Marlin Angeln

Marlin Angeln - Die Anleitung



Der Marlin ist für viele von uns Anglern der Traumfisch überhaupt. Seine Schönheit, Größe, Kraft, Wendigkeit und Schnelligkeit machen ihn zur wohl größten Herausforderung, und zum größten Traum für einen Angler. Hinzu kommen dutzende, teils sehr geheimnisvolle und verwegene Geschichten rund um diesen Fisch, gekrönt von dem bekannten Werk der Weltliteratur, Ernest Hemingway´s "Der Mann und das Meer".
Willkommen zu unserem Werk in dem wir versuchen euch das Wissen zu vermitteln um diesen Fisch irgendwann erfolgreich zu fangen. Dabei erheben wir keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit oder 100%ige Richtigkeit. Wir geben lediglich ein paar Erfahrungen von uns und unserer Bekannten wieder und möchten damit allen helfen die sich den großen Traum erfüllen wollen, den Traum von einem Marlin!


Da uns nur begrenzte, zeitliche Ressourcen zur Verfügung stehen, haben wir euch die Gliederung von dem, was wir vorhaben bereits eingestellt auch wenn der Content dazu noch fehlt. Ihr könnt darin jedoch sehen woran wir gerade arbeiten und hoffen, dass ihr regelmäßig wieder reinschaut, denn dieses Werk wird wöchentlich wachsen! Selbstverständlich nehmen wir eure Anregungen auf und ergänzen den Text entsprechend, denn IHR habt die Erfahrung und wir sind keinesfalls der "Marlin Elite" zuzurechnen.


Willst Du wirklich Marlin Angler werden?

Die erste Sache die wir fragen wollen .... Bist Du Dir sicher?
Das Big Game Fischen auf Marlin kann frustrierend und zeitfressend sein, Tage der Langeweile punktiert von Minuten des Glücks und Sekunden des Terrors. Und es macht süchtig ... und man kann feststellen, dass man keine Zeit für irgend Etwas anderes in der Welt hat... auch nicht für die Arbeit :D Aber wenn Du Dir wirklich sicher bist, dann haben wir Dir hier ein paar Dinge aufgeschrieben die Du brauchst um ein erfolgreicher Marlin Angler zu sein:


Geld


Es muss nicht notwendigerweise Dein Geld sein, aber irgend jemandes Geld. Marlin Angeln ist teuer, auf Dauer wirklich teuer! Da die meisten von uns nicht in einem Gebiet leben in dem Marlin vorkommt musst Du schon mal das Geld für den Flug mit einplanen, bevor Du überhaupt zum Fischen kommst. Ob [lexicon]Kapverden[/lexicon], Cabo, Hawaii, Australien, Panama ..... frag Dein Reisebüro nach günstigen Flügen!
Und wenn Du dann in Deinem Zielland bist, musst Du noch auf die Hochsee kommen. Du brauchst definitiv ein Boot, das Dich rausbringt oder mit dem Du auf eigene Faust rausfahren kannst (siehe hierzu auch unseren Punkt "Bootssicherheit beim Marlin Fischen". Die Charter der Boote ist eine Frage der Sicherheit, Vorlieben und vor allem Erfharung. Im Heck des 6m15 Bootes steht es sich angenehmer, als es sich im Kampfstuhl einer 50 Fuss VIKING sitzt... Andererseits fühlt man sich bei hohen Wellen eher als "Spielball der See" als mit einem größeren Boot. Ordentlich recherchieren und die Revierwahl entsprechend eingrenzen, dann lässt es sich auch im engen Budget angehen, das sportliche Fischen.
Wir empfehlen Dir als Einsteiger ins Marlinfischen, Dein Glück nicht auf die Probe zu stellen indem Du alleine auf das Meer fährst oder ein Boot alleine charterst. Schließ Dich erfahrenen Leuten an! Das ist für Dich günstiger, sichererer, erfolgreicher und Du lernst! Marlinfischen ist lebenslanges Lernen, keiner ist perfekt! Lassen wir die Tücken auf See und ihre einhergehenden Gefahren außer acht, birgt der Drill, das Handeln und das Releasen/Landen eines 500lb Fisches derart viele Gefahrenquellen, dass ohne Erfahrung, viel davon, mehr schief gehen kann als gut. Ganz abgesehen davon das man um sicher mit dem Tier umgehen zu können 3, mindestens aber 2 erfahrenste Seemänner & Marlin Jäger an Deck braucht, eine 4 bis 5 köpfige auf einander abgestimmte Crew ist optimal.
Wenn Du Dir die Charter teilst, beginnt Dein täglich benötigtes Budget meist bei 150, -EUR (bei Teilcharter oder sehr günstigen Gebieten) und hört im vierstelligen Bereich auf. Der Sprit ist nicht billig und damit nicht genug, kommt das Angelgerät noch dazu.


Warum ist eine Bootscharter eigentlich so teuer?


Selbst Kleinboote wie z.B. eine Boston Whaler und deren Motorisierung haben eine Laufzeit, Betriebs- und Wartungskosten. Da ist noch gar keine Rede von Zubehör, Bootselektronik und Tackle... ohne eine Seemeile gefahren zu sein muss man auf die Laufzeiten gesehen, je nachdem wo auf der Welt man ist, jährlich grob die Anschaffungskosten abdrücken.
In einer Charter, egal wo und zu welchen Konditionen, bezahlt man diese Kosten sowie den Zeitaufwand der Crew anteilsmäßig, und das zu Recht!


Neben der Charter kommen aber auch noch Kosten für das eigene Tackle hinzu. Hast Du Dein eigenes Gerät dabei, dann rechne mit locker 4000,- EUR für vier Marlinruten mit Rollen und ein paar Lures. Und hier sprechen wir von "leichtem" Standuptackle in der 50lb-Klasse. Natürlich beziehen sich die Preise auf Neupreise, aber auch gebrauchtes Tackle kostet Geld, denn der Wertverlust ist eher gering.


Geduld


Die meisten Angler die bisher noch nicht auf Marlin geangelt haben meinen, Marlinfischen sei aufregend! Das ist es auch, wenn Du einen Fisch dran hast ..... Während dieser Zeit ist es die intensivste Zeit die man haben kann, das werdet ihr sehen. Das ist aber ein kleiner, prozentualer Teil der Zeit die man auf dem Wasser verbringt. Auch wenn man die Zeit in der man interessiert den Möwen, Delfinen zuschaut und die Seeluft genießt..... die meiste Zeit ist einfach nur fahren....fahren.... und fahren. Wirklich nicht aufregend und nur etwas für wirklich geduldige und leidensfähige Menschen. Ihr müsst euch vorstellen, dass diese "langweilige" Zeit auch von hohen Wellen und vielleicht von Seekrankheit umrahmt wird. Aber die Eintönigkeit endet, sobald die Bremse an der Rolle schreit! Dann schnellt der Puls auf 180!


Augen


Lombardi hat einmal gesagt "Glück ist, wo die Vorbereitung auf die Gelegenheit trifft". Er muss Marlin Angler gewesen sein. Klar, manche Fische wurden beim zufälligen Trollen in unbekannten Gewässern gefangen, aber was den erfolgreichen Marlin Angler von den anderen unterscheidet ist, dass er seine Fische aktiv findet. In den USA nennt man das "Spending time in the glasses", was soviel bedeutet wie "das Wasser mit der Polbrille absuchen, nach Flossen, Vögeln oder Strömungskanten suchen. Wenige Fische werden zufällig gefangen.


Dope


Keine Drogen ..... Informationen!
Es ist ein verdammt großer Ozean da draußen und Marline sind Migrationsfische, sie ziehen also umher. Denkt immer dran wie viel Sprit es kostet um eine Quadratmeile abzusuchen!
Dein Angelerfolg wird viel, viel besser sein wenn Du weißt wo und wie Du fischen musst. Ihr werdet die Jungeltrommeln niemals so laut schlagen hören wie am Abend nach dem Angeltag, wenn jeder seine Fänge preisgeben möchte und alle wissen wollen was die anderen gefangen haben (und vor allem....WO?). Aber...
Erfahrene Angler sind der Ansicht, dass 10-20 Stunden Vorbereitung für jede in See verbrachte Stunde mit den Leinen im Teich sein sollte! Dazu gehört natürlich Sat-Recherche für Oberflächentemperaturen und Chlorophylverteilung, Schichtungen und Strömungsverwirbelungen gepaart mit detaillierter Recherche über die Beschaffenheit des Seebodens. Man braucht Ortskenntnisse und zumindest einen Überblick lokaler Präferenzen. Darüber hinaus muss man sich Zugang zu diversen Datensätzen verschiedenster Variablen verschaffen, diese richtig deuten und auf die Präferenz der Schwertträger ummünzen - dann kommen Stichworte wie bait, maintainance, organisation, authorisations oder rigging hinzu- die Vorbereitung ist ein maßlos unterschätzter zeitaufwändiger Prozess, unumgänglich um den Unterschied zwischen einem Tag auf See (auch schön) & dem Schwert an der Bordwand auszumachen.
Wenn ich nun Tourist bin habe ich oft diese intensive Vorbereitungszeit (oder Möglichkeit) nicht, ich sollte aber auch nicht nur "fahren, fahren, fahren"?! Die Buschtrommeln kannste oft knicken. Gibts Du keine Information, kannst Du auch keine erwarten. Die lautesten Trommler sind oft Touristen die selten viel Know How weitergeben können.
Beim Angeln auf Marlin gilt auch "Nichts ist älter als die "Zeitung" von gestern"! Der Marlin befindet sich in einer Wassersäule, die in 3 Dimensionen plus Zeit variiert.
Die Schlussfolgerung warum und wo sich Top-Prädatoren aufhalten werden, sollten wir getrost den Experten überlassen... die Ecke, in der es gestern bei dem oder dem anderen dem Boot gerumpelt hat, befindet sich nämlich am nächsten Tag eventuell schon 30 Meilen weiter. Es hat eine Durchmischung der Wasserschichten stattgefunden.
Hierbei sollte am Rande erwähnt werden, dass Zufallsfänge vorkommen - beim Schleppen von kleinen Federn auf Bonitos aber auch dem ''ziellosen umherfahren'' mit adäquatem Tackle - doch die Regel ist es nicht!


Lasst uns ehrlich sein....wir fischen hier nicht auf Elritzen. Wir angeln nach einem der stärksten und schnellsten Fische des Meeres. Wenn Du einen großen Marlin dran hast und gerade dabei bist zu merken, dass er Dir kräftemäßig "in den Hintern tritt", dann fragst Du Dich in dem Augenblick manchmal schon, wer eigentlich wen geangelt hat.
Irgendwie ist eine andere Einstellung erforderlich.
Mancher ist mit der notwendige Einstellung geboren, aber jeder kann sie mit harter Arbeit und etwas Hilfe entwickeln. Lasst uns mit Musik anfangen. Die meisten Angler gehen it der sicheren Wahl ..... Jimmy Buffet :thumbsup: Kennt ihn jemand nicht?
Nein, jetzt im Ernst, kommen wir zurück zum Marlin Fischen. Du brauchst etwas mit Charakter. Vergleichen wir mal Marlin Fischen mit Sport....dann ist es Fußball. Ihr braucht Kraft, Ausdauer, Geduld und Taktik. Und Du brauchst Humor. Du musst über darüber lachen können wenn Du einen großen Marlin verloren hast und merkst, dass er Dein Angelzeug im Wasser abgerissen hat, natürlich gerade da wenn kaum noch Leine auf Deiner Rolle war....

Nun, nachdem Du weißt was Du brauchst, was denkst Du.... willst Du es immer noch versuchen? Dann worauf wartest Du noch? Lies weiter! :thumbsup:

Geschichte des Marlin Angelns


Seit Ernest Hemingway sein Buch "Der alte Mann und das Meer" veröffentlichte, wächst die Zahl der begeisterten Marlin Angler weltweit an. Da ein Marlin eine Länge von über vier Metern und Gewichte jenseits der 1000 Pfund erreichen kann, ist der Fang eines solchen Fisches für jeden Angler eine begehrte Auszeichnung. Der IGFA Rekord für den blauen Marlin liegt übrigens bei 1.402 Pfund.


Big Game Fischen, wozu das Marlin Angeln auch gehört, wurde in den späten 1800ern ein anerkannter und beliebter Sport und bald entstand der erste Sportfishing Club für Marlin Angler. Man muss sich vorstellen, dass das Landen eines Marlin in der Anfangszeit des Sportes sehr schwer war, da meistens aus Ruderbooten nur mit einfachen Ruten und Rollen geangelt wurde. Die später folgenden Motorboote erleichterten das Ganze erheblich. Auch Hemmingway nutzte ein Boot mit Motor zum Fang von Marlinen.


In den 1930er Jahren wuchs das Interesse an der Marlin Angelei erheblich und die betuchten Angler machten sich auf nach Bimini auf den Bahamas um einen dieser wunderschönen Nasenbären zu fangen. Damals nannte man das Gebiet “Sport Fishing Capital of the World”. Hier gewann Hemingway die Inspiration für sein Buch "Der alte Mann und das Meer". Seine Bekanntheit und sein Einfluss als Autor gab dem Marlin Angeln einen zusätzlichen Schub.


In diese Zeit (1939) fällt übrigens auch die Gründung der IGFA durch Michael Lerner. Die IGFA wurde gegründet um ethische Angelmethoden zu regeln, den Angelsport zu promoten und die Fangrekorde zu verwalten. Auch Hemingway war in der IGFA tätig. So füllte er bis zu seinem Tod den Posten des Fizepräsidenten aus.


Heutzutage ist die bevorzugte Angelmethode auf Marlin das Schleppen von Lures hinter dem Boot (so wie es auch schon Hemingway gerne tat). Das Marlin Angeln fasziniert tausende Angler weltweit, ein jeder auf der Suche nach seinem persönlichen Rekord!



Ethik und Artenschutz


Bevor Du zum Marlin Angeln raus fährst


Sicherheit beim Marlin Fischen



nur um sich vorstellen zu können was beim Marlin Angeln abgehen kann...


Bei aller Leidenschaft für das Marlin Angeln und bei aller Vorfreude dürft ihr eure Sicherheit und Gesundheit nicht vergessen. Ihr fahrt auf das Meer, oft auf die Hochsee und die See kann ein Luder sein! Alle Ausfahrten die ihr macht, bitte nur mit erfahrenen Skippern, Anglern und Besatzungsmitgliedern, wo klare Zuteilung der Rollen abgesprochen ist und es eine ausführliche Sicherheitseinweisung des gegeben hat! Das ist nicht nur eine Frage der Qualität eines Charteranbieters sondern eine Frage der Sicherheit!


Doch ihr müsst immer selbst für eure Sicherheit sorgen, und das solltet ihr auch! Das Boot und seine Ausstattung sollten jedoch dabei behilflich sein.


Schwimmwesten und Ähnliches: Dies sollte "Standard" auf einem Angelboot sein, ist es aber oft nicht. Ihr fahrt oft in Gebiete wo ihr weder Rettungswesten, noch Rettungsinseln vorfindet. Wenn ihr euch nicht sicher seid, dann solltet ihr sowas selbst mitbringen. Achtung, manche Fluglinien haben Druckgaspatronen im Gepäck verboten!. Informiert euch rechtzeitig vorher!


Doch es gilt auch wichtige Vorüberlegungen zu treffen die euch das Leben retten können.


Wie lange braucht Hilfe bis zu mir? Wie finden die mich?
Ein GPS-Sender-Armband ist in USA schon Standard. Viele Charter-Boote legen es den Kunden an. Der Überbordgegangene wir so schneller aufgefunden. Ansonsten muss Kälteschutz, Auftrieb der Rettungsweste und Zusatzsignale an der Weste (z.B. Blitzlicht, Spiegel, Pfeife)
auf die vermutlich längste Zeit im Wasser ausgelegt sein.


Wie kalt ist das Wasser?
Die Qualität des Schwimmanzugs entscheidet über Minuten im Kaltwasser (bis zu Tagen im Ölfeld-Smoking, der aber viel zu
sehr bewegungseinschränkend ist) bis zu Stunden bei vollem Bewusstsein...


Wie bewegt ist das Wasser?
Fliegende Gischt im Gesicht unterbricht den Atemreflex. Bei schwerer See und viel Gischt muss der Schwimmer also höher aus dem Wasser und möglichst noch eine Atemkappe dran... was es wiederum nur im Fachhandel und in sperriger Feststoffweste gibt... z.B. für die Besatzungen der deutschen Seenotrettungskreuzer.


Bewegungsfreiheit? Fangleinen?
Da gibt's nur eins: Regattawesten mit Automaten. Die Weste ist eng am Körper anliegend und wird erst bei Wasserkontakt aus der Patrone gefüllt. Die Profiversion davon benutzen die Regattasegler beim offshore
Round The World etc. großes Problem: Die Patrone ist wohl nicht "flugfähig"!
Fangleinen setzen einen Sitzharness voraus, sonst dreht sich der Kollege, der über Bord gegangen ist kopfüber und dann ist nix mit Schwimmen... Unrealistisch sind Fangleinen erst recht beim Fischen, da dann die Bewegungsfreiheit stark reduziert wird.


Sicherheit beim Standup Fischen
Schon sind wir beim Thema Standup Fischen. Der Angler ist zwangsläufig an sein Geschirr angeschnallt. Ist die Bremse zu weit zugedreht oder in ihrer Funktionalität beeinträchtigt, so wird gegen den 12kg Zug (80 lbs Klasse) der Sportangler vom noblen Marlinfisch an die Reling gebeten... und bei fehlenden Reflexen oder Seegang
auch schon mal drüber weg?!? Es gibt Schnellauslöser für das Sitztrapez... aber wo?
Also muss der Angler
a) immer von einem Helfer am Harness "geführt werden" und
b) alle Angler an Bord sollten ein Kappmesser am Gummistropp direkt bei sich haben. ... klingt übertrieben?! Ist es aber nicht..., besonders derjenige, der dann
auch noch ins Vorfach greift, muss stets so einen Billigartikel bei sich haben... denn 3mm Vorfach beißt man nicht so schnell durch bei der Tauchfahrt 4m hinter dem Marlin her...


Fazit: Feststoffweste und Kappmesser
Wiegt fast nix, nimmt aber um so mehr Platz weg im Koffer. Gibt's für schlappe 29,95 Euro beim Niemeier und anderen Bootsausstattern.
Muss wegen der besseren Schwimmlage einen ordentlichen Schrittgurt haben und einen Ohnmachtssicheren Kragen. Kappmesser gibt's im Baumarkt.


Erweiterte Bordausstattung
EU-weit und dann noch länderspezifisch sind Rettungsinseln und die dazu gehörigen Wartungsintervalle verpflichtend. Gewerbliche, also auch die Charterer, sind also daran gebunden... Fragt danach! Kostet nichts und kann euer Leben retten!



Tackle Riggen


Oft ist es so, dass ein Anfänger gut beraten ist, sein für Tackle bestimmtes Geld besser in mehr Charterausfahrten investiert wäre als in Outfits. Gleiches gilt wohl für viele User hier.
Bucht man einen seriösen auf Marlin spezialisierten Charter, was anzuraten ist wenn man produktiv jagen will, inkludiert der Charterpreis ohnehin das Boot, die Crew, und Tackle, oft bis hin zum Lunch- Paket.
Tatsächlich haben die viele Skipper sogar eine Abneigung gegen Tackle, welches vom Kunden mitgebracht wird. Der Skipper kennt sein eigenes Tackle, weiß um seinen Zustand und was er dem Equipment zumuten kann. Er hat Vertrauen darin und hat die Gewissheit dass seine Crew damit umzugehen weiß. Selbst bei mitgebrachten Ködern herrscht oft Skepsis da unklar ist ob adäquates Leader Material, Haken usw. genutzt wurden, Crimps richtig gesetzt (oder die Knoten richtig geknüpft) wurden oder ob etwa Wind-on Leader genutzt werden oder eben nicht.
Ja, selbst die IGFA Regelungen (sehr präsent in der Welt des Big Game Fischens) sind relevant. Jedes Boot hat seine eigene Philosophie bezüglich Längenverhältnisse zwischen Doppelleine und Leader. Da kann ein ''von außerhalb'' mitgebrachter Lure schnell ein Ausschlussgrund für potenzielle Rekorde oder Wettbewerbszulässigkeit darstellen.
Als zahlender Kunde kann man natürlich immer auf sein Recht bestehen, doch ist nicht sicher ob es der Sache dienlich ist... die Crew will dem Angler ja was für sein Geld bieten und wenn dann etwa der Crimp am mitgebrachten Lure versagt und die eine Chance auf einen Marlin sich in Luft auflöst, spielt es letztlich keine Rolle, das die Crew nichts dafür kann, der Angler fährt ohne Fang und mit einem schlechten Gefühl heim.


Anders sieht die Sache aus, wenn man eine Tour auf einem ''nicht dem Marlin gewidmeten'' Boot mitmacht. Da sind eigene Outfits nicht nur wünschenswert sondern oft notwendig, da Vorhandene von mangelhafter Qualität sind oder gar nicht gestellt werden. Etwa auf Jigging Outings bietet sich oft die Gelegenheit, beispielsweise zwischen Jig- spots oder in den Beissflauten beim Jiggen, zu Trollen. Gleiches gilt logischer Weise für ''Selbstfahrer''.


Für die seriöse EXTREME MARLIN Fischerei, etwa auf Black Marlin am Great Barrier Reef oder Blues um ''[lexicon]Ascension Island[/lexicon]'', wo Grander regelmässig gefangen werden, kommt man um 80er und 130er Flagschiffe von Rollen kaum herum. Diese Outfits werden auch kaum für eine andere Fischereien zweckentfremdet und werden daher beim Urlaubsangler eher selten zum Einsatz kommen und die Nötigkeit eines Kaufes ist mehr als fraglich.


Nun hat sich in den letzten Jahren mit der wachsenden Popularität des Jiggens und Popper Fischens und der einhergehenden Entwicklung von ''Braid Schnüren'' eine generelle Vorliebe entwickelt, immer kleineres und leichteres tackle einzusetzen. In der Marlin Fischerei gibt es Befürworter sowie Gegner dieser Philosophie. Kleine 30er oder gar 20er Rollen werden gerne mit Braid und etwa 50m Mono Topschot als ''Schlagschnur bzw Buffer'' befüllt, wenn auch bewiesen wurde, dass man damit Marline fangen kann ist ein derartiges Setup, gerade bei grossen Fischen (und erst Recht bei Anfängern im Marlin Fischen), mitunter ein Schuss ins eigene Knie –


So ein Marlin strippt in kürzester Zeit 400 bis 600m, Schnur von der Rolle und wird bei durchgehenden Mono Schnüren zunehmend vom Wasserwiederstand der Schnur und den sich bildenden Schnurbögen gebremst. Somit kämft er nicht nur gegen Boot Angler & Bremse sondern auch dem nicht zu unterschätzenden Gewicht der Schnur im Wasser bei geflochtenem Braid bleibt dieser Effekt wegen wesentlich kleinerer Schnurdurchmesser aus.
Nicht ganz optimal, würde der Kompromiss etwa eine 50er Rolle darstellen (muss nichtmal zwangsläufig ein ''w'' also wide Modell sein), gefüllt mit 500m Mono und 300 bis 400m Braid als Backing darunter um die Vorzüge beider Herangehensweisen zu nutzen. Dieses Outfit wäre dann auch eher geeignet zweckentfremdet zu werden. ;)


Knoten zum Marlin Angeln

Ruten und Rollen zum Schleppangeln (Trolling) auf Marlin



Köder


Dropback


Köderfische fangen

Den Marlin entnehmen


Jeder Marlin der zurück ins tiefe Blau schwimmt, beschenkt die Crew mit einem Gefühl, das ich in Worte zu fassen kaum vermag. :love:
Ein derart übermächtiges Tier nicht nur zu bändigen, sondern dies mit genug Bedacht und Behutsamkeit anzugehen, dass die majestätische Kreatur nicht zu Schaden kommt, ist schier überwältigend.
Doch sieht die bittere Realität anders aus und Fische sterben. Selbst wenn die Crew samt Angler keinerlei Verschulden trifft, gibt es eine Vielzahl an Faktoren, wegen derer der Marlin sterben kann und wird. Das Wissen auch mit dieser Situation umzugehen ist essenziell, deshalb gehört dieser Punkt zu unserer Anleitung dazu!


Entnehmt mit Bedacht! Respektiert das Leben, werdet euch bewusst, dass ihr damit spielt und tut es wenn schon, mit der größtmöglichen Achtung dieser Kreaturen sowie ihrer Umgebung, unserer geliebten Ozeane, gegenüber.


Es ist in unser aller Interesse Energie und Zeit in den Schutz dieser fragilen salzigen Liebe, die wir hegen, zu investieren und es gibt durchaus einige Möglichkeiten, sich als Angler aktiv einzubringen. Marlinfischen muss deshalb aus Rücksicht gegenüber der Kreatur, mit einem erfahrenen Skipper an der Pinne stattfinden. Der Skipper manövriert das Boot im Interesse eines verkürzten Kampfes und damit besserer Überlebenschance des Tieres beim Zurücksetzen.
Trotzdem wird es sich nicht vermeiden lassen, dass das Tier einen Herzinfarkt bekommt und dann ist die Konsequenz entweder ein rasches Handeln des Skippers um das Tier am Durchsacken (und Totalverlust) zu hindern, oder ein stabiles Gerät 80lbs Leine etc und das Tier herauszupumpen. Dann beginnt das schöne Problem das Tier in den Hafen zu bekommen... und mehrere 100 Kilo Filets zu verteilen.


Für diese Fälle schreiben wir euch was wir darüber wissen, auch wenn wir keinesfalls als Experten gelten können, mangels Erfahrung.


Wir haben mit mehreren Leuten gesprochen die schon Fische entnommen haben und alle sagten uns, dass der entscheidende Punkt ist, dass Angler, Kapitän und Crew auf die Entnahme vorbereitet sind. Während ein weißer und gestreifter Marlin noch verhältnismäßig leicht unter Kontrolle zu bringen sind, sieht dies bei einem Blauen Marllin oder Schwarzen Marlin schon anders aus!


Für die Entnahme eines schwarzen oder blauen Marlin ist ein Flying Gaff nützlich. Grundsätzlich geht es auch mit zwei normalen Gaffs, wobei eines von oben in der nähe der Brustflossen zur Steuerung des Fisches platziert wird und das Zweite am Schwanz gesetzt wird. Das zweite Seil ermöglicht somit das Herausheben des Schwanzes zum Setzen einer Seilschlinge.


Danach sollte der Fisch zum Sichern an die Schwimmplattform gebracht werden (falls eine vorhanden ist). Wenn ihr den Fisch aus irgend welchen Gründen ins Boot bringen müsst, dann passt auf das Schwert auf! Auf alle Fälle macht es Sinn den Fisch so bald als möglich aus dem Wasser zu holen, da ihr Probleme mit Haien vermeidet.


Hierbei möchten wir noch Eines im Bezug auf den Bericht klarstellen: Sofern erforderlich oder gewünscht sollte nicht versucht werden einen ''ausgewachsenen'' aktiven Blue oder Black Marlin mit einem gewöhnlichen Gaff zu landen! Wenn auch nicht unmöglich, ist es gefährlich und man wird im besten Fall Gaffs und Fische verlieren, dann doch lieber ohne Landehilfe richtig leadern und mit Seilschlingen arbeiten... Das ist aber etwas für echte Profis!


Um noch einmal auf die Problematik klar hinzuweisen, gewöhnliche Gaffs, für das Landen eines Marlins einzusetzen. Wie bereits geschildert, stellt die Thematik bei White oder Striped Marlin auf Grund ihrer geringeren Größe keine Gefahr dar. Wir wissen, dass es oft so praktiziert wird ohne dass Opfer zu beklagen sind. Doch möchten wir wiederholt dringendst davon abraten, Angler zu ermutigen etwa Blues ab einer bestimmten Größe mittels eines normalem Gaffs zu landen. Die Haken normaler Gaffs haben einen kleinen Bogen, oft aus zu weichem Material. Wird das Gaff dann in der Hektik versehentlich im weicheren Fleisch versenkt oder das Material biegt sich auf, kann er ausreißen
und Gott bewahre dann hängt an der Schwanzwurzel auch schon ein Gaff.
Das Tier könnte in dem Szenario mit ganzer Kraft gegen die Zugrichtung arbeiten und einen unkontrolliert panischen wilden Koloss will man am Boot nicht miterleben müssen!
Halten kann man das dann nicht mehr und sollte das Gaff mit einem Seil am Boot festgebunden sein, läuft man sogar Gefahr sein Boot zu beschädigen, im schlimmsten Fall, bei einem großen, grünen Fisch (den wollen wir zwar in der Praxis nicht entnehmen, doch es ist dem Beispiel veranschaulichend dienlich) und einem Kleinstboot, könnte gar
die Gefahr bestehen, dass das Heck getaucht wird .


Das ist nur eines von vielen möglichen Szenarien...



Lasst uns an dieser Stelle nochmal darauf hinweisen, dass wir Marline nur entnehmen wenn sie verletzt sind. Preise oder Rekorde sind für uns kein Grund dafür. Das soll aber keine Doktrin, sondern ein Gedankenanstoß sein. Wir sind immer noch Angler und dazu gehört auch der Verzehr von Fischen!


Schutz von Marlin und Co



WICHTIG! Wir haben zu diesem Thema einen wertvollen Diskussionsthread der mehrere Sichten beleuchtet die alle ihre Berechtigung haben. Man sieht daran sehr deutlich, dass es "DIE RICHTIGE MEINUNG" nicht gibt. Wir hoffen aber, dass diese Anleitung ein erster Schritt für euch sein konnte!

Big-Game Partner

PE12


PecheXtreme


Getawaytours


Jigabite



Jupiter Sunrise Lodge


Big Game Fischen Kroatien


GT-Fishing.com