Saisonauftakt Sahl Hasheesh Januar '23

  • Soo liebe Boardies,


    Seit einer Woche sind wir zurück aus Ägypten. Und ich denke wir haben das Maximum rausgeholt, was man aus einer Woche Aufenthalt rausholen kann - Nämlich 6 Tage Fischen.

    Insgesamt lief es ganz gut, würde ich sagen. Obwohl es ein paar kleine Dämpfer gab. Zunächst einmal wurde aus frühen Ausfahrten leider nix, da sich ein paar andere Boote die Tage zuvor nicht bei der Hafenmeisterei abgemeldet hatten, wobei die dann sehr streng kontrolliert haben und Ausfahrten erst gegen 8 Uhr morgens erlaubt waren. Gleichzeitig musste man Punkt 17 Uhr wieder im Hafen stehen. Damit war die Chance den Morning-Bite am Spot mitzunehmen natürlich dahin, genauso erging es uns jeden Abend, denn zur besten Zeit waren wir dann eigentlich immer schon auf dem Rückweg. Wie das letzte Mal auch war es einigermaßen windig, wenngleich auch nicht ganz so schlimm. Aber zum Jiggen wars dann doch meist zu viel.


    Tuna lief aber ziemlich gut - und das trotz Vollmond. Meist waren schon auf der Fahrt zum Spot die ersten Ruten krumm und Skipjacktuna der 6-8 kg Klasse waren an der Tagesordnung. Sowohl beim Schleppen, als auch beim Driften und - wenn raubend an der Oberfläche - auch mit der Spinnrute angeworfen. Absolut tolle Kämpfer, besonders am leichten Gerät. Zwei Mal hat auch ein Yellowfin sich die Sardine beim Driften geschnappt, beides Fische um die 25-30 kg lieferten tolle Drills. Mehrmals passierte auch etwas wirklich Seltsames am Tuna-Spot. Nach einem Biss und einem echt flotten Run in Tuna-Manier war plötzlich nix mehr zu machen. Auf einmal ging dann garnichts nichts mehr und wasauchimmer da an der Leine hing, war nicht mehr zu bewegen. Sowas wäre normal typisch gewesen für einen Grouper, der sich den Köder geschnappt und dann in die Korallen verkrümelt hat. Das Ganze passierte aber jedes Mal irgendwo in der oberen Wassersäule über 80m Tiefe und einmal sogar beim Schleppangeln bei einem Nachbarboot genau dasselbe Spiel. Auch auf dem Echo war nicht groß was zu sehen und es endete immer mit Schnurbruch. Für einen Hai dauerte der Drill aber wiederum deutlich zu lange, da wäre vorher das Leader ab gewesen. Wirklich seltsam. Ich hatte allerdings schon gehört, dass Tuna manchmal vollgas in Richtung Grund preschen, am Boden aufschlagen und dort verenden. Das wäre eigentlich bis Dato meine gängigste Erklärung - neben einem Ghost-Net (Welches wir ja eigentlich hätten auf dem Echo sehen müssen).



    Neben dem Schleppen und Driftangeln auf Tuna haben wir alles Mögliche gemacht, denn sowohl meine drei Mitangler Manu, Robin und Didi, als auch ich sind eigentlich eher Fans des aktiven Angelns. So haben wir ein paar Tage die Thune eher links liegen lassen und der eher suboptimalen Bedingungen zum Trotz was anderes probiert: Jiggen, Poppern, Kabura-Jigs und auch ein wenig Deadbaiting. So haben wir uns insgesamt eine ganz passable und sehr bunte Palette zusammengeangelt. Neben 2 Barrakuda beim Trolling zum Spot kam neben vielen kleineren Arten auch ein wirklich schöner Snapper und eine echt ansehnliche Coral Trout zum Vorschein. Die Trout ging auf das Konto unseres Meeres-Newbie Didi, der sich super spontan unserem ohnehin sehr spontanen Trip angeschlossen hatte und unbedingt einen Grouper fangen wollte. Was dann auch fast auf Ansage geklappt hat. Also Anfängerglück gibt es, wie sich wieder zeigte. Und da freute ich mich natürlich fast genauso sehr, wie der glückliche Fänger. Mit dem Dogtooth-Tuna hat es diesmal leider nicht geklappt. Jigging war wie gesagt wirklich schwierig, denn Wind und entsprechende Drift machten uns einen Strich durch die Rechnung. Dann war es obendrein auch nicht ganz einfach, dem Käptn, eher der Old-School-Handleinen-Angler, zu erklären wie er die Unterwasserberge anfahren muss. Mit dem Wind sicherlich auch kein leichtes Unterfangen. Mit guten Bedingungen sollte an den Spots aber echt was zu holen sein, denn die Unterwasserberge sahen auf dem Echo absolut top aus-Leider haben wir da fast immer dran vorbeigeangelt. Und Gejiggt wird dort auch kaum, denn das ist ja anstrengend 8o :saint: An einem Tag hatten wir eine kleinere Center-Konsole, aber leider kein funktionierendes Echolot. An diesem Tag bekam ich, obwohl völlig blind rumgejiggt, dann tatsächlich einen guten Biss. Nach den Stunden ohne Kontakt zuvor wäre ein schöner Jigging-Fisch mehr als verdient gewesen, aber der Unbekannte verabschiedete sich nach einem ganz kurzen Drill wieder. Obwohl hart gestriked, ausgestiegen. Aber auch das kommt vor. Und das war er vermutlich, der Doggie, auf den ich gehofft hatte. Poppern war sogar noch schwieriger. Jetzt zum zweiten Mal, dass wir es doch das eine oder andere Mal probiert haben. Zielfisch: Klar GT. Aber letztlich haben wir mit allen möglichen Ködergrößen die Riffkante abgefischt und waren alles andere als wählerisch. Da war von 5-20 cm Ködern alles dabei. Popper, Stickbait, Jerkbaits, Spoons, Jigs, Softbaits - So wurde die komplette Palette abgedeckt... Zugriffe gab es aber meist nur auf die kleinsten Köderformate und das waren dann fast ausnahmslos Needlefish, mit Ausnahme einer kleinen Yellowspotted Trevally und einer Makrele. Ich denke für GT dürfte der Süden Ägyptens wohl um einiges vielversprechender sein und vermutlich ist der Norden doch zu stark beangelt für diese Spezies.


    Das Boot, die Hot Tuna, hat seit einer Weile auch modernes Deep-Drop-Gerät an Bord, womit man sogar sehr gezielt und erfolgreich Schwertfisch fangen kann. Das haben wir, da wir 4 Angler auf 1-2 Deep-Drop Ruten gewesen wären, aber nicht ausprobiert. Zumal wir ja eh lieber aktiv angeln wollten, als auszulosen, wer per Knopfdruck den Fisch einholen darf. Mag aber an sich eine spannende und erfolgreiche Geschichte sein, wenngleich auch nicht unbedingt was für mich.


    Das Rote Meer kann, was die Fischdichte angeht, natürlich nicht ganz mit Top-Destinations wie Mauritius, Madagaskar oder den Seychellen mithalten. Ich denke dadurch, dass das Meer von Wüste umgeben ist und keine Flüsse münden, ist die Nährstoffkonzentration im Wasser halt klein, was sich auch in den beeindruckenden Sichtweiten unter Wasser und eben einer eher kleinen Fischdichte äußert. Besonders ab vom Riff im Freiwasser. Insgesamt gab es jeden Tag ein paar krumme Ruten, leckeren Fisch in der Bordküche und deutlich mehr Sonnenschein, als aktuell hierzulande. Nebenbei glänzt das Rote Meer mit einer sehr kurzen Anfahrt und bietet die Chance, fast die ganze Palette des Indopazifik an den Haken zu bekommen, wobei auch immer mal wieder eine Überraschung auf den Angler wartet. Es wird daher sicherlich auch nicht mein letztes Mal gewesen sein. Vielleicht geht es dann aber doch mal weiter in Richtung Süden.


    TL

  • Vielen Dank für den tollen Bericht. Ich war letztes Jahr das erste Mal in Ägypten und war auch erstaunt über die breite der Palette der Spezies die dort zu fangen ist. Nicht nur die kurze Flugdauer ist ein gutes Kriterium, sondern auch die Nähe der Spots und Preise Vorort die verlangt werden. Mir wird jetzt schon schwindelig was man auf den Seychellen für ein kleines Boot haben will. Da wird es dann auf die Uferangelei hinauslaufen.


    Liebe Grüße!

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