Zwei kapitale Atlantische Blaue Marline mit 881 und 821 lb. auf den Kapverdischen Inseln

Der deutsche Meeresangler Heiko Steinmetz ist der Fänger; ihm gelang diese anglerische Grosstat im Oktober/November diesen Jahres. Der 881-Pfünder ist somit auch der seit 2006 größte gewogene Marlin auf den Kapverdischen Inseln (Quelle: H. S.).

Ich selbst war 2007 mehrere Wochen mit ihm und seiner BLACK MARLIN auf Marlinjagd: Heiko angelt niemals auf „Stückzahlen“ – große Stückgewichte bzw. harte Drills und letztendlich der gewogene Grander ist sein anglerisches Ziel!Robert Rein IGFA-RP, München im November 2008

Lieber Heiko,
diese beiden Prachtkerle sind absolute Ausnahmefische und beweisen, dass man auf den Kapverden wirklich sehr große Fische fangen kann. Diese beiden Kracher sind aber sicherlich echte Ausnahmefische!

Meine Gratulation und viel Glück auf dem Weg zum "Grander".

Aber eine Frage hätte ich: Was, wenn der Grander geschafft ist? Ich freue mich auf alle Fälle auf die neue Saison auf den Kapverden. Hoffentlich hören wir wieder regelmäßig und viel von euch!

Viele Grüße aus München,
Uwe

Beide Marline wurden mit Kunstködern(Ilander Express und Black Bart Abaco) gefangen und es waren verdammt harte Drills. Mein 881-Pfünder schwamm nach dem Biss zuerst in die Richtung des Bootes, so dass mir genügend Zeit blieb, die anderen Angeln einzuholen und mich in den Kampfstuhl zu setzen…

Wir hatten wie schon so oft dieses Jahr auch heute wieder grünes Wasser und ich war erstaunt überhaupt einen Biss zu bekommen. Im ersten Moment dachte ich an einen Fisch zwischen 200-350 lbs, da 90 % aller der von mir hier gefangenen Marline in diesem Größenbereich liegen. Ja, es war das Ende einer langen Saison, ein Jahr das für mich mit dem Gewinn des 1. Kapverden–Billfish –Cup im Mai mit einen 520-Pfünder sehr gut begonnen hatte und dann zum Alptraum wurde als ich bis zu 25 Tage ohne Marlinstrike blieb. Meine Freunde von der Amelia, der Bebiche, den 2 Happy Hookers, etc., fingen in dieser Zeit mit ihren Charterbooten massenweise Marlin auf der Nachbarinsel Sao Vincente. Ich fische für mich selbst und bin nicht an Stückzahlen sonder an großen Marlinen und harten Kämpfen interessiert und glaubt mir, ich habe auch dieses Jahr wieder viel Zeit da draußen verbracht, doch kein Glück mit den Kapitalen gehabt. Ich war nahe daran aufzugeben und mein Boot aus dem Wasser zu holen.

….und plötzlich fängt meine 130 er Tiagra an laut aufzuheulen und ich verliere Schnur in einem wahnsinnigen Tempo. Sofort drehen wir das Boot und folgendem dem Fisch vorwärts und ich fange an leicht nervös zu werden, da ich nur noch 200 m Schnur auf der Rolle habe und der Marlin schon über 700 m abgezogen hat. Jetzt war ich mir ganz sicher, dass ich einen Big Marlin am Haken habe, ganz bestimmt weit über 700 lbs. Der große Marlin zog uns 5 Meilen weit raus aufs offene Meer aber ich konnte langsam Schnur zurückgewinnen und nach 40 min. war er in Bootsnähe. Noch zu frisch ging er 200 m in die Tiefe, ich konnte ihn jedoch wieder hochdrillen und mein Bootsjunge griff zum ersten Mal ins Vorfach. Der Marlin spurtete wieder los und nachdem er das dritte Mal am Boot war kam er seitlich in ca. 15 m Entfernung an die Oberfläche. Jetzt machte ich meine Bremse ganz zu brachte ihn mit letzter Kraft direkt ans Boot, er versuchte unterm Boot zu entkommen aber es gelang uns ihn zu gaffen und der Kampf war gewonnen. Ich konnte es kaum glauben und freute mich wahnsinnig, diesen riesigen Marlin längsseits zu haben. Er sieht sehr fett aus und ist auch lang, doch noch tappte ich völlig im Dunkeln bezüglich seines Gewichtes. Es dauerte eine weile bis wir den Marlin an Board hatten und mit einer kurzen Länge von 333 cm(131 in.), einem Brustumfang von 178cm(70 in.) und einem Schwanzwurzelumfang von 53 cm(21 in.), hegte ich die Hoffnung mein Fisch könnte um die 800 Pfund wiegen. Zur Überraschung aller blieb 2 Stunden später an der Wiegestation die digitale Waage bei 881 lbs stehen, der größte gewogene Marlin auf dieser Insel seit vielen Jahren und wir feierten unseren tollen Fang ausgiebig mit einem schönen Abendessen und einigen kalten Bieren, Petriheil!

Heiko Steinmetz