resultieren werden...


    Am sechsten und letzten Tag habe ich nochmals alles gegeben, aber bis zum Mittag keinen einzigen Strike. Der Skipper hat aber neben mir doch den einen oder anderen GT rausgeholt und ich würde lügen, wenn ich jetzt behaupten würde, dass das nicht an meinem Selbstvertrauen gekratzt hat. Das waren zwei halbe Tage in Folge ohne einen einzigen Strike... Dazu kommt, dass ich ziemlich ausgepowert war und auch die Motivation schon mal besser war. Immerhin ist es nach dem Mittag wieder etwas besser geworden und ich konnte immerhin wieder einige Strikes verzeichnen. Ich habe wieder einen richtig guten Grouper verloren. Kein Riese wie der am ersten Tag, aber so 20 bis 30 kg hätte der bestimmt auf die Waage gebracht. Ansonsten gab es 4 Rainbow Runner, 5 GT, 2 Bluefin Trevally, 3 Grouper und einen Blubberlip Snapper. Die Crew war an diesem Tag ziemlich fahrig und unkonzentriert, einmal haben sie die Luke am Boden geöffnet um einen Fisch darin zu verstauen. Haben aber nicht wie üblich gesagt, dass sie aufmachen und ich bin voll mit dem Fuss reingedonnert. Ich habe nichts gesagt weil ich ja auch ein gutes Stück weit selber schuld bin, habe ja schliesslich Augen im Kopf. Aber der Skipper hat sich sichtlich darüber geärgert. Kurz danach habe ich den grössten GT der Reise gehakt, aber mit geschätzten 15 kg war das nach wie vor nicht die erhoffte Grösse. Der Skipper meinte zu einem seiner Jungs, er solle das Gaff nehmen und dieses am Maul platzieren damit er den Fisch besser ins Boot bekommt. Der hat aber das Gaff aber einfach mitten durch den Bauch gerammt, was mich dann schon etwas schockiert hat, da wir ja abgemacht haben, dass wir alle GT wieder releasen. Der Skipper hat mich dann gebeten, dass ich doch kurz meine Ohren zuhalten soll und hat seine beiden Jungs nach vorne genommen, wo es ein richtiges Donnerwetter abgesetzt hat wie ich es selten erlebt habe. Der Tag ist dann immer mehr seinem Ende entgegen gegangen und beim Poppern gab es wie schon am Tag zuvor nichtmal die beiden obligaten Green Jobfish. Damit ist die Reise ohne wirkliche Highlights zu Ende gegangen. Aber ja, so kann das manchmal laufen beim angeln. Nur weil man in einem richtig guten Revier unterwegs ist, ist das noch lange keine Garantie, dass die gesetzten Erwartungen erfüllt werden... Immerhin wäre die Chance sehr gross, dass das Ergebnis bei einer weiteren Reise an diese Location besser wäre.


    Vielleicht noch ein paar Worte zum drum herum:

    Die Boote sind schon etwas in die Jahre gekommen, aber in einem guten Zustand. Die Boote wurden ganz klar für Trolling gebaut und sind für Casting nur bedingt geeignet. Die grösste offene Fläche ist hinten am Heck, wobei mitten drin ein grosser Sockel fix im Boot verankert ist, darin ist ein etwas merkwürdig anmutenden Kampfstuhl montiert, welcher wertvollen Platz besetzt. Der Sockel wird als Kühlbox für Getränke verwendet. Am Bug gibt es eine kleine Plattfrom, welche aber so klein ist, dass man dort nicht sonderlich gut werfen kann und das eigentlich auch nur bei ruhiger See. Der Bug ist generell so gestaltet, dass es dort eine Sitzecke gibt, welche sich zwar zum chillen während dem schleppen sicherlich sehr gut eignet, aber beim werfen ebenfalls alles andere als ideal ist. Zu zweit kann man mit bestimmten Abstrichen schon angeln, dass man aber zu dritt gleichzeitig poppern kann, halte ich für ausgeschlossen. Jiggen ist natürlich kein Problem, da ist für drei oder gar vier Mann genügend Platz vorhanden. Alles was auf dem Boot ist, wird nass. Mein Rucksack mit dem Backup-Tackle wurde immer in der vorderen Sitzbank verstaut und in eine Regenjacke, sowie eine Plane eingewickelt. Im Laufe des Tages drückt die Feuchtigkeit aber durch. Das Handy wird in einem wasserdichten Pelican Case verstaut, sie haben eine eigene Digitalkamera und eine ältere GoPro an Bord. Die Crew besteht inklusive Skipper komplett aus Einheimischen, die Leute sind sehr höflich, zuvorkommend und bemüht. Der Skipper ist sehr erfahren, kennt das Gewässer sehr gut, hat mehrere tausend Waypoints auf dem Sounder und ist eine echte Maschine beim jiggen. Der zieht den ganzen Tag ununterbrochen vollgas mit und macht selbst in der Mittagspause einfach weiter. Leider waren seine Sprachkenntnisse ziemlich limitiert, er hat zwar immer wieder Dinge erklärt, aber oft hat der Wortschatz leider nicht ausgereicht. Die Deckhands haben keine Vorkenntnisse über die Fischerei, sind aber recht gut ausgebildet und ich musste die ganze Woche über keinen einzigen Knoten selbst machen, weil die Crew einfach schneller war.


    Ich war ziemlich genau zu Vollmond dort, die Chefs waren davon überzeugt, dass das perfekt ist. Der Skipper hingegen ist kein Fan von Vollmond und meinte, dass die Ergebnisse deutlich besser sind wenn der Mond sichelförmig ist statt rund - vor allem auch was die Grösse der Fische betrifft. Ebenfalls meinte der Skipper, dass die Spots welche während regulären Tagesausfahrten ab Diego Suarez angefahren werden können nicht mehr so gut sind wie auch schon und GTs über 30 kg nicht mehr so häufig gefangen werden. Er meinte auch, dass es weiter im Süden viel mehr und vor allem grössere Fische gibt, dass diese Spots aber nur mit dem Katamaran angefahren werden. Ebenfalls hat er von einem Spot im Süden erzählt, wo sie regelmässig gute Doggies auf Popper fangen - aber sie die richtig grossen Exemplare ausnahmslos im Riff verlieren weil das Wasser dort einfach nicht tief genug ist. Vor Ort hat mir noch jemand erzählt, dass es in der Zone wo mein Charter nur mit Katamaran unterwegs ist ein anderer Charter mit einer kleinen abgeschiedenen Lodge zusammen arbeitet und ab dort Tagestouren unternimmt. Besser für Casting geeignete Boote haben sie ebenfalls. Kontaktinformationen habe ich auch bekommen und bin bereits in Kontakt und am grübeln ob ich es dort nochmals versuchen soll.

    Hallo zusammen,


    Est hat leider ein bisschen gedauert, nun aber doch der Bericht zu meiner Reise an die Ostküste von Madagaskar. Wenn es angeltechnisch um Madagaskar geht, ist normalerweise eigentlich immer Nosy Be der Ausgangspunkt, von der Ostküste ist da aber eher selten die Rede - eigentlich völlig zu Unrecht. Der Norden Madagaskars hat mit dem Nordwesten (Baie du Courrier) und dem Nordosten zwei richtig gute Reviere im Angebot, beide sind wettertechnisch auf der schwierigen Seite, die Ostküste auf der sehr schwierigen. Es warten dafür aber auch grosse Fische: GT, Doggies und Grouper sind sicher die Hauptattraktionen, aber es gibt auch diverse Trevally Spezies, Spanish Mackerel, Barakuda, Emperor, Jobfish und vieles mehr. Trolling wäre mit Sicherheit auch nicht schlechter als rund um Nosy Be.


    Die Anreise ist nochmals ein gutes Stück länger als nach Nosy Be, welche ja auch einige Zeit in Anspruch nimmt. Für mich ist es mit Zwischenstopp in Addis Ababa in die madagassische Hauptstadt Antananarivo gegangen, wo ich in Flughafennähe in einem Hotel übernachtet habe bevor ich am nächsten Morgen um 6 Uhr weiter nach Diego Suarez geflogen bin. Der Zwischenstop in Antananarivo war problemlos, das Hotel welches ich gebucht habe war keinen Kilometer vom Flughafen entfernt, hat einen Fahrer geschickt und war auf einem guten Niveau, auch das dazugehörige Restaurant war absolut in Ordnung. Etwas schockiert hat mich, dass morgens um 4 Uhr als ich wieder zum Flughafen gefahren bin noch genau die gleiche Mannschaft anwesend war, wie am Nachmittag um 15 Uhr. Auf meine Frage, ob sie noch immer da sind oder schon wieder da sind meinte der Manager mit einem Lächeln, dass sie 24 Stunden am Tag dort sind und sich einfach dann wenn mal nicht so viel los ist ab und zu mal etwas hinlegen können um sich auszuruhen...


    Nach einem zweieinhalbstündigen Flug in Diego Suarez angekommen, bin ich mir ein bisschen vorgekommen wie in einem Museum. Das Gepäckband im Flughafen war etwa drei Meter lang und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Koffer dort auch nur draufgestellt werden um ein bisschen das Feeling eines Flughafens zu vermitteln. Vor dem Gebäude sind dann etwa zwei dutzend Taxis gestanden, alles gelbe Renault R4 TL Savane, was ein bisschen an die Filme mit Louis de Funès erinnert, wo diese dann alle zu Schrott gefahren werden. Ein Fahrer hat mich in Empfang genommen und hat mich zum Hotel gefahren, wo auch gleich nach einer kurzen Verschnaufpause das Briefing für die nächsten Tage stattgefunden hat.


    Equipmenttechnisch habe ich genau das eingepackt, was der Charter auf der Liste angegeben hat. Zwei schwere PE10 Popping-Combos, die PE8 (Tuna-) Popping-Rute wurde etwas belächelt und mir wurde gesagt, dass die eigentlich im Hotelzimmer bleiben könne weil zu schwach. Ebenfalls mit dabei hatte zwei schwere Jigging-Combos. Der Charter rät zwar strikte von allem unter PE8 für Jigging ab, ich hatte aber einmal PE6 und einmal PE5 drauf, was mit den Schnüren auf dem neuesten Stand der Technik sicherlich ausreichend ist. Meine Slow Jigging Combo wurde ebenfalls ein bisschen belächelt, aber die hat unglaubliches Rückgrat, das würde man ihr bei dem filigranen Äusseren niemals geben - im späteren Verlauf meines Aufenthaltes hat sich der Skipper nach anfänglichem Lacher dann doch noch ziemlich in diese Rute verliebt. Bezüglich Vorfach für Popping hatte ich wie üblich 220 lbs dabei, wovon mir aber ausdrücklich abgeraten wurde: hier wird 300 lbs benötigt. Für Jigging wurden aber die 150 lbs als perfekt empfunden. Split Rings, Solid Rings, Swivels nur das stärkste und beste, idealerweise von Owner. An den Poppern ausschliesslich die besten und stärksten (Decoy Y-S23 oder Owner ST-76), Assist Hooks idealerweise Grösse 13/0 und idealerweise von Fisherman. Der Wind hat in den letzten Tagen sehr stark zu schaffen gemacht, ist aber deutlich abgeflacht und sollte in den nächsten Tagen keine Probleme bereiten. Vereinzelte Regenschauer waren angekündigt, sollten aber ebenfalls keine Probleme bereiten. Des weiteren wurde mir erklärt, dass es in Richtung Norden um den Cap d'Ambre sehr grosse Grouper geben soll, während in Richtung Süden die Doggies ihr Unwesen treiben. Ebenfalls wurde mir erklärt, dass auch gerne mit Live-Bait geangelt wird, was sehr produktiv auf grosse Grouper und Doggies sei. Auf schleppen wird hingegen - wie bereits im Vorfeld angekündigt und abgemacht - gänzlich verzichtet, was mir aber sehr recht sein soll.


    Frühstück gab es jeweils um 6:00 Uhr, um 06:25 ist Abfahrt, so dass man um 06:30 am Boot ist, wo alles bereit steht um sofort abzulegen. Nachdem wir die Bucht von Diego Suarez durchquert haben, sind wir dann am ersten Tag im offenen Meer in Richtung Norden gefahren und haben an vereinzelten Spots angehalten um die Popper auszuwerfen. Da habe ich dann auch recht schnell gemerkt, wieso ein 300 lbs Vorfach benötigt wird: die Stellen waren gerade mal zwischen 4 und 12 Meter tief und wir sind dabei auch sehr nahe an die Felsen gekommen. Auf Popper ist den ganzen Morgen nichts gelaufen und als wir am späten Vormittag dann mit Cap d'Ambre den nördlichsten Punkt Madagaskars erreicht haben, hat der Skipper entschieden, dass wir mal schauen ob es beim jiggen etwas besser läuft. Dort gab es dann immerhin die ersten Erfolgserlebnisse, ein paar GT und einen Black Trevally, alle wohl irgendwo zwischen 5 und 10 kg, also noch nicht die erhofften Riesen. Kurz vor dem Mittag hatte ich dann einen Strike bei dem ich zuerst gedacht habe, dass das nichts besonderes ist. Nach vielleicht 30 Sekunden ist dann aber so richtig die Post abgegangen und die Schnur ist mit einer Leichtigkeit von der Rolle gegangen wie ich es bisher noch nicht so oft erlebt habe. Die Jigging Rute (immerhin eine JM Evo Falling Performance mit PE10) hat sich bis in den Griff durchgebogen und ich habe mir da schon etwas Sorgen gemacht, ob die Rute das überleben würde. Obwohl ich mich voll dagegengestemmt habe, hat es der Grouper leider ins Riff geschafft und beim Versuch ihn rauszuziehen ist das Braid knapp überhalb des Vorfachs gerissen - 8 Meter Vorfach waren offenbar nicht genug. Schade, das wäre er gewesen... Ich hatte in Französisch Guyana schon einen 60 kg schweren Grouper gefangen - dieser hier hatte aber noch um einiges mehr Power. Das Wetter hat sich dann sehr schnell sehr stark verschlechtert und es ist sehr starker Wind in Richtung Norden aufgekommen. Es hat zeitweise stark geregnet, aber nass wäre man auch nur schon von den vielen Wellen geworden. Aufgrund des starken Windes hatten wir eine sehr starke Drift und wir haben uns bei den Gewichten kontinuierlich nach oben gearbeitet, bis selbst 400 Gramm nur noch in weitem Bogen den Grund erreicht hat. Wir haben das dann abgebrochen und auf dem Weg zurück in Richtung Süden nochmals einige Spots für Popper angefahren. Immerhin gab es auf Popper auch noch ein kleines Erfolgserlebnis in Form eines Green Jobfish.


    Am zweiten Tag haben wir uns entschieden, dass wir in Richtung Süden gehen. Das Wetter war das absolute Gegenteil des Vortages, das Wasser war zeitweise so glatt wie in einem Swimming Pool. Dieser Tag kann kurz zusammengefasst werden: mit Popper begonnen, dann gejiggt und gegen Abend wieder Popper. Wir haben vieles versucht, aber es ist nicht viel gelaufen. Drei GT und einen Bluefin Trevally auf Jig, einen GT und zwei Green Jobfish auf Popper, wieder nichts was zumindest an der 10 kg Marke gekratzt hätte. Der Skipper meinte noch, dass die Strömung sehr schwach sei, aber dass es in den nächsten Tagen etwas anziehen werde und dadurch Besserung in Sicht ist.


    Am dritten Tag sind wir wieder in Richtung Norden aufgebrochen und haben wiederum mit Popper begonnen. Der Skipper hat in dieser Zeit mit meiner Slow Jigging Combo noch ein paar Köderfische gefangen. Einige Emperor wie sie perfekt für den Gril geeignet wären sind dabei im Eimer gelandet und wurden später an den Jigging Spots an den kleineren der beiden Assist Hooks montiert, der Jig hat dabei als Gewicht gedient um das Ganze in der Nähe des Grundes zu halten. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass auch bei Speed Jigs immer mit zwei Assist Hooks geangelt wird, ein kleiner (9/0 oder 11/0) mit kürzerer Assist Line und ein grösserer (13/0) mit längerer Assist Line. Scheinbar werden hier regelmässig während dem Drill die Fische von deutlich grösseren Fischen angegriffen, welche dann auch gerne mal am noch freien Assist Hook gehakt werden... Auf Live Bait hatten wir dann auch ein paar gute Strikes, woraus ein guter Grouper resultiert ist. Auch dieser kein Riese, aber immerhin eine ganz passable Grösse. Im Laufe des Morgens ist wieder sehr starker Wind aufgekommen und zeitweise hat es sich dann schon ein wieder ein bisschen wie am ersten Tag angefühlt, wo man sich manchmal gefühlt hat, wie wenn man mit einer Achterbahn durch eine Autwaschanlage fährt. Die Ausbeute war die bisher beste: 5 GT, 5 Rainbow Runner, zwei Moontail Seabass, ein Grouper und die beiden obligaten Green Jobfish auf Popper. Von grossen Fischen weiterhin keine Spur.

    Du kannst natürlich auch dickere Vorfächer verwenden, bei Tuna ist es meiner Meinung nach aber nicht notwendig. Am Riff hingegen verwende ich auch immer deutlich stärkere Vorfächer. Für Madagaskar und Kenia liegt 150 lbs bereit.

    Ebing wird etwa gleich schnell geführt wie beim Speed Jigging, wobei die ja ziemlich langsam speed jiggen. Wenn es nicht so gut läuft, dann auch mal schneller probieren. Vorfach habe ich immer 60 lbs, das reicht eigentlich für alles. Bei den Tuna hast du weder die Gefahr, dass sie in ein Riff rein gehen, noch haben sie scharfe Zähne. Und die Razor Gang spricht nicht darauf an, die würden höchstens auf den Jig gehen welcher aber am Stahldraht hängt. Ich nehme immer Haken für Live-Bait, Grösse 6/0 oder 8/0, je nach Hersteller. Es gibt spezielle Köder, siehe Bild. Wenn der nicht zur Verfügung steht, geht auch ein kleiner Oktopus mit ca 7 bis 8 cm Länge. Twister würde sicher auch gehen.


    Wenn du zur Soudanbank gehst, dann würde ich das nur dann machen, wenn alles andere nicht läuft - was bei einem solchen Top Spot aber eher ungewöhnlich wäre. Und man muss die Tuna auf dem Sounder sehen.



    Gerne!

    Die Schnur hat sich soweit gut geschlagen, aber es ist noch zu früh für ein Fazit. Der YFT auf Jig dürfte um die 12 kg gehabt haben. Das MUSS jede PE3 aushalten. Ich habe mich zu Black Friday ordentlich mit dieser Schnur eingedeckt (300m haben 23 Euro gekostet), werde also noch viel Gelegenheit haben, damit zu angeln.


    Ich habe letzte Woche ein Video auf Youtube gefunden, auf dem unter anderem die Tragkraft und der Durchmesser gemessen wurde. Die Tragkraft wurde beinahe erreicht, aber der Durchmesser ist wie bei (fast) allen anderen Schnüren dicker als angegeben.


    Einer meiner Angelbuddies meinte am Wochenende, dass er sie schon mal verwendet hat, allerdings nicht zum jiggen, sondern für Casting. Seiner Meinung nach hat sie sich zu schnell abgenutzt und er ist wieder zurück zu Varivas und YGK - je nachdem zu welchem Braid es jeweils Promos gibt. Wir hatten den Konsens, dass Varivas und YGK beide top sind, aber sich die SMP Schnüre von Varivas nicht lohnen weil sie einfach völlig übertrieben teuer sind. Die MP sind ebenfalls top und kosten einen Bruchteil.


    K Line von Hayabusa ist auch weit verbreitet, eines der wenigen Braids welches hier auf Grossspule erhältlich ist

    Hey Martin,

    Ich habe noch versucht, die üblichen Tips zu geben. Aber den Leuten ist es so mies gegangen, dass sie sich nur noch hinlegen wollten. Ich fand die See ehrlich gesagt überhaupt nicht schlimm, man konnte ja noch problemlos stehen, werfen, poppern und drillen, ohne dass man sich irgendwo anlehnen, hinsetzen oder hinknien musste. Vielleicht sind die sich das einfach überhaupt nicht gewohnt, da die See normalerweise sehr ruhig ist.


    Viele Grüsse

    Thomas

    Oh, und ganz vergessen... Das Tackle:


    Da nur einen Tag angeln eingeplant und das Gepäck sehr begrenzt war, habe ich zwei Combos dabei gehabt, von denen ich bereits im Voraus gewusst habe, dass die Ruten nicht ideal sind.


    Casting:

    - Madmouse Kuroshio KGP-80H GT-Special Popping PE3-8, Wurfgewicht 40-150g

    - Shimano Stella SW-C 14000 XG

    - PE6 Braid (ich glaube da ist noch Daiwa J-Braid drauf)

    - 140 lbs Nylon Leader (Varivas Ocean Record)

    - BKK Crane Swivel-62, Grösse #10
    - BKK Split Ring 51, Grösse #1

    - Popper 160 mm, 88g mit kleinem Cup. Gekauft in einem lokalen Laden, keine Markenbezeichnung drauf


    ---> Die Rute war eine Billig-Rute für 60 Euro von Aliexpress, welche ich direkt nach Taiwan liefern lassen habe weil ich das mal ausprobieren wollte. Nie im Leben ist das PE8. Nie im Leben ist das eine Popping Rute, viel zu weich. Und wenn man daran einen guten GT in der Gewichtsklasse 20+ kg hakt, dann wird das nicht gut enden. Beim grösseren Tuna war die Rute so ziemlich am Limit und nicht mehr viel Reserve vorhanden. You get what you pay for und du bist selbst blöd wenn du mit solchem Spielzug angeln gehst. Keine Ahnung, was mich da geritten hat. Aber für die 60 Euro eigentlich doch eine respektable Rute, entspricht einfach überhaupt nicht der Beschreibung.


    Jigging:

    - Hearty Rise Skywlaker Jigging max 220g

    - Shimano Stella SW-C 6000 PG

    - PE3 Braid (Shimano Grappler 8 )

    - 70 lbs Nylon Leader (von Daiwa)

    - BKK Split Ring, Grösse #8

    - Jigging Haken, Grösse 5/0 mit Varivas Avani SS Assist Line (150 lbs)

    - 200g Jig (no-name)


    Ich habe ein paar Würfe mit der Transcendence Laulau 8.3 GT-S meines Angelbuddies gemacht, das ist schon eine ganz geile Rute und ich war ziemlich schockiert als ich dann im Hafen gesehen habe, dass das eine vierteilige Reiserute ist. Ebenfalls habe ich ein paar Würfe mit einer Shimano Ocea Plugger BG Monster Drive S86H-3 gemacht, ebenfalls eine tolle Rute. Popper wurden soweit ih das gesehen habe vor allem Shimano Ocea Bomb Dip 170F, Yo-Zuri Mag Popper 80g, sowie Diving Popper und Stickbaits von FCL Labo verwendet.

    Der Skipper hat das Boot zurück zum Anfang der Drift gebracht und dabei ist mir aufgefallen, dass einer meiner Angelbuddies verschwunden ist und sich der vierte Angler vorne bei uns gerade die Fische am füttern ist. Es ist dann langsam hell geworden und bei mir hat so gut wie jeder Wurf in einem Strike resultiert, allerdings mit sehr überschaubarer Grösse und wir haben alle Tunas gleich wieder releast. In der Zwischenzeit hat mein zweiter Buddy abgewunken und mir gesagt, dass es ihm nicht gut geht und er sich erstmal hinlegt. Ich war vorne also alleine (der vierte im Bunde ist quer über die Tackleboxen gelegen und hat nicht besonders fit ausgeshen), hinten war nur einer alleine mit einer Elektrorolle am Jiggen, dick eingepackt in einen dicken Anzug wie ich ihn von Fotos aus Island oder Norwegen kenne. Nach dem Sonnenaufgang ist die Anzahl Strikes massiv zurückgegangen und der Skipper hat einen ersten Spotwechsel angekündigt. Am neuen Spot konnten wir kleine Tuna an der Oberfläche am jagen sehen und ich habe auch zahlreiche YFT und Skipjack Tuna sehen können, wie sie zwar hinter dem Popper hergeschwommen sind, ihn aber nicht angegriffen haben. Der vierte Angler im Bunde hat sich da wieder langsam zurückgemeldet, war aber noch ziemlich angeschlagen. Von hinten konnte ich hören, wie sich wieder jemand am übergeben ist... Irgendwie bin ich mir da schon etwas merkwürdig vorgekommen, da ich bei mir selbst keinerlei Anzeichen von Seekrankheit verspürt habe. An einem weiteren Spot haben hunderte von Möwen an der Oberfläche darauf gewartet, dass etwas passiert. Der Mate ist rausgekommen und meinte, dass die Tuna von 20 Meter unter der Oberfläche bis zu 60 Meter tiefe gestapelt stehen und dass sie auch richtig grosse Exemplare sehen konnten. Aber die waren einfach nicht in Fresslaune. Ab diesem Zeitpunkt ist nichts mehr gelaufen, kein einziger Strike mehr. Wir haben weitere Spots angefahren und auch da waren massenhaft Tunas auf dem Sounder, welche aber nicht gefressen haben. In der Zwischenzeit hat sich einer meiner Buddies wieder zurückgemeldet, ich habe ihm Platz gemacht und habe ab dann mein Glück mit jiggen versucht.


    Mir ist bereits beim Poppern aufgefallen, dass die anderen den Popper sehr langsam geführt haben und der Mate hat mich auch darauf hingewiesen, dass ich mein Tempo etwas drosseln solle. Etwas später ist er nochmals rausgekommen und meinte: jetzt ist besser, aber du bist nach wie vor zu schnell. Beim Jigging die gleiche Situation: auch hier meinte der Mate, dass ich viel zu schnell sei und dass es hier nicht so sehr auf das Tempo draufankomme, sondern auf eine gute Führung des Jigs. Gejiggt wurde übrigens mit Jigs in der Gewichtsklasse 80 bis 120g. Der Skipper hat an jedem Spot mitgeteilt, wie tief die Tuna stehen. Anfangs waren es etwa 50 Meter bis auf 20 Meter hoch, später dann bis auf 70 Meter runter. Ich bin mir das leichte jiggen einfach nicht gewohnt, nachdem ich auf meinen letzten Trips hauptsächlich mit 200 bis 300g an der 20k oder 10k Rolle gejiggt habe, habe ich für die 6k Rolle mit PE3 und leichtem Jig irgendwie einfach kein Gefühl gehabt, ausserdem hatte es ziemlich starke drift, weswegen ich mir nie wirklich sicher war, ob ich die angepeilte Tiefe überhaupt erreicht habe. Ich habe deswegen zuerst auf 160g gewechselt und später auf 200g. Der 200g Jig ist dann ziemlich gerade nach unten.


    Hinten waren sie mittlerweile zu zweit am jiggen und es wurde bereits auf Ebing umgestellt. Wer das nicht kennt: das ist eine Methode, an der ein 40cm langer Arm aus 1.4mm dickem Stahldraht montiert wird, am Ende des ersten Drittels wird der Jig eingehängt (ohne Haken! der verheddert sich sonst) und am Ende des Arms wird ein 3 bis 5 Meter langes Vorfach mit Einzelhaken befestigt, daran kommt ein Gummiköder mit 6 bis 10 cm Länge. Der Jig dient dabei einerseits als Gewicht, aber andererseits auch um die Tuna neugierig zu machen, welche aber bis auf ganz wenige Ausnahmen ausschliesslicht den Lure nehmen. Was sich für manchen wahrscheinlich nach purem Wahnsinn anöhrt, erfreut sich in Asien immer grösserer Beliebtheit und gilt schon länger als Geheimtipp beim jiggen auf YFT. Damit werden Tunas von klein bis sehr gross gefangen, vor allem in Phasen in denen sie eigentlich nicht auf der Jagd sind und nicht auf Jigs gehen. Das habe ich bereits letztes Jahr auf einem YFT-Trip im Süden Taiwans erstmals kennen gelernt und war vom Resultat schwer beeindruckt. Jedenfalls hat das Ebing auch hier funktioniert, wenn auch mit keiner allzu hohen Bissfreuquenz und auch hier nur Kleinzeug bis vielleicht 3 kg. Ich wollte eigentlich auch schon umstellen, habe aber festgestellt, dass meine Ebing Arme noch unten unter Deck waren und wollte meinen Buddy nicht aufwecken. Am letzten Spot hatte ich dann endlich wieder einen Strike und es war auch sofort offensichtlich, dass das wieder etwas besseres ist. Nach ein paar Minuten konnten wir wieder einen guten YFT gaffen, auch wenn dieser ein gutes Stück kleiner war als der vom Morgen. Auf der letzten Drift hatte ich nochmals einen Hit, aber es ist nichts daraus geworden und wir haben uns gegen 14 Uhr wieder auf den Weg zurück gemacht.



    Während sich die anderen (also diejenigen, die überhaupt am angeln waren) wieder unter Deck begeben haben um etwas zu schlafen, habe ich mein Tackle zusammengeräumt, die Rückfahrt ein bisschen die Sonne genossen und noch ein bisschen mit dem Mate geplaudert welcher übrigens nahezu perfekt englisch gesprochen hat. Zurück im Hafen ist mir dann aufgefallen, dass ich einige der Leute welche sich an Deck versammelt haben seit der Inspektion bei der Hafenbehörde (bevor wir rausgefahren sind) nicht mehr gesehen habe. Der Skipper hat noch eine kurze Ansprache gehalten und meinte dabei noch lachend, dass sie heute alle von diesem Ausländer in den Schatten gestellt wurden, welcher aus einem Land kommt, welches nicht mal an ein Meer grenzt, aber dennoch der härteste von allen an Bord war - und der als einziger an Bord die guten Fische gefangen hat. Da wir keine Kühlbox dabei hatten, habe ich meine beiden Tunas an zwei der Jigger am Heck verschenkt, welche sich sehr darüber gefreut haben. Meine Schwiegermutter hat später noch mit mir geschimpft, dass die beiden Tunas auf dem Markt umgerechnet einige hundert Euro eingebracht hätten und mein Schwiegervater war etwas enttäuscht, dass es kein Sashimi zum Abendessen gab.


    Meine beiden Buddies haben mich noch zu einem Tackleshop in Kaohsiung gebracht, welcher ausschliesslich japanische Marken im Sortiment führt. Richtig geile Sachen, das war dort wirklich ein kleines Paradies und hat mich noch um einiges mehr beeindruckt als der Laden in Tokio. Auf dem Rückweg nach Taoyuan haben wir noch in Tainan angehalten um die für diese Stadt so bekannte Suppe mit Rindfleisch zu essen.


    Ich habe wirklich ein schlechtes Gewissen gehabt, weil es meinen beiden Buddies während der Zeit auf dem Meer so schlecht gegangen ist und einer der beiden insgesamt vielleicht 30 Minuten angeln konnte und dabei nicht einen einzigen Fisch gefangen hat, während der andere zwar etwas länger angeln konnte, aber dabei nur ein bisschen Kleinzeug rausgeholt hat. Beide haben sich aber sehr darüber gefreut, dass ich einen erfolgreichen Tag hatte und diesen auch sichtlich genossen habe. Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir nächsten Sommer wieder zusammen angeln gehen, dann hat es weniger Wellen und es soll dann auch unzählige Tunas in der Gewichtsklasse von 5 bis 20 kg geben. Und falls wir mal im Winter angeln gehen, dann zum Shore Casting auf Amberjack in den Norden. Mit dem Mate habe ich mich noch intensiv über die Amberjack Saison ausgetauscht, welche im Süden in Kürze beginnen und den ganzen Winter über andauern wird. Geangelt wird dann mit 150 bis 200g Jigs auf Skipjack Tuna und Spanish Mackerel, oder mit 250 bis 400g schweren Jigs (Slow Jigging) auf Amberjack. Diese sind in der Regel mit 5 bis 8 kg eine gute Grösse, aber keine Riesen. Ausnahmefische mit 30 kg und mehr bestätigen die Regel. Er meinte, dass diese in Bereichen des Riffs stehen, welche man mit dem Jig nicht gut erreicht.


    Fazit: das Angeln in Taiwan ist wirklich anders als ich das bisher gekannt habe und die Möglichkeiten sind begrenzt. Es hat aber durchaus seinen Reiz und wenn man eh schon im Lande ist, ist das eine sehr gute und vor allem auch preiswerte Gelegenheit um etwas Zeit auf oder am Wasser zu verbringen. Es ist eine gute Horizenterweiterung und in Sachen Tackle sind die Jungs dort richtig gut drauf, da habe ich sehr viel gelernt. Ich habe auch viele Anhaltspunkte bekommen, was man zusätzlich ausprobieren könnte, insbesondere auch was Topwaterangeln auf grosse Yellowtail in Korea und Japan betrifft.


    P.S. Ich musste noch herzhaft lachen, als ich gelesen habe, was der Charter zu diesem Tag auf seiner Facebook Seite geschrieben hat. Übersetzt heisst das soviel wie:

    So sieht das aus, wenn ein Mann das ganze Boot zerquetscht.

    Der einzige unerschütterliche Killer im ganzen Schiff.



    Hallo Leute

    Ich bin gerade in Japan und Taiwan unterwegs und möchte euch ein paar angeltechnische Eindrücke schildern. Auch wenn ich nur einen einzigen Tag auf dem Wasser war, hat diese Reise (welche eigentlich nichts mit angeln zu tun hatte) viele Eindrücke hinterlassen und ich habe mal wieder sehr viel gelernt.


    Da es aus der Schweiz aus keinen Direktflug nach Taiwan gibt, sind wir über Tokio geflogen und haben uns ein paar Tage die Stadt angeschaut. Natürlich durfte ein Besuch in einem japanischen Tackle-Shop nicht fehlen. Ich habe mir einen Shop rausgesucht, welcher in der Nähe eines Ortes war, welchen wir sowieso besuchen wollten. Angepriesen wurde dieser mit "der grösste Tackle-Shop in Tokio für Salzwasserangeln". Vor Ort war das auf den ersten Blick schon etwas enttäuschend, da der Shop vielleicht 100 m2 gross war. Aber das Sortiment konnte sich echt sehen lassen. Bei den Ruten gab es eine grosse Auswahl von Ripple Fisher, Yamaga Blanks und anderen Marken im höheren Preissegment. Auch Shimano-Ruten aus dem hohen Preissegment waren zu finden, welche ich in Europa bisher nicht gesehen habe, aber welche durchaus spannend waren. Preislich alles deutlich günstiger als die Preise welche man in Europa bezahlt.


    Auch in Sachen Braids, Popper, Stickbaits, Terminal Tackle, Jigs, Casting Jigs etc nur das Beste. Owner, Decoy, Varivas, Gamakatsu um nur ein paar der geläufigen Namen zu nennen. Und auch hier gab es viele Modelle, welche ich in Europa bisher noch nirgendwo gefunden habe. Was mir besonders aufgefallen ist: Jigs der Marke Nature Boys. Diese Marke habe ich bisher nicht gekannt, aber die hat wirklich guten Eindruck auf mich gemacht. Die Jigs werden in Japan produziert und sind bleifrei, ein grosser Teil davon wird aus Edelstahl produziert und es gibt sogar die Möglichkeit "verbrauchte" Jigs neu bemalen zu lassen. Aber auch sonst muss man sagen, dass die Jigs, Stickbaits und Popper einen qualitativ extrem hohen Eindruck gemacht haben. Es sind auch viele Fotos im Laden gehängt von Kunden, welche einen kapitalen Yellowtail oder GT gefangen haben und auf die Fotos ein paar Worte des Dankes an das Personal geschrieben haben. Leider war meine Zeit sehr begrenzt, ich habe es deswegen bei etwas Braid von Varivas, sowie ein paar Jigs und Casting Jigs von Nature Boys belassen.


    In Taiwan bin ich ein paar Tage später in ein Geschäft einer Ladenkette namens ETUOH gegangen, welches quasi als Hausmarke die in Europa durchaus nicht unbekannte Marke Hearty Rise führt. Im Gegensatz zu Japan war hier vor allem das mittlere bis tiefere Preissegment vertreten, aber eine richtig tolle Auswahl. Was aber sofort auffällt: die verkaufen fast nur Sachen für Jigging und Shore Jigging. Dafür war die Auswahl aber wirklich beeindruckend, es sind geschätzt mehrere hundert Jigging Ruten im Laden gestanden, das meiste von Hearty Rise (logisch), aber auch vieles von Shimano, HOTS und anderen bekannten Marken. Terminal Tackle und Braid auch sehr viel von Hearty Rise, aber auch viel Shimano, Owner, Varivas etc. Was mir dabei besonders aufgefallen ist: Shimano Grappler 8 Braid, welches deutlich mehr Tragkraft hat als Braid mit gleichem Durchmesser von anderen Herstellern. PE3 mit 63 lbs Tragkraft, WTF?!?! Davon habe ich mir natürlich gleich mal eine Spule zum testen gekauft, sowie diverses Kleinzeug, vor allem für Ebing - dazu unten etwas mehr.


    Wir sind dann ein paar Tage danach in den Osten der Insel nach Hualien gefahren um ein paar Freunde zu besuchen, welche sich dort niedergelassen haben. Ein kurzer Besuch im Hafen hat gezeigt, dass sich gerade grössere Mengen Spanish Mackerel und Mahi Mahi vor der Küste herumtreiben müssen. In einem Gespräch mit einem Local wurde mir auch mitgeteilt, dass die Amberjacks jetzt bis an die Küste kommen und von den Felsen aus mit Casting Jig und Stickbait gefangen werden können, dass es aber noch sehr früh in der Saison ist und es sich noch nicht so wirklich lohnt. Ich wurde aber eingeladen, einem lokalen Fischer bei der Sailfish-Fischerei zuzuschauen. Diese werden vom fahrenden Boot mittels Speer bzw Harpune erlegt. Einerseits ist mir das schon etwas barbarisch vorgekommen, aber andererseits hat das definitiv mein Interesse geweckt, da man offensichtlich sehr nahe an die Fische rankommen muss um diese von Hand mit der Harpune zu erlegen und dass sich eine solche Ausfahrt sehr produktiv sein muss, da es sich für die Fischer auch finanziell lohnen muss - Sailfish ist in Taiwan sehr billig, da er in den Küchen nicht besonders wertgeschätzt wird. Wenn das also mit der Harpune möglich ist, dann müsste Bait & Switch eigentlich auch funktionieren, so als mögliches Projekt für die Zukunft... Leider hat der Skipper dann aber kurzfristig doch noch abgesagt, da er Bedenken hatte wegen der Versicherung. Er hat aber versprochen, dass er sich um die Versicherung kümmert und mich das wenn ich zwischen November und Februar nach Taiwan komme auf jeden Fall mitnehmen wird. Er hat mir auch versprochen, dass er sich mal umhören wird, ob mich jemand zum Shore Casting zu den Felsen mitnehmen kann und dass er sich auch umschaut, ob sich einer der lokalen Skipper für Jigging oder Casting anheuern lassen würde. Mal schauen, ob sich daraus etwas für die Zukunft ergibt.


    In der Zwischenzeit haben sich dann meine Angelbuddies von der Westküste gemeldet und wir haben uns darauf verständigt, dass wir unseren geplanten Angeltrip in den Süden (= Yellowfin Tuna) verlegen, da im Norden (= Amberjack) sehr starke Winde angekündigt waren und es sehr unwahrscheinlich war, dass bei dem Wetter ein Boot rausfahren wird. Da wurde ich dann auch gleich darauf hingewiesen, dass hauptsächlich Casting auf dem Plan steht und dass ich dafür Popper mit kleinen Cups benötige. Somit schnell noch in ein lokales Angelgeschäft in Hualien gefahren (welches aber hauptsächlich auf Surfcasting spezielisiert ware) und die beiden einzigen Popper mit kleinem Cup gekauft. Zurück im Westen bin ich dann nochmals losgefahren, aber auch dieses Geschäft war auf Jigging spezialisiert und es gab keinen einzigen Stickbait oder Popper für Offshore, dafür aber richtig viel Auswahl in Sachen Jigging und mir ist auch da die eine oder andere Marke aufgefallen, welche ich noch nie zuvor gehört habe.


    Am Samstag Abend haben mich dann meine Angelbuddies am Abend in Taoyuan abgeholt und wir haben uns zusammen auf den Weg in den Süden nach Kaohsiung gemacht, wo wir kurz nach Mitternacht im Hafen angekommen sind. Nachdem wir uns vor Ort mit einem kleinen Snack verpflegt haben, sind wir zum Treffpunkt gefahren, wo sich auch nach und nach die anderen Angelverrückten eingefunden haben und wir ab 1 Uhr nachts auf das Boot konnten. Unsere Gruppe hat sich zusammen mit einem weiteren Local im vorderen Teil des Bootes positioniert wo es ideal für Casting ist, die restlichen fünf Leute haben es sich hinten bequem gemacht, da es dort am besten ist zum jiggen. Wir waren insgesamt 13 Leute an Bord, zwei Mann Besatzung, zwei Zuschauer und neun Angler. Was mir beim Verladen der Ausrüstung bereits aufgefallen ist: ich bin mir extrem untergeart vorgekommen, was die anderen da angeschleppt haben, war wirklich nur das Beste was man bekommen kann. Scheinbar ist eine Shimano Stella in der Standardausührung nicht mehr gut genug, es waren so viele Tuning-Teile montiert, dass auf den ersten Blick gar nicht mehr erkennbar war, dass das ursprünglich mal eine Stella war. Und auch die Ruten waren vom feinsten: Transcendence, FCL Labo, Shimano Ocea.


    Pünktlich um 01:30 ist es dann losgegangen und nach der obligaten Anmeldung bei der Hafenverwaltung haben wir uns auf der Fahrt nach draussen schlafen gelegt. Unter Deck war es schon ziemlich eng, wir sind zu dritt Schulter an Schulter nebeneinander gelegen, aber wir hatten einen langen Tag vor uns und etwas Schlaf konnten wir gut gebrauchen. Um 04:45 Uhr hat uns dann die Crew geweckt, da wir am ersten Tuna Spot eingetroffen sind. Als ich nach draussen gekommen bin, ist mir als erstes aufgefallen, dass es überraschend windig und die See ziemlich rauh war. Da sind wir also zu viert gestanden und haben unsere Popper und Stickbaits in die völlige Dunkelheit geworfen. Auf die Frage, wo der Rest der Leute ist, wurde mir geantwortet dass diese schlafen und erst bei Sonnenaufgang zu jiggen beginnen werden. Ich hatte anfangs noch etwas Mühe - neue Rute, neue Popper, völlige Dunkelheit draussen auf hoher See, ordentlicher Wellengang - und habe deswegen den Platz ganz vorne oben am Bug bekommen, während die anderen drei unten nebeneinander geangelt haben. Insgesamt zu dritt wäre eigentlich ganz gut gegangen, aber zu viert war irgendwie einer zuviel. Es gab unten gleich die ersten Strikes, aber die Tunas waren noch Babies, vielleicht so um die 2 kg. Auch bei mir ist es von Wurf zu Wurf besser geworden und ich konnte einen ersten kleinen Tuna an Bord bringen und gleich wieder releasen. Zwei Würfe später wieder ein Strike, wieder ein kleiner habe ich gedacht, bis dieser dann auf einmal begonnen hat, ordentlich Schnur von der Rolle zu ziehen. Da habe ich realisiert, dass das etwas besseres ist. Geschätzte 15 Minuten und ein paar Fluchten unter das Boot später konnte die Besatzung den Tuna gaffen, für taiwanische Verhältnisse ein wirklich gutes Exemplar und damit war das Maximalziel des Tages (YFT mit 20+ kg) bereits erreicht.



    ... Fortsetzung im nächsten Beitrag ...

    Hallo Chris,

    Sehr gerne! Hakengrösse passt meiner Meinung nach. Ob Einzelhaken oder Drilling ist eine Frage der Philosophie, bei diesem Modell geht beides und ich habe gestern auch beides im Einsatz gesehen.


    Beim Modell würde ich, falls Drilling, eher ST-76 statt ST-66 nehmen, damit bist du für alles gewappnet. Ganz geil wären die STX-68, aber der Preis ist ziemlich schmerzhaft. Ich persönlich verwende Decoy Y-S23.


    Die Lone Diablo von BKK sind sehr gut.sonst auch Owner Single Replacement Hook 4x oder die Königsklasse: Decoy Castin Single JS-5


    Gruss

    Thomas

    Ich war gestern YFT angeln in Taiwan, den Bomb Dip hat hier jeder in der Tackle Box, auch die Leute welche komplett übergeart sind. Ich habe mit dem gleichen Design, aber von einer anderen Marke geangelt weil ich erst kurzfristig mitbekommen habe, dass ich Popper mit kleinen Cups mitbringen soll und hier niemand mit Halco Roosta angelt weil deren Cups zu gross seien. Shimano war dann leider kurzfristig nicht mehr organisierbar. Für mich ist der Tag sehr erfolgreich gelaufen, habe im Morgengrauen einen guten YFT auf Popper verhaften können, sowie einige kleinere. Den Rest des Tages war aber an der Oberfläche tote Hose.


    Was mich sehr überrascht hat, ist dass die Popper seeehr langsam geführt werden, das unterscheidet sich seht stark vom YFT Popping welches ich aus Ostafrika kenne. Allerdings gibt es auch den ganz grossen Unterschied, dass in Afrika in die Feeding Fenzy geworfen wird, während in Taiwan gesucht werden, welche sich 20 bis 50 Meter unter der Oberfläche befinden.


    Zum Flash Element waren sich die Leute übrigens uneinig, die meisten glauben nicht, dass es eine positive Wirkung hat und sehen es eher als Marketing Gag. Aber es sind sich alle einig, dass es sicherlich nicht schadet.


    Fazit: ich werde zukünftig auch ein, zwei Bomb Dips in der Tackle Box haben und als Alternative zum Halco Roosta testen.


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