Endlich, nach fast einem Jahr war es wieder soweit.
Anfang Februar ging es von Frankfurt über Abu Dhabi und Male
zur Jupiter Sunrise Lodge nach Keyodhoo.
Die Anreise mit Etihad und Speedboat gestaltete sich
komfortabel und unkompliziert.
Nach einem herzlichen Empfang blieb bis zum Abendessen noch
genug Zeit das Tackle herzurichten und für eine Besprechung mit den Kapitänen.
Die erste Ausfahrt war für den nächsten Morgen um 06:00h
angesetzt.
Das Tackle war bereit und ich war voller Vorfreude, war dies
doch mein erster Trip auf die Malediven.
Nach einer gefühlt kurzen Nacht und einem schnellen Kaffee
ging es auf das Boot.
Da dies mein erster Trip auf die Malediven war hatte ich
meine Erwartungen extra nicht allzu hoch angesetzt; umso gespannter war ich nun
auf die vor mir liegende Fischerei.
Das Dhoni nahm Kurs auf ein Außenriff, das Meer war ruhig,
die Sonne brannte, aber ein leichter Wind machte es extrem angenehm. Hier und
da konnte man erste Aktivitäten wahrnehmen (Fliegende Fische / jagende Vögel).
Nun hatten wir den ersten Spot erreicht, der Kapitän setzte
das Boot um und in kleiner Fahrt ging es die Riffkante entlang. Ich schnappte
mir die Rute und warf den Stickbait immer wieder in Richtung Riffkante,
endlich.
Außer dem werfen und einkurbeln passierte erstmal wenig, bis
dann die erste erlösende Attacke kam. Nach einigen Anhieben hatte ich den
Eindruck das der Fisch ordentlich hing und der Drill konnte beginnen.
Meine letzte Tour war schon ein Weilchen her, in der
Zwischenzeit hatte ich nicht mehr von einem Boot gefischt und am Außenriff
herrschte etwas mehr Seegang, so dass ich im ersten Augenblick doch leichte
Schwierigkeiten
hatte einen sicheren Stand zu finden. Dazu wehrte sich mein
Gegner am anderen Ende recht ordentlich und ich hatte noch keinen blassen
Schimmer was ich da eigentlich am Band hatte.
Alles lief gut und kurz darauf durfte ich meinen
ersten GT zum Fototermin an Deck begrüßen. Kein Riese, aber ich war
überglücklich. Ich hatte mir fest vorgenommen auf dieser Reise meinen ersten GT
zu verhaften,
aber das dies der erste Fisch der ersten Ausfahrt war hat
mich sehr gefreut.
Nachdem ich das Erlebte relativ schnell verdaut hatte ging
es weiter, ich wollte nur noch meine Lures zur Riffkante werfen und den
nächsten Fisch fangen.
Am Ende der Drift wurde das Boot umgesetzt und es ging
weiter.
Das Resultat des ersten Tages waren 3 GT, 1 Red Snapper, 1
Grouper und einige Bluefintrevallys. Zufrieden und geschafft habe ich weite
Teile der Heimfahrt verschlafen.
Im Hafen wurde das Boot entladen, das Tackle abgespült und
nach einer Dusche war es auch schon Zeit für ein schönes Abendessen.
Bis zum Einschlafen habe ich noch die Eindrücke des Tages
verarbeitet, denn auch die Farben der Inseln, des Wassers und des
Sonnenuntergangs waren atemberaubend.
So vergingen die nächsten Tage wie im Flug.
Ich konnte neben GT’s, Red Snappern, Bluefintervallys noch
einen Sailfish fangen; Dogtoothtuna, Wahoo, Horseeyejack (?), Needlefish und
Barracuda gesellten sich dazu und mit der Fliege konnte ich noch einige bunte
Rifffische und sogar Trompetenfische fangen.
Während dieser Zeit haben sich zwei Erlebnisse tief in mein
Hirn gebrannt.
Zum einen war dies die Attacke von einem GT. Dank des klaren
Wassers konnte ich sehen wir er von links in einer affenartigen Geschwindigkeit
auf meinen Köder zuraste und bevor ich etwas machen konnte wurde meine
Rutenspitze auch schon Richtung
Wasseroberfläche gezogen. Die Aggressivität mit der diese
Attacke stattfand war echt beeindruckend, einfach nur geil.
Zum anderen hatte ich gerade einen kleineren Trevally im
Drill, als dieser seine Richtung änderte und nach oben und aufs Boot zu
schwamm, aber nicht allein. Als ich den Fisch an der Wasseroberfläche hatte
tauchte daneben ein massiger dunkler Rücken auf. Ich
dachte zunächst an einen großen Zackenbarsch, aber in diesem
Augenblick rief der Mate schon: Shark, big Shark. Und dann konnte ich ihn auch
komplett sehen. Wahnsinn. Meinen Fisch hat er nicht bekommen, den konnte ich
schnell ans Boot drillen und der
Hai ist so plötzlich verschwunden wie er aufgetaucht ist.
Und das ganze keine 5 Meter vom Boot im kristallklaren Wasser. Ich denke immer
wieder daran…
Der Mate schätzte den Hai auf 3 Meter, für mich war er
riesig.
Alles in allem hatte ich eine super Fischerei mit
hilfsbereiten, freundlichen und stets bemühten Menschen. Die Lodge war super,
große saubere Zimmer mit eigenen neuen Bädern und Klimaanlage. Das Essen war
lecker und reichlich, kalte Softdrinks waren ständig verfügbar. Die Inseln
Und das Meer sind wunderschön. Mit anderen Worten: Ich war
extrem zufrieden und bestimmt nicht das letzte Mal dort.
Für die Interessierten noch was zum Tackle.
Leichte Kombo:
Expert Focus mit Stella 8000 FA, 50 lbs Braid und 80 – 100
lbs Leader. Das Braid habe ich mittels PR-Knoten mit dem Leader verbunden und
den Leader mittels Nagelknoten an den Wirbel, daran einen Splitring und den
Lure.
Schwere Kombo:
Lesath Kaibutsu mit Stella 14000 SW, 100 lbs Braid und 130
lbs Leader. Die Verbindungen genauso wie an der leichten Kombo.
Die Leader waren alle um die 2 bis 2,5 m lang und wurden
jeden Abend erneuert. Die Verbindung mit dem PR Knoten hält bombig und geht
beim Werfen super durch die Ringe. Scharf gemacht wurden die Lures mit einem
Einzelhaken am Heck, mit angedrücktem Widerhaken. Ein, zwei sehrt große Sticks
hatten noch einen zweiten Einzelhaken unter dem Bauch.
Als Resümee: Ein super Urlaub der meine Erwartungen
übertroffen hat .
Und vielen Dank an alle die mich im Vorfeld mit Infos
versorgt haben!
Hier noch ein paar Bilder.
TL, Gabriel