Was ist denn ein Wind-on-leader? Ist wahrscheinlich eine blöde Anfängerfrage, aber ich weiß es (bis jetzt) einfach nicht...
Ist das eine Option, statt der teuren Hollow-core braids für eine gespleißte Verbindung zum Topshot?
Ist Hollow-core immer besser? Teurer sind sie ja definitiv:-(
Im Knoten-Thread hab ich gelesen, dass es auch Knoten mit 100% Tragkraft geben soll?
Denke, wenn du den Videos der nachfolgenden blauen Links folgst, erfährst du etwas mehr über die unterschiedliche Art der wichtigsten Verbindungen. Die Vor und Nachteile habe ich einfach nach meinen eigenen Erfahrungen beschrieben - so kann ich Z.B. die nötige Reichweite mit dünneren Geflechten viel effizienter erweitern, als mit noch so teuren Castingruten. Bei Jiggen in der Vertikalen verhält sich dass übrigens ähnlich. Dies ist in meinen Augen der wichtigste Aspekt, warum es sich sehr lohnen kann, das Thema Verbindungen tiefer zu durchleuchten. Es gibt natürlich noch weitere Verbindungs-Möglichkeiten, aber die 3 folgenden Verbindungen scheinen mir für unseren Bereich die wichtigsten Alternativen gegenüber einer kompletten Hollow-Schnurfüllung zu sein.
Hier ein Beispiel wie das 'Wind on leader' (oft auch schlicht WOL genannt) 'Auge in Auge' mit dem nötigen Biminitwist der Hauptschnur verbunden wird.
Der Vorteil des WOL ist, dass die Verbindung in beide Richtungen fast ohne Widerstand durch die Ringe bis hin auf die Spule rutscht und somit eine gewisse Pufferrung der dehnbaren Mono erreicht wird. Die Länge der eingespleissten Mono in das Auge der Hollow bestimmt so auch die gewünsche Pufferung die haben möchtest. Diese Pufferung, aber auch weil die Mofile auf den letzten Metern viel robuster ist als ein Geflecht, bringt auf den letzten Drillmetern und beim Anladen grosser Fische deutlich mehr Sicherheit. Das WOL ist bei Bedarf relativ schnell gewechselt, vorausgesetzt du hast sie griffbereit. Natürlich ist auch die Sicherheit und Tragkraftausnutzung des WOL's top! Aber...
Gekaufte WOL's kosten ziemlich viel Kohle und man braucht immer eine gewisse Menge auf Lager.. Man kann sie auch selber herstellen, wenn man Zeit und das nötige Feeling dazu hat. Ich habe mich nach vielen Versuchen für den PR-Knot entschieden, er rutscht akzeptabel durch die Ringe, ist sehr langlebig und nach meiner Erfahrung deutlich sicherer als der oft verwendete FG-Knot.
Mit dem PR-Knot erreicht man den gleichen Effekt wie mit einer 'teueren und platten Hollow-Schlauchfüllung' und kann somit auf die immer günstigeren und besser werdenden Geflechte auf dem Markt zurückgreifen. Der PR braucht die nötige Übung um ihn sicher und sauber binden zu können, speziell auf dem Boot. Es braucht für den PR-Knot ein geeignetes Bindetool. Geignete Tools sind (für die Wunschverbindung passende) Bobbin-Tools. Je dünner die Verbindung wir, je schwieriger wird der PR anwendbar, da kommen dann FG-Knot, aber auch der extrem einfache und recht sichere Albrigt-Knot zum Zug.
Ganz 100% Tragkraft gibt es bei keinem Knoten, ist aber auch nicht zwingend nötig. Viel wichtiger ist die Haltbarkeit der Verbindung beim intensiven Casten oder Jiggen, wo die Verbindung permanent durch die Ringe genudelt wird. Sprich eine anders Bedürfnis, als eine WOL-verbindung Verbindung auf einer fetten Big-Game-Combo mit einer Riesentrommel dran. (Letzteres ist nicht mein Thema)
Mein Fazit: Ein guter (für die entsprechende Angelart passender) Leaderknoten ein entscheidendes Detail um mit mit möglichst dünnen aber hochwertigen Geflechten leichter (und trotzdem sicher) an die Zielfische ran zu kommen. Darum ist meine lange Antwort auf deine kurze Frage im Prinzip immer noch zu kurzer Versuch das zu erklären. Das Thema Leaderknoten ist nicht umsonst ein endloses Thema in allen Angel-Foren.
Gruss Bodenseefischer