Palometta in Nordspanien. Nicht immer einfach, aber alles ist möglich!

  • Schönen guten Abend euch Boardies!
    Hab länger nix von mir hören lassen, nach der Umstellung des Boards geb ich zu hab ich auch lange nicht mehr mitgelesen. Jetzt bin ich aber wieder dabei und wollte auch mal wieder was mit euch teilen.
    Ich bin grad frisch zurück aus Spanien. Ich war für eine Woche im Norden der Costa Brava am Cap de Creus. Mein Papa und ich haben dort ein kleines, aber feines Bötchen mit 4m und 8PS in der Garage stehen. Man mag es belächeln, aber es fängt.Wir haben dort oben ein vielfältiges Revier. Ich habe den schönen Kontrast zwischen steiler Felsküste und langem Sandstrand. Das ermöglicht das Fischen auf verschiedenste Arten. Es gibt schonmal Thunfische, leider nicht in dieser Woche. Die Sandstrände bieten zu bestimmten Zeiten auch eine Chance auf Palometta und Bluefish.
    Wir reden hier leider nicht vom [lexicon]Ebro[/lexicon], keine riesigen Tunafrenzies, keine Massen an Palometta usw. Aber es ist alles drin. Der Herbst ist bei uns oben die beste Zeit um es auf Palomettas zu probieren. Letztes Jahr im Herbst fingen wir unsere ersten 4 Palomettas, die im spanischen eigentlich palometon heißen (Palometta ist spanisch ein anderer Fisch...). Kleine von ca 5kg. Aber das zeigt, dass es möglich ist.
    Nunja seit dem vergingen viele Stunden Trolling in denen keine Palometta zu fangen war. Im Mai ist es ebenfalls möglich, da sind sogar mehrere Palos hinter meinem Stickbait hergeschwommen, aber fangen konnte ich keine. Das gute diesmal, ich bekam von einem befreundeten Spanier ein Bild eines Fanges vom Vortag. Einer kleinen Palometta, die Bekannte von ihm gefangen hatten. Also sind sie da. Das sollten wir ausprobieren. Ich war von Sonntag bis Sonntag unten und am Montag waren bereits im Windfinder gute Bedingungen angesagt um einen Trollingtag einzulegen. Klar, da werden wir es auf Palometones probieren.
    Der Fisch fasziniert mich. Er ist schön, schwer zu fangen, ein guter Kämpfer und dazu noch gut in der Küche. Entgegen der allgemeinen Meinung finde ich auch die Bluefishe nicht so schlimm. Allerdings haben wir auch von denen nicht so viele. In unserem Revier hat man nur im Mai/Juni und im Oktober gute Chancen auf Bisse bei dieser Angelei. Im Sommer hab ich dies Jahr wieder rund 30 Stunden erfolgloses Trolling (ohne Biss) auf die Gesellen durchgeführt.


    Also morgens früh raus am Montag. Wenn es morgens flach ist, kann man mit Glück die Fische sehen. An der Oberfläche gucken dann evtl die Flossenspitzen raus. Hatten wir 2 mal im Frühsommer. Wir trollen die Küste entlang mit einem toten Köderfisch und fahren die Flussmündung an wo Peps Bekannte erfolgreich waren. Dort sehen wir auch bereits früh morgens etwas schwach rauben. Immer nur ein paar Sardinen die wegspringen vor einem lockeren Schwall. Ein Bluefish? Wir trollen durch, nix. Hmm. Wir fahren weiter, fahren die selbe Zone wieder ab. Da ist es wieder. Kurz nachdem wir es passieren ein Einschlag auf unser Deadbait. Ja! Wie liebt doch jeder Schleppangler dieses Gefühl. Der fisch kämpft ganz gut (ich vergleiche hier zu Barracudas, die eben nicht gut kämpfen ) Es sollte sich also um eine Palo handeln, denn springen tut der Fisch auch nicht.
    Ist zügig am Boot, schon kurz vorm Kescher. Ich sehe ganz klar, dass es eine Palometta ist. Doch sie will nochmal weg. Und dann passiert etwas was ich so auch noch nicht kannte von Palo, sie kappt mir das Stahlvorfach. Der Ärger ist riesengroß. Das war die erste Palometta an der Angel nach so vielen Stunden und einem weit 3-stelligen Betrag an Kilometern dieses Jahr. Das Vorfach habe ich vorher kontrolliert, es war ohne Beschädigung. Kann es mir bis jetzt nicht erklären.


    Man sagt ja Palos wären in Gruppen unterwegs. Mir ist es komischerweise noch nicht gelungen zwei am selben Spot zu erwischen. So auch hier nicht noch ein Biss bei vielen Versuchen an dieser Stelle. Wir müssen es woanders probieren, es gibt noch weitere Spots die potentiell Erfolg bringen könnten. Aber Flussmündung scheint ja schonmal top zu sein. Also fahren wir weiter. Das Wasser ist schön ruhig. Wir erreichen den nächsten "Fluss". Die flache Mündungszone durchqueren wir aber leider wieder ohne Biss. Ein Stück weiter zu noch einem Spot wo wir schon mehrfach Bisse hatten. Nichts. Dann wieder umdrehen und das ganze um einige Meter versetzt wieder.
    Direkt vor der Flussmündung das Geräusch das Anglerherzen höher schlagen lässt. Einschlag, als ob wir einen Zug gehakt hätten rauscht die Bremse der Avet HX zzzzzzzzzzz... 70-80m gehen so erstmal von der Rolle die rel. hart eingestellt ist. Diesmal bin ich dran mit drillen. Nachdem der Fisch gestoppt hat kann ich relativ gut Schnur gewinnen. Der Fisch schwimmt seitlich zur Schnur und lässt sich so rel gut ranführen während er das Boot einmal umkreist. Schön konnte man die Versetzung der Schnur seitwärts sehen.
    Dann wieder neue Kräfte bei meinem Gegenüber. Das muss zu 100% eine Palometta sein. Springt nicht und kämpft zu gut für einen Blue. Ich spüre derweil merkwürdige Schläge in der Rute, so heftige Kopfschläge? Hab ich von Palo garnicht in Erinnerung.
    Der Fisch kommt dann relativ zügig in der Nähe des Boots hoch, sodass wir die massive Finne des Fisches sehen. Seguro palometon! Ein benachbartes Boot mit einem älteren spanischen Ehepaar beobachtet das Treiben. Der Fisch befindet sich zwischen uns. Nun entwickelt sich ein statischer Kampf über mehrere Minuten. Wir sehen den Fisch mehrfach. Eindeutig eine Palometta die immer mit ihrem Schwanz in die Schnur schlägt, das erklärt die merkwürdigen Schläge. Sie kämpft anders als ein Thun, klar es ist auch nicht so tief. Steht einfach anders zur Schnur.
    Uns wird klar, dass das kein Fisch für den Kescher ist. Das Gaff wird rausgekramt. Nach ca 10min kommt der Fisch dann zu nah an unser Gaff und mein Papa gafft ihn.


    Jubel, Freude, was eine Bestie! Ein für uns riesig großer Fisch. Ich hebe ihn schnell ins Boot. Ich will ehrlich sein. Was ging mir die Pumpe, Angst den Fisch zu verlieren. Aufregung über die garantiert bisher größte Palometta. So einen will man fangen. Jetzt ist er sicher!


    Stattliche 115cm und 20kg. Stacheln obendrauf dicker als Streichhölzer. Wunderschöne Mischung aus Blau und grün mit der typischen Palometta Gesichstpartie. Man was ein Fisch.
    Dachte, den muss ich auch mal hier mit euch teilen. Passt ja schon in die Kategorie BigGame rein, mehr als ein Dentex.


    Wir erlauben uns noch eine Runde übers selbe Gebiet, kein weiterer Biss. Da wär evtl noch was drin gewesen. Wir fischen jedoch so, dass wir aufhören wenn genug Fisch zum Essen im Boot ist. Haben beim zurückschleppen noch eine Atacke bekommen mit Bissspuren am Köder, das war es dann. Ein weiterer Versuch auf Palometta an einem anderen Tag brachte, wie fast gewohnt, keinen Biss mehr. Es war aber auch bereits kälter geworden und keine Sonne mehr. Außerdem nachmittags statt morgens. Beschweren will ich mich sicher nicht!!!


    Da wir seit einem Jahr immer eine Gopro mit an Bord haben gibts für euch hier den Film zum Fang und im Anhang Bilder


    Ich möchte an dieser Stelle einfach nochmal meinen Dank an Serviola-Jürgen aussprechen, der mir die Fischerei quasi neu beigebracht hat. Das mit ziemlichem Erfolg, ihm hab ich ja auch quasi den Bootskauf zu verdanken. Also mal schönen Gruß auf die Seychellen, vielleicht hören wir ja doch nochmal was von ihm ;)


    TL Dario :thumbsup:

  • Meinen Glückwunsch zu dem tollen und wunderschönen Leerfish Dario.


    Palomettas sind und bleiben meine Lieblingsfische, leider sind sie auch am [lexicon]Ebro[/lexicon] nicht
    so zahlreich wie du vermutest. Immerhin bist du mit dem Fisch in Deutschland schon ganz
    vorne mit dabei. Es haben noch nicht soviele Angler jemals einen in der Größe gefangen.
    Wirklich gut gemacht Dario.


    Hier am [lexicon]Ebro[/lexicon] Delta sind zur Zeit noch die Thune unterwegs und sogar noch Mahi Mahi.
    Leider konnte ich gestern bei Gewittersturm nicht rausfahren und heute morgen
    auch nicht, ich werde es jetzt nochmal probieren.


    Das Bild hatte mir ja Jürgen schon geschickt, jetzt bin ich wieder angefixt,
    da muss doch noch etwas gehen. :thumbup:


    Beste Grüße
    Reinhold

  • Naja die Methode ist eigentlich sehr simpel. Man nehme einen toten Fisch, spieße ihn auf und fädle ein Stahlvorfach hinein. Dann befestigt man das ganze und die eigentlich schwierige Geschichte ist dann, das ganze so herzurichten, dass der Fisch nicht dreht. Das kann man schlecht beschreiben, ist super wenn man das gezeigt bekommt.
    Dann gehts eben noch so um Reviertipps. Die werde ich jetzt nicht hier darlegen. Für weiteres evtl einfach mal selber nachfragen bei Jürgen.


    @Reinhold Schön von dir zu hören. Sind tolle Fische, faszinieren mich eben so wie dich. Ja ist ja jetzt schön über 8 Tage her, aber bin erst Sonntag zurück gekommen.
    Es wird schon am [lexicon]Ebro[/lexicon] mehr geben, aber sicherlich werden sie einem dort nicht ins Boot springen. Nur unsere Flüsse führen im Sommer nichtmal Wasser, dann fängt man die quasi garnicht. Aber man sieht ja, im Herbst kann man auch so Sternstunden erleben wie wir dieses mal.
    Mit Thunfischen war bei mir oben nix. Llampugas habe ich verpasst, da gab es dies Jahr im September rel. viele bei uns. Hab ich noch nie gefangen.


    Lass mal was von dir hören wenn du wieder da bist!


    Un saludo,
    Dario

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