C&R oder: der letzte Blauflossen Thun

  • Hallo,
    ihr habt ja schon gemerkt, ich bin dem C&R nicht abgeneigt. Habe da eine kleine Geschichte aus dem Jahr 1992 gefunden und übersetzt. Der Author ist Capt. Paul Lecesse, ein "alter Hase" als Bluefin tuna fisherman.
    Die Geschichte ist nur eine Fiktion, aber diese Fiktion ist bereits 17 Jahre alt!






    Der letzte Blauflossen Thun


    Es war mal wieder einer dieser ruhigen Morgen, die auf eine ruhige Nacht
    folgen. Keine Neuigkeiten, keine Meldungen. Die Crew der L-2 Interceptor saß
    trübsinnig in der verrauchten Kajüte und vertrieb sich ihre Zeit mit endlosen
    Poker-Runden, die sich schon über Monate zogen. Buck, der Kapitän, blinzelte
    auf seine Uhr. 7:30h, die Hawks (Habichte) müssten jetzt auf Position sein,
    dachte er für sich.


    Die Hawks waren High Speed Jet Drohnen mit einer Reihe von Fähigkeiten.
    Obwohl die USA 1998 ein allgemeines Verbot ausgesprochen hatte, Blauflossen Thun
    aus der Luft zu töten, konnte ein Hawk einen einzelnen Thun aus der Luft
    lokalisieren, egal, wie tief er schwamm und ihn datenmäßig begleiten, bis die
    Interceptor in’s Geschehen eingreifen konnte und der Beute den Fangschuss gab.
    Aber in den letzten zwei Wochen hatten die Hawks nichts lokalisiert und die
    Saison neigte sich ihrem Ende.


    Buck und seine Jungs waren dieses Jahr noch so über die Runden gekommen. Sie
    konnten 3 Kills mit so gerade mal 170 Pfund ausgenommenen Thun verzeichnen. Sie
    hatten durchhalten können und ihre Chatham, Massachusetts Operation konnte sich
    noch „über Wasser halten“. Die Halifax, York und Gloucester Outfitters hatten
    schon vor einem Monat aufgegeben, nachdem sie insgesamt nur einen Kill zu
    verzeichnen hatten. Gerüchte besagten, dass die Long Island Company noch aktiv
    wäre und damit dein der wenigen Gesellschaften von den drei Dutzend wäre, die den Run, den
    das Scheitern der International Commission of Atlantic Tuna ausgelöst hatte,
    überlebt habe. Es war die aufwendigste, umfangreichste und kostenintensivste
    Wildtier Jagd der Geschichte.


    Dies war nun Buck’s viertes Jahr auf der L-2 und man stufte ihn schon als „alten
    Haudegen“ ein. Die drei Jungs waren „Fußvolk“, mehr oder minder Rookies
    (Krähen) Rex war der Ingenieur, der das Boot am Laufen hielt und Mädchen für
    Alles war, John, der Waffen-Experte und Ron , der „Elektronik-Zauberer, ein
    Spezialist für Laser Sonar Verfolgung. Er behauptete von sich, das Geschlecht
    eines Thuns schon aus 25 Meilen Entfernung identifizieren zu können.


    Es war jetzt 7:50h und die Schicht würde in 10 Minuten zu Ende sein. Dann
    würde ein anderes vier Mann Team übernehmen. Plötzlich knisterte der Funk und
    meldete einen möglichen Kontakt. Buck kreuzte seine Finger und hoffte, dass es
    nicht schon wieder falscher Alarm wäre. Dann meldete sich Hawk27 :“Zielerfassung,
    wahrscheinlich Thun, Rasse unbekannt, 140 nautische Meilen, ETA 90 Sekunden.“
    Mit der Meldung schrillte der Alarm in der Kajüte auf.


    Die starken Turbinen jagten die L-2 aus dem Hafen und über die Mole hinaus.
    Buck schob sie auf 20 Knoten und schnappte sich das Intercom Mikrophon: „ Rex,
    wie sieht’s aus?“ Die Antwort:“ Wind, östlich, bis zu 20 Knoten, Wellen zwischen 6 bis 8 Fuß, streckenweise
    Nebel“. Buck wechselte den Kanal:“ Ron, ist alles sauber?“ „ Frei Bahn, Capt.,
    nur ein russisches Fabrik-Schiff, das gerade Nantucket Harbour erlässt!“


    Dann kam eine Computer-animierte Stimme über den Äther:“Kontakt bestätigt.
    Geschätztes Gewicht: Eins-Sieben-Fünf Kilogramm. Position: 4356.9 zu 1371.0,
    Oberfläche.“


    Buck hatte so eine Vorahnung , dass sie von der konkurrierenden Long Island
    Station abgehört wurden und umrundete erst Monomoy Island, bevor er so richtig
    Gas gab. Die gemeldete Position war 85 Meilen Süd-Ost, so dass er bei einer
    Höchstgeschwindigkeit der L-2 von 60 Meilen erst in über einer Stunde in Schuss-Position
    kommen würde.


    „Ron: kontaktiere Tokyo auf der Company-Frequenz“ orderte Buck über das
    Mikro.“Sag ihnen, es ist ein Grander und dass wir uns melden, wenn wir ihn
    haben“. Damit löste er den Auktions-Prozess aus, was den Preis möglicherweise in die Höhe gehen
    lassen würde und ihm und der Crew einen höheren Anteil am Gewinn sichern würde.
    Im Stillen hoffte er, dass dieser Fisch seinen persönlichen Rekord: 35
    Millionen Yen, brechen würde. Sein
    Anteil als Kapitän wäre dann 50.000 $ und jeder von der Crew bekäme 10.000$.


    „Neue Meldung vom Hawk, Captain: Wir haben eine neue Position: 4357,5 und
    1371.9. Das Ziel ist auf 20 Meter abgetaucht.“


    Buck blickte flüchtig auf den
    Fahrt-Computer und gab die neue Position ein.Entfernung: 40 nautische
    Meilen; Geschwindigkeit 57 Knoten.


    Buck griff wieder zur Gegensprech-Anlage:“Ron, melde Dich, sobald wir
    Kontakt haben!“ Er wusste, die Meldung würde nicht lange auf sich warten lassen.
    Ron’s neue Software konnte ein Ziel, so groß oder klein wie ein Bluefish auf 10
    Meilen Distanz erfassen.


    „Radar Kontakt! Peilung 080 Grad, 31 Meilen. Captain: wir haben
    Gesellschaft!“


    Das war gerade nicht das, was Buck zu hören wünschte! „Ron, kontakte sie
    über den offenen Kanal und sag‘ denen, dass der Thun sich unter unserem Hawk
    befindet!“ Buck war sich zwar bewusst, dass er den Fisch als Erster erreichen
    würde, aber das Long Island Boot konnte die Sache verkomplizieren.


    „Sie reagieren und antworten nicht“ meldete sich Ron über die
    Gegensprechanlage, „ aber, sie halten immer noch drauf….“


    Eine halbe Minute verrann. „Sonar Kontakt!“vermeldete Ron“ Gerade voraus,
    11 Meilen, es ist ein Kapitaler!“ John entsicherte die Fern-Schuss Einheit und
    lud die Harpune für den Fang-Schuss. „Ziel erfasst“ ließ Ron vernehmen.


    Buck schnappte sich das Mikro der Gegensprech-Anlage: „OK, sag dem Hawk, er
    soll sich als Köder südwärts bewegen“, Dann wechselte er den Kanal:“Aufgepasst
    Rex, 30 Sekunden!“


    Plötzlich erschien ein e winzige Wasserfontaine am Horizont. Buck konnte
    seinen Augen nicht trauen! Das Long Island Boot hatte aus einer Entfernung von
    18 Meilen über ihren Sonar-Leitstrahl gefeuert. „Die treffen nie“ dachte er „
    die verscheuchen ihn nur und bringen ihn zum Abtauchen“.


    Buck knirscht mit den Zähnen und schnappte sich das Mikro : „Noch 10
    Sekunden, John!“ Er nahm die Geschwindigkeit zurück und die L-2 verlangsamte
    aprupt auf 30 Knoten. John zog den Abzug. Mit einem ohrenbetäubenden Whoosh und Feuerschweif
    bahnte sich die Harpune ihren Weg. Buck haute die Gashebel nach vorn und das
    Schiff beschleunigte, bis der Geschwindigkeitsmesser bei 76.2 Alarm blinkte.


    Ron’s aufgeregte Stimme kam über den Lautsprecher: „Ziel steigt, schwimmt
    aufwärts, ist erfasst, Bingo! Voll erfasst! Gib’s ihm, John!“ John justierte
    die Schaltung und gab auf Knopfdruck 1200 Volt frei, die über die
    Harpunenspitze, die sich hinter der Rückenflosse des Thuns verankert hatte in
    das Opfer geleitet wurden. Ron’s Bildschirm verschwamm kurzfristig, dann
    erschien, in kleinen , grünenBuchstaben die Bestätigung „KILL“.


    Das orangefarbene Luftkissen, das mit dem Fisch verbunden war, erschien an
    der Wasseroberfläche und löste den Radio-Suchstrahl aus. Buck schwenkte die L-2
    nach steuerbord und scannte die Wasseroberfläche. Da war es, etwa eine halbe
    Meile voraus. Er nahm die Geschwindigkeit zurück, schaltete den Suchstrahl ab
    und gab seiner Erleichterung Luft.


    Zehn Minuten später stand die Crew der L-2 um die Eisbox im Back-Heck
    versammelt und bewunderte ihren Fang, dessen gelbe Flossen im Sonnenlicht
    zitterten. Der Fang war ohne Zweifel: erste Sahne und folgerichtig: Big Fish –
    Big Money!


    Das Long Island Boot kam längsseits. Seine schweren Turbinen blubberten
    leise, als sie abkühlten. Heißes Wasser zischte aus dem Auspuff im Heck und
    sandte Schwaden von Dampf in die Luft. Der Kapitän öffnete die Tür des
    Steuerstandes, trat an die Reling und nickte: „Glückwunsch!“ rief er, die Hände
    zu einem Trichter zusammengelegt. Buck winkte zurück. „Wir haben die ganze
    Saison noch keinen Fisch gesehen! Ich schätze, wir geben auf“ rief der Kapitän.
    Ohne weiteren Kommentar drehte er sich um und ging zurück in sein Ruderhaus.


    Buck beobachtete wie das Boot aus
    Long Island beschleunigte, in Gleit-Fahrt überging und im Dunst verschwand.
    Sein Blick wechselte zu dem Thun, angezogen von diesen großen, starren Augen,
    die gebrochen in die Unendlichkeit starrten.


    Er vertiefte sich in die Schwärze dieser Augen und erkannte. Er konnte
    dieses Gefühl nicht begründen, aber er konnte sich ihm nicht entziehen. Es gab
    keine Zweifel: Dies war der Letzte seiner Art!

    TL

    Wolfgang

    Wolfgang Schmidt
    Team ForTuna / biggame-kroatien.de


    Entweder,Du weißt etwas, dann teile es mit,
    oder Du vertritts nur eine Meinung, dann halte den Mund.
    (Sokrates, griechischer Philosoph, 469 v. Chr.)


  • Hello,
    I found this post while searching on the internet. I was surprised to see an old article I had written years ago still being read. I'm wondering how it was received in Europe?
    Paul

  • Well, the WORLD WIDE WEB never forgetts .................... ;)


    Thx for a nice and yet horrible fiction , it was apleasure to read it !



    TL
    Torsten

    Interests:
    Catch and Release Fan+ Stand-Up fishing only!I can sit in a chair later ........
    Best Catch:stand up+most releasedLatest Pers. Best
    440lb Blue Marlin ,140lb Black MArlin ,160lb Striped Marlin, 120lbs White Marlin ,40lbs Broadbill ,80 lb SAil ,121lbs Blue fin Tuna ,180lb YFTuna,44lbs Wahoo ,50 lbs Dorado,12lbs Roosterfish,90lbs Hammerhead,

  • Hello Wolfgang, thank you for your email, I was quite surprised to see this article surface again after such a long time. Also thank you for your kind words.



    We have been under a microscope here for so long we’ve become accustom to it. Our fishery is one of the most regulated in the world. It seems every season we have many different groups trying to shut it down, it’s a constant battle. Although during the past 3 years we have seen improvement of the stocks here in New England.



    We now have a television show here in the US called “Wicked Tuna”. If you haven’t seen it you can check it out on National Geographic’s website at: http://channel.nationalgeographic.com/channel/wicked-tuna/ . Many of my friends are on it and it has become quite controversial. I am not very happy with some of the things they have shown, such as the killing of undersized illegal fish. Because of this, it’s bringing unwanted interest into our lives once again. When I wrote “The last Tuna”, I stirred up a lot of anger and received a lot of hate mail and phone calls, some of it pretty nasty and even death threats from other tuna fisherman. These days with email and internet, the people on this show are getting the same thing, only it is much more intense, much of it anonymous because people can hide so easily using email and blogs.



    We are starting to get ready for our season here in New England. Our season opens June 1st. There does not seem to be much change in quotas and fishery regulations although the Coast Guard has set new restrictions and safety requirements for any commercial vessel. Additionally we all must now be inspected before leaving port. If we are boarded offshore without the USCG inspection sticker it’s an automatic $5,000 fine for the first offense.



    Oh and one thing. Although my grandmother was German, my German is terrible! I used an online translator to see what the post was. One line translated wrong I think? I was wondering what it actually says.



    Hallo,


    ihr habt ja schon gemerkt, ich bin dem C&R nicht abgeneigt. Habe da eine kleine Geschichte aus dem Jahr 1992 gefunden und übersetzt. Der Author ist Capt. Paul Lecesse, ein "alter Hase" als Bluefin tuna fisherman.


    Die Geschichte ist nur eine Fiktion, aber diese Fiktion ist bereits 17 Jahre alt!



    What I got out of that was:



    Hello, you have already have noticed, I am the C&R not averse. Since I have a little story from the year 1992 found and translated. The author is Capt. Paul Lecesse, one of the old Rabbit" as a Bluefin tuna fisherman. The history is only a fiction, but this fiction is already 17 years old!


    Bottom of Form




    Ok Wolfgang, what is “one of the old Rabbit”? J



    All the best,


    Paul




    Captain Paul Lecesse


    Incognito Sportfishing


    http://incognitosportfishing.com/


    978-478-8469

    Wolfgang Schmidt
    Team ForTuna / biggame-kroatien.de


    Entweder,Du weißt etwas, dann teile es mit,
    oder Du vertritts nur eine Meinung, dann halte den Mund.
    (Sokrates, griechischer Philosoph, 469 v. Chr.)


  • experienced hands ! ( Of Tuna fishing )


    i laughed my bud off when i saw your post with the Rabbit trans. - imagining how that sounds to you :roflmao: :roflmao:




    TL T

    Interests:
    Catch and Release Fan+ Stand-Up fishing only!I can sit in a chair later ........
    Best Catch:stand up+most releasedLatest Pers. Best
    440lb Blue Marlin ,140lb Black MArlin ,160lb Striped Marlin, 120lbs White Marlin ,40lbs Broadbill ,80 lb SAil ,121lbs Blue fin Tuna ,180lb YFTuna,44lbs Wahoo ,50 lbs Dorado,12lbs Roosterfish,90lbs Hammerhead,

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