Angeln am Ebro

  • pack aus :D
    Überzeuge mich, dass es sich auch lohnt, den Ebro hinauf zu fahren.
    Ansonsten werde ich nur Schleppangeln vorm Delta,das reizt mich wegen der Raubfische eher, da ich mehr der Raubfischangler als Friedfischangler bin.
    Hast Du es den Barschen besorgt. Oder war Waller und Co dran?

  • Servus beinander,




    so nun der Bericht über unseren Ebrobesuch vom 13.04 –23.04.2006 in Caspe am oberen Stausee bei Alexander Knittel.


    Unsere Reise begann also am Gründonnerstag um 4.00 Uhr früh zu viert in einem VW Sharan Richtung Spanien. Die Route führte uns über Innsbruck in die Schweiz wo wir dann auch gleich vor der ersten Hürde standen. Sollten wir nach dem Grenzübergang Feldkirch wie immer rechts abbiegen oder sollten wir mal was neues probieren und eine Abkürzung über einen Pass nehmen der uns laut Karte ca. 100 km ersparen sollte? Hmm ja wir als Freizeitpioniere entschieden uns für die Abkürzung, die sich jedoch als fataler Fehler herausstellte. Der zu überquerende Pass was nämlich wegen akutem Schneetreiben gesperrt.


    So mussten wir dann die Route rechts über Mailand , Tourino nehmen der uns noch über etliche teilweise bis 2000m hohe Pässe führte. Enormer Zeitverlust also mit unserer Abkürzung........ uns so kamen wir dann nach 23 Stunden Fahrt um ca 3.00 Uhr nachts bei Alex am Campingplatz „Lake Caspe“ an. Trotz allem war er noch auf und empfing uns freudig an der Schranke und wies uns in die Bungalows ein.


    Kurz noch ein wenig geplaudert und ein Bier getrunken und ab gings hundemüde in die Betten. Die kleinen Behausungen sind übrigens recht hübsch angelegt. 2 Schlafzimmer mit je 2 Betten, eine Küchenzeile, ein kleiner Wohnraum sowie Kühlschrank und Gefrierschränkchen (reicht aber für die Zanderfilets).


    Am nächsten Morgen dann wecken um 8.00 Uhr, Alex stand schon bereit, kurzes Breefing und ab gings aufs Wasser. Leider hatte der Motor seines grösseren Bootes Motorschaden und so nahmen wie die kleiner 13,5 PS Aluboote.


    Kurz zu den Booten: Es sind die besten Boote die ich jemals am Ebro hatte. Trotz ihrer nur 13,5 PS kommen sie schön ins gleiten und sind zudem sehr sparsam. Es sind richtige Wallerboote mit breitem Bug und genug Platz für 2 Personen.


    Wir erkundeten als mit Alex ein paar Buchten und er zeigte uns ein paar Hot –Spots. Nach 2 Stunden setzten wir ihn wieder am Ufer ab und schleppten dann ca einen halben Tag Flussabwärts. Der Erfolg war am ersten Tag mässig. Gerade 5 Zander konnten wir in 4 Stunden überreden unsere Wobbler zu nehmen. Gross warn sie auch nicht, die grösseren vielleicht 60 cm. Entschädigt wurden wir jedoch von einer unübertrefflichen Landschaft. Hohe Felsen ragten am Ufer teilweise 30 – 40m in die Höhe und setzten ihren Verlauf als solches auch im Wasser fort. Drei Meter von den Felsen entfernt hat dann das Wasser teils schon über 15 Meter. Und dazu Buchten, die eine Grösse haben die so manchen Binnensee bei uns übertreffen. Man bedenke, dass alleine der obere Stausee eine länge von 120 km aufweist. Alle drei Ebro –stauseen reihen sich auf ca. 240 km aneinander.


    Übers Wochenende hatten wir dann grossen Betrieb auf dem See. Ostern ist das heiligste Fest in Spanien und viele Spanier nutzten dies für einen Ausflug zum Fischen.


    Am Ostermontag war der Spuk dann wieder vorbei und wir hatten den See so gut wie für uns alleine. Das merkten anscheinend auch die Fische denn sie bissen merklich besser. Mein langjähriger Freund Jürgen verlor am Montag dann einen Zander der gut und gerne die Metergrenze erreichte. Der Fisch verfing sich am ende des Drills in einem der beiden Ankerseile und verabschiedete sich.
    Am Dienstag wurde dann mal schnell geklopft, was einen Waller mit 1,87m zu Tage brachte. Man glaubts kaum aber er biss auf eine nur 8 cm lange Laube.


    Apropos Lauben...... die Köderfischbeschaffung am Lake Caspe ist ein einziges Dilemma. Man verbringt am Vormittag gut und gerne 2 Stunden mit den Fang von Lauben. Am See ging gar nichts und wir mussten immer mit dem Auto ca 10 km nach Caspe fahren. In einer Bachmündung gings dann einigermassen flott die mistigen Lauben zu überlisten.


    Man kann rechnen, dass man pro Mann und Angeltag an die 20 Lauben braucht und die müssen erst mal gefangen werden. Es ist wirklich leichter Zander zu fangen als Köderfische.


    Wir standen jeden Tag um 7.00 Uhr auf kehrten erst um 19.00 Uhr wieder zurück. Je später es am Nachmittag wurde desto schlechter bissen die Zander. Am besten gehen sie zwischen 9.00 Uhr morgens und 14.00 Uhr Nachmittags.


    Weil ich natürlich weiß, dass ihr an Karpfen interessiert seit, hab mich auch damit mal beschäftigt. Dazu brauch ich aber nicht viel zu schreiben, nur soviel, ihr könnt es euch nicht vorstellen. Sämtliche Buchten und Flashwasserzonen sind mit Wildkarpfen voll. Wir fütterten eine Bucht 2 Tage mit Dosenmais an und dann gings Schlag auf Schlag. Nach 2 Stunden hab ich’s wieder aufgegeben weil ich ja Urlaub hatte und mir die „Arbeit“ Karpfendrillen nicht antun wollte. Mit 2 Ruten konnte man nicht fischen denn man hatte teils 1 Minute nach dem Auswerfen schon einen Biss. Den Biss muss man sich anders vorstellen als bei uns. Der Biss ist ein „Run“ und ich bin mehr als einmal meiner Rute hinterhergehechtet. Die Grösse beträgt zwischen 4 und 40 Pfund.


    Zu den Wallern: Wallerfischen geht am besten mit dem Wallerholz. Alex klopft und 2 Mann im Boot geben ihren Köder auf die Tiefe die Alex vorgibt. Es ist interessant zu sehen wie sich die Waller an den Köder tasten (Echolot). Ich hab allerdings nicht viel Wels geangelt da ich schon zu viele am Ebro gefangen hab. Selbige fängt man übrigens auch als Beifang beim schleppen und beim Zanderangeln.


    Sonst noch?: Tja besonders hervorzuheben ist die Küche von Alex. Für 8 Euro pro Person zaubert er ein hervorragendes Abendessen. Wir hatten Paella, Scampis, Schaschlik usw.... es muss also keiner selber kochen oder Konserven mitbringen. Bier braucht man auch keines mitzubringen denn das San Miguel ist sehr günstig (bei Alex 1 €) und sehr süffig. Auch sein Kaffee ist eine Schau, 50 Cent pro Haferl, da braucht man nicht selber rumzuköcheln.


    Handy: Telefonieren ist sehr teuer. Man kann die Minute mit 3 €uro veranschlagen. Auf dem Campingplatz ist eine Tel –Zelle, wo einem nach dem Einwurf einer 1 Euro Münze der Gesprächsstoff ausgeht (sehr billig)


    Schleppfischen: Mein absoluter Favorit. Alex grosses Boot war am Dienstag fertig, ich nahms dann in Beschlag. Was eine Schau mit diesem leistungsstarkem Boot den Ebro zu erkunden. So mit 50 km /h über die Wellen des tiefblauen See`s zu düsen. Das ganze bei 25 Grad teils aber recht heftigen Wind. Man hat mit diesem Boot einfach den Vorteil der Schnelligkeit. Man schleppt eine Steilkante 300 –1000 m ab, holt die Wobbler wieder ein, macht eine drehung, gibt’s Vollgas und in windeseile hat man die nächste Topsteller erreicht.


    Mit dieser Methode (die ich immer am Ebro wähle) habe ich dann noch sehr gut gefangen. Zander mit über 80 cm und 14 Pfund sowie unzählige mit 70 cm und 6 –10 Pfund gingen an den Haken. Am letzten Tag hatte ich die Fischkiste (6 Zander) in 90 Minuten voll.
    Nebenbei kann man beim schleppen noch die wunderschöne Landschaft bewundern.


    Das grosse Boot braucht jedoch sehr viel Sprit. Mit knapp 10 Litern pro Stunde muss man rechnen.


    Zur Schleppmethode: Es gehen nur sehr tieflaufende Wobbler. Richtige Deeprunner von Rapala z.B. Am besten gehen die Modelle „Uschi in knallgelb“ oder „Klaus in Gelb –Orange“ der Firma Spro.
    Man muss sich Kanten suchen wo man dann in 30 –40 Metern hinter dem Boot schleppt. Der Köder muss auf dem Grund sonst wird’s nix. Gut sind Strömungskanten also am Spitz einer Bucht, wo sich die Strömung mit dem ruhigen Wasser mischt. Dort konnte ich auch meinen grössten Zander mit knapp 16 Pfund fangen. Kauft die Wobbler beim Alex, sie kosten dasselbe als hier und man kann nach Bedarf ergänzen.


    Zur Fahrerei: Die Franzosen und Spanier spinnen. Wir haben für die 3400 km genau 850 €uro an Sprit und Maut verfahren. Wenn man bedenkt, dass man für 80 Euro hin und zurück fliegen kann iss das ein Wahnsinn. Ich Zukunft werde ich fliegen. In München rein in den Flieger, ein Bier aufgemacht und wenn ich es ausgetrunken hab bin ich schon in Barcelona.


    Alex holt einem dann vom Flughafen ab und ich hab kein stress. 5 Ruten in ein Transportrohr, Ein paar Gerätschaften, Rollen und Klamotten in die Reisetasche und gut iss. Die Box mit den Zanderfilets kann ich auch beim Retourflug mitnehmen. Nach Auskunft von Air Berlin iss das alles kein Problem.


    Fänge: Zu zweit haben wir ca. 80 Zander gefangen, wobei die ersten 3 Tage fast nix ging da zuviel Betrieb auf dem Wasser war. Etliche Welse bis zu einer Grösse von knapp 1,90m und Karpfen die wir nicht zählten.


    Fazit: Ein herrlicher Angelurlaub in traumhafter Natur, viele Fische, gute Küche und viel Spaß nach unserem entbehrungsreichen Winter.


    Ich werde jedensfalls im Sommer nochmals runterfliegen und dann nochmals 14 Tage im September.....
    So und nun tun mir die Finger vom tipseln weh...... wenn ihr fragen habt nur her damit.


    Nug

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