• Hallo Leute, seit 2 Wochen bin ich zurück aus Madagaskar.


    Schon am 14. November bin ich los über Paris, wo ich die anderen Teilnehmer der einwöchigen Katamaran Expedition mit Kai Witt traf.
    Dann ging es weiter über la Réunion nach Nosy Be.
    Bereits nach einer Nacht im Bungalow hieß es schon ab an Board des 37ft Katamarans des Hotels "Le Grand Bleu".Insgesamt war es eine lustige Runde,
    alle Leute absolut scharf auf Poppern und Jiggen. Und allesamt bereits mit Erfährung im warmen Salzwasser.
    Ursprünglich hatten wir geplant, gen Süden in Richtung Radama Archipel zu fahren. Da dort
    aber Temperaturen von mehr als 40°C angesagt waren, entschieden wir uns für den Norden. Vorbei an Mitsio Island bis San Sebastian und Baie de Courrier.
    Während der langen Überfahrt im Trolling gab es schon die ersten Einstiege. Barrakuda, YFT, Sailfish ... Kurz nach einem Barrakuda um 1m knallt es gleich schon wieder. Ich habe einen guten Fisch im Drill, als plötzlich die Leine schlaff und mein Lieblingsköder weg ist.
    Hat doch tatsächlich ein zweiter Fisch auf den Wirbel gebissen und dabei natürlich promt die Leine gekappt. Die See ist schon ziemlich rauh. Nach 7 oder 8h sind wir dann am ersten Jigging Spot. Verschiedene Jacks steigen ein und dann der Kracher an der PE 2-5. Schnappt sich
    Tatsache ein guter Barra 30 Pfund+ meinen winzigen 95g Jig. Ich kriege ihn bis ans Boot. Als wir Ihn dann aber unter Wasser noch etwas mit der
    Go Pro filmen wollen, kappt das Krokodil aber promt das Assist Cord und ist weg. Auf das Video warte ich noch...


    In den kommenden Tagen wurde dann immer je nach Wetterlage direkt nach dem Frühstück bis in die
    Dunkelheit gepoppert und gejiggt. Bei Ortswechseln liefen dann auch immer min 3-4 Trolling Ruten mit. Das war nicht schlecht um immer mal wieder eine leckere King Mackerel fürs Essen zu Ziehen.


    Jiggen war leider meist ziemlich mühsam. Das "Jeder Schuss ein Treffer"-Jiggen, wie ich es teils in Videos aus der Region gesehen hatte gab es bei uns nur selten und
    dann auch nur sehr kurz. Wir hatten allerdings auch mit starkem Wind zu tun, was beim Jiggen ja nicht gerade ideal ist. Insgesamt musste man schon echt hart ackern, um mit dem Jig was zu kriegen.Wir haben 3 Tage mit Fokus auf Jiggen unermüdlich durchgezogen. Was hängen blieb, waren dann zumeist Jobfish und verschiedene Jacks bis an die 10Kg. Ich hab immer zwischen der PE 4-8 und PE 2-5 changiert. Eigentlich wollten wir noch einen ordentlichen Doggie.Es hat auch 2-3 Mal richtig in der Rute gescheppert. Keine Ahnung, ob es Doggies waren oder ein paar dieser 150Kg+ Giant Grouper, denn keiner hat einen der Fische nach oben bekommen. Wir haben auch ein Mal bis in die Nacht gejiggt, selbstleuchtende Jigs mit der Taschenlampe aufgeladen. Hier konnte ich dann mit der PE2-5, und ner wackeren Fin Nor Lethal mit böse gepimpten Bremsen noch einen ordentlichen Grouper verhaften.


    Beim Poppern sind wir zumeist Baitballs oder Felsformationen angefahren. Gestartet bin ich mit Shimano Ocea BB Heavy Game -180g, Daiwa Catalina 6500H und
    einer mit 100 Lbs deklarierten Daiwa Tournament 8 Braid. Die weitaus meisten GTs hatten dann aber nur zwischen 5-10Kg, mit Ausnahme auch mal 15-20Kg weswegen ich zugunsten der Wurfweite auf eine mit 85Lbs deklarierte Tournament 8 (real wohl um die 65Lbs) gedowngraded habe. Mit dem Wind und 4 Poppern die einem um die Ohren fliegen, dazu noch verteilt 2+2 auf den Schwimmern stehend, war es teils nicht so leicht zu Fischen. Eine offene Luke, die ich im Trubel übersehen hatte hat mir am zweiten Tag auch schon die Rute gekostet. Ich bin dann auf eine Shimano Aspire 285XXH geswitched. Die Rute machte mit ihren 2,85m und ner knackigen Bremse schon Arbeit im Drill, aber sie hat jeden Fisch gemeistert. Dafür war die Kombo geradezu eine Kanone, Köder ab 70g bis zum Horizont, hart genug für Popper bis hin zum Dumbell 200 aber auch weich genug für Sticks. Vielleicht hatte ich so durch Zufall die ideale Kombo zusammen
    Ich habe hauptsächlich Sticks gefischt. Popper haben auch gut gefangen, teils sogar besser als der Stickbait.


    Danebenhatte ich noch eine Sakura Shinjin Neo 964HH, eine 2,92m lange 4 teilige Spinrute, irgendwas zwischen PE 1 und 3 mit. Die Rute war der
    Spaßstock schlechthin und wenn mal mit GT Flaute war, konnte ich damit meist noch irgend einen Snapper, Jack oder Grouper überreden. Und an der
    Rute macht ein 4-5Kg Fisch schon nen Mords-Tanz. Außerdem war die Rute im Verlauf der Reise beim Fischen von klassischen Pirogues als Allround-Rute immer dabei und gold wert.


    Nach dem Abendessen haben wir auch immer noch 2 Ruten mit Ballons raus, was
    auch mal eine entspannte Alternative zum Kunstköderfischen war. Verschiedene Haie und einmal noch eine ordentliche King Mackerel konnten
    wir so noch quasi "passiv" fangen. Darunter auch mal einen Bullenhai mit ca. 2,50m.


    Zusammenfassend kann man die
    Tour durchaus als erfolgreich bezeichnen, wenn auch noch Luft nach Oben war. insgesamt haben wir zu viert in einer Woche etwa 60-70 GT bis
    oberhalb 20Kg (Wobei keiner gewogen wurde, mein bester GT siehe Bild), 2 Sails und bestimmt noch an die 30 weiteren Fischarten über Kingmackerel, Jacks,Grouper, Snapper, Jobfish, Haie, Tune, bis hin zum Schiffshalter gefangen.
    Wenngleich die allermeisten der Fische <10Kg waren. Das Boot war Top, die Crew angefangen vom
    Captain excellent. Alle hochmotiviert und erfahren und auch die Bordküche war klasse. Zudem war positiv anzumerken, dass die Crew wirklich viel getan hat, um alle Fische zu releasen. Es wurden immer nur ein paar Fische für die Küche bzw. als Bait entnommen, der Rest ging zurück. Haie wurden sogar im Wasser abgehakt, wenn dies möglich war.


    Das Gute an der Reise war, ich hatte nach der Katamaran Tour noch 3 Wochen.
    Zuerst blieben mir noch ein paar Tage auf Nosy Be.


    Hierkonnte ich Freunschaft mit einem Einheimischen Langustenfischer schließen, der mich schließlich für die weiteren 2 1/2 Wochen begleitet hat. So konnte ich neben der Fischerei auch viel von der Mentalität und dem Leben in dem Land mitnehmen, viele Touren machen und auch noch ein paar Mal von der traditionellen
    Holz-Pirogue aus Fischen. Das Fischen war allerdings vor Nosy Be sehr mau. Alles über 25cm ist schon gut. Und ich glaube das Größte, was ich
    vor Nosy Be gefangen habe, war ein Barrakuda mit 35cm.


    Nach Nosy Be ging es auf die Nachbarinsel Nosy Komba, wo ich auch ein paar Mal mit der Pirogue unterwegs war. Bonitos und einmal ein 1kg Gt. Da gabs dann schon lange Gesichter an Board, als ich das wertvolle Essen wieder released hab.Jeder Fisch wird hier in der Regel verwertet. Hab aber dann noch bisschen Aufklärungsarbeit geleistet und erzählt, dass der GT Standortreu ist etc... Dann war alles gut.

    Die kommenden Tage lernte ich den bekanntesten Fischer der Insel "Zulu" kennen, der mich und meinen Kumpel auch mal mit seiner motorisierten Pirogue mit raus genommen hat.
    Motorisiert heißt, ein 5PS Motor wird mit 2 Schraubzwingen an die Pirogue geklemmt. Der Mann hat mich echt beeindruckt. Denn er hat
    wohlgemerkt gleichzeitig mit 3 Handleinen gefischt. Ich konnte immerhin einen Barrakuda um die 75cm fangen, somit war das Mittagessen gesichert.
    Hier trafen natürlich immer Welten aufeinander. Ich als hochgerüsteter High-Tec Angler gegenüber absolut minimal-Tackle. Schließlich ist Fischer aber Fischer, und da man sich auf dieser Ebene respektiert hat, war es immer eine super Zeit. Ich habe auch hin und wieder mal Rute oder Köder verliehen und dann war es eine Win-Win Situation. Ich konnte preiswert zum Fischen und gleichzeitig hatten alle an Board brauchbares Tackle und insgesamt jeder eine größere Chance auf Fisch.


    Über ein paar Kontakte kamen wir nach ein paar Tagen an eine Glasfaser-Pirogue, kauften Sprit, Proviant. Zulu stellte uns seinen
    Sohn noch als Käptain und so machten wir dann noch eine 70km Fahrt zu der paradisischen Insel Nosy Iranja. Währenddessen konnten wir ein paar
    King Mackerel und einen Wahoo bis knapp 1m fangen, die dann auf der Insel von den Vermietern frisch zubereitet wurden. Dann Übernachtung
    ohne Strom, Wasser oder Toilette und zurück. War schon eine Erfahrung.
    [/attach]


    Der letzte Stop war Nosy Sakatia. Bei der Überfahrt war wiederum Zulus Sohn Käptn. Er trollte meinen X-Rap Magnum im Baby Sailfish design an der Handleine, da sein Vater ihm keinen seiner wertvollen Köder mitgegeben hatte. Dann der Strike und keine Ahnung wie, aber der Fisch hat knallhart die hintere Öse abgerissen. Trotz durchgehender Stahlachse (oder täusche ich mich?)
    Auf Nosy Sakatia gab es leider kaum Fische, aber dafür massenhaft große Meeresschildkröten, mit denen man in nur 2m tiefen Wasser auf Augenhöhe schnorcheln konnte.
    Ich konnte es aber dennoch nicht lassen und bin dann noch am vorletzten Tag ein letztes Mal mit ein paar Locals in einer
    Pirogue aufs Meer. Diesmal bei Nacht. War ganz schön abenteuerlich, denn auf See zog knapp an uns ein Gewitter vorbei. Aber wie mein Kumpel gesagt hat "C'est dangereux, mais ca c'est la peche en Madagascar".
    Leider war der Erfolg auch nachts nur mäßig. Nur kleine Snapper bis 1Kg, aber ich kann kaum genug betonen, wieviel Respekt ich vor den
    Fischern dort habe. Die beinahe täglich in einer so wackeligen "Nussschale" teils viele Kilometer aufs Meer fahren, das noch bei Nacht.


    Insgesamt ist dieses Land allemal eine Reise wert und es ist eigentlich auch viel zu schade, nur der Fische wegen anzureisen.


    TL


    Johannes

  • Klasse Bericht,tolle Tour,vor allem die Angelei mit den Locals find ich genial.Ich kenne die Aspire 285XXH,um mit der länger zu poppern brauchts Arme wie Schwarzenegger zu seiner besten Zeit und Durchhaltevermögen-Respekt,die ist echt schwer.

  • Dieses Thema enthält 7 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.

Big-Game Partner

PE12


PecheXtreme


Getawaytours


Jigabite



Jupiter Sunrise Lodge


Big Game Fischen Kroatien


GT-Fishing.com