Hallo allerseits,
hier mein erster Bericht in diesem Forum, viel Spaß beim Lesen:
Im Dezember vergangenen Jahres ging es für mich zusammen mit
Freundin und Familie nach [lexicon]Gran Canaria[/lexicon], ich war bereits zweimal dort, habe mich
bei den vergangenen Urlauben allerdings auf die Schwarzbarschangelei in den
Stauseen konzentriert. Dieses Mal wollte ich mich ganz dem Meer widmen und
meine bisher sehr spärlichen Erfahrungen im Warmwasser ausbauen.
Zum Zweck der Vorbereitung hatte ich mir einige Monate vor
dem Urlaub das Buch von Haramis Kalfar (Spinnfischen am Mittelmeer und
Ostatlantik) zugelegt, welches ich wärmstens empfehlen kann. Die 3 Jahres
Angelkarte für die Canaren hatte ich im Vorhinein über Haramis bestellt, was
mir den Gang aufs Amt, welchen ich in Deutschland schon nicht sehr schätze und
einen halben Urlaubstag gespart. Für den ersten vollen Tag auf der Insel hatte
ich mir außerdem ein Guiding bei Haramis organisiert, um dem neu gewonnenen
theoretischen Wissen etwas Praxis zu geben.
Am Nachmittag des ersten Tages holte Haramis mich dann in meiner
Unterkunft ab und nach einem kurzen Kriegsrat, bei dem mein Enthusiasmus etwas
gedämpft wurde, als ich erfuhr, dass die diesjährige Saison aufgrund schwachem
Sardienenrun sehr mager war, ging es ab ans Wasser. Der erste von uns befischte
Spot war eine Klippe, ca. 4m über dem Wasser und sehr tiefem Wasser in
Wurfreichweite, leider konnten wir in der ersten Stunde dort außer einigen
Eidechsenfischen nichts auf unsere Jigs überlisten. Da sich nun langsam die
Sonne gen Horizont senkte und es mein erklärtes Ziel war, einen Barrakuda zu
fangen, wechselten wir den Spot und fischten den Rest des Tages an einem Abschnitt
nahe Palma. Wie sich herausstellte, eine lohnenswerte Entscheidung, denn nach
ca. einer Stunde bekam ich den ersten Biss auf meinen Wobbler, welchen ich mit
hoher Geschwindigkeit nah an der Oberfläche einkurbelte. Nach kurzem, aber
heftigen Drill konnte ich dann diesen großartigen 98cm Hornhecht an Land hieven:
(Danke Haramis für das tolle Foto)
Leider verlief der restliche Tag ohne Biss. Trotzdem war ich
hoch zufrieden und nachdem ich mir noch einige Tipps für den Rest des Urlaubs
vom Experten geholt hatte, ging es zufrieden zurück.
Im Verlauf des Urlaubs kam ich leider bei weitem nicht mehr so
viel wie ich mir das vorgestellt hatte ans Wasser (Freundin und Familie eben im
Gepäck ^^), sodass ich trotz der hilfreichen Tipps von Haramis Seite vom Ufer (bis
auf Eidechsenfische) keine Fische mehr landen konnte…
Für den Abschluss des Urlaubs gab es dann nochmal etwas
anderes, ich fuhr (gemeinsam mit meinem Bruder) auf einem der Charterboote von
Puerto Rico zum Fischen auf (Hoher)See. Zielfisch des Tages waren Bonitos.
Gefischt wurde anders als vom Ufer nicht mit Kunstködern, sondern mit Makrele. Das
Boot war mit ca. 10 Touristen beladen, von denen jeder eine (meist) vernünftige
Rute in die Hand gedrückt bekam und sein Glück beim Anwerfen von mit Chum
angelockten Fischen versuchen durfte… Der ein oder andere Linetwist blieb da
leider nicht aus… Auf jeden Fall nicht das gleiche wie allein vom Ufer aus
Fischen nachzustellen, aber naja… Die gesamte Ausfahrt dauerte ca. 6 Stunden
und wurde aufgrund heftiger Wellen nicht von jedem an Board genossen .
Zum Glück hielt ich mich auf den Beinen, denn nach einigen Stunden konnte ich
einen der vorbeiziehenden Bonitos haken . Es folgte ein ca. 15 minütiger Drill an
relativ leichter Spinnrute, der aufgrund unachtsamer Mitangler nicht ganz stressfrei
war, doch zum Glück konnte am Ende der Schöne Fisch gelandet werden .
Dieser blieb bis auf einen weiteren (den mein Bruder
verhaften konnte) leider der einzige Fisch des Tages. Insgesamt also auch hier ein
gelungener Angel Tag, welcher durch Bonito vom Grill am Abend perfekt abgerundet
wurde.
Alles in Allem bin ich zufrieden mit meiner Zeit auf GC,
leider konnte ich meinen erhofften Barrakuda nicht fangen, aber dazu gibt es
sicher bald nochmal eine Chance. Ich würde im Resümee sagen, das GC durchaus
geeignet für Einsteiger in der Warmwasserangelei ist, die Kosten halten sich wirklich
in Grenzen und die Chance einen richtig guten Fang zu machen bestehen in
vielerlei Hinsicht.
Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal bei Haramis bedanken (den sicher
einige hier im Board kennen), der mich in meinen Vorbereitungen und auch noch
nach dem Urlaub immer bestens mit seinem Fachwissen unterstützte.
Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zum Tackle verlieren:
Als Rute fischte ich eine Penn Squadron II mit in 2,7m
20-80g Wurfgewicht, diese passt mit ihren vier Teilen prima in einen größeren
Koffer (kein Sportgepäck nötig) und handelt die meiste Angelei auf GC
wunderbar, lediglich für schwere Jigs >70g ist sie nicht mehr zu empfehlen.
Auch ist sie mit ca. 60€ wirklich nicht zu teuer.
Als Rolle kam bei mir eine Shimano Spheros 6000 SW zu Einsatz.
Im Prinzip kann ich die Rolle uneingeschränkt empfehlen, sie ist super robust,
hat eine tolle Bremse und ist mit ca. 120€ nicht übermäßig teuer. Lediglich die
Übersetzung ist mit 4,6:1 etwas niedrig für das schnelle Spinnfischen vom Ufer
(man kann zwar einfach schneller kurbeln, aber entspanntes Fischen ist das auf
Dauer nicht), besser wäre da vllt. Eine Saragosa 6000, welche mit 5,6:1 höher
übersetzt, aber auch teurer ist.
Bespult war das ganze dann mit ca. 20kg Spiderwire Geflecht
(definitiv stark genug).
Ich hoffe euch hat mein Beitrag gefallen, vielleicht kommt
ihr ja auch mal nach GC
Viele Grüße,
Simon.