Malediven Big Game Safari 2009

  • Malediven Big Game Safari
    vom l.3 –18.3.2009




    Unser Abenteuer startete eigentlich schon am 28.2.2009. Da unser Flug ab Berlin ging, kamen alle Teilnehmer
    am Vortag nach Berlin, um letzten Schliff an Ausrüstung und Gepäck durchzuführen. Um beim Einchecken
    möglichst wenig Probleme zu haben, wogen wir peinlichst genau die einzelnen Gepäckstücke. Im Vorfeld
    gab es etwas Stress, da Qatar Air uns das zusätzliche Sportgepäck nicht ins Ticket eingetragen hatte und
    nun pro Nase 362 US$ One Way für unser Übergepäck forderte. Nach eingehenden Diskussionen mit der
    Pressestelle von Qatar Air bekamen wir „hellgrünes“ Licht, heißt ich erhielt eine E-Mail, die uns das
    Einchecken mit Sportgepäck ermöglichen sollte. :thumbsup:
    Letztes Abendmahl in Deutschland – wir gingen zum Italiener und diskutierten, wie der Trip so werden
    würde und mit welchen Erwartungen jeder Einzelne diese Reise antrat. Hinterher noch ein paar
    Motivations Videos (Danke Rudy) u.a. Stand Up and Fight. Ich hatte alle in meiner Wohnung in
    den Zimmern meiner Kinder und im Wohnzimmer untergebracht und so hatten wir alle eine kurze schlaflose Nacht.


    1.3.
    6 Uhr, das Klingeln meines Weckers reißt mich aus meinem Dämmerschlaf. Gaby geweckt – geduscht - Kaffe gekocht -
    Dennis, Carsten, Jens und Roy geweckt – kurzes Frühstück und dann mit dem Behindertentransport zum Flughafen.
    Kein Witz, mein Nachbar fährt so ein Behinderten Transporter und so konnten wir uns gegen ein Trinkgeld die zwei
    benötigten Großraumtaxis sparen. Punkt 9 Uhr schlugen wir am Flughafen Berlin Tegel auf, wo Micha schon aufgeregt
    wartete. Wir (also noch mal kurz zusammenfassend Ich- Oliver. Gaby meine Freundin, (GT) Carsten, Jens, Roy, Micha und Dennis)
    waren die ersten in der morgendlichen Warteschlange und konnten der noch gutgelaunten Dame am CHECK IN unser
    gesamtes Gepäck + Sportgepäck ohne Zuzahlung aufs Auge drücken. Der Flug nach Doha verlief ohne Zwischenfälle und
    auch der 5 stündige Zwischenstop verging wie im Fluge.


    Um 1:30Uhr ging es dann weiter nach Male. Wo wir dann um 8:00 morgens (also dem 2. März) gut ankamen. Passkontrolle
    und ran ans Förderband. Yes – alle Koffer unbeschadet angekommen.


    Vor dem Flughafengebäude wartete schon Mohamed`s (der Bootseigner) Sohn auf uns, um uns auf die „Mas Hibaru“
    zu bringen. Leider war das Schiff nicht aufgetankt und da wir an einem maledivischen Feiertag anreisten, lief hier
    alles sehr langsam. OK – während das Boot betankt wurde, liefen wir zum Fischmarkt und kauften gut 25 kg Köderfische
    und im Angelladen noch 25 Stück 140g Grundbleie. Um 12.00 Uhr konnten wir endlich starten. Gleich nach dem wir aus
    dem Hafen ausgelaufen waren, wurden unsere Ruten montiert und kurz darauf zogen unsere Lures ihre Blasenspur durch
    den türkisblauen Indischen Ozean. Wir hatten die vorhanden Outrigger noch erweitert um 4 Ruten über die Outrigger
    schleppen zu können.


    Carsten hatte eine Klemmzwinge umgebaut, so dass wir vom Oberdeck aus eine weitere Rute
    über diesen Rigger laufen lassen konnten.


    Wir hatten uns im Vorfeld überlegt Richtung Süden zu fahren. Ich hatte
    die notwendigen Seekarten mitgebracht. Doch auf meinen Fingerzeig auf das seit Monaten vorgeplante Zielgebiet,
    zeigte mir Ibrahim (der Captain) nur einen Vogel und Griff zum Handy. Mohamed erklärte mir dann, das Boot und
    Crew noch nie so weit südlich gewesen wären und sollte etwas am Boot beschädigt werden, hätten wir keine Chance
    auf Hilfe. Ein Abschleppen würde 150 $ in der Stunde kosten und das würde ihn ruinieren. Also erteilte uns Mohamed
    ein energisches, absolutes NO. Ich denke, das Ganze ist ein finanzielles Problem und die Besatzung war ein wenig sauer,
    dass sie ihre Frauen für die nächsten Wochen nicht sehen würden. Also gut – erst einmal grob Richtung Süden und dann
    werden wir mal schauen. Den ganzen Nachmittag fingen wir beim Trolling leider nichts und nur beim Nachtangeln
    konnten wir 4 Jacks und 2 Barracudas zum Besuch an Bord überreden.




    3.3.
    6.00 Uhr. Mit dem Start der Bootsmotoren sind alle wach. Wir sind heiß. 30er auf Sail, 50er mit großer Bonita auf Wahoo.
    Dennis bekommt einen brutalen Strike auf seine 30er – Sail! Leider ist der mitgebrachte Release Clip zu fest eingestellt
    und löst nicht aus. Auch mein Sailstrike bleibt nicht hängen. Also Feintuning und den Aftco Releaseclips.
    Jens hat mehr Glück und fängt als einziger an diesem Tag einen Fisch. Einen schönen Mahi Mahi von 9,5kg. Jens muss
    als erster glücklicher Angler, mit dem ersten gefangenen Fisch der Reise ´ne runde Bier schmeißen.


    Nachts rappelt es mehr. 3 Red Snapper, 2 Green Jobfish, 1 Grouper, 1 Emperor Fish und 2 Jacks.

    Tight Lines


    Oli

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  • 4.3.
    Es hat nachts geregnet und wir hoffen auf mehr Bisse. Nach wenigen Minuten laufen alle Lures hinter dem Boot.
    Jeder kennt seine Aufgaben und alle Handgriffe sitzen. Wir brauchen die zwei Deckhands eigentlich nicht.
    Es sind zwei neue Jungs an Bord, die noch gar keine Erfahrung haben. Der „´Kleine“ ist erst 17 Jahre und
    hat noch nie einen großen Fisch gesehen, geschweige denn gegafft. :S


    Kurz nach 9.00 Uhr reißen die Clips das erste Mal aus den Halterungen – Wahoo 5,5kg. Kurz darauf noch
    einer von 6 kg auf die am mitgebrachten Downrigger geschleppte Braid Bonita.
    Immer wieder Sail Attacken, die sich bei den ersten Sprüngen dann aber meistens sofort verabschieden. :crygirl:
    Dann plötzlich springen Fische hinter dem Boot in panischer Angst aus dem Wasser und im nächsten Augenblick
    knallt Carstens 30er Alutecnos los. Sail – und was für ein Brocken.
    Der Strike war traumhaft, hätte ich gerne auf Video gebannt, aber die Szenerie hat sich für immer in die Hirnrinde gebrannt.
    Nach 35 Minuten kommt ein gigantischer Sail ans Boot.
    Plötzlich taucht ein zweiter kleinere Sail auf, der augenscheinlich dem Gehakten
    gefolgt ist. Der große Sail hat sich beim Drill verletzt und wir müssen ihn (als einzigen auf dieser Reise) entnehmen.
    Der Fisch misst 2,52 m bis zum Unterkiefer und bringt 55,4 kg auf die Waage. Ibrahim meint, das sei neuer Bootsrekord.
    :walklike: :walklike: :walklike:
    Wir bekommen noch weitere Sail Attacken, aber außer einem Wahoo bleibt nichts hängen.

    Was für ein Tag. Den Abend beschließen wir mit einer Runde schwimmen und etwas Nachtangeln.
    Wir bereiten unsere Sachen für den nächsten Tag vor, denn morgen wollen wir auf Yellowfin`s chummen.


    5.3.
    Um 6.00 Uhr macht Dennis uns und die Crew wach. Wie von einer Sucht gezogen, krabbeln alle aus ihren Kojen.
    Wie jeden Morgen schnell ´nen Kaffe oder Tee und dann geht es los. Den eigentlichen Plan auf Tun zu chummen
    verwerfen wir nachdem wir in den ersten Minuten, in denen unsere Lures im Wasser sind sofort Sail Strikes
    bekommen. Gute Endscheidung, denn bis 12 Uhr fangen wir 3 Wahoos ( 8, 8,5 & 15 kg), 2 Yellowfins im Doppelstrike
    7 & 5,7 kg, 3 Sails alle so um die 30 kg (Da wir die Fische vom Dingi aus releasen, können und wollen wir die Fische
    nicht wiegen. Daher lässt sich das Gewicht nur schätzen bzw. errechnen). Nach dem Mittagessen entscheiden wir u
    ns doch noch, mit Ballonmontage auf Tuna zu chummen – leider ohne Erfolg. Bis zum Einbruch der Dunkelheit fangen
    wir noch einen Wahoo von 11 kg und einen Yellowfin von 8 kg. Wir beschließen den Abend wieder mit Nachtangeln.


    6.3.
    Heute starten wir um 7.00 Uhr, kommen aber nur bis zur ersten Riffkante. Der Schlauch der Wasserpumpe
    am Motor der „Mas Hibaru“ ist geplatzt und wir wurden zum Speedjiggen zwangsüberredet. :cursing:
    Nach einer Stunde war der Schaden behoben und es ging weiter. Nach 5 Minuten der erste Wahoo. Wir
    bekommen viele Sail Strikes, die aber alle aussteigen. Mittags das erste Mal Poppern. Nach sehr vielen
    ergebnislosen Würfen in der maledivischen Hitze können wir doch noch 3 GT`s um die 12 kg fangen.
    Wir sind nassgeschwitzt bis auf die Knochen und beschließen, an der Riffkante ´ne Runde schnorcheln
    zu gehen. Bis auf eine kleine Schildkröte und einen Stachelrochen bekommen wir nur kleine Fische vor
    die Taucherbrillen. Deshalb beißt hier auch nichts. Wir entschließen uns weiter draußen auf Marlin und
    Tun zu schleppen. Doch bis zum Abend fangen wir nur einen Sail von ca. 30 kg auf die 50er. Wir haben
    seit Tagen schon in allen Kabinen, auch im Kakao und dem Zucker Ameisen. Ganze Ameisenstrassen
    ziehen sich durch unsere Kabinen. Gegen Abend kommen dann auch die Kakalaken aus ihren Schlupflöchern.
    Doch was mich nach dem Abendessen im Bad erwartete, war schon etwas für den Zoo.
    Eine gut 10 cm lange Kakalake schlenderte durchs Bad und begutachtete fachmännisch oder fachkäferisch
    meine Kosmetika. Die „Mas Hibaru“ ist zwar vor gut einem Jahr umgebaut und von außen optisch
    aufgepimmt worden, doch im Schiffsrumpf sieht es anders aus – das Schiff ist ein Ranzkahn! Unter
    dem lieblos zurechtgeflickten PVC Boden tobt das tierische Leben. Wir machen uns das erste Mal
    ernsthaft Sorgen um die Qualität des Duschwassers. Das Wasser aus den Duschen ist teilweise gut
    40grad warm, ungefiltert. Was mögen da im Tank wohl an Krankheitserregern oder gar schlimmeren
    nisten. Besser gar nicht erst drüber nachdenken, denn mit der Legionärskrankheit möchte ich nicht nach Hause kommen. :verrueckt:
    [/size]

    Tight Lines


    Oli

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  • 7.3.
    Heute starten wir um 7:30 Uhr. Vormittags sind eigentlich immer unsere Trollingsternstunden.
    Bis um 12.00 Uhr können wir 1 Yellowfin von 10,5 kg, 3 Mahi Mahi von 3, 7 und 10,5 kg fangen.
    Nach dem Mittagessen Speedjiggen. In der prallen Mittagssonne kein leichter Job. Ich befestige
    ein Stück Bauchlappen wie ein Hotdog Brötchen um meinen Abyss Speedjig und gehe die Sache
    etwas ruhiger an. Beim „Slowjigging“ fange ich die gleichen Fische teilweise größer, als die
    Jungs beim Speedjiggen. Nur, das ich nicht bis auf die Knochen schwitze. In einer Stunde
    konnten wir 1 Black GT, 1 Snapper, 2 Grouper, 1 Green Jobfish und einen Amberjack fangen
    und wieder unversehrt releasen. Nur der 4,5 kg Yellowfin Tun von Micha kommt in den Topf
    und auf den Tisch. Nachmittags schleppen wir wieder draußen auf Marlin und Tun. Zum frühen
    Abend steuern wir eine Insel an, um neues Wasser aufzunehmen. Der kurze Landgang tut uns gut.

    Das Dorf ist relativ sauber, der Strand aber über und über mit Müll und Abfall übersäht.

    Viele Inseln verbrennen mittlerweile ihren Müll, ansonsten wandert alles nach wie vor ins Meer.
    Auch unser Müll wird, wenn die Crew denkt wir sind eingeschlafen, ins Meer geworfen und
    treibt dann stundenlang an der Oberfläche. Schade, dass es da kein Einsehen und Umdenken
    gibt und die Maledivies sich ihr Paradies selber zerstören. Verdrecktes Meer = schmutzige Strände
    und kein Fisch. Kein Fische = keine Touris = kein Einnahme Quelle und keine Nahrung.
    Das ist ein Spiel auf Zeit.
    Nach dem Befüllen der Frischwassertanks ankern wir in der Bucht. Nachts kann Roy noch einen Grouper auf die Planke legen.



    8.3.
    Heute sind wir früh auf und wollen auch früh los. Um 6:30Uhr laufen unsere Lures bereits hinter dem Boot.
    Bis zum Mittag wieder viele Sail Attacken, die sich aber in den ersten Runs & Jumps selber lösen. Bis zum
    Mittag können wir aber doch noch einen 7,5 kg Yellowfin fangen. Nach dem Mittagessen gleiten wir durch
    rote „Wolken“ von Krill und plötzlich sind sie da. Wale – viele Wale. Augenscheinlich ist es eine ganze Herde
    großer Wale. Ich kann die Art nicht bestimmen. Die Kopfform erinnert an Pottwale, die fressen, so weit ich
    weiß, aber keinen Krill. Die riesigen Tiere sind überall – ich schätze 50 –60 Tiere. Nach kurzer Zeit sind wir
    regelrecht umzingelt. Überall rund um das Boot blasen die Riesen ihre Atemluft aus und lassen so weit
    sichtbar ihre Anwesenheit erahnen. Mit langsamer Fahrt nähern wir uns den Tieren. Unter ihnen ist eine
    Walmutter mit ihrem Kalb. Das Kalb allein ist fast so groß wie unser Boot. Was für ein Anblick. Da wird
    Angeln zur Nebensache. Alleine so etwas hautnah zu erleben, ist der Wahnsinn. Wer weiß ob die Kinder
    meiner Kinder noch Wale sehen werden.
    Ich genieße diesen Augenblick und brenne das Gesehene für immer auf die menschliche, interne Festplatte.
    Nach diesen atemberaubenden Erlebnissen schleppen wir weiter ergebnislos auf Marlin. Am frühen Nachmittag
    erreichen wir dann unser Popperziel. Gleich der erste Wurf wird mit einem schönen 12 kg Blue Trevally belohnt.
    Die Jungs benutzen Williamson, Braid und Yo Zuri Popper. Ich benutze meinen Slider aus Süd Afrika.
    Bei Roy steigt mit einer granatenmäßigen Explosion ein GT ein. Nach langem Drill kann er ein 20 kg Exemplar
    releasen. Bei mir steigt noch ein 15 kg GT ein und Roy`s zweiter GT bring es auch auf +/- 15 kg. Während
    wir an der Riffkante Poppern, ziehen Grindwale an uns vorbei und springen teilweise ganz aus dem Wasser.
    Schon beeindruckend diese tonnenschweren Tiere springen zu sehen.

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    Oli

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  • 9.3.
    Der Tag fängt früh an. Dennis hat uns alle unsanft geweckt und schon geht es wieder los.
    Bereits nach 1 Minute knallt Roy`s 30er los –GT. Kurz danach meine 30er – Sail. Harter Fight
    mit dem Fisch und es sieht erst so aus, als würde der Fisch den Drill nicht überstehen. Wir
    ziehen den Fisch bei langsamer Fahrt hinter dem Boot und beatmen ihn so. Nach kurzer Zeit
    bekommt der Fisch wieder Farbe und erholt sich – alles OK. Keine 2 Minuten später explodiert
    das Wasser um meinen Black Bart Hawaiian Brakfast an der 80er. Der Fisch reißt im ersten Run
    gut 400 Meter Schnur von der Rolle, bleibt dann stehen und ist weg??? Was für ein Tagesbeginn.
    Nach dem Frühstück schleppen wir weiter. Gegen Mittag wieder ein Popperstop. Wir können einige
    schöne GT`s um die 15 kg fangen. Es ist windstill und unendlich heiß. Wir beschließen wieder
    an einer kleinen Insel schnorchel zu gehen.

    Wie das so in einem echten Abenteuer ist, liegt vor dieser mikrobisch kleinen Insel ein Segelboot
    unter italienischer Flagge. Nach kurzen Gesprächen bieten wir den Italienern frischen Wahoo und Tun an.
    Unsere Kühltruhe quillt eh über. Für die 10 kg Fisch erhalten wir als Dank eine Flasche Vanille Rum aus
    Mauritius und eine Flasche Gin. Vor dem Riff tauchen Delfine auf. Wir fahren mit dem Dingi zu den
    Säugern, die flüchten aber sofort, als wir uns nähern. Am Nachmittag schleppen wir die am Vormittag
    genommene Strecke wieder zurück und fangen einen schönen 10 kg Yellowfin und einen 7 kg Mahi Mahi.
    Abend jiggen wir an der Riffkante, an der am Morgen diese gigantischen Bisse kamen.1 großer Red Snapper,
    1 Rosty Jobfish und zwei Abrisse sind zu beklagen. Abends lassen wir uns die Flasche Rum schmecken.

    Tight Lines


    Oli

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  • 10.3.
    Vollmond. Die Windstille quält uns seit Tagen und macht das Angeln zu einer einzigen Tortour. ;(
    Wir hatten über Nacht an der selben Stelle, wie am Vortag, geankert, da wir in den frühen Morgenstunden
    auf gleiche Erfolge, wie am Vortag gehofft hatten. Wir beschließen diesmal zuerst zu Jiggen – ohne Erfolg.
    Dann Poppern bei gefühlten 80 Grad im Schatten ohne jeglichen Fahrtwind. Da wir uns in Windrichtung
    bewegen, ist die kleine Briese nicht zu spüren- Ächtzzzzzzz. :wacko: :wacko: :wacko:
    Zwischen Frühstück und Mittag schleppen wir ohne Erfolg. Nach dem Mittag Jiggen wir an einem
    Dogtooth Hotspot. Doch bis auf einen 2,5 kg Grouper und einen Barracuda nichts von irgendwelchen
    Dogtooth zu sehen.
    Ich schleppe wieder meinen Oli Spezial mit Ilander Bullethead Heavy, mit blauem Ballyhoo auf
    130er Seaguar Fluoro mit 9/0Mustad SeaDemon Hook.
    Die gleichmässig hämmernde Maschine der „Mas“ macht mich schläfrig. :sleeping: Ich will mich ´ne Stunde hinlegen
    und sage den Jungs: „ Wenn was beißt, ruft einfach.“ Ich hab gerade meine total verschwitze Unterhose
    ausgezogen und mir für den „Notfall“ eine Badehose angezogen, als es schon von hinten brüllt. :D
    Ich höre wie die 30er aufschreit und nicht aufhört. Ich springe aus dem Bett und haue mit dem Kopf noch gegen
    einen Balken. Im vorbeirennen greife ich mir meinen Alutecnos Stand up Belt und jage zum Heck. Dann
    sehe ich; was geschehen ist. Ein großer Black Marlin hatte an der Strömungskante meinen Oli Spezial
    inhaliert und reißt Schnur von meiner 30er Accurate ohne Ende. Er legt eine Reihe von Sprüngen hin,
    als wenn er mir Angst einflössen möchte. 530 lb Black Dynamit auf die 30er – wird ein langer Nachmittag.
    Der Fisch zieht weiter Schnur und mein Backing kommt in Sicht. Wehe; wenn du mich spulst. :tot: :tot:
    Ich belle Ibrahim zu, er soll Vollgas geben und wir jagen dem Riesen hinterher. Stück für Stück gewinne
    ich wieder Schnur auf die Rolle. Hoffe das Mono von Momoi hält! Jetzt taucht der Marlin wieder auf und
    springt, was das Zeug hält. „ Du bekommst mich nicht klein“ – denke ich und motiviere mich selbst. Mit einem
    gigantischen Sprung verabschiedet sich der Fisch wieder in die Tiefe und zieht wieder meine Schnur bis auf`´s
    Backing. Nur die Ruhe bewahren. Die Jungs machen Fotos und filmen mich. Ich bin in einem Gefühlsstrudel,
    alles dreht sich – konzentrier dich – sag ich mir immer wieder. Der Haken scheint gut zu sitzen, sonst hätte
    ihn der Fisch bei seinen Sprüngen schon abgeschüttelt. Schon 2 Stunden gedrillt –ich bin in einem zeitlosen Raum.
    Gaby kommt immer wieder und gibt mir zu trinken, Carsten kommt mit Wassermelone. Zeitweise ist das Mono,
    wenn der Fisch abzieht, extrem heiß und ich kühle die Schnur mit Wasser. Knallend und knisternd kühlt sich das
    Mono ab. Habe so was noch nie erlebt. Am Vortag habe ich die Doppelleine frisch geknotet und auch die Knoten
    am Leader sind neu gemacht- eigentlich müsste alles halten. Ich erhöhe den Druck und versuche mit der
    Stroking Technik den Fisch hoch zu pumpen. Stück für Stück gewinne ich Schnur auf die Rolle. Der Fisch
    kommt hoch. Schon mehr als 3 Stunden gedrillt. Dann durchbricht der Fisch ein weiteres Mal die Wasseroberfläche
    und legt eine gigantische Serie von Sprüngen hin – nach mehr als 3 Stunden. Wird der gar nicht müde???
    Mir schmerzen die Oberschenkel und die Knie. Am zweiten Tag auf See war ich in der Crewtoilette in eine
    offen stehende Klappe getreten und ca. 1 Meter tief gestürzt. Dabei hatte ich mir den Hintern und den
    Elenbogen geprellt, sowie mein Knie verdreht. ;(
    Ok - alle Schmerzen wegdenken und noch mal alle Kräfte mobilisieren. Immer wieder flüchtet der Marlin,
    aber die Fluchten werden kürzer. Dann geht er in die Tiefe. Ich befürchte, dass er sich bei seiner letzten Sprungserie
    verausgabt hat und nun in der Tiefe stirbt. Aber denkste! Nach weiteren 45 Minuten hab ich ihn wieder hochgepumpt
    und die Doppelleine kommt das erste Mal in Sichtweite. Jubel.
    Doch leider zu früh gefreut, er zieht ein weiteres mal ab.
    Aber er ist angeschlagen und wenigstens genau so fertig wie ich. Die Doppelleine verschwindet noch weitere 4 Mal,
    bevor wir den ersten Wireversuch starten können. Mittlerweile geht die Sonne unter. Es ist schon eine ganz besondere
    Stimmung, solch einen Fisch in der feuerroten Abendsonne zu drillen. Nach 4 1/2 Stunden, etlichen Seemeilen,
    4 Sprite`s, zwei kalten Duschen aus der Wasserflasche, kommt er seitlich ans Boot. Was für ein Gigant.

    Nach dem 4. Wireversuch können wir den Fisch mit vereinten Kräften an Bord holen. Doch der Marlin ist noch
    lange nicht fertig. Er fängt an um sich zu schlagen. Also schnell ein Gruppenfoto und dann releasen wir diesen
    großartigen Kämpfer wieder. Er taucht sofort mit kräftigen Schwanzschlägen in die Tiefe des nachtgeschwärzten
    Indischen Ozeans. Jubelschreie und Umarmungen. Wir haben es als Team geschafft diesen Riesen an der 30er
    zu bezwingen. Großes Lob und Dank an die Crew, Captain Ibrahim, meine Angelkumpel und Gaby. :freunde: :freunde:
    Dank Eurer Hilfe habe ich das gigantischste Erlebnis meiner bisherigen Big Game Kariere bestreiten dürfen.
    Heute wird gefeiert. Ich gebe ´ne Runde aus und beschließe morgen mal auszuschlafen. Schön gedacht,
    wäre da nicht der Floh in meinem Bett, der mich die gesamte Nacht gebissen und gepiesackt hatte. :evil:

    Tight Lines


    Oli

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