Ägypten - Low Life Schickimicki Trip

  • Soo liebe Boardies, seit zwei Tagen sind wir zurück aus Hurghada.


    Schon seit Ewigkeiten fieberten wir einem gemeinsamen Angelurlab entgegen und wir waren mehr als gespannt, was vor Hurghada so zu holen ist.

    Bereits vor Abflug dann jedoch schon der erste Dämpfer. Vom Käptn die Frage, ob wir schon am Ankunftstag zum Fischen können, da danach starker Wind mit 20kn und mehr angesagt war. Also in Ägypten aufgesetzt, Gottseidank das gesammte Gepäck heil und komplett angekommen. Nach einer schlaflosen Nacht so schnell wie möglich zur Bude, kurz zwei Ruten auftakeln und gegen 11 war schon der Fahrer vor der Tür. Die Bedingungen schienen zunächst ideal und so starteten wir den Urlaub mit einer halbtägigen Jigging und Popping Session, was allerdings eher von mäßigem Erfolg gekrönt war. Nur ein Needlefish, ein kleiner Grouper und ein Skipjack Tuna kamen an Board. Aber man konnte sich langsam eingrooven nach der langen Abstinenz vom warmen Salzwasser.



    Am nächsten Tag, wie auch am Tag zuvor fischten wir nicht direkt in Hurghada, sondern starteten von Sahl Hasheesh aus- etwa auf halber Strecke zwischen Hurghada und Safaga. Schon morgens schlug uns eine steife Brise ins Gesicht und an Jiggen oder Poppern war- wie die meiste Zeit des Urlaubs nicht zu denken. Wir versuchten vor einer steil abfallenden Riffkante zu ankern und fingen an zu chummen- Mediterranean Style mit Sardine an unserem Jigging und Popping Tackle. Der Tag lief aber zunächst überhaupt nicht ideal. Der angesagte starke Wind und die entsprechende See unterzogen meine Mitangler und mich auf der kleinen 7m Center Konsole direkt einem harten Seetauglichkeitstest. Häufig löste sich der Anker, was natürlich dazu führte, dass sämtliche Ruten wieder eingeholt werden mussten. Durch die hohe Welle drehten sich außerdem ständig die beiden Propeller der Außenborder, und machten diese zu wahren Schnurfressern, wenn sich mal wieder der Anker löste und das Boot sich plötzlich seitlich drehte. Ich hatte den Tag schon komplett abgeschrieben, doch kurz vor Schluss geht die Jigging Rute im Halter steil in die Kurve und die Schnur brettert nur so von meiner Accurate. Das muss was Besseres sein. Bevor der Fisch das erste Mal anhält, sind sicher schon 200m weg. Es folgt ein knackiger Drill mit nicht ganz sicherem Stand. Nach 15-20min habe ich den Fisch am Leader- Dogtooth Tuna und zwar kein Übler. Kurz vor der Landung sorgt der Fisch noch für einen Schockmoment, als er mit Speed direkt unter der Oberfläche unter dem Boot durchschießt. ich kriege grade noch die Rute nach unten und mache die Bremse auf, worauf der Fisch zum Glück direkt mit einem Richtungswechsel reagiert und erfolgreich gelandet werden kann. Was für einen Kracher von Doggi ich da gefangen habe, wird uns erst jetzt klar, als der Fisch im Boot liegt: 1,45m lang und entsprechend wohl im Bereich von 50-60kg. Ein absoluter Ausnahmefisch für das Revier und nebenbei neuer Bootsrekord. Kurz darauf kriegen wir noch einen schönen Skipjack Tuna, dann ist aber auch Feierabend.


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    Die nächsten Tage hatten wir zwei Touren von 16Uhr-7Uhr morgens, sowie eine 24h Tour von 7h-7h, allerdings direkt von Hurghada aus geplant. Da der Wind nach wie vor ordentlich wehte, trollten wir mit Rapalas und verschiedenen Surface Lures und versuchten unser Glück mit verschiedenen Bottom Rigs und Ballonmontagen während der Nacht vom verankerten Boot. Gepoppert wurde nur einmal ganz kurz. Hier muss ich sagen, war echt nicht viel los. Während der drei Tage kam schon einiges an Trolling Strecke zusammen, jedoch wurde dies nur mit drei Bonitos belohnt. Auch nachts, wo ich auf zumindest ein paar vorzeigbare Fische gehofft hatte, war es hier vor Hurgada mehr als ruhig. Zwei kleine Attacken gab es an der Ballonmontage, die Fische blieben aber leider nicht hängen. Dazu kam noch, dass die Crew scheinbar nicht wirklich auf Overnight Touren ausgelegt war, denn es bekam nichtmal jeder von uns eine Decke.



    Umso mehr freuten wir uns, dass noch ein paar Touren von Sahl Hashseesh anstanden. Hier waren dann tatsächlich auch mal wieder gute Bedingungen angesagt und wir waren pünktlich zum Sonnenaufgang an der Riffkante. Ein wilder Mix aus Poppern und Stickbait wurde an die Riffkante geklatscht, leider ohne den erhofften GT zum Biss zu bewegen. Jedoch konnten wir in ferne raubende Tune ausmachen. Also direkt die Spinrute gegriffen und direkt drauf zu. Hier erlebten wir dann ein paar heimliche Highlights des Urlaubs. Skipjack Tuna mit 4-5Kg waren der ultimative Gegner für meine Hechtrute und lieferten brachiale Fluchten an der 65g Rute. Später probierten wir es noch ein wenig mit Jig und ich konnte noch mit einem 9kg Dogtooth nachlegen. Ab dem Nachmittag ankerten wir dann wieder am Dropoff, wo ich zuvor den großen Doggi gefangen hatte. Hier lieferten wir uns dann noch einen erbitterten Fight mit einem 30kg Yellowfin Tuna an der Shimano STC Dual Tip Shore/boat. Da die Rute ohne Kreuzabschluss, sowie mit der montierten heftigen Spitze, eher eine GT, als eine Tuna Rute ist, beschäftigte uns der Fisch für über eine Stunde. Dieser erfolgreiche Tag tat uns allen sichtlich gut.


    Für den nächsten Tag waren jedoch bis zu 30kn Wind angesagt, sodass wir einen Tag Pause einlegen mussten. Dann folgten noch zwei Angeltage. Eine 8h Trolling Tour von Hurghada aus, die wir komplett geschneidert haben. Das Meer vor Hurghada scheint einfach leer zu sein. Und eine letzte Tour von Sahl Hasheesh. Für den letzten Tag waren traumhafte Bedingungen mit sehr wenig Wind vorrausgesagt, jedoch schlief der Wind dann erst am Nachmittag ein. Daher fischten wir zunächst wieder vom verankerten Boot aus. Es gab einen Abbeißer auf eine Sardine und einen Fehlbiss, von Tuna war allerdings weit und breit keine Spur und es waren wohl eher King Mackerel die Übeltäter. Wir alle wollten vor unserer Abreise unbedingt noch einmal zum Jiggen. Bis es dann allerdings ruhig genug war, war es schon 15 Uhr, also nur Zeit für eine Quickie Jiggie Session.

    Schon nach kurzer Zeit bei meinem Kollegen ein Doggie mit 12Kg. Der Bann also gebrochen. Da muss doch noch was gehen. Ich montiere einen 200g Savage Gear Sandaal und erwische damit 15min vor Heimfahrt noch eine wunderschöne Coral Trout. Ein versöhnlicher Abschluss.


    Fazit: Sehr durchwachsene Tour. Das Angeln vor Hurghada kann man sich sparen. Obs an der Saison, oder am Wetter lag, kann ich an dieser Stelle nicht genau sagen. Sahl Hasheesh jedoch war nicht übel. Der Charteranbieter "Hot Tuna" hat hier als professioneller Anbieter mit perfekter Organisation geglänzt. Dazu noch der absolute Ausnahme-Doggie. Also für einen absoluten Low Budget Trip kann man das hier denke ich schon so stehen lassen.

  • Hallo Johannes,

    erst einmal vielen Dank für´s Teilen Deiner Erfahrungen und herzlichen Glückwunsch zu Deinem Doggie! Der ist mal eine echte Ansage. Sehr cool.

    Wir haben ähnliche Erfahrungen mit dem Angeln im Roten Meer gemacht. Vor Hurghada ist wirklich nicht viel gegangen. Besser wurde es, wenn man weiter nach Süden fährt.

    Ich persönlich würde in Hurghada eher die Hotels und das Essen genießen und zum Angeln Richtung Safaga, noch besser Marsa Alam und noch weiter südlich fahren.


    Viele Grüße und weiterhin T.L.

    Uwe

  • Hey!


    Danke fürs teilen!


    Das war doch ein super Trip. Und low budget auch noch, dafür habt ihr doch schön abgeräumt. Sind coole Fotos dabei!!


    Macht Lust auf so einen Trip. Werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen, gerade wenn man das Mittelmeer gewohnt ist sind das ja Fänge von denen man nur träumt.


    Wart ihr eine Woche unten?

    ...

  • Das Angeln vor Hurghada kann man sich sparen.

    Toller Bericht, Glueckwunsch zu den Fischen. Corona war und ist vergessen, und jetzt ist Krieg in dieser Welt. Aegypten, kann man da eigentlich ein Auto mieten am Flughafen Hurghada und dann in den Suden fahren, Sahl Hasheesh, Safaga ? Ist das gefaehrlich?

  • Vielen Dank erstmal für das positive Feedback! :)


    Wir waren 11 Tage unten, davon an 9 Tagen beim Fischen. Günstiger ins warme Salzwasser gehts eig nicht. Dafür, dass wir für den ganzen Urlaub nicht viel mehr bezahlt haben, als man mancherorts für eine Big Game Ausfahrt hinblättert, ist auch echt was rumgekommen. Vor diesem Hintergrund kann ichs durchaus empfehlen

    Toller Bericht, Glueckwunsch zu den Fischen. Corona war und ist vergessen, und jetzt ist Krieg in dieser Welt. Aegypten, kann man da eigentlich ein Auto mieten am Flughafen Hurghada und dann in den Suden fahren, Sahl Hasheesh, Safaga ? Ist das gefaehrlich?

    Also gefährlich im Sinne von Kriminalität ist denke ich Hurghada deutlich schlimmer. Auto mieten müsste möglich sein, bin mir aber nicht sicher, ob ich dort gerne Auto fahren würde. Wenn wir in Sahl Hasheesh waren, hat uns der Fahrer direkt vor de Türe abgeholt und abends entsprechend wieder nach Hause gefahren, was 20$ pro Tag für die ganze Truppe gekostet hat. Der Verkehr dort ist echt chaotisch...Verwirrende Verkehrführung, Autos, die ohne Licht fahren, Handy während dem Fahren ist Standart, Menschen und Tiere, die irgendwo eifnach über die Straße laufen etc. Da ist ein Unfall quasi vorprogrammiert, wenn man das so nicht gewohnt ist...

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