Ja, Sportsfreunde,
erblassen wir vor Neid. Der Bootsclub C.N.L. ist tatsächlich
schon 125 Jahre alt und damit einer der ältesten Yachtclubs
der Welt.
Das war´s dann aber auch schon... denn die Bauruine auf dem Hof,
der mürbe Steg, Verfall und latente Gefahren... das sieht alles gar
nicht so toll aus.
Im Kontext:
Angola fördert täglich Rohöl im Wert von € 150 mio!!! Täglich!!
Der Boom im Ölfeld, im Bankwesen und bei den Immobilien bringt
die Wirtschaft mächtig in Schieflage. Wirtschaftswachstum 35% p.a...
doch die Landwirtschaft und Industrie sind mit 5% kaum betroffen.
Alles "wettet" nur auf Öl. Was, wenn Öl und Gas zur Neige gehen?
Das Immobilien-Dilema:
Die gestrige Jahreshauptversammlung drehte sich nur um ein Thema:
Wie gehts weiter und was wollen wir künftig aus dem Club und auf
dem Gelände machen?
Problematik:
Wir müssen uns dringend, prompt und spektakulär entwickeln.
Immobilienpreise an unserem Filetstück liegen bei USD 2.000/qm.
Eine Clubnutzung scheint auf den ersten Blick ineffizient...
Warum also nicht verkaufen und alle am Gewinn teilhaben lassen?!!
Die Stadt macht bereits Versuche uns zu enteignen. Viele Neider
wollen uns einfach aus dem Dorf jagen und das Millionengeschäft
an sich reissen. Wenn wir also nicht schleunigst etwas sinnvolles
und prestigeträchtiges zB "Bankhochhaus" oder 5*****Hotel per
Vertrag an uns binden, dann sieht es bedrohlich aus...
Variante "wirtschaftliche Nutzung", also Fremdfinanzierung:
Besitz erhalten; Hotelkette dazu bringen einen Klotz draufzusetzen;
Nutzungsrecht für 25 Jahre der Hotelkette überlassen; danach
Übergang in Clubbesitz.
Idee: Eine 5Sterne Hotelkette errichtet auf unserem Gelände
a) Marina,
b) Unterstützungsinfrastruktur
c) Hotelbau inkl Clubhaus
In den drei Jahren Bauphase kucken wir sportsmässig wohl eher in die
Röhre, denn das Gelände ist zu klein um einen Club Betrieb plus
Baustelle zu gewährleisten. Eine Variante Clubhaus auf Ponton mit
Schwimmstegen wäre für den Hotelier wohl unerschwinglich...
In den 25 Jahren haben die Hoteliers uns Mitgliedern die Infrastruktur
zu erhalten und freien Zugang zu gewähren.
Marriott und Interconti haben Interesse bekundet. Investitionskosten
für Landaufschüttung 38.000qm, Hafenentwicklung, sieben Stockwerke inkl
500 Zimmer, Konferenzräumen, 50m olympischem Pool, Kasino etc etc
etwa USD 300 mio, die Hälfte davon allein für Fundamente.
Schon in der Planungsphase würde zB ESSO Angola unseren Parkplatz
mieten... für schlappe E 100tsd im Jahr...
sind hier eigentlich alle verrückt geworden?! :pinch:
Variante "sportliche Nutzung" und Projektentwicklung aus Eigenmitteln:
... ich fürchte mich jetzt schon vor den "blauen Briefen" der Clubleitung,
in denen wir Mitglieder zu Bürgen für Bankkredite gemacht werden...
Mit dieser Nutzung laufen wir latent Gefahr, dass die Stadt per Dekret uns
doch noch enteignet, weil wir nicht "gross" genug entwickeln. Ein Vergleich:
Wer Dubai kennt, der weiss wie es hier in 10 Jahren aussehen könnte...
Der Sport bliebe Mittelpunkt. Abteilungen Segeln pus Lehrbetrieb, Rudern,
Schwimmen, Sportfischen, Tauchen würden nach und nach auf dem jetzigen
Gelände (ein "Schlauch" von 12.000qm) entwickelt, je nach Finanzlage des
Clubs. Lokale Banken bieten an das Land zu beleihen.... Nachtigall...
Eine Hypothek würde uns easy USD 15 Mio in die Kassen spülen. Fraglich,
ob wir nach solcher Finanzgymnastik die Jahresbeiträge noch halten
könnten... Mit 300 Mitgliedern wären wir flott bei 5 bis 10 tsd USD
Jahresbeitrag, allein um die Hypothek zu bedienen...
Kein Vergleich also zu den aktuellen 400 USD/Jahr.
Fazit:
Bei aller Liebe zum Sport, es sieht also eher nach der Hotelvariante aus.
So gemütlich wie in meinen bisherigen 20 Jahren Nutzung und 13 Jahren
Mitgliedschaft wird es wohl nie wieder...
Massnahmen:
Die gestrige Abstimmung hat trotzdem ergeben, dass zunächst ein
Architektenwettbewerb zur Nutzung des 12.000qm Geländes bis
September Layout und Entwicklungsvarianten aufzeigen soll.
Spannend? Ich werde weiterhin berichten.