Sturmfahrt mit der "Blue Sniffer"

Moin Zusammen,

da mein Commodore und sein Filius in Deutschland sind, blieb die
"Djamila2" dies Wochenende auf dem Trockenen. Allerdings
sollten mein Sohn und ich trotzdem "nasse Füße" bekommen...
:wacko:

Doc Iain, der Angola IGFA Repräsentant, und sein Bruder Cam
haben uns eingeladen eine Tour auf der "Blue Sniffer" mitzumachen.
Die Sniffer ist eine umgebaute Blackfin 33.

Um 08h00 war's noch zugezogen und eine knackige Nortada zog
von Nordwest, 90 Grad zur Dünung auf. Windspitzen von 30kn
und Schaumköpfe bis zum Horizont... na, das kann ja noch was
werden

Nach 45 Minuten gegenan haben wir genug und setzen auf Höhe
der Mussulo Halbinsel in 6nm Distanz zur Küste den Spread für
Marlin und Sailfish.

Iain aund Cam sind strikte Verfechter von Circle Haken.

Also sieht das Menü für Marlin und Sails so aus:

Rodwatch bei Kreuzseen... mein Raouli ist nicht glücklich.

Zwei "Daisy Chains" (Middlerigger) und ein hakenloser
"Wide Range" laufen in der Hecksee der "Blue Sniffer".
Die beiden 30 lbs Ballyhoo Combos gehen mit reichlich
Lose über die Toprigger.

Klick, sagt der Rigger und schon hat sich eine Dorry-Dame
in den Ballyhoo verknallt.
Alex, Junior Weltrekordler in Baracuda, macht kurzen Prozess.

Alex Vater Cam sprüht einen tiefen Schluck medizinischen
Alkohol in den Rachen und der Dorry hält still.

Zwei Freak Waves schlagen über das Vordeck und Doc Iain
warschaut uns bei jedem Brecher. Langsam machts keinen
Spass mehr und Raouli ist ein Häufchen Elend...

Die Kurswechsel führen uns an die Ablaufkannte der Gezeiten,
die aus den Mussulo Flats ausströmen. Die Welle wird jetzt noch
ein wenig steiler und selbst die 10 Tonnen "Blue Sniffer" setzt
hart ein.

Langsam gehen beim Raouli die Lichter aus...

Also werden die Köpfe zusammengesteckt und ein Beschluss gefasst:
Ab nach Hause!

Schade um das wunderbare Fischwasser

Aber die Unfallgefahr bei solchen Bedingungen, wenn dann der
Blue Dynamite am anderen Ende abgeht, ist einfach zu gross.

Bei stabiler Marschfahrt geht's Raouli bald wieder besser

Um 11h00 sind wir zurück am Alten Leuchtturm

Dies war das heftigste Wetter, was ich in Angola je gesehen habe.
Es fehlten eigentlich nur noch die Blitze, um das Szenario zu
kompletieren.

La Ninja ist ein garstiges Kind... selbst im Atlantik kriegen wir den
Klimawandel ordentlich zwischen die Augen...

Dimi,
danke für Deine Zeilen. Den kleinen "Robustus" bewundere ich selbst.
Es wurd' dem Raouli zwar irgendwann schwummerig, aber im Prinzip
nie kritisch und schon gar nicht, dass er maulen oder meckern würde.
Heimlich und eher sauer mit sich selbst, hat er sich kurz hingelegt und
damit dann leider wohl das Würgen ausgelöst... zum ersten mal, dass
es ihm so geht... also her mit dem Eimer, dreimal kurz und aussenbords,
dann ging's wieder. Ganz schön kernig. Raouli lässt sich doch die
"Quality Time" mit Vaddi solo nicht verderben!

Laufende Saison Statistik 2010/2011:
Im Rückblick haben wir eigentlich seit Mitte Oktober jede zweite Tour
Regen und Wind. Dann kommen drei Tage "Abbrecher" Wetter mit Blitz
und Donner dazu. Eine sche!ss Statistik... gute Massnahme, dass künftig
der Dampfer etwas mehr Sicherheit und Komfort bieten wird.