Hey,
anbei eine Übersetzung aus dem Englischen, entnommen dem MARLIN MAGAZIN von Dave Farell. Der Artikel ist zwar schon etwas älter (Juli 2007), aber meines Erachtens trotzdem noch immer aktuell.
Kleine Anmerkung am Rande: Es nützt Euch nichts, diese "Superköder" zu kaufen, wenn Euer Charterboat-Captain nicht Willens ist, auf die Dauer, mit der entsprechenden Geschwindigkeit und der richtigen Plazierung der Köder, u.U. sogar noch ohne Tag-Lines zu Schleppen.
(Jede Lure hat ihre optimale Geschwindigkeit und Plazierung hinter dem Boot).
Ansonsten:
Viel Spass beim Lesen! ( Bezgsquellen für die Lures könnt Ihr übrigens bei mir erfahren! :freunde:
Die Top 10 der besten Lures aller Zeiten
Dave Ferrell
MARLIN MAGAZIN, Juli 2007
Nichts bringt das Blut eines
Offshore Anglers schneller zum Überkochen, als eine Herabsetzung seiner
Lieblings-Lure. Anlässlich der Miami International Boat Sow, letztes Jahr
verursachte ich eine überkochende Diskussion an einem Tisch voller
Lure-Hersteller in der Clevelander Bar. Capt. Jeremiah Nachtigal fragte mich,
im Beisein der berühmten Lure-Hersteller Bomboy Llanes und Marlin Parker nach meiner
Lieblings-Lure. Ich hätte gewarnt sein sollen, dass ich schon Jack Daniels
intus hatte und dass es vernünftiger wäre, schnellstens „die Fliege zu machen“
und den Tisch zu verlassen, aber es sprudelte aus mir heraus:“die sind doch
alle gleich und wenn ich mit vier schwarzen WIDE RANGE antrete, ziehen alle
anderen die „Arschkarte“.
Das eisige Schweigen, das aus
dieser Bemerkung resultierte, schien sich über eine Stunde auszudehnen, aber,
ich bin mir sicher, es waren nur Sekunden, bevor mir Nachtigal mit der
Frotzelei den „Arsch rettete“: „er ist zu lange mit Peter Wright rumgehangen,
was meint ihr?“
Meiner Ostküsten Ignoranz wurde mit
einem versöhnlichen Gelächter quittiert und der Abend verlief, ohne in eine
Schlägerei auszuarten.
Nach mehreren Diskussionen in
dieser Nacht beschloss ich, einen weiteren Top 10 Lure Artikel zu verfassen. En
ersten hatte ich bereits vor sieben Jahren geschrieben: „Der Erfolg zeigt sich
beim Schleppen“ (März 2000) und er entstand dadurch, dass ich einige der
weltweit Top professionellen Charterboot-Kapitäne befragte, welche Lures sie
unter den Top 10 Marlin Lures aller Zeiten aufführen würden. Einige dieser
Lures (sechs, um exakt zu bleiben), die schon damals genannt wurden, tauchen
auch heute in der Auflistung wieder auf. Aber die Methodik der Befragung, die
schon damals nicht unbedingt nach wissenschaftlichen Kriterien erfolgte, wurde
dieses Mal etwas verfeinert. Anstatt nur die Top-Kapitäne zu befragen, wandten
wir uns diesmal an die breite Masse der Offshore Angler, um sie nach ihren
Favoriten zu befragen. Wir platzierten die Befragung nicht nur auf unserer
Web-Site, sondern auch in unseren Newslettern und durch mehrere E-Mail
Aktionen, die wir verschickten, um die Angler nach ihrer Meinung zu befragen.
Und während die Gewichtung der ersten Aktion auf den professionellen Kapitänen
lag, kam die breite Mehrheit der Antworten jetzt von den „normalen“ Anglern,
die ihre Lures durch die heimatlichen Gewässer schleppten.
Mehrere Big Game Websites griffen
die Umfrage auf und die Diskussionen in den Foren amüsierten mich, während
unsere Umfrage Gestalt annahm. Einer er Kontrahenten nannte mir sofort drei
Fabrikate, die er unter keinen Umständen
auf der Liste zu sehen wünschte, beginnend mit dem Gesamt-Sieger, dem WIDE
RANGE von MOLD CRAFT. Prima! Ich liebe es, wenn ihr Jungs euch äußert! Wie
bereits zuvor erwähnt, keine der teilnehmenden Hersteller konnte Einfluss auf
das Ergebnis ausüben und sie wurden auch nicht in einer vorgegebenen
Reihenfolge gelistet, obwohl ich zugeben muss, dass der WIDE RANGE in nahezu
jedermanns Auswahl auftauchte und das mit Sicherheit nicht, weil er der
schönsten Einer ist.
MOLD CRAFT WIDE RANGE
Wie andere original MOLD CRAFT
Lures, wurde der WIDE RANGE 1977 von Frank Johnson auf Anregung von Capt. Peter Wright in das Programm
aufgenommen. Wright und der hawaiianische Capt. Jeff Fay experimentierten
damals mit gerollten Stücken von Gummi-Matten, während sie gemeinsam in den
70’ern an Bord der Humdinger arbeiteten.
Wright zeigte während einer Charter Johnson seine Prototypen und sie wurden auf
der Stelle handelseinig. Der Name WIDE RANGE spricht von der weiten
Einsatzmöglichkeit in Bezug auf die Schleppgeschwindigkeit und die
Wasserverhältnisse. „Sie ist mit Sicherheit die Lure meiner Wahl für raues
Wasser“, meint Johnson. „Mit seinem rechteckig angeschnittenem Kopf und seiner
zentrierten Bohrung verfügt der WIDE RANGE in nahezu jedem Wasser über stabile
Laufeigenschaften.“
Diese Lure taucht in fast jeder
Auswahl-Nennung auf und auch all die großen Namen scheinen zumindest einen WIDE
RANGE in ihrer Köderpalette mitzuführen. Auf nahezu jedem Boot, das ich in der
Vergangenheit gefischt habe, egal wo auf der Welt, findet man gewöhnlich einen
MOLD CRAFT WIDE RANGE. Einer meiner bevorzugten Beurteilung kam von Richhard
McAdams, der im Golf von Mexico fischt: „Wenn ich mir nur eine einzige
Marlin-Lure aussuchen dürfte, um irgendwo auf der Welt zu Angeln, wäre es ein purpurner
/ silberner / schwarzer MOLD CRAFT SENIOR WIDE RANGE. Diese Lure provoziert die
meisten aggressiven Anbisse, die ich jemals erlebt habe. Ich fische sie an der
Flat Line oder am Outrigger kurz geführt und sie läuft in jedem Wasser wie ein
Champion. Ich fische im nördlichen Golf von Mexico, wo die See innerhalb nur
weniger Minuten von einem Meter auf zwei Meter Wellenhöhe umschlägt, aber diese
Lure fängt Fische, egal wie rau es wird. Sie läuft sowohl mit einem Einzel-,
als auch mit einem Tandem-Haken montiert gut und ist so ziemlich
Idiotensicher…was sie für mich zur perfekten Lure macht!“
MOLD CRAFT SUPER CHUGGER
Der weitgereiste Angler und
freiberufliche Journalist Tony Pena, dessen Artikel schon oft hier im Marlin Magazin zu lesen waren, kann den
MOLDCRAFT SUPER CHUGGER nicht genug preisen – und er befindet sich in bester
Gesellschaft. „Meine Stimme gehört dem MOLD CRAFT SUPER CHUGGER (22 cm. In Blau
/ Weiß / Gelb). Mit dieser Lure habe ich Blaue, Schwarze und Gestreifte
Marline, Pazifische Segelfische und zahlreiche andere Arten, wie zum Beispiel
Gelbflossen Thuns von 300 Pfund gefangen. Die Lure hat eine Aktion wie eine
wesentlich größere und produziert großartige Erfolge von Thailand bis Panama.“
Der konkave Kopf des SUPER CHUGGER
ermöglicht es ihm, aufzutauchen, sich eine „maul voll“ Luft zu schnappen und
sie mit kurzen hin- und er Bewegungen seines Kopfes, als dicken Blasen-Teppich
hinter sich er zu ziehen. Er pendelt mit überraschendder Regelmäßigkeit auf und
ab, was Blaue Marline in den Wahnsinn zu treiben scheint. Die Form des Kopfes
bewirkt, dass die Lure hart durch das Wasser läuft, aber sie bleibt trotzdem in
rauem Wasser stabil.
„Sie ist in einem breiten Spektrum
von Geschwindigkeiten einsetzbar, “ meint Frank Johnson Jr. „Sie arbeitet
zwischen 5 bis 12 Knoten, aber am Besten um unteren Bereich.“
Paul Armorim’s 1,420 Pfund All
Tackle Atlantic Blue Marlin Record, der 1992 in Vitoria / Brasilien auf einen
pink-weißen SUPER CHUGGER hereinfiel, besiegelt den Ruhm dieser Lure in der
Geschichte des Big Game Fishing.
PAKULA LUMO SPROCKET
Ok, ich weiß, einige von Ihnen
haben diese Geschichte schon zuvor im Magazin gelesen, aber sie zeigt perfekt den
Fanatismus, den einige Crews gegenüber ihren Lures zur Schau stellen. Während
ich das USVI Open Atlantic Blue Marlin Tournament an Bord er Poli-Sea fischte, erlebte ich, dass der
Erste Mate Jody Wentworth über Bord sprang, um eine Lure zu retten, die soeben
einen 500 Pfund Marlin gefangen hatte und ins Wasser gefallen war. Normaler
Weise gab es in diesem Gebiet große Haie, die durch das Spektakel, das der
Marlin zuvor verursacht hatte, angelockt worden waren, aber Wentworth hatte
nicht die Absicht, seinen letzten PAKULA zu verlieren, mit der Perspektive auf
zwei weitere Wettbewerbstage und er taucht sieben Meter tief, um seine
absinkende Lure zu retten.
„Peter Pakula’s Becherförmige
Kreationen sind in Kalifornien noch nahezu unbekannt, aber sie sind in den
letzten 15 Jahren bei vielen Crews ein wohlgehütetes Geheimnis“, meint Greg
Stotesbury von AFTCO.“Ich habe viele Erstausgaben des PAKULA an Bord der Kawakawa und sie haben das Aussehen, als
wären sie über Asphalt geschleift worden, von all den Zahn- und Schwertspuren
auf ihren Köpfen!“
Peter Pakula begann 1976 diese
Lures in seiner Heimat Australien herzustellen, aber die ersten Lures gingen
nach Hawaii und er begann sie erst 1980 in Australien zu verkaufen. Sie ist als
gradlinig laufende Lure mit einem engen Bewegungsradius konzipiert. Der LUMO
SPROCKET arbeitet gut auf jedem Platz, aber am besten, wenn er lang über den
Outrigger geführt wird.
TOURNAMENT TACKLES ILANDER
LURE oder HAWAIIAN STYLE
Der legendäre ILANDER, oder
HAWAIIAN EYE, wie ihn einige von Ihnen noch kennen, hat wahrscheinlich doppelt
so viele Blaue Marline gefangen, wie sein nächster Mitbewerber. Der ILANDER ist
eine weitere dieser Lures, die man wahrscheinlich an Bord eines jeden Big Game Bootes,
selbst im hintersten Winkel der Welt finden kann. Entwickelt wurde sie 1976 von
Jim Kress, mit dem ursprünglichen Namen HAWAIIAN EYE, um bei hohen
Geschwindigkeiten auf dem Weg zu den Fischgründen geschleppt zu werden. Der
ILANDER steht für eine Vielzahl von Neuerungen, die man heutzutage bei vielen
Lures findet: sie war die erste echte Hoch-
Geschwindigkeit-Lure, die
Erste mit einer Nylon-Schürze und die Erste mit realistischen Augen.
Vielseitigkeit (gepaart mit
einer enormen Produktivität) ist wahrscheinlich für den Erfolg der ILANDER
verantwortlich. Angler, wie John Lavelle aus Cape May, New Jersey, greifen nach
dem ILANDER, egal auf welche Sorte Marlin sie aus sind. „ Du wirst von einer
Menge Kapitänen von der Ost-Küste hören, die niemals das Dock verlassen, ohne
einen ausreichenden Vorrat an blau-weißen Ilandern, die mit etwas (Fisch-)Fleisch
„garniert“ sind,“ meint Lavelle.“Abgesehen von einem nackten Ballyhoo ist der
blau-weiße Ilander der Köder der ersten Wal an der Ost-Küste.“
Die Lure ist so populär an der
Ost-Küste, das sie sogar eine ausschlaggeben Rolle bei der Zurücknahme einer
Regelung durch den National Marine Fisheries Service bezüglich des Gebrauchs
von Circle-Haken in Kombination mit lebenden oder toten Ködern auf Marlin
gespielt hat. Eine große Anzahl von Anglern, die mit toten Ködern schleppen,
wollten keine Circle-Haken vor ihrem geliebten Ilander sehen.
COPA
FISING LURE’S TADO
Steve Coggin’s Tado Lure erhielt
nicht nur sehr viele Stimmen, sondern
es wurden gleichnoch Fotos mitgeschickt,
von riesigen Blue Marlins, denen ein Tado aus dem Maul hängt.(Es war auch die
einzige Lure, die eine Stimme von der Ehefrau des Herstellers erhielt, aber
keine Sorge Jungs, ich habe sie nicht mitgezählt.)
Ich wurde Coggin’s Lures erstmals
gewahr, als ich ihn für einen Artikel für Jim Rizzuto, mit dem Titel „Jewels in
the Spread“ (Juni/Juli 2003) interviewte. Seine schönen, großen Lures sehen
eher wie ein Kunstwerk aus, als etwas, mit dem man fischt. Er fertigt alle
Lures noch von Hand und nutzt echtes Perlmutt als Einlage.
„Tado ist eine große Lure und sie
arbeitet gut n der kurzen Ecke, “ meint Coggin.“Ich begann sie in den späten
70ern, Anfang der 80er zu fertigen, als die meisten Jungs kleinere Lures
fertigten. Ich gab Capt. Chip Vanmols an
Bord der Jen Ken eine und er fing mit
ihr einen 700-Pfünder. Er gab der Lure den Namen „Tado“ was die hawaiianische
Kurzform (genau genommen Kona-Slang) für einen Skipjack über 10 Pfund ist:
‚otado.“
Der große Tado festigte seine
Reputation in Kona, als er einen Blue Marlin von 1,197 Pfund anlässlich des
1993 Laaina Jackpot for the boys auf der Cormorant
fing, der lange Zeit den Platz für den größten Fisch hielt, der je auf einem
Tournament gefangen wurde.
Joe Yee Super Plunger
Obwohl Bart Miller und Gene Vander
Hoek weithin die Ehre zuteil wird, den ersten Plunger (Tauch-Lure) auf den
Markt gebracht zu haben, waren nicht sie es, die ihm zu seiner großen
Popularität verholfen haben. „Joe Yee’s Super Plunger ist wahrscheinlich der
bekannteste und am weitem verbreitetste Plunger überhaupt“, meint Tracy Melton
von Melton International Tackle. „Wir verkaufen ihn seit 1994, und meiner
Meinung nach, existiert nur ein Super Plunger, und das ist der handgefertigte
von Joe Yee. Ich glaube, er hat 12 oder 13 Tausend-Pfünder mit dieser Lure
gefangen, inklusive dem derzeitigen 50 Pfund Rekord für Pacific Blue Marlin, er
1,166 Pfund wog und vor Kona gefangen wurde.“
Aber Joe Yee’s Super Plunger
bewährt sich auch im Atlantik. „Er ist eine Großfisch-Lure und eine Menge Jungs
schleppen sie auf en Bermudas. Einer der einheimischen Jungs kam rüber nach
Kona und fing an dieser Lure einen Tausend-Pfünder, worauf er eine ganze
Bootsladung voll mit dieser Lure mit nach Hause brachte. Der PINK PEARL SUPER
PLUNGER steht ganz oben auf der Hitliste, “ meint Melton.
Joe Yee fertigt noch immer jeden
SUPER PLUNGER in Heimarbeit bei sich in Kona. „Capt. Peter Hoogs von der Pamela bat mich, ihm eine Tauch-Lure zu
fertigen, “ erinnert sich Yee. „Capt. Gene Vander Hoek fertigte sie damals und
sie waren nicht schlecht. Ich hatte keine Vorstellung davon, wie ein Plunger
auszusehen hatte. Ich fertigte also eine große Lure, Hoogs fuhr mit ihr aufs
Wasser und fing einen 500-Pfünder mit ihr. Die von Gene war in etwa 30cm lang, meine mehr in Richtung
35cm. Hoogs nannte sie SUPER PLUNGER und der Namen blieb hängen.“
„Viele Leute haben große Fische an
dieser Lure gefangen“, fährt Yee fort. „Eines Abends nahm ich gemeinsam mit
einer Gruppe, die am nächsten Tag auf Charter fischen ging, an einem Essen teil
und ich meinte scherzen zu einer der anwesenden Damen, dass sie am nächsten Tag
einen Tausend-Pfünder fangen würde. Ich ging auf mein Zimmer, brachte ihr einen
SUPER PLUNGER und versprach ihr, damit würde sie den Großen fangen.
Am nächsten Tag war ich zum Mittagessen
bei den Docks und hörte, dass die Jen Ken
Po mit etwas großem im Drill war. Es war die gleiche Dame vom Vor-Abend und
die Sache endete damit, dass sie einen 1,183 Pfund schweren Blue Marlin fing.“
Marlin Magic Ruckus
Ein weiterer Favorit der herausstach,
war er MARLIN MAGIC RUCKUS, der seinen Weg in die Köderkiste einer
beträchtlichen Anzahl von Groß-Fisch Kapitänen gefunden hatte, knapp hinter dem
WIDE RANGE in seiner allgemeinen Popularität. Capt. Marlin Packer fertigt seit
über 20 Jahren Lures und der MARLIN MAGIC war einer seiner ersten Entwürfe.
„Ich entwickelte den RUCKUS, indem ich einen wesntlich größeren Kopf einkürzte
und die Nase abschrägte“, äußert sich Parker. „Der daraus resultierene Körper
nimmt beim Abtauchen eine Menge Luft mit, was wie eine weiße Explosion wirkt,
wenn er sie unter Wasser wieder frei gibt. Darum haben wir ihn RUCKUS
(Rucksack) getauft.“
„Der RUCKUS hat eine weichere Neigung und ist somit einer
von meinen Lures, die einfach zu montieren und schleppen sind,“ fährt er fort.“Er
ist höchst produktiv und einer meiner besten Wettbewerbs-Lures. Ich habe mit
dem RUCKUS mehr Tournaments gewonnen, als mit jeder anderen Lure,
eingeschlossen dem Bisbee Black & Blue und dem 2002 World Cup. Diese Lure
geht auf jeder Platzierung „ab, wie eine Rakete“ und wenn alles so läuft, wie
es soll, müsste es klappen. Wenn sich Skipjacks rumtrieben, schleppen Sie eine
in Violett / Schwarz, kommen mehr Makrelen vor, nehmen Sie eine in Grün und
Blau. Letztes Jahr hatten wir sogar eine Phase, in der reines Schwarz
unwahrscheinlich fängig war.“
Black Bart 1656
Das überrascht mich wirklich: ich
war mir ziemlich sicher, dass zumindest eine von Bart Miller’s Lures das
„Rennen machen“ würde,aber ich dachte da eher an seine allseits beliebten
Designs, wie en BREAKFAST oder en GRANDER CANDY. Stattdessen zog der kleiner
dimensionierte 1656 bei der Abstimmung an seinen großen Brüdern vorbei.
„Mit diesem Design, nur mit einem
etwas größeren Kopf als die Lures, die wir jetzt verkaufen, fing ich meinen
1,656-Pfund Blue Marlin“, meint Miller.“Ich habe ihn ein bisschen verkleinert,
weil die meisten Angler keine 130lb Leinenklasse fischen. Mit dem kleineren
Kopf arbeitet er besser an 50er oder 80ger Leine.“
Miller interpretiert den Erfolg
dieser Lure aus ihren vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. „Sie vereint in sich
eine Vielzahl von Möglichkeiten und fasst sie zusammen. Sie taucht leicht ins
Wasser ein und läuft gut bei jedem Seegang; sie hat eine extrem schräge Nase,
die sie im Wasser hält und mit ihrer rund 30cm Länge lockt sie die
verschiedensten Fischarten zum Anbiss. Eine nach hinten verlagerte Beschwerung
gibt der Lure einen leicht wiegenden Lauf, bringt sie aber nicht zum Ausbrechen
und verleiht ihr ein gutes Anbiss-Verhältnis. Ich fertige Sie in einer breiten
Palette, angefangen mit 23ch, bis hin zum Braziliano, der so in etwa der nahe
kommt, mit der ich den 1,656-Pfünder gefangen habe.
Wir fertigen den 1656 auch mit
einer flachen Nase. Die Lure hat mir schon eine gute Strecke zusammen
gebracht.“
Bob Schneider’s Yap
Bob Schneider aus Lake Park /
Florida nutzte in den späten 50gern seine Dienstzeit bei der U.S.Navy, um
nebenher Lures zu testen und zu gestalten. Er begann damit, das
Schiffs-Depot nach brauchbaren
Holzstücken zu durchforsten, um daraus Lure-Köpfe zu schnitzen. „Ich angelte
mit den Lures an einer Handleine vom Heck des Zerstörers aus und wann immer ich
einen Fisch fing, taufte ich ihn nach dem Namen der Insel-Gruppe, die wir
gerade passierten. So kam auch der YAP zu seinem Namen. Ich nannte ihn nach en
Yap-Inseln, nahe dem Mariana Graben, “ erzählt Bob Schneider.
Schneider erhielt ein Copyright auf
den YAP, der damit die erste Offshore-Lure war, die patentiert wurde. Mit
seiner abgestumpften Nase und der leicht aus dem Zentrum versetzten Bohrung hält
der hin und her zuckende, zitternde YAP immer noch den Florida State Rekord mit
einem 981 Pfund Blue Marlin, gefangen vor Destin von Warren Culverson auf der Dixie Darling. Capt. Allen Sizle, der
jetzt in Birmingham / Alabama lebt, war einer der vielen, die den frühen Erfolg
mit Schneider’s YAP mitbegründet haben. „Eines Tages in en frühen 80gern, als
jedermann auf den Bahamas tote Fische als Köder hinter sich her zog,
entschieden wir uns vor Chub Cay Lures zu schleppen. Drei Tage lang amüsierten
wir uns damit, Lures hinter uns her zu ziehen und fingen 10 Blaue Marline, zwei
Sailfish und drei White Marlin fast nur an einer einzigen Lure: Bob Schneider’s
YAP. Als wir sie das erste Mal schleppten, verpassten wir drei Blue Marlin,
weil wir gar nicht wussten, was wir taten. An einem dieser drei Tage fing der
YAP einen 535 Pfund Blue Marlin, zwei White und einen Sail.“
Irgendeine kleine Jet- oder
Bullet-Lure auf er Shotgun-Position
Die breite Mehrheit aller Angler
bevorzugt es, eine Jet- oder Bullet-Lure auf der Shotgun-Position (von der
Flybridge aus, in oder nach der 6. Welle) zu fischen. Fast jeder Hersteller von
Jets tauchte in der Nennung auf, ohne dass sich eine Marke als Favorit heraus
kristallisierte. Allerdings mit einem hohen Prozentsatz gemäß Capt. Peter Wright’s drittplatzierter
Wahl:“ Jede Art von konischem, symmetrischem, metallischem Jet Head Lure hat
schon mehr Blue Marlin über 1000 Pfund gefangen, als irgendeine andere Lure.“
Und hier kommt meine Theorie warum: Weil jedermann in Hawaii auf der Shotgun-Position
einen Jet schleppt, um einen Thun zu fangen! Wenn die Mehrheit aller Crews die
gleiche Art von Lure in meist derselben Position fischt, scheint es ganz
normal, dass sie in einem der Haupt-Marlin Gebieten auch oft gefressen wird.
Und da der Fisch die Lure nicht von
der Oberfläche pflücken muss, sondern im Gegenteil, ohne große Mühe fangen
kann, ist das Anhak-Verhältnis verdammt gut. Obwohl man Beschwerden darüber
vernimmt, dass Jets wie verwundete Squids jammern, oder, dass sie Blasen mit
den Löchern in ihrem Kopf produzieren, denke ich, das der Vorteil einer Jet-
oder Bullet Head Lure darin liegt, dass sie relativ klein ist und das es ihr an
ausbrechenden Bewegungen mangelt. Bart Miller besteht darauf, dass seine Bart
Miller Pro Jets die besten Jets aller Zeiten sind und sie niemals aus einer
Schlepp-Formation wegzudenken sind…und ich habe nicht vor, mit ihm darüber zu
diskutieren.
Obwohl es wahrscheinlich noch
dutzende weitere Lures gibt, die er Erwähnung verdienen, gibt es ein paar, die
es beinahe in die Top-Ten geschafft haben: den MAKAIRA BRUTUS, der von einigen
Jungs in Louisiana geschleppt wird, en BOMBOY MAGILLA, eine riesige Hawaiian
Lure, die von Bonbboy Llanes gefertigt wird und den JOE YEE APOLLO.
Ich möchte euch allen danken, dass
ihr euch die Zeit genommen habt, mir eure Nominierungen zu schicken und hoffe,
die Liste mit den Ergebnissen wird die Diskussion am Laufen halten, bis wir
eine neue Wahl veranstalten.