Ein Thema, was auch ich gerne verdränge, aber heute las ich den FOCus vom 13. Juli 2009 und wurde nochmal nachdenklich:
als ich, vor 35 Jahren mit dem Big Game anfing, war der Leitfisch in der Nordsee noch der Hering. Die Schwärme blieben aus und die Makrele füllte die Nische.
Zu dieser Zeit informierte ich mich auch über Möglichkeiten in Europa: Portugal, Sesimbra: Schwertfische, große Bluehaie. Vor Ort musste ich allerdings erkennen, dass die Sardinenindustrie, mangels Masse, eingegangen war, die Meerbrasse als Futterfisch verschwunden, Schwertfisch: niente und die großen Blauhaie waren nur noch klein.
Dass der rote Thun mitlerweile auf der "roten Liste" steht, ist bekannt. Die Meerenge von Gibraltar bildet den Eingang einer überdimensionalen "Fischreuse", durch die der Thun zum Laichen in das Mittelmeer zieht. Orcas und große Weißhaie begleiten den Zug.
Aber der Bestand ist um 80% zurückgegangen. In der Adria gibt es bereits Fanglimits, bei denen die Sportangler leer ausgehen. Ehemals florierende Fischindustrien an der Costa del Luz bei Cadiz haben dicht gemacht und auch in den Fischfallen auf marrokanischer Seite sieht es mau aus.
Google earth hat sich um die Funktion Google Ocean erweitert. Mit einer Zusatzfunktion zeigt dieses Program Gebiete an, in denen der Ozean tot ist: erschreckend: Teile des Golfo Dulce in Costa Rica (vielleicht noch erklärbar durch vulkanische Aktivitäten), Teile der Karibik, des Roten Meers, der afrikanischen Küste, usw. ....
Am 4.Februar 2002 erschien beim WWF folgender Artikel:
Mysteriöses
Fischsterben in Kenia
04.02.2002
WWF Expertenteam sucht nach den Ursachen
Seit einigen Tagen werden an der Küste von Ostafrika tote Fische, darunter
große Arten wie Manta-Rochen und Haie, sowie tote Meeresschildkröten an Land
gespült. Rund 1000 km Küsten sind bereits betroffen. Unerklärlich ist, dass es
sich bei den verendeten Tieren nicht nur um Boden- und küstennah lebende Arten,
wie Oktopusse und Aale handelt, sondern auch um Hochseefische. Der WWF
vermutet, dass die Meerestiere möglicherweise durch eine rätselhafte plötzliche
Vermehrung toxischer Algen vergiftet werden. Die ökologischen, sozialen und
wirtschaftlichen Folgen der Katastrophe sind enorm.
„Ein derart großes Fischsterben wurde in Ostafrika noch nie beschrieben. Seit
dem letzten Auftreten von El Niño im Jahr 1998 wurde von zwei ähnlichen Fällen
in Somalia berichtet, die aber nicht dieses Ausmaß erreichten.“, berichtet
Julie Church, Expertin des WWF, die in Kenia das nationale Umweltschutzprogramm
für die marine Region leitet. Der Tod der Meerestiere hat neben den großen
ökologischen Auswirkungen weitreichende soziale und wirtschaftliche Folgen.
Der WWF arbeitete gemeinsam mit den lokalen Behörden und
Forschungseinrichtungen am „Kiunga National Reserve Program“, zusammen. Ziel
diese Programms ist es, den industriellen Fischfang einzudämmen und die lokale
Fischerei zu fördern, um sowohl die reiche Biodiversität der Küstenregionen als
auch die Eigenständigkeit der ländlichen Fischfangkommunen zu erhalten.
Die WWF-Fachleute, die mit der Untersuchung betraut sind, haben bislang keine
ausreichende Erklärung für die Katastrophe gefunden. Das Auftreten einer „Red
Tide“ genannten Massenblüte giftiger Algen - die die Meeresoberfläche rotbraun
färben – kommt normalerweise nur bei warmen, ruhigem und nährstoffreichem
Wasser vor. Die See vor Kenia ist aber derzeit rau und windig. Daher vermuten
die Experten, dass es möglicherweise eine andere Quelle für das tödliche Gift
geben könnte. [/font]
Quelle: WWF
Und jetzt noch der Focus: Überfischung,globale Erwärmung, Algenblüte, Quallenplage! Und beigefügt folgende Grafik:
Eure Meinung?
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Wolfgang