Reisebericht Mexiko Mai 2015 (Yucatan)

  • Hallo Boardies,


    der ein oder andere hat es ja vllt. mitbekommen, im Mai ging es für mich und meine Frau in die Flitterwochen nach Playa del Carmen.
    4 gebuchte Ausfahrten standen auf dem Plan und zusätzlich wollte ich vom Ufer mein Glück versuchen.


    Da der Urlaub mit zahlreichen Highlights versehen war, kam ich zum Uferangeln nicht in dem Umfang wie ich es mir vorher vorgestellt hatte. Den einen Abend den ich mein Glück versuchen wollte, war so viel Sargassum Seaweed im Wasser, das bei 9 von 10 Würfen nach kurzer Zeit die Einzelhaken mit dem Dreck besetzt waren. Auch in den Tagen darauf war mal mehr, mal weniger Zeug davon im Wasser, so dass ich meine Bemühungen daher einstellte und nur die Angelei vom Boot als sinnvoll betrachtete.


    3 der 4 Tage war pures Jigging angesagt. Der letzte Tag, der vierte, war dann Popping und Livebait.

    2 Mal editiert, zuletzt von BenjaminB. ()

  • Leider habe ich erst kurz vorher erfahren, dass der Skipper sein Boot von April bis Juni immer in Puerto Aventruras hat und nicht wie den Rest des Jahres in Playa del Carmen (PDC). Daher mussten wir immer erst zur Marina fahren, bevor es losgehen konnte. Den ersten Tag fuhren wir mit unserem Mietwagen, die Tage darauf hat uns der Kapitän entlang der Strecke aufgesammelt und wir sind zusammen zur Marina gefahren.


    Tag 1
    Die ersten Spots lagen quasi gleich vor der Marina, die Anfahrtswege sind also teilweise sehr kurz, aber nicht immer, da einige Spots direkt in Playa del Carmen natürlich von Puerto AVenturas eine gute Strecke entfernt liegen. Bei gutem Wetter dauert es aber mit der von 75 Pferdestärken angetrieben Panga nicht allzu lange.
    Die Angelei fand meistens in der Tiefe von 70-100m statt.
    Relativ schnell hatte ich den ersten Fisch gehakt, aber es dauerte nicht sehr lange, da war der Jig sauber vom Leader getrennt. Vermutlich eine King Mackerel.
    Das fängt ja wieder gut an, dachte ich mir. Wieder ein Abbiss, so wie ich ihn auf den Malediven schon so oft erleben musste. Aber egal - Ich wusste ja dass man hier Verlust fest einplanen musste, da Haie, Wahoos und die Kings häufig mal die Zähne zeigen...
    Also Rute gewechselt und weiter gefischt, der Mate hat in der Zwischenzeit die andere Rute wieder fertig gemacht, so dass ich keine Angelkzeit für das Aufriggen verliere, das war übrigens den ganzen Urlaub über so.
    Kurze Zeit später hing wieder ein Fisch und nach schönem Drill konnte ich den ersten Fisch landen, einen Almaco Jack. Wier klapperten einen Spot nach dem nächsten ab während wir immer weiter nördlich Richtung PDC fuhren. Ich konnte noch einen kleinen Amberjack und einen kleinen Grouper landen, hatte aber noch weitere Fischkontakte, die aber entweder nicht gehakt wurden, oder sich mit Köder verabschiedeten.
    Besonders ratlos machte uns folgendes sich zweimal ereignende Szenario:
    Ich lasse den Köder (River2Sea Turkey Slider) absinken, relativ kurz vor geschätzem Erreichen des Grundes fällt mir eine unnatürliche Bewegung in der Schnur auf. Schnurbügel zu, Kontakt aufnehmen, vermeintlich kurz nen Fisch gespürt, aber bevor richtig Druck aufkam, war die Schnur durchtrennt. Und zwar oberhalb des Leaders.
    Wie haben die Schnur daraufhin genauer untersucht, aber keine Defekte feststellen können. Der Köder taumelt mehr als andere Köder beim Ablassen, also vermuteten wir, dass evtl. einer der scharf bezahnten Kollegen beim Verfolgen des Jigs in die Tiefe das Braid zwischen die Kiefer bekommen hat. Aber da wir alle ein ungutes Gefühl ahtten was die Schnur an ging (50lbs Daiwa 8Braid Multicolor) wechselten wir die Rolle. Als Ersatz kam eine (eigentlich zum Poppern gedachte) Daiwa Saltist 6500h zum Einsatz. Schnur eine Taslline 50lbs, die sich aber schon auf den Malediven bewährt hatte und laut Paulusjustfishing deutlich mehr tragen sollte, als die 50lbs.
    Es half insofern, als sich das geschilderte Problem nicht wieder ereignete.
    Mit einem Schnureinzug von 134cm musste ich aber die Technik schon ein wenig anpassen und mehr Kraft mit dem Kurbelarm ausüben um weiter im 1-1 Rhythmus zu bleiben. Variiert wurde auch mit 1-2 Rhythmus (long jerk) und unterschiedlichem Tempo. Die meisten Kontakte brachte allerdings die 1-1 Technik.


    Tag 2
    Wir beschlossen gleich morgens wieder Richtung Norden zu fahren und arbeiteten und von Spot zu Spot, aber das Fischen war streckenweise mühsam. Das gute war, dass Kapitän und Mate abwechseln mitgejiggt haben, so dass ich wusste, dass einfach gerade nichts ging und nicht etwa dass es an meiner ggf. falschen Technik liegt.
    Der erste von mir gelandete Fisch war ein schöner Almaco, größer als der vom ersten Tag. So um die 10 KG schätzungsweise. Kapitän und Mate legten auch jeweils einen auf die Planken, als wir uns angesichts eines 2-3 Meter langen Tigerhais, der ums Boot patroulierte, dazu entschlossen den Spot zu wechseln. Er hätte mit den nächsten gehakten Fischen kurzen Prozess gemacht.
    An einem Spot wurde dem Kapitän dann direkt vorm Boot von einem mittleren Barrakuda das Leader gekappt als der Barrakuda den hochgedrillten Almaco zweiteilte.


    An einem weiteren Spot hatte ich einen Biss, konnte aber den Fisch nicht haken. Zeitgleich hakte der Kapitän einen Fisch, der sich erst kurz vorm Boot als stattlicher Wahoo zu erkennen gab. Der Drill war dafür eigentlich zu langweilig, der Fisch nahm kaum Schnur. Mein Leader war stark in Mitleidenschaft gezogen, es war ein Wahoo Doppelstrike, aber leider war es mir nicht vergönnt, den Fisch auch zu haken/landen.
    Einen guten Almaco konnte ich noch haken, aber der Haken schlitze nach einer sehr guten Flucht leider aus.


    Qausi beim letzten Drop wieder ein Fisch, Haken sitzt. Kapitän sagt: "King Mackerel" und circa 10 Sekunden später sind die beiden Stränge 260lbs Varivas Assist Cord durchgebissen.


    Ich glaub an diesem Tag hatte der Kapitän auch noch einen guten Hai dran, aber auch der verabschiedete sich nach 15 Sekunden mitsamt des Jigs.


    Tag 3
    Wieder gen Norden, jedoch weiter als zuvor. Wir lagen irgendwann quasi genau vorm Hotelstrand. Amberjacks sollten das Ziel sein.
    Aber auf dem Weg dahin stoppte der Kapitän an einer Stelle wo auch 2 Vögel kreisten. JIg ablassen, nach ca. 30 Metern stoppt die Schnur. Ich schließe den Schnurfangbügel und der ANhieb geht ins Leere. Kurz weiterjiggen, dann wieder ablassen. Wieder Attacke wieder sitzt der Haken nicht. Der Kapitän sagt: "Sailfish! Weitermachen!" Nach dem 3 oder 4 Mal sitzt der Haken dann (vermeintlich). Der Einfalls winkel der Schnur verändert sich binnen Sekunden massiv und 30 Meter vor dem Boot katapultiert sich ein massiver Billfish aus dem Wasser und schuttelt den Haken aus dem Maul. :-(
    Der Kapitän sagt, es war ein weißer Marlin, der Mate sagt Broadbill. Ich tendiere zum Marlin, aber kann das nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber ein Sailfish war es aufgrund der Größe definitv nicht. Schade, dass der Fisch nicht gelandet werden konnte, aber geil war es trotzdem! :thumbsup:


    Kurz darauf Doppeldrill kleiner Blackfin Tunas, das Sashimi auf mexikanische Art ist gesichert.


    Am Spot für AJ schließlich angekommen, fängt der Kapitän recht zügig den Zielfisch. Mit rund 20 KG eine vernünftige Größe. Er fährt den Spot nochmal an und jetzt bin ich dran. Auf einen 250 Gramm River2Sea Zero Dropper hake ich ebenfalls einen AJ in der gleichen Größe. Schöner Drill, aber die Almacos geben in gleicher Größe nochmal mehr Gas, was beachtlich ist, wenn man die Kampfkraft der AJ kennt.


    Kurz darauf fangen wir jeder noch einen stattlichen Almaco bevor ich beim letzten Drop noch einen kleinen Banded Rudderfish fange, der ebenfalls auf dem Sashimi Teller endete.


    In Summe war die Anzahl der gelandeten Fische etwas geringer, als ich mir erhofft hatte, aber ich habe viel gelernt für die Zukunft und ein paar schöne Fische sind ja dabei rumgekommen. Hätten wir den vierten Tag auch gejiggt, es wäre nochmal besser geworden, davon bin ich überzeugt. Aber es stand ein Programmwechsel an. Nicht mehr morgend Jiggen, sondern nachmittags/abends Popping und Livebait mit Sardinen.


    Tag 4
    Noch eigentlich vor der heißen Phase war die meiste Action. Ich hatte zwei Attacken auf einen kleinen Dumbell Popper, konnte aber beide nicht verwwandeln. Die zweite Attacke war von einem Sailfish, da war die Chance den Haken vernünftig zu setzen sowieso eher gering.
    Der Mate hakte einen guten Fisch (vermutlich Thun) der ging allerdings schnell auf Tiefe und konnte die Schnur an der Struktur durchtrennen. Die Thune interessierten sich nicht wirklich für die Livebaits und so blieb hier nur ein Bonito beim Kapitän hängen.
    Die Stunden darauf waren sehhr mühsam. Irgendwann hatte ich kein Bock mehr und hängte für die letzten 30 Minuten ein Sandaalgummi ran und versuchte mein Glück. Ich hatte dann auch nach kurzer Zeit eine Attacke, konnte aber den Fisch wieder nicht haken. Gefühlt, war der Fisch aber auch sehr klein. Er kam wohl nicht bios vorne zum Haken...
    Der zweite Fisch war besser, aber leider hatte der in der Manier eines Zanders den Gummikörper beim Biss nach vorne umgeklappt so dass der Haken sich beim Anhieb ein zweites Mal durch den Gummikörper bohrte anstatt im Maul des Fischen halt zu finden. Dumm gelaufen und das besiegelte dann auch den vierten Tag, der nicht besonders erfolgreich war. Schneider! <X

  • Fazit:
    Es lief etwas schlechter als erwartet, was aber auch an der Erwartungshaltung lag ;-)
    Ist halt gerade nicht unbedingt die beste Saison. AJ und Tunas sind zu anderen Zeiten in ganz anderen Stückzahlen vor Ort und fangbar. Billfish war gerade Hauptsaison, aber auf Trolling hatte ich einfach kein Bock...
    Kapitän, Mate und Boot waren super. Gutes Echolot und gute Ortskenntnis sind auf jeden Fall vorhanden. Skipper und Mate sind gute Angler und geben falls notwendig auch nützliche Tipps. Mir haben die Tage persönlich sehr viel gebracht, was Wissen und Technik angeht. Positiv insofern auch für mich, dass ich nicht schlechter als die Crew gefangen habe, muss also schon was richtig gemacht haben :whistling:


    Wenn man man dort auf der Ecke ist, sollte man mal mit ihm rausfahren.
    Der gute Mann heißt Roberto Navarro.
    Wenn ihr Fragen habt, dann gerne hier oder per PN.


    Aber auch so war der Urlaub sehr geil, dort kann man echt viel Erleben. Wir waren Tauchen in Cenoten und im Meer, Schnorcheln mit Schildkröten und mit Walhaien, haben Maya Pyramiden/Tempel angeguckt, meine Frau hat einen Kitesurf Kurs gemacht und ich natürlich geangelt. Und man kann noch einiges mehr unternehmen, aber für 2 Wochen war das Programm schon recht umfangreich...


    TL,
    Benjamin


    Anbei gleich noch ein paar Fotos die mal nichts mit Angeln zu tun haben... ;-)

  • Den Kollegen konnte ich auch für den Popper interessieren. =O
    Hatte den Eindruck, dass er sehr gerne zugebissen hätte, aber ich war immer schneller. Das wäre auf jedenfall der dickste Fang gewesen, das Krokodil war schon so 2 m lang...
    Aber dichter als 5 Meter ans Ufer kam er bei seiner Köderverfolgung nicht, aber da bin ich auch ganz froh. War ganz schön erschrocken, als das Ding auf einmal meinen Köder verfolgte.

  • Dieses Thema enthält 9 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.

Big-Game Partner

PE12


PecheXtreme


Getawaytours


Jigabite



Jupiter Sunrise Lodge


Big Game Fischen Kroatien


GT-Fishing.com