Reisebericht Malindi, Kenia Dezember 2010

  • Hallo Allerseits,


    hier noch mal nachträglich ein kurzer Bericht und ein paar Bilder von meinem letzten Trip nach Malindi, Kenya Dezember 2010:
    Die Bilder sind z.T. vergrößerte Ausschnitte und entsprechend variiert die Qualität auch deutlich. Ich bitte das zu entschuldigen :S
    Mein Vater (Jahrgang 1943!) und ich hatten diesmal die SNOWGOOSE für 12 Tage gechartert und starteten am 06/12 mit der Angelei. Da ich ständig mit den Kingfishern in Kontakt stehe und auch die Berichte von der BGFC Competiion verfolgt hatte, wusste ich bereits, dass die Angelei vor Ort derzeit nicht gerade, sagen wir mal „überragend“ war... Aber egal, nach ca. 30x Kenya (ich habe irgendwann echt aufgehört zu zählenJ) wusste ich auch, dass sich das von heute auf morgen ändern konnte.


    So, nun aber rein ins Geschehen: Der erste Tag ging gleich raus zu den Canyons zum Hai angeln, da die NEPTUNE Tage zuvor dort einen schönen Tiger von ca. 200kgs verhaften konnte. Also schnell ein paar Baitfish (Bonito und LongTail Tuna) abgegriffen und 2 80lbs Penn International bestückt. Eine geht traditionell am Downrigger auf Tiefe und die Andere wird dann weit hinterm Boot über den Out- bzw. Center-Rigger an der Oberfläche geführt. Auf diese Art haben wir schon Dutzende Tiger gefangen, wobei das Verhältnis von etwa 10:1 eindeutig für den Downrigger spricht. Nach längerem Warten hatte ich dann nachmittags den ersehnten Strike am Downrigger. Der Hai nahm bei der ersten Flucht ordentlich Schnur und stellte sich auch im weiteren Verlauf recht bockig an. Als er dann schließlich außenbords war erkannten wir auch warum: Ein ca. 80kg BlackTip war am Schwanz gehakt worden und hatte entsprechend alle Freiheiten. Das Releasen wurde dann auch eine reichlich nasse AngelegenheitJ Naja, zwar kein Tiger, aber doch kein schlechter Start.


    Am nächsten Tag same procedure: Erst Bait auf der Watamu Bank fangen, ein bisschen auf Kleinzeugs schleppen und dann raus auf Hai. Ich zähle i.ü. jetzt nicht jedes Mal den Beifang an Wahoo, Kingfish und Dorados etc. auf. War insgesamt gesehen auch nicht so überragend, aber wir hatten doch jeden Tag unser Sashimi. Ähnlich wie Tags zuvor kam am Nachmittag der Strike am Downrigger. Rasante Flucht und ein gewaltiger Splash weit hinterm Boot. Irgendwas war da gesprungen und alle schrieen: Marlin, Marlin... Ca. 20 mins. später waren wir schlauer: Wieder ein BlackTip! Ich hatte das vor Jahren schon mal erlebt, dass die Burschen ähnlich wie ihre Verwandten die Spinner Sharks durchaus springen. Ich muß zu meiner Schande gestehen, dass wir damals kurzzeitig auf Mako getippt hattenJ. Der Hai hatte leider beide Haken (am Downrigger benutzen wir ein Tandem Hook System mit Bremse in Strike Position) richtig tief geschluckt und wurde deshalb gelandet: 75 kg zeigte die Waage des Fischmeisters später an, bevor der Hai auf dem Fischmarkt landete. Naja, passiert halt...



    Am 09/12 gings dann raus zu den Rips auf Striped Marlin, da die Tiger offensichtlich a) nicht da waren oder b) keinen Bock auf unseren Bait hatten. Wurden Tags zuvor auch 2 gefangen also hin da... Pakula Sprockets und Islanders (jeweils ca. 20cm lang mit 2x 8/0 Haken) mit Strip Baits an die 20lbs und 30lbs, Spreader Bar Teaser an der Corner sowie 2 große Marlin Lures am short-rigger und dann trolling, trolling....über Stunden. Haben 2 Stripeys geraised aber kein hook-up. Ein paar Dorados retteten den Tag. Ich hab hier mal ein Bild von einer der vor Ort üblichen Lure/Bait Combos (das Bild zeigt den Lure allerdings nach einer Marlin Attacke):



    Die TINA konnte am selben Tag 2 Stripeys releasen: Sie waren also da!!!


    10/12: 2ter Versuch auf Striped Marlin. Wir entschieden uns diesmal mit kleineren Lures zu fischen: Pakula Uzis und Fluzis (Geile Namen :D ) sowie kleinere Islanders).Diesmal hatte mein Dad das Glück auf seiner Seite. Crash Strike am langen Outrigger und ein wirklich schöner Striped Marlin von ca. 65kg konnte nach einigen herrlichen Sprüngen und einer Fotosession released werden. An dieser Stelle die Anmerkung, dass man auch wirklich tolle pics mit Angler und Fisch machen kann, ohne Letztgenannten zu killen. Beweis hier:



    Achso, auf der Rückfahrt fing ich noch einen Sailfish...


    11/12 Erstmal die große Enttäuschung: SNOWGOOSE sollte neues anti-fouling bekommen, da die Ebbe so günstig war. Also Bootswechsel zur ECLARE. Ich bin bei so was ziemlich eigen und mag keine kurzfristigen Änderungen... ;)
    Obs nun am Bootswechsel oder woran auch immer lag: Es wurde ein Hammertag! Wir fingen 3 Striped Marlins zwischen 45kg und 60kg!!! Ich lass an dieser Stelle einfach mal die Bilder sprechen:





    Klar, dass wir die nächsten Tage ob dieses Erfolges ziemlich angefixt waren und weiter unser Glück weit draußen auf Stripeys versuchten... Wurde dann aber plötzlich wieder ziemlich ruhig da DraußenL. Einige wenige Strikes in den folgenden 3 Tagen ohne vernünftigen hook-up, wobei wir immerhin einige Dorados und Yellowfin Tunas sowie 1 Sailfish fingen. Auch bei den anderen Booten war plötzlich Schneider angesagt. War schon merkwürdig dieser kurze Besuch der Stripeys. Hatten es wohl eilig woanders auf Beute zu gehen...


    Ok, am 15/12 entschieden wir uns dann auf mein Anraten was komplett Anderes zu probieren: Ab in den Norden in die Mambrui Gegend und sogar noch weiter nach Ngomeni (sorry für die lokalen Bezeichnungen, die dem Nicht-Malindi Erprobten wenig sagen). Was für eine weise Entscheidung ich da getroffen hatte (jaja, Selbstlob stinkt 8) ). Gleich am Morgen sind wir mitten in einen Trupp Sails geraten, 1er ging nach kurzem Drill ab und 2 konnten wir erfolgreich releasen...ich war noch gar nicht richtig wach (too much beer am Abend zuvor... :sleeping: ). Eigentlich wollten wir dann Baitfish fangen und live-baiting auf Black Marlin starten. Komischerweise war hier im Gegensatz zum Süden kaum Bait vorhanden und so schleppten wir munter unsere kleinen Tuna Jigs und Sailfish Lures... Dann plötzlich ein schöner Strike auf einen meiner Sailfish Combo Lures: Pakula Fluzi an der 20lbs am kurzen Outrigger links: Black Marlin! Der Bursche springt wie ein Irrer und macht sich an der Oberfläche davon... Daddy schnappt sich die Rute und nach ca. 30 mins releasen wir einen ca. 80kg Black!



    Auf der Rückfahrt ging mir dann noch ein weiterer Sail an den Haken, der mich schier verrückt machte! Eigentlich soweit alles normal: Der Sail schlug den Köder aus dem Ourigger, ich schnapp mir die Rute und merke er ist noch nicht gehakt; freespool und Daumen auf der Spule, weil der Bursche noch hinterm Köder rumgeistert... Plötzlich Strike, Bremse zu...denke ich hab ihn! Sail hüpft in der Gegend rum und ich hab keinen Kontakt mehr...dafür kreischt auf einmal die Spinnrute nebenan! OK, nimm ich die! Um das Ganze abzukürzen (an dieser Stelle: Dank an Alle, die solange gelesen haben): ca. 30mins!!! später bei schwerer See hab ich einen an der Schwanzwurzel gehakten Sail an der 16lbs Spinnrute (Rolle: Okuma Longbow 90 für €69,99 :D ) endlich außenbords. Bestimmt mein längster Drill auf Sail überhaupt und leider auch etwas tragisch. Der Bursche hat echt gekämpft, wie ein Weltmeister und war dann letztendlich komplett platt :( : Alle Wiederbelebungsversuche scheiterten...also rein ins Boot und noch ein Poserfoto als Erinnerung an einen tollen Fight.



    Den nächsten Tag (müsste der 16/12 sein) versuchten wir unser Glück erneut in derselben Gegend, aber diesmal abgesehen von einigen Wahoos+Dorados ohne Erfolg.


    Also doch wieder Richtung Süd/Ost zu den Rips, wo ich dann noch einen weiteren Striped Marlin (klein: ca. 40kgs) sowie am Tag darauf einen Sailfish fangen (releasen) konnte.



    Tja, time is running fast ...especially in Kenya 8) und so waren 12 Tage Fishing dann schon wieder vorbei!


    Als Resumee kann man festhalten: Wie überall auf der Welt ist das Glück der mitentscheidende Faktor. Right Time, Right Place! 2 BlackTip Sharks, 5 Striped Marlin, 1 Black Marlin, 6 Sailfish verteilt auf 2 ppl und 12 Tage bedeuten natürlich ne Menge Leerlauf. Aber verglichen mit anderen Revieren bietet Kenya doch eine gewisse Konstanz aufgrund der Vielfalt an Spezies. Wie bereits erwähnt, habe ich die Beifänge (Wahoo, King, Barracuda, Trevally..) hier nicht einzeln gelistet (von sog. Little big game fish sind in Kenya nur die 20+ kg interessant und Flaggen würdig ;) ).
    Abschließend gilt es noch zu bemerken, dass die Tigershark Population vor Malindi (Canyons) wohl leider endgültig radikal dezimiert wurde. Ich habe vor 3 Jahren noch 2 Exemplare gefangen, die jeweils Longliner-Haken im Maul hatten und damals bereits meine Schlüsse gezogen. Tagesfänge von z.T. 4 Stck. am Tag zwischen 400lbs und 800lbs+ sind Geschichte... Wie überall auf der Welt, muss auch Kenya seine Küsten schützen und sich davor hüten, Fischereilizenzen für schnelles Geld an ausländische Firmen zu verhökern.
    Mit diesem Wort zum Sonntag verabschiede ich mich fürs erste,


    TL MARC

  • Hallo Marc,


    Gratulation zum erfolgreichen Trip. Kenia bietet wirklich beeindruckende Möglichkeiten und Ergebnisse. Respekt! Mal eine Frage zur Sicherheit. Kann man noch Gefahrlos Urlaub da unten machen :ninja: oder brauch man schon etwas Glück? Wie sieht es mit den Jungs in den übermotorisierten Beibooten aus :tot: :vinsent: ? Hab jetzt gehört, dass die ja auch bis zu den Seychellen fahren. Aber bei 30 mal Kenia gehst du doch als Einheimischer durch, oder ;) ?


    Gruß Jens

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