Tanzania/Latham Part VI

  • Licht und Schatten


    Die Ziele der Tour waren klar: Andys ersten GT - und für unseren Newbie Tobi den ersten Broadbill; ansonsten natürlich viel Fisch 😅. Für mich selber hatte ich keine Ziele mehr bzgl. Fängen - einfach nur einen schönen Trip mit guten Freunden. Klar, Bullshark, Tiger und Tresher hab ich noch auf meiner “To-do-Liste” - wenn sie denn mal nebenher irgendwie einsteigen; gezielt beangelt würde ich sie aber definitiv nicht.


    Daress empfing uns mit grausamstem Wetter; Starkregen und Wind. Die planmäßige 1. Ausfahrt wurde also erstmal um einen Tag verschoben 🤮. Gottlob hatten wir 2 Spare-days wie gehabt eingeplant. Nächsten Tag neuerliches Update von Mady: Katastrophe - geht immer noch nicht - und nun? Wir sind hier nicht zum “Lodgen” angereist - also Planänderung: der 2-Tagestrip wurde vorgezogen und hinten raus dann erst der 3-Tagestrip. Allerdings: der 1. Trip dann nur im Channel 🫤; egal, besser als rumlungern, halt das Beste draus machen.


    Morgens also dann 4.30 Uhr Abfahrt nach Daress und aufs Boot. Im Channel war das Poppern auf Yft recht kurzweilig; allerdings nicht wirklich berauschende Fischgrössen und bei echt nervigem Wetter, alles im Bereich 8-10 kg (ich weiss, verwöhnte Bande 😂). Beim Jiggen nervten uns tierisch die Kingmackerel - so viele Jigs hab ich in den 6 vorangegangen Touren gesamt nicht verloren 😢. Aber zugegebenen Maßen ist das vlt. auch Jammern auf hohem Niveau.


    Irgendwann dann beim Platzwechsel (Trolling) ein Einschlag aus dem Nichts!! Andy war dran, irgendwas Besseres ist eingestiegen. Der erste positive Lichtblick der Tour. Jason tippte auf Wahoo - aber dann isses ‘ne gute Maschine. Mady auf irgendeinen Billfish. Als nach ‘nem satten Drill dann das erste Mal die Konturen des Fisches unterm Boot erkennbar waren, kam von JJ nur ein “holy shit” (erst einmal vorher von dem abgewichsten Typen erlebt) über die Lippen. Monster-Alarm!!! Es war tatsächlich ein Wahoo!!! ein unfassbar imposantes Exemplar- neuer tanz. Rekord wie sich später herausstellte, mehr geht nicht, Waaahnsinn!!


    Abends dann die 2. positive Wende: Wetterbesserung über Nacht; allerdings noch schwere See - wir werden morgens dennoch nach Latham durchbrechen und auf weitere Beruhigung während der langen Anfahrt hoffen; zudem Planänderung der Touren auf nun wieder 3+2 - yesss!!


    Morgens also los; noch nie vorher erlebt: auf der kompletten Tour bis dorthin nicht ein einziger Biss beim Trolling😳. Allgemein war auch die “aktive Fischerei” (jiggen, poppern) nicht berauschend und für mich - der es anders kennt - eher echt enttäuschend. Dazu aber insgesamt später nochmal mehr. Beim abendlichen Jiggen dann dennoch ein paar GT gefunden und somit Andy’s “mission accomplished”.


    Neben den üblichen Bigeye und Almacos ging den kompletten Zeitraum fast nix. Einen kompletten Tag haben wir 12 h durchgejiggt - grausam. Auch deepjiggen echt ernüchternd; die 4 extrem hart erarbeiteten Ruby’s sind allesamt noch im Drill verloren gegangen bzw. wurden „sharked“ 😩. Highlight war am 3. Abend ein Doggi, der mich fast gespoolt hätte und nach 20 min. dennoch verloren ging, schade eigentlich 😅.


    Poppern ebenfalls einen kompletten Tag durchgezogen - 10 bis 15 kg Yft gingen gefühlt in Massen (sehr zur Freude von Mady); nur selten dann auch mal ein Exemplar der 35-40 kg Klasse - und die dann auch allesamt nur immer abends kurz vor Dunkel. Text bzgl. Poppern/Jiggen gilt dann übrigens auch für beide Trips.

    Somit war dann klar, dass die verbleibenden 2 Tage mehr getrollt wird (tagsüber) und nur morgens und abends gejiggt/gepoppert wird - nicht unbedingt die Erfüllung bzw. das eigentlich Geplante; aber eben doch klar die vernünftigste Entscheidung.


    Baitfishing konnten wir auch garnicht machen. Auch noch nie erlebt. Einfach kein bait in der Area 🤮; ausser eben bissl zu große yft, welche zudem nicht allzu lange überleben. Am letzten Abend der ersten Tour dann aber zufällig ein etwas kleinerer yft, vlt. 6 kg, auch ungefähr in der Area fürs baitfishing. Habe JJ dann einen vielsagenden, fragenden Blick zugeworfen - der grinste und meinte nur “Sharkbait”, zumal es auch schon abend (ergo sharktime) war. Egal, machen!! Frage seinerseits: eure Rute oder meine 80er? Ich: besser wohl deine 80er. Die beiden Jungs schauten mich groß an 😳 - no way, den Einschlag dann übernimmst schön selber.


    Kurz vorm “Abflug” zur ersten Broadbill-Nachttour dann kurzes Erst-Attacke; 10 sec. später bähm!!! Mehr “typisch Hai” geht eigentlich nicht. Ein brutal harter fight mit locker 17-20 kg drag folgte. Nach ca. 1,5 h dann das erste Mal noch sehr tief im Scheinwerferlicht eine Silhouette und ein 2. “Holy shit” von JJ 😂. Frage war nur: Tiger oder Monster-Bull? Es wurde Zweiterer 😎, keine Bilder – folgt ggf. später mal in den „bewegten Bildern“. Locker 300+++, eher Richtung 400 kg. Wie sagt man so schön: unverhofft kommt oft - also doch noch wieder ein Häkchen mehr für meine Liste 😅.


    Trolling lief streckenweise dann doch ganz gut; neben div. Wahoo sind wir einmal für gut 2 h in einen Sail-Trupp geraten - alles kernige Fische umbei geschätzt 35-40 kg: natürlich alle releast. einen anderen Tag dann in einen Mahi-Schwarm geraten; alle besetzten Ruten ausgedrillt, dann auf popping umgestellt und sogar noch 4 stck. verhaftet - das ist natürlich Gaudi; zumal auch 2 schöne Bulls dabei waren. Herrliche Gegner an der Popperrute.


    Zuverlässiges anglerisches Highlight waren die beiden Broadbillnächte. Die Frequenz stimmte, um uns durchweg wach zu halten und es wurden auch gute und sehr gute Exemplare gedrillt. Der Größte musste wegen div. Umstände 6,5 h gedrillt werden 😂🙈. Auch für unseren Newbie somit “mission accomplished” .


    Die 2. Nacht musste allerdings gegen 3 Uhr wegen unerwartetem Starkregen mit Wind bis 25 kn. bei dann schwerer See abgebrochen werden. Das war heftig; null Sicht selbst im Scheinwerferlicht. Da ging es nur ums «Überleben», langsames gleiten mit der Welle in der Hoffnung, in stockdunkler Nacht nichts an Treibgut zu überfahren. Nicht auszudenken, wenn da die Bordelektrik plötzlich einen wegbekommt. Ich bin bestimmt viel auf schwerer See unterwegs - aber das brauch ich definitiv auch kein 2. Mal mehr. Auch die Crew war angespannt.


    Am Ende alles in allem dennoch eine gelungene Tour (rein fangtechnisch) mit Freunden bei Freunden, wenn auch anders als geplant. Bewegte Bilder folgen auch, irgendwann, aber nicht demnächst; aktuell folgen einfach zu viele Reisen aufeinander 😅(aber kein Angeln)


    Nun zum (in meinen Augen) - wie vorab unterschwellig angekündigt -Negativen:

    • nach hoffnungsvollen mehr als 4 Jahren eskaliert unter dem neuen Präsidenten nun wieder die Dynamitfischerei 🤮, einfach schockierend; teilweise monströse Explosionen im 10 min.- Takt entlang der gesamten Küste. Im Channel hatten wir eine lange Spur komplett zerfetzter Tuna-Kadaver, dass macht so wütend wegen der ohnmächtigen Machtlosigkeit, absoluter Albtraum
    • Spearfishing vor Latham tagtäglich; nicht falsch verstehen - ich verurteile die Sache ansich überhaupt garnicht; aber vor dem Hintergrund, dass es in Tanzania grundsätzlich verboten ist (dennoch aber «Ausnahmeregelungen» vergeben werden) ein absolutes No-Go. Zudem haben wir von Insidern erfahren, dass Alles!! von GT über Doggi, div. Billfish, Tuna etc. geschossen wird, nur um daraus chumming zu schneiden um wieder neue Fische anzulocken 🤮. Wie krank is das bitte. Auch wird jeder machbare Bullshark geschossen und am Boden versenkt - das vertreibt wohl andere Bulls. Tigershark (wenn sie tagsüber mal kommen) werden sofort aus Angst ob ihrer Aggressivität geschossen. Ich find da einfach keine Worte für: einfach nur unfassbar zum kotzen
    • ich weiß, dass Member tomsen gerade selber dort war: aber dieses “Camping-Projekt” betrachte ich extrem zweifelhaft. Nicht nur wegen der “Spielzeugboote”, mit denen man bis dort raus hämmert, das sind ja nicht mal ordentliche Center-Konsolen (in meinen Augen absolut grenzwertig); viel schlimmer für mich war der Anblick der aufgebauten Campinganlage auf dem Miniatur-Island mitten im Ocean. Beim ersten Anblick hatte ich echt Pisse in den Augen - absolutes No-Go für mich, sehen andere aber evtl. anders. Vlt. kommt ja da noch ein Bericht von tomsen , der mich eines besseren belehrt, von aussen intepretiert man ja manches schonmal falsch.

    Auch die Anzahl der Locals hat sich massiv erhöht dort draußen - aber das steht mir nicht zu, diese Sache als kritisch zu bewerten bzw. is das völlig ok.


    Wird mich Latham wieder sehen? Keine Ahnung, aktuell bezweifel ich`s. Kurzfristig auf keinen Fall, die aktuelle Entwicklung dort geht komplett in die falsche Richtung. Langfristig bekommt der Faktor Physis in Anbetracht des eigenen Alters auch immer mehr Gewichtung. Ich fahre dort nicht zum Trolling hin – das kann ich anderswo besser und vor allem komfortabler. Wenn, dann will ich dort hardcore Angeln. Aber alleine das Intensivtraining vorab fordert von Jahr zu Jahr mehr Tribut. Unsere Touren sind körperlich immer am Limit, aber das war klar und das wollten wir auch so. Aber finde ich in 5 Jahren dazu nochmal die Motivation?


    Aktuell kann ich nicht sagen, wo meine “Reise” hingeht. Vom Destinationwechsel über Änderung der Art und Weise dieser Reisen bis hin zum “An den Nagel hängen” der ganzen Bluewater-Angelei steht alles im Raum. Aber erstmal muss ich das alles sacken lassen. in diesem Sinne, nachdenklich aufgewühlte Grüße …

  • Danke für deine n Bericht. Aktuell kuriere ich mich noch aus und werde dann auch noch einen ausführlichen Bericht nachschieben. Kurzum: Wetter Katastrophe, fischereilich der zweitschlechteste Trip der in fünf Jahren stattgefunden hat, körperlich und mental am Limit. Achso, und Rückflug verpasst. Am Ende aber ein geiles Erlebnis, was ich so aber auch nicht wieder brauche :D

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