Törnbericht Korsika: Thun vom Segler

  • Hi zusammen, sorry für den sperrigen Titel. Kurze Vorstellung meinerseits und ein paar Sätze zu meiner aktuellen "Lage".


    Ich heisse Marcel, 24 Jahre auf dem Buckel, und bin leidenschaftlicher Angler. Ich habe vor vielen Jahren meine erste Big Game-Erfahrungen bei Ausfahrten vor Mauritius gemacht und versuche das Großwildfischen seit 2007 auf eigene Faust von unserem Segelboot aus im Mittelmeer.


    Mein erster Versuch vor fünf Jahren ging völlig daneben, zwei fette Strikes auf offener See auf 18 cm Rapala Sardine, die die Fin-Nor Spinnrolle jeweils völlig überfordert haben. 0,25 Braid war nach Sekunden durch und meine frustration groß.


    Im Jahr darauf habe ich aufgerüstet und bin mit minutiöser Planung und viel Beratung durch das Board-Mitglied Serviola auf den nächsten Trip gegangen. Ausgerüstet habe ich mich damals mit einer 80er Penn International 2 VSW, die ich mit einer 90er monofil fische, sowie einer Penn Senator 115L2 (Budget-Restriktion des Studenten), auf der eine 70er monofil sitzt. Zudem einige Ilander, bei Robert Rein bestellt und von ihm montiert.


    Ergebnis damals war: Auf der Fahrt von Frankreich-Festland nach Korsika und zurück drei Tuna-Strikes, davon alle drei an Bord gebracht. Alle Fische waren ziemlich genau einen Meter lang, eine Wage habe ich leider nicht gehabt. Geschmeckt haben sie gut!


    Aktuell sitze ich in Ajaccio auf unserem Boot und hatte heute bei der Fahrt von der Südspitze Korsikas nach Ajaccio einen fetten Strike auf einen Ilander, der an der 80er-Kombo hing. Der Fisch hat ca. 200 Meter Schnur genommen und ist dann zum Stillstand gekommen. Ich habe daraufhin mit dem Drill begonnen, etwas Boden gut gemacht (Bremse auf "4"), bis er wieder anfing zu laufen. Dann kurzes Patt, ich beginne Stand-Up im kleinen Gang den Fisch hochzupumpen. 30 Sekunden später das ernüchternde Gefühl, wenn der Fisch den Haken verliert. Aber wie Robert auf seiner Website schreibt: Big Game - der Fisch gewinnt.


    NUN ZU MEINEN FRAGEN:


    Ich wundere mich, was ich falsch gemacht habe. Die Bremse stand beim Strike knapp vor drei, eher eine weiche Einstellung, aber ich habe immer Angst, dass der Fisch sonst ausschlitzt. Sollte ich die Bremse stärker einstellen, damit der Haken besser sitzt, oder ist mein Bedenken berechtigt?


    Zweitens: Ich habe heute nicht sehr aggressiv gedrillt, weil ich auf der 80er sehr viel Schnur habe, und kein Risiko bez. Knoten- oder Schnurbruch eingehen wollte. Kann es sein, dass der Fisch den Haken verloren hat, weil ich ihn nicht genug unter Spannung gesetzt habe? Was würdet ihr für eine Bremseneinstellung empfehlen, wenn der Strike einmal da ist? Fische sind hier meist um besagten Meter und schätzungsweise 40-80 Pfund. Ich hatte die Bremse ihn diesem Fall genau auf "4".


    Wäre super, wenn die Pros mir ein paar Ratschläge geben könnten, was nach dem Strike am besten zu tun ist in meinem Fall, und wie ich die Rolle vor dem Strike einstellen sollte. Einer der letzten drei Thuns ist auf die Senator gegangen, das war zwar Arbeit, aber eigentlich auch unkritisch. Deshalb ärgert es mich umso mehr, dass ich heute einen Fisch mit dem "Luxusgerät" verloren habe. Morgen Vormittag geht die letzte Tour rüber aufs Festland, daher würde ich mich freuen, wenn einer von euch vorher noch ein paar helfende Zeilen in die Tastatur hacken könnte. Dafür schonmal besten Dank!


    Anbei möchte ich noch einige Beobachtungen teilen, die auch für euch interessant sein könnten, damit ich hier nicht nur um HILFE schreie... :sos:
    Erstenst waren von 6 Strikes bei den letzten Ausfahrten alle (!) unter Motor. Unter Segel konnte ich bisher keinen Fisch überreden, sich auf Ilander oder Wobbler zu stürzen. Woran das liegt - keine Ahnung. Entweder die gleichmäßigere Schleppgeschwindigkeit unter Motor, das Motorengeräusch, dass die Fische anlockt, oder das unter Segel fehlende Weißwasser, dass die Sichtbarkeit von Wire oder Wirbel verringert.


    Zweitens hatte ich bisher nicht einen Biss vor der Küste auf kleinere Wobbler oder Squids, sondern ausschließlich bei Wassertiefen um 1000 Meter. Meine Vermutung: Leergefischte Küsten, oder Mangel an Oberflächenräubern in flacheren Gewässern.


    Drittens haben sich die Ilander als wesentlich fängiger erwiesen als Wobbler. Es steht hier 2 zu 4, wobei man dazu sagen muss dass ich keinen Strike auf Wobbler mehr hatte, seit ich die Ilander parallel laufen lasse. Als richtig hat sich auch die Faustformel "Sonne-Helle Farben" und "Bewölkt-Dunkle Farben" erwiesen.


    Zum Thema "Wie mit den Segeln bei Strike umgehen" kann ich aus besagtem Grund 1 nichts sagen. Das Schleppen vom Segler bleibt aber mühsam, weil wenig Platz und keine Outrigger. SPASS macht es aber alle mal!!


    So, anbei eine Impression vom letzten Fang, ich geh' mir jetzt noch die örtlichen Bars ansehen.


    Besten Dank,


    Gruß,


    Marcello


    Einmal editiert, zuletzt von Marcello ()

  • Marcello Man!


    Danke fuer den Bericht und das feine Foto.


    Wie ich es sehe, brauchst Du keine Hilfe.
    Netter, appetitlicher Fang, was willst Du mehr?!
    Weiterhin einen schoenen Toern.


    :imsohappy:

    PARGO


    ================================
    si tacuisses, philosophus mansisses

  • Kurzes Update: Seit zwei Stunden auf 1000m+ von Korsika richtung Festland, einen kurzen Fischkontakt auf Robertos Ilander, nach Sekunden verloren. Aber immerhin schon der zweite Strike.


    Juergen, danke, das hatte ich so nicht mehr im Kopf. Leider ist mein Schlepptop von damals Schrott, und so hatte ich es nicht mehr im Kopf. Ist ja auch lange her.


    Soll ich denn die Bremse nach dem Strike fester stellen?


    Reinaard, das tut mir leid. Ich hoffe, ihr hattet trotzdem einen schönen Törn. Nach meiner Erfahrung beißen die Grossen erst ab 800-1000m, vielleicht lag es daran? Was war dein Köder? Bisher habe ich nur mit Roberts Pinseln (Ilander) gute Erfahrung gemacht.


    Pargo - vielen Dank! Leider ist das schon vier Jahre her... Aber kommt Zeit, kommt Thunfisch!

  • Dieses Thema enthält 30 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.

Big-Game Partner

PE12


PecheXtreme


Getawaytours


Jigabite



Jupiter Sunrise Lodge


Big Game Fischen Kroatien


GT-Fishing.com