Big Game Fischen in der Dominikanischen Republik
April 2008
Vorgeschichte
bereits letztes Jahr haben meine Familie und ich unseren 2008er Urlaub gebucht. Ja, es war ein Pauschalurlaub da man mit einer dreijährigen Tochter doch lieber auf Nummer Sicher geht. An der Stelle der Tip: Nutzt die Frühbucherrabatte. Bei uns hat sich das echt bezahlt gemacht!
Deshalb sei hier auch gleich am Anfang klar gestellt, dass wir es auf einen Familienurlaub mit ein paar Tagen Fischen, und nicht auf einen klassischen Angelurlaub abgesehen hatten. Das Ziel war also ein Urlaub im Paradies mit ein paar Tagen Angeln.
Diesmal sollte es in die Dominikanische Republik, genauer nach Punta Cana gehen. Wir waren heiß auf die weißen Sandstrände, den Cuba Libre, das Essen mit Meeresfrüchten und ich war heiß auf White Marlin, wenn ich mir den zwei mir zur Verfügung stehenden Ausfahrten auch nicht besonders viel Erfolg versprach 
Flug und Hotel
Mit der LTU flogen wir von München in 10 Stunden bis nach Punta Cana. Dort angekommen wurde unser Gepäck zügig in einen Bus verladen und nach einer halbstündigen Fahrt erreichten wir unser Hotel LTI Caribe Beach.
Das Hotel war sehr empfehlenswert und ab 23:00 Uhr sehr ruhig. Die Verpflegung dort war hervorragend und es mangelte uns an nichts und auch die Verträglichkeit des Essens war überhaupt kein Problem für eine(n) von uns. Weder Magen noch Verdauung spielten während der 14 Tage verrückt.
Der Service war ganz hervorragend.
Ich habe noch nie in meinem Leben solch einen weißen Sandstrand gesehen. Selbst die Bilder auf Ansichtskarten können da nicht mithalten. Ein dickes "Daumenhoch" von mir dafür. Auch kann man in der DomRep getrost die Anlagen verlassen ohne Angst haben zu müssen. Ausgedehnte Jogging- und Shoppingtouren waren problemlos möglich. Zwar wird man vor den Läden kurz angesprochen, aber niemals aufdringlich und ein kurzes, freundliches "No grazias" genügt um in Ruhe gelassen zu werden.
Ok, nun aber zum Fischen:
Angeln in der DomRep:
Meine ersten Erfahrungen mit dem Angeln konnte ich gleich am zweiten Tag machen. Wie gewohnt ging ich abends laufen und sah eine Menge Handleinenfischer und auch Fliegenfischer angeln. Die Fliegenfischer wateten hierbei in etwa hüfthohem Wasser und schwangen ihre Fliegen. Ich konnte selbst beobachten, wie ein Jack gefangen wurde. Bei der Ortschaft "Cortecito" ankerten auch etliche Big Game Boote verschiedenster Größe.
Die Vorfreude wuchs bei mir ins Unermessliche.
Bereits im Vorfeld kontaktierte ich unseren Boardmoderator Mike (mikefisher) per Email. Dies klappte ganz hervorragend, und auch wenn Mike momentan sehr viel Stress hat so hatte ich 24 Stunden später eine Antwort in meinem Postfach liegen.
Mike ist Deutscher und lebt seit über zehn Jahren in der Dominikanischen Republik und betreibt dort unter dem Namen "Mike´s Marina" ein Charterunternehmen mit Schwerpunkt Big Game Fischen. Von der hervorragenden Qualität sollte ich mich selbst noch überzeugen können.
Bei Interesse besucht doch bitte Mike´s Homepage unter http://www.mikesmarina.infooder schickt ihm eine Email unter mike@mikesmarina.info.
Eines der Boote von Mikes Marina:
An dieser Stelle sei gesagt, dass man es nicht besonders schwer hat ein Charterboot zu finden in der DomRep. Aber die Unterschiede können gewaltig sein. Ich habe selbst mehrere Boote besichtigt und die Unterschiede waren gravierend. Von der Ausrüstung über Sicherheit bis zu dem allgemeinen Pflegezustand der Boote gab es dort sehr große Unterschiede. Deshalb mein Tip: Vor dem Chartern genauestens schauen und informieren.
1. Tag Angeln:
Mike holte mich um 07:30 pünktlich (wie vorher vom Hoteltelefon aus verabredet) am Hotel ab und fuhr mich mit seinem Wagen zur Marina. Die Fahrt dauerte etwa 20 Minuten und dann kamen wir in einer herrlichen Anlage an die eigentlich als Marina für Privatboote gedacht ist. Hier lagen also die Boote von Mikes Marina.
Anders als die Boote aus Cortecito, hatte man hier einen Pier worüber man direkt auf das Boot steigen konnte. In Cortecito musste man mit einem Ruderboot geschifft werden.
Auf unserem Boot, der "OGB" wartete bereits unsere Crew und zwei Gäste aus Boston, wirklich sehr nette Leute. Fertig geriggte Ballyhoos lagen ebenfalls schon gut verstaut und vorbereitet in einem Eimer. Es konnte losgehen.
Das Boot verließ den Hafen in einer sehr unruhigen See, so dass die ersten Gäste bereits nach wenigen Minuten Probleme mit der allzeit gefürchteten Seekrankheit bekamen. Da ich auch ein heißer Kandidat für diese Qualen bin, hatte ich vorher bereits eine von den guten, belgischen Tabletten gegen Seekrankheit (Danke PEREZ) eingeworfen. An Bord gab es Getränke in Hülle und Fülle, doch an diesem Tag wurde wenig konsumiert 
Der Kapitän und die Crew arbeiteten hervorragend zusammen und spürten bald schon den ersten Doradoschwarm auf, dem wir zwei wundervolle Dorados entnehmen konnten. Später wurde auch die See wieder etwas ruhiger, doch damit schienen auch die Fische ihre Beislaune verloren zu haben. Doch schön war´s. Immerhin lagen zwei schöne Dorados im Boot und die stolzen Fänger ließen sich glücklich fotographieren!
Das anschließende "Presidente" im Cafe "Steve´s" schmeckte einfach hervorragend. Wir verabredeten uns mit Mike für nächsten Mittwoch zur zweiten Ausfahrt. Ich war aber schon glücklich. Fisch gesehen, suuuper!
Zweiter Tag:
Um halb 8 wurde ich von einem netten Herren im Auftrag von Mike abgeholt. Wir hatten heute ein kleineres, aber sehr gepflegtes Boot und zu meiner Freude war heute auch Mathias und seine Frau an Bord, welche zufällig auch zur gleichen Zeit in Punta Cana im Urlaub waren.
Sie besichtigten das Angelrevier für die nächste Competition des DMV (Deutscher Meeresangel Vereins) vor Ort. Es war mir eine echte Freude, Mathias kennen zu lernen.
Los gings! Die Ballyhoos ausgelegt und ab gings auf White Marlin!
Bereits kurz nach neun Uhr verfiel die Crew in die wunderbare Aufgeregtheit die nur Eines heißen kann "MARLIN"! Schon kreischte die erste Rolle los. Doch leider lies der Fisch wieder los. Doch er war noch hinter dem Boot und haute die zweite Leine aus dem Clip, nur um gleich daraufhin wieder loszulassen. Das Spiel trieb der Fisch noch mit einer weiteren Leine und drehte dann zu unserem Leidwesen ab. Nettes Spielchen (für den Fisch)
Ich war wirklich glücklich, einen Marlinkontakt zu haben. Wie gesagt, es war eher ein Traum. Wir schwelgten mit Mathias (übrigens ein echt guter Kerl) über die vergangenen Reiseziele, Marline und das Big Game Fischen weltweit, als uns der süßeste Klang der Welt, die Rollenbremse aus den Träumen riss.
MARLIN! hieß es wieder, und der Fisch nahm kräftig Schnur von der Rolle. Ich spürte den Zug und die Rolle lief weiterhin.
Ich begann im Stuhl zu drillen. Welch herrliches Gefühl wieder einem Marlin gegenüber zu sitzen. Mein Herz pochte!
Der Fisch gab ordentlich Gas, tat uns aber nicht den Gefallen zu springen. Gefallen deshalb, da Mike sehnsüchtigst mit seinem Fotoapparat (samt Objektiv) auf ein paar gute Schnappschüsse wartete. Immer wieder nahm der Fisch Schnur von der 50er und immer wieder holte ich ihn ran. Schließlich musste sich das Tier geschlagen geben, und die Crew konnte den Fisch sanft am Schwert an Bord ziehen.
Nun galt es, ein schnelles Foto zu machen um den Fisch wieder unversehrt schwimmen zu lassen (die Entscheidung traf ich gerne, da der Haken wirklich sehr weit Vorne in der "Unterlippe" saß und keine Verletzungen sichtbar waren.
Der Fisch durfte nach einer knappen Minute wieder unversehrt schwimmen (was er auch dankbar wieder tat) 
Erst wollte ich mir den Kopf präparieren und mal White Marlin probieren, aber der Fisch war einfach noch sehr fit und das Prozedere wäre sehr umfangreich gewesen, weshalb der Fisch im Wasser besser aufgehoben war.
Jiiiipiiiiiiie! Besser geht´s nicht! Mein erster White Marlin. Und dann noch so ein schönes Tier! Genial! Danke Mike, danke Crew, Danke DomRep!
Doch der Tag sollte noch EIniges bringen. Einiges waren in dem Fall schöne Dorados (übrigens mein erster Dorado in meinem Leben)!
Es war ein wunderbarer Tag in einem wunderbaren Boot und einer sehr guten Crew. Und unser Mike sorgte dauernd für gute Stimmung, was ihm allerdings an diesem Tag nur allzu leicht gelang
Mike, ich komme wieder! Das ist keine Drohung sondern ein Versprechen!
Wie das sein muss, wurde mein erster White Marlin mit einem gebührenden "Presidente" in der Bar "Steve´s" gefeiert.
Uwe,
April 2008
, ich liebe es. Da kommt Vorfreude auf die nächsten Reisen auf.
