Wobbler beim BG?

  • Hallo,
    wenn ich das Forum so durchschaue, finde ich kaum Beiträge zum Fischen mit großen Wobblern, wie z.B. die großen Rapallas, auf Thun oder evtl. sogar auf Schwertträger. Oder habe ich es überlesen?
    Ich finde sehr interessante Beiträge zum Schleppen mit Jigs, Gummifischen und zum Poppern, aber kaum über Wobbler.

    Funktioniert das grundsätzlich nicht?
    Hat jemand Erfahrung damit?

    Ich habe gehört, dass es in der Adria bei bestimmten Verhältnissen funktionieren soll. Bei welchen Verhältnissen? Ist die Bissausbeute dann vergleichbar zum Driften mit chumming, oder schlechter? (Jetzt mal unabhängig vom verheizten Sprit)

    Wäre Schleppen mit Wobblern eine erfolgreiche alternative Methode zum Driften?
    Wie könnten Schleppmontagen mit Wobblern aussehen?
    Wie könnten Birds in Verbindung mit Wobblern montiert und geschleppt werden?
    Welche Größe und welches Dekor sollten Wobbler auf BF in der Adria ?( haben?

    Eine Menge Fragen auf einmal, aber vielleicht gibt es in dem Board doch den Einen oder Anderen mit Wobbler-Erfahrung, der mir ein wenig auf die Sprünge helfen kann?

    TL

    multifischer

  • Hi,


    also Wobblerfischen funktioniert natürlich auch im Meer, logo. Wir haben in Ägypten mit großen Mann´s gefischt und damit gute Erfolge gehabt. Ich glaube, es kommt halt immer darauf an was man möchte. Ich persönlich glaube, dass man auch im Mittelmeer mit Wobblern Fische fangen kann, jedoch eher im Inshorebereich. Wenn Du auf Tune gehen möchtest, würde ich dort schon driften und chummen ;) auch wenn´s nicht immer sehr lecker riecht :D


    Viele Grüße,
    Uwe

  • Also ich würden vom Wobbler auf Thun im Mittelmeer auf gut Glück fast abraten. Ganz einfach aus dem Grund, weil die Chancen, einen Thun zu finden einfach zu gering sind, wenn nicht gerade ein Run herrscht. Ich hab mich schon totgewobblert in der Adria, von Sardinien über Mallorca bis Jezera in Kroatien. Das sind die Chancen beim Driftfischen und Grundangeln ungemein besser. Das ist allerdings nicht jedermanns Sache wegen der Langeweile und dem Kotzfaktor. Es geht halt nichts über Naturköder!


    Anders in fischreicheren Gefilden. Da hab ich auf die großen Rappalas vom Barakuda über Kingfische, Goldmakrelen bis zum Giant Trevally schon viele Sorten dran gehabt. Bonitos sind mir auf die kleineren Wobbler auch bereits gegangen. Schwerträger auf Wobbler hab ich noch nicht gehabt.


    Als Dekor würde ich die klassischen weißen mit rotem Kopf, die Redheads, und alle im Makrelendekor empfehlen.


    Die besten Erfahrungen habe ich allerdings mit den klassischen Silberlöffeln gemacht. Am Besten noch mit ein paar Federn garniert, fertig ist das Festmahl.


    Und wenn, dann würde ich es mit den kleinen Ilander Flasher probieren, die sind da meiner Meinung nach für Thune nicht zu schlagen. (Geheimtipp von Kollegen, nicht weiter sagen ;) ):thumbup:


    Beim klaren Sichtverhältnissen mit starken Fluorcarbonvorfach für Thune. In Kenia, wo die lieben Kingfische Dir jedes normale Vorfach killen nur mit Klavierdraht, zB. von Sevenstrand. Der tut die Bewegungsfreiheit bei großen Wobblern weniger einschränken, als man meint. Alles andere geht kaputt, vor allem im Meer keine silbernen oder goldenen Wirbel verwenden, wenn, dann nur schwarz oder brüniert.


    Kleine Birds 5-10 Meter hinter dem Boot können schon helfen, die Aufmerksamkeit der Räuber zu erregen. Ich hab die einfach so am Boot befestigt, damit die Ruten für die Fische frei sind.


    Die meist gefangen Fischen m Mittelmeer waren bei mir alle Makrelenarten, wie Stachel- oder Goldmakrele.



    Da kann Dir vielleicht auch Jürgen mit seinen Kenntnissen aus Spanien weiter helfen.


    Nicht viel Info, aber mal ein Anfang. :rolleyes:


    Gruß
    Rudi

  • Hi Multifischer,


    danke für den wichtigen Thread. Versatility - Vielseitigkeit hilft oft auch in neuen Revieren zum Fang. Ein vielseitiger Angler hat immer auch ein paar Tricks mit Wobblern auf Lager.


    Prinzipiell bieten uns Wobbler die Möglichkeit einen "gedachten" dreidimensionalen Raum hinterm Boot abzuschleppen. Je nach Tauchtiefen und Schnurlängen kannst Du also einen ganze Menge "Etagen" ausfischen. Das schleppende Boot bietet vor allem Komfort, denn Du deckst in kurzer Zeit große Wasserflächen ab. Schleppgeschwindigkeiten von bis zu 7kn sind erreichbar, wenn Du zB mit Geflochtener fischst. Das bedeutet, daß Du zB beim Schleppen auf Thune oder Dorados an Outriggern und/oder auswärtsgerichteten Rutenhaltern, immer noch Platz hast zwei Wobblerruten aus den Heckaufnahmen zu fischen.


    Ich habe in Angola (zwei Jahreszeiten: einmal Wassertemp 18°, den Rest 27°bis 30°) mit Wobblern den Wiedereinstieg ins BG - inshore und nearshore - in Küstennähe gemacht. Drei große Wobblerboxen sind voll mit teurer Erfahrung... :S


    Es kristallisieren sich dabei ganz wenige fängige Typen und Muster heraus.


    1. Yfin / Dorado beißen heftig auf RAPALA MAGNUM X-RAP 30 mit der transparenten Schaufel. Die Farbkombi "Dorado" fischt bei uns wie blöde. Auch bei hohen Umdrehungen bis 1800-2000 U/min läuft er sauber unterm Heck. An Fireline Crystal 40# taucht er sicher bis 10m ab. Immer neue Schlüsselringe und ordentliche Drillinge anschlagen. Das Farbmuster "Dorado" funktioniert aber auch mit der Metallschaufel, wie das Bildchen mit dem Dorado zeigt. Der traditionelle Magnum verträgt aber keine Schleppgeschwindigkeiten über 5kn.




    2. MAGNUM floating mit Plastikschaufel: Schaufel abschleifen und an kurzem Stahlvorfach an den Downrigger. Wahoo und YFin finden schnell Gefallen daran... 8o Farbmuster wie oben oder die Thun Immitate. Ich schwöre auf die 0,25mm Fireline Crystal. Auch hier Ringe und Haken ersetzen.


    3. MANNs 30plus und 50plus - Die Burschen in rot/weiß tauchen tief und geben eine attraktive Druckwelle ab. Ringe und Haken sind hier serienmäßig Spitze.


    4. Nur inshore und in der kalten Jahreszeit: RAPALA finish minnow in Dorado Muster, völlig tödlich, Barakudas bis 15,5kgs, Trevally bis 10kg.





    Spread / Teaser / Outrigger: Ich fahre Wobbler ausschließlich direkt aus den Rutenhaltern in der Bordwand. Über Rigger oder Teaser verpufft die Aktion und damit die Druckwelle. Ich fahre entweder zwei Tiefläufer aus den Ecken im Heck, einen kurz 15m, einen lang 35 bis 50m. Alternativ gehen auch ein Tiefläufer kurz in der Mitte vom Heck und dazu aus den Ecken zwei Flachläufer in 25 und 50m Distanz. So kommen beim Manoevrieren keine Spagetti dabei heraus.


    Das sind beides "Ergänzungen" zum eigentlichen Spread / Fächer. Der sieht so aus: aus den seitlichen ausgestellten Rutenhaltern zwei 30er oder 50er Ruten mit "Berliner" Ballyhoo Combos direkt; vom Heck eine 50er Rute "Shotgun" in 70m bis 100m Distanz mit einem 30cm grossen Soft Bird und 7m dahinter einen BigT Marula (Konahead). Merkst Du was? Den Spread sauber ausgelegt, kommen die Leinen nicht überkreuz. Ganz wichtig, denn Fireline in den Mono Topshots ist immer teuer und bedeutet langwierige Stops zum Entheddern und neu Anködern.


    Beim Fischen in Küstennähe oder an den Sandbänken der Flußmündungen fahren wir dann ausschließlich Wobbler, vier bis max fünf Ruten in drei Etagen. Die langen seitlich ausgestellten Rutenhalter schleppen in 50 und 70m Flachläufer, die Ecken im Heck 35m und 50m je einen Mittelwasserwobbler zB Deepdown Firetiger von Storm und in der Mitte vom Heck ein Tiefläufer in rot/weiß.


    Aus diesen "Normalo" Spreads kannst Du dann eine Menge machen.


    Petri Heil dabei und kauf keinen Chinesen-Sch..ß!


    Herzlich,

    PARGO


    ================================
    si tacuisses, philosophus mansisses

    3 Mal editiert, zuletzt von Pargo Man ()

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