Malediven Big Game Safari 2008

  • Hallo Ihr Lieben,
    es hat leider etwas gedauert aber ich musste auf die Bilder DVD warten und hab mich gestern durch knapp 600 Bilder gekämpft.


    Hier mein bericht unsere Malediven Big game safari vom 30.1 - 12.2.2008.


    Türkisfarben glitzert der Ozean in der frühen Morgensonne. Lange haben wir auf diesen Augenblick gewartet. In den letzten Monaten hatten wir immer wieder Berichte von Angelreisenden gelesen, die die „Mas Hibaru“ gechartert hatten und die umgebucht werden mussten, da das Boot nicht fahrtüchtig war. Der Bootseigner Mohamed hat mir immer wieder Bilder von den Umbauten gemailt, doch irgendwie sind die Arbeiten an dem Boot zu schleppend vorangegangen und die neue Saison hatte begonnen, ohne dass das Schiff wirklich fertig gestellt wurde. Aber jetzt waren diese Gedanken wie weggeblasen.


    Vor etwa 16 Stunden waren wir aus Berlin weggeflogen, hatten uns dann auf dem Flug über Doha nach Male mit der Qartar Air verwöhnen lassen. Im Vorfeld hatte ich mit der Fluggesellschaft gesprochen und mir versichern lassen, das wir unsere Angelrollen mit ins Handgepäck nehmen könnten. Die Flughafensicherheit in Berlin sah das aber anders und so mussten wir in aller letzter Minute (wir hatten uns mal wieder fest gequatscht) noch unsere
    Rollen Handgepäck abgeben. Da der Flugschalter nicht mehr besetzt war, gab es ein wenig Tumult.
    An Board der Quartar Air konnten wir aber wirklich unsere Seele baumeln lassen. Wir hatten uns die „Notausgangsreihe“ reserviert und mit Fußfreiheit von mehr als 1,8 m lässt es sich aushalten. Jeder Sitz verfügt über ein eigenes Entertainment Center in Form eines eingebauten 16“ Monitors. Mit der in der Armauflage versteckten Fernbedienung konnten wir aus über 30 Filmen, Fernsehdoku`s und Spielen unsere Programm frei wählen. Bei einer 90 Grad Drehung der Fernbedienung wurde diese zum Controller für die Playstation. Rückseitig war ein Telefon mit Kartenslot eingebaut. Das Boardessen war überdurchschnittlich gut, der Service freundlich und zuvorkommend. Auch die 5 Stunden Aufenthalt in Doha hatten wir wie auf einer Backe abgesessen und immer wieder Vermutungen geäußert, was uns vor Ort erwarten würde.
    Jetzt war es soweit, vor uns im Indischen Ozean lag die neue „Mas Hibaru“.


    An Board wurde die Angelausrüstung ausgepackt und das Boot unter die Lupe genommen.
    Es gibt jetzt 6 Kabinen, die mit drei Schlafplätzen (Kojen-Hochbett, unten Doppel Liege, oben mit einfach Liege) ausgestatte sind. Jede der 6 Kajüten hat ein eigenes WC mit Dusche (leider nur Kaltwasser) und eine Toilette mit Automatik Spülung. In den vergangenen Jahren mussten immer 2 Kajüten sich eine Toilette teilen und das WC wurde mittels Handpumpe entleert.
    Im Gang ist eine Deckenreeling zum Trocknen von Wäsche montiert. Im „Saloon“ hinter dem Steuerstand steht ein Tisch, umrahmt von einer gemütlichen Sitzgruppe. Ich bin glücklich, das viele der Verbesserungsvorschläge Verwendung gefunden haben und z.B. der Stromgenerator jetzt auf dem Dach montiert ist und das Boot über 2 Outrigger verfügt.
    Das einzige was noch fehlt; ist ein frischer Anstrich des Decks, aber das soll in der nächsten Sommerpause noch erfolgen.

    Tight Lines


    Oli

  • Wie schon in der Theorie hundertmal durchgegangen, werden in Windeseile die Ruten montiert. 30, 50, 80lb Trolling Ruten, Popper- und Spinruten.
    Ich habe allein ca. 25 Kilo Lures im Gepäck. Von Rapala X Rap`s & Mann`s Wobblern über Light Tackle Lures für Bonitos & Dorados, bis zu 50 und 80lbs Thun- & Marlin Lures. Aber besonders gespannt bin ich wieder auf meinen Custom Lures. Ich habe Ilander Lures mit einem Williamson Ballyhoo Gummifisch und einem 8/0 Mustadhaken an 130lb Fluorocarbon montiert. Diese Kombi hat schon auf den Andamanen auf Yellowfin Thun und in Marokko auf White Marlin funktioniert und wird jetzt auch auf Sail & Co funktionieren.


    Wir lassen die kleine Stadt Male hinter uns und steuern in nördlicher Richtung Kanifushi im Laviani Atoll, dem Heimathafen von unserem Skipper Ibrahim, an. Von hieraus wollen wir die weiteren Tagestouren planen. Da wir erst am späten Vormittag Male verlassen haben, suchen wir uns gen Abend einen sicheren Ankerplatz. Wir beschließen, nach dem wir erfolglos auf Thun und Marlin geschleppt haben, unser Glück beim Grundangel. Neben div. Baraccudas und Red Snappern, fangen wir auch einen Fledermausfish.

    Den gesamten nächsten Vormittag schleppen wir mit Wobblern an meinem Deep Planer und fangen einen Wahoo und 2 Travallys. Wir hatten auf die Oberflächen Lures 2 Sail Attacken, aber nichts blieb hängen.
    Nachmittags beschließen wir unser Glück beim Poppern, aber auch hier Fehlanzeige – keine Flosse weit und breit. Nachts bleiben wir im Hafen von Kanifushi. Daniel versucht sein Wurftechnik beim Fliegenfischen im Hafenbecken zu verbessern.


    Am nächsten Morgen um 6:00 brechen wir dann zu unserem Tagesziel, der Abbruchkante zwischen Ookolhufinolhu und Faadhoo im Laviani Atoll auf. Dort fällt der Meeresgrund gleich hinter der Riffkante auf 1400 bis 2000Meter ab. Durch die dort aufeinandertreffenden Ober – und Unterströmungen gerade während der auflaufende Flut, ist hier das perfekte Jagdrevier für Thun, Sail und all die anderen großen Meeresräuber.
    Wir schleppen mit 6 Ruten. Die 50lb & 80lb Accurates laufen lang über die Outrigger, und die vier 30lb Kombis 30-40 Meter hinter dem Boot. Schon kurz nachdem wir die Abbruchkante erreicht haben, sichten wir jagende Sailfische. Kurz darauf jagen die Sails hinter dem Boot her und attackieren wie wild unsere Ballyhoo Montagen. Die 20-40kg großen Fische schlagen mit ihren Schwertern auf die Lures ein. Bei einer Attacke lassen wir einige Meter Schnur nach, um dem Sail einen betäubten Fisch zu imitieren. Der Räuber kehrt dann meisten sofort um, um seine Beute zu fressen. Also auf Tuchfühlung gehen, langsam bis drei Zählen und anschlagen. Gleich beim ersten mal 3er Strike, glücklicherweise steigt einer der Sail schon bei den ersten wilden Sprüngen auf und macht es einfacher, für meinen beiden Mitstreiter Karsten und Daniel, den Drill aufzunehmen.

    Tight Lines


    Oli

  • Immer und immer wieder müssen die zwei, wie Tänzer, die einer Choreographie folgen, ihre Positionen wechseln, damit es bei den wilden Sprüngen der Sails kein Schnurgewirr gibt. Nach gut 15 Minuten hat Karsten seinen Sail als ersten neben dem Boot. Ein beherzter Griff an das Schwert und mit vereinten Kräften ziehen wir den Fisch an Bord. Schnell ein paar Fotos und dann wird er wieder released.
    Daniel tut sich etwas schwerer, aber nach gut einer halben Stunde kommt sein Sail das erste Mal in Sicht. Bei den wilden Sprüngen hat sich die 130lb Leaderline um den Schwanz des Fisches verheddert und dieser ist so nicht ans Boot zu bekommen. Um Fisch und Angler zu schonen, kappen wir das Mono so kurz es geht.
    Mehr als eine Schule Delphine bekommen wir an diesem Tag nicht mehr zu Gesicht. Gegen Abend kommt Wind auf und lässt auf nichts Gutes hoffen. Und Richtig, Nachts fängt es an zu stürmen und es regnet stark.


    Am nächsten Morgen ist die See nicht so ruhig wie am Vortag, sondern wir haben langgezogene Wellenkämme. Ein Schleppen an der Abbruchkante ist heute unmöglich. Also entscheiden wir uns auf einer windgeschützen Seite Poppern zu gehen.
    Nach gut zwei Stunden Schaukelei ist unser Ziel erreicht. Deutlich zeichnet sich die Riffkante und das tiefere Wasser ab. Vereinzelt sind dunkle Felder im Wasser zu erkennen. Das sind unsere Ziele. Unterwasser Riffe.
    Die ersten Würfe sind noch etwas kurz. Doch nach und nach bekommen wir ein Gefühl für unsere Popperruten und die 120-140g schweren Popper. Wir fischen mit Yo Zuri „Surface Bull Gt“ Poppern, Williamson „Jet Popper´n“ und Braid „Popper Stopper“. Plötzlich schießen silberne Schatten durch das türkisblaue Wasser - GT`s. Endlich.
    Nach dem Karstens Popper von mehreren Gt`s verfolgt, aber nicht attackiert wurde, berührt der Popper bei einem weiteren Wurf nicht einmal für einen Sekundenbruchteil die Wasseroberfläche. Explosionsartig spritzt das Wasser um die Einschlagstelle und der Popper wird mit in die Tiefe gerissen. Was am Drillsimulator mehr oder weniger Theorie war, ist jetzt Realität. Die Rolle hört nicht auf zu schreien, die Bremse ist total zugedreht und doch reißt dieser Fisch in einem Affentempo Schnur von der Spule. Da hilft nur eins – mit dem Handschuh die Spule abbremsen. Unglaublich was diese Fische für eine Kraft haben. Nach und nach bekommt Karsten die Oberhand. Jetzt nur keinen Leichtsinn. Doch kurz bevor der GT in Sichtweite kommt, flüchtet er in einer spektakulären weiteren Flucht ins Schraubenwasser. Eine mörderische Belastung für das Material. Nach mehreren bangen Minuten, ob die Schnur oder gar die Rute bricht, geht ein Ruck durch die gesamte Rute. Der Fisch hat es geschafft einen 5/0 Drilling aufzubiegen und die Hakenspitze an der er hing abzubrechen. Schade, dass wir dieses Monster nicht wenigstens zu Gesicht bekommen haben.
    Volker hat da mehr Glück, er hat einen mittelgroßen Travally gehakt und die Bremse seiner Accurate Twinspin 20 macht eine gute Figur. Nach gut 10 Minuten Stellungskampf gibt der Fisch auf und wir können einen Bluefin Travally landen. Nach einer kurzen Fotosession setzen wir den Fisch schonend zurück. Ein breites Grinsen auf allen Gesichten- was für Fische. Im Vorfeld hatten wir das Popper Tackle an meinem Drillsimulator eingestellt und optimiert und doch hatte mich bis zu diesem Augenblick keiner meiner Mitstreiter in Bezug auf die Kampfkraft im Verhältnis zur Größe dieser Riffbewohner für voll genommen.

    Tight Lines


    Oli

  • Auf der Suche nach einem Ankerplatz für die Nacht haben wir einen Bonito und einen Hornhecht gefangen, die wir in dem mitgebrachten Babypool unterbringen, um sie später als Lebendköder verwenden zu können. Leider hatte der Hornhecht was gegen und zersticht nach nur wenigen Minuten in Gefangenschaft die Haut des Pools. Mit Klebeband wird das Loch verklebt und der Hornhecht in die ewigen Jagdgründe geschickt.



    Nach dem der Anker gesetzt und wir Abendbrot gegessen hatten, werden die Trolling Ruten gegen leichte Spinruten getauscht. Nur die 50er wird mit dem lebenden Bonito beködert, der mittels einer Luftballonmontage gut 100 Meter hinter dem Boot gehalten wird. Nach gut 2 Stunden kommt dann das erlösende Geräusch der Knarre. Leider war der Bonito zerfetzt und von dem Angreifer keine Spur mehr. Nachts kommt wieder Wind und Wellen auf.


    Am nächsten Tag beschließen wir an einer windgeschützten Seite einer kleinen Insel unser Glück beim Bottomfishing. Wir lassen unsere Köder teilweise bis 246 Meter die Riffkanten entlang in die Tiefe. Wir fangen viele Grouper. Unter anderem einen von mehr als 1 Meter Länge und 16,5Kg. Am Nachmittag schleppen wir, trotz Wellen, und fangen u.a. einen Wahoo von 1,38m und knapp 15Kg.


    Den Abend beschließen wir wieder beim Nachtangeln, wo auch Pläne für den nächsten Tag geschmiedet werden. Der Mehrheitsbeschluss lautet – wir wollen auf Sailfish!

    Tight Lines


    Oli

  • Gesagt, getan. Um 6 legen wie ab, unser Ziel wieder die Abbruchkanten am süd-östlichen Laviany Atoll. Wir schleppen mit einer 50er und fünf 30er Kombis. Alle bestückt mit den Custom Ballyhoo`s. Um auch eine tiefenmäsige Auffächerung der Köder zu erzielen, montieren wir immer einen Oberflächen Lure ( Iland Saillure + Ballyhoo) und danach einen, der tiefer läuft ( Ilander + Ballyhoo). Schon nach kurzer Zeit sehen wir die Sails springen und bereiten uns auf die folgenden Attacken vor. Jeder von uns ist hoch konzentriert, denn es darf nichts schief gehen.
    Die Sail`s attackieren in gewohnter Manier unsere Lures, aber nicht so aggressiv, wie vor ein paar Tagen. Man könnte fast denken, die Fische würden mit unseren Ködern spielen, so wie Delfine mit einem Ball. Volker bekommt einen Biss und lässt Schnurr ab, dann reißt er immer wieder an der Rute und beschleunigt so wieder den Köder, um ihn im nächsten Augenblick wieder zurückfallen zu lassen. Die Rechnung geht auf und ein stattlicher Sailfish durchbricht das Wasser und schraubt sich über die Wellen. Der große Fisch ist mehr in der Luft, als im Wasser. Volker hat alle Hände voll zu tun und achtet darauf, keinen Slackline zu bekommen, denn beim Durchhängen der Angelschnur könnte der Fisch bei einem Sprung den Haken abschütteln. Nach etwa 20 Minuten hat Volker den Sail neben dem Boot und wir können ihn für einen kurze Fotosession vorsichtig an Board ziehen.


    Am Ende dieses Tages konnten wir 20 Sail Attacken vermelden, doch blieben nur 2 Fische hängen. Ich vermute, dass die 8/0 Haken einfach noch zu klein sind. Ein großer Wahoo attackierte meinen Lure, doch das Drillverhalten war untypisch. Wenige Minuten später wussten wir warum. Ein großer Hai hatte während des Drills den Wahoo angegriffen, uns diesen Stück für Stück bis auf den Kopf vom Haken gefressen. Bad Luck.
    Diesen Abend ankern wir an einer Riffkante. Ibrahim lässt das Boot über der 70 Meter Kante treiben. Kurz nach dem die ersten Köder ausgebracht sind, bekommen wir immer wieder harte Bisse. Die augenscheinlich sehr großen Fischen flüchten über die tiefere Riffkante und zerreisen dort die Braided Line. Was sind das für Fische? Wir entscheiden es mit Jigs zu versuchen. Da wir keine echten Jigs dabei haben, nehmen wir einen alten Pilker, befestigen ein Knicklicht mit Tesafilm in der Mitte des Pilkers und tauschen den Drilling gehen Gamakatsu Assist Hooks aus. Kurze Zeit später liegt der erste Dogtooth Thun an Deck. Den Bissen auf unsere Fischfetzen zu urteilen, müssen da unter Monsterteile unterwegs sein. Leider gehen diese Großen nicht auf unseren kleinen Pilker. Frust - da hat man einen Laden voller Angelgerät und kein großer Jig weit und breit. Egal, so ist das halt, wenn man eine Trolling und Popper Safari macht, man vergisst die Jigs.
    Daniel kann in dieser Nacht noch einen Adlerrochen von gut 1,30 Meter Spannweite landen und fängt noch einen weiteren schönen Grouper.

    Tight Lines


    Oli

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