Malediven Tour 2010
Man sagt ja:“ Wenn Einer eine Reise tut, dann kann er was erleben.“
Wenn sechs Verrückte Big Game und eine Lady reisen, sollten die Erlebnisse sich ja
mit sieben multiplizieren. Dachten wir.
Aber drehen wir doch die Uhren noch einmal einige Wochen zurück.
Unser diesjähriger Malediven Trip, stand seit Anfang des Jahres unter einem schlechten Stern. Alle bis auf Carsten hatten ziemliche Probleme – geschäftlicher, gesundheitlicher und privater Natur.
Bei mir kam die Gallenkolik und die beide OP`s wie aus heiterem Himmel, so dass ich nicht einmal wusste ob ich überhaupt in der Lage sein werde zu reisen. Eigentlich sollte 6 Wochen zwischen den OP`s liegen, doch ich war froh den Chefarzt davon überzeugen zu können mich ratz fatz hintereinanderweg zu operieren. Egal jetzt kurz vor der Reise war alles wieder OK. Micha quälte sich wochenlang mit einer Mandel- & Mittelohrendzündung. Roy hatte seinen privaten High Noon und auch bei Christoph und Daniel sah es nicht besser aus. Dann brach für Monate der Kontakt zu Christine ab, die für uns das Boot besorgt hatte. Bzw. glaubte ich zu dem Zeitpunkt noch, das Boot würde ihr gehören.
Jeder von uns hatte sich im Vorfeld die Air Berlin Card besorgt und so hatte jeder von uns 60kg Gepäck ins Ticket eingetragen ( 20Kg Normal Gepäck, 10Kg Zusatzgepäckstück/ Rutenrohr und 30kg Sportgepäck).
Ich habe allein 1 Stunde mit Air Berlin telefoniert, da die Fluggesellschaft von jedem einzelnem die Maße und Gewichte des Normalen-, Zusatz - & und Sportgepäcks brauchten. Jeder der Teilnehmer hatte mir im Vorfeld die Angaben gemailt, so dass wir unserem Abflug entspannt entgegensehen konnten.
Wir – das waren dieses mal: Carsten (GT Carsten), Christoph (Black Runner), Daniel (Maxidanny), Roy (Herring), Micha, Ich (Biggamekumpel) und meine Gabi.
9.3
Roy reiste schon am Vorabend an, Carsten und Christoph kamen zum Frühstück, Micha direkt zum Flughafen in Berlin und Daniel trafen wir erst beim Zwischenstop in Düsseldorf.
Das Einchecken in Berlin mit all dem Gepäck lief dank guter Vorarbeit reibungslos. Wir standen als erste in der Reihe, bekamen einen „Umlehrnling“ für die Abfertigung. Hinter uns gut 60 wartende Fluggäste und der Typ konnte den Buchungscomputer nicht bedienen.
Ich versuchte so gut es ging zu helfen und so konnten wir auch mit unserem Gepäck tricksen. Was der Eine zu viel hatte, konnten wir mit dem Sportgepäck des Nächsten wieder ausgleichen. Nach gut 20 Minuten war all unser Gepäck ohne Beanstandungen eingecheckt.
Der Flug nach Düsseldorf dauerte nur 50 Minuten. Dort gingen wir direkt zum Gate für unseren Weiterflug nach Male und trafen dort Daniel. OK, „ die glorreichen Sieben“ waren komplett. Der 9 1/2 stündige Flug nach Male kam uns relativ kurz vor. All die Jahre waren wir mit der Quatar Air mit 6 stündigem Aufenthalt in Doha nach Male geflogen. Jetzt mit Air Berlin ging es direkt ab Düsseldorf nach Male. Das Essen an Bord war OK. Wo wir bei der Quatar einen Wein nach den nächsten bekamen, gab es jetzt nur ein kleines Glässchen zum Essen. Alles andere musste bezahlt werden. Das Bord Entertainment Programm war auch unterdurchschnittlich. Während wir bei Quatar aus über 45 Videokanälen wählen konnten, gab es jetzt nur 3 Filme. Aber egal – Wir mussten uns zwischen Entertainment und Sportgepäck entscheiden! Der Flug ging eh schnell rum.
10.3
Es dauerte ewig bis wir all unser Gepäck zusammen hatten. Draußen vor der halle wartete Christine mit 2 schlechten und einer guten Nachricht auf uns. Die erste schlechte Nachricht war, dass unser gebuchter Inselhopperflug erst um 17Uhr weitergehen würde (es war gerade mal halb Zehn), die zweite war, dass unser Boot einen Motor- und Getriebeschaden hatte und somit nicht schon in den Süden vorfahren konnte. Die gute Nachricht war das unser Boot direkt am Flughafen Pier auf uns wartete und wir innerhalb der nächsten 30Minuten die Angeln im Wasser haben könnten. Außerdem würden wir ja gut 1000,-€ für den Inselhopperflug + Übergepäck Oneway sparen. Der Plan war mit dem Boot Nonstop in den Süden zufahren, so dass wir am nächsten Tag dort ankommen würden, wo wir eigentlich starten wollten. Wir waren alle „Fischgeil“ und so fiel die Entscheidung nicht schwer. Wir hatten ja auch keine andere Wahl. Wir kauften noch schnell ein paar Prepaid Telefonkarten um günstig telefonieren zu können.
Das Boot war besser als wir uns erwartet hatten. Alles top und sauber. Es war aber auch ein anderes Boot als uns bei der Buchung angeboten wurde. Die Crew war auch nett und so dachten wir es könnte ja nichts mehr schief gehen.
Ruckzuck hatten wir die mitgebrachten Outrigger und Rutenhalten montiert, Ruten und Rollen zusammengebaut und die Lures griffbereit gelegt.
Wir waren uns einig, das wird ein Hammer Trip! Die letzten male hatten wir am letzten bzw. ersten Tag von oder nach Male nie etwas gefangen und so verwunderte es mich auch nicht, dass wir den ganzen Tag über nichts fingen. Ich hatte im Vorfeld Whisky und Rum bestellt. Und so beschlossen wir den ersten Tag mit Whisky Cola und schmiedeten Pläne für den nächsten Tag.
11.3
Das Boot war die ganze Nacht hindurch Richtung Laamu Atoll gefahren. Sehr unruhige See. Dadurch dass der Generator nur beim Ankern lief, funktionierte die Klimaanlage nicht (die funktionierte aber auch mit Generator nicht!) Die Luft in den Kabinen war zum Schneiden stickig. Nach dem Frühstück trollten wir erfolglos an der Riffkante. „Wir fahren einfach zu langsam, die Lures ploppen nicht“, sagte ich mehrfach zu unserem Captain.
Dann der erste Popperstop. Auch hier ging nichts. Beim dritten Stop bekamen Christoph und Carsten gleichzeitig nen Biss – Doppelstrike! 2 GT`s um die 10kg.
Micha fängt auch einen hinterhergezogenen Jig einen Green Jobfish. Sonst blieb der Tag ergebnisslos. Wir ankern abends an einem kleinen Riff und beschließen den Tag mit einer Schnorchelrunde zu beenden. Neben kleinen Bluefin Trevallys und einer kleinen Schildkröte sehen wir auch eine Languste. Die aber in weiser Voraussicht in ihre Höhle flüchtet. Heute Nacht wollen wir auf dem „One and a half degree channel“ zum Jargossi Thila dem Unterwasserberg. Seit dem Ibrahin uns schon auf der letztjährigen Reise einen Vogel gezeigt hatte als wir dorthin wollten, hatten wir uns um ein gutes, starkes Boot bemüht um dort zu fischen.
Der One and half degree Channel, und verbindet das Laamu Atoll mit dem Huvadhoo Atoll. Der Kanal ist 52 Meilen breit/lang und berüchtigt bei den maledivischen Kapitaenen. Es dauert zwischen 7 Stunden und 14 Stunden ihn zu überqueren. Durch seine Tiefe, (bis auf 2400m tief!) hat er auch so seine Tücken. Es müssen perfekte Voraussetzungen sein, um ihn zu überqueren. Es gibt da unheimliche Strömungen, vor allem bei Vollmond und Neumond! Die Unterwasserberge die heißen Jargossi Thila und kommen wirklich von der Tiefe hoch. Sie sind bekannt für den Fischreichtum.
So wurde uns im Sommer 2009 gesagt.