Mauritius Januar 2023

Hallo zusammen,

Ich wollte auf diesem Weg kurz Bescheid geben, wie es in Mauritius gelaufen ist. Geplant war das ganze ja als Pärchenurlaub mit meiner Frau, an der ich mich für ein paar Tage aus dem Staub mache um ein bisschen zu angeln. Dass in Mauritius der Blue Marlin die absolute Nummer 1 ist, war mir natürlich zur Zeit der Buchung bekannt. Mein Skipper meinte aber, dass ich problemlos mein Jigging und Popping Tackle mitbringen könne und er ein paar gute Spots kenne. Gesagt getan.

Am ersten Tag sind wir aufgrund bester meteorologischer Umstände frühmorgens zum jiggen rausgefahren, haben aber zuerst noch Live Bait (Makrelen) organisiert, falls sich das Jiggen nicht so erfolgreich gestalten sollte. Um das FAD sind ein paar YFT gesprungen, allerdings haben sich diese nicht für den Popper interessiert.

Beim ersten Spot habe ich einen schönen Amberjack gehakt, welcher aber ziemlich übel zugerichtet war, als er zur Oberfläche gekommen ist. Der Skipper hat dann schnell einen Doggy verdächtigt und meinte auf Rückfrage, dass kaum jemand gezielt auf diese angle. Wir haben den ganzen Tag um eine Insel herum geangelt, auf der unmengen an Vögel leben. Auf den Jig ist nicht viel gelaufen, aber am Live Bait der Crew war ordentlich etwas los, weswegen ich dann auch auf Live Bait umgestellt habe. Wir haben jede Menge Trevallies, Grouper und Snapper gefangen, aber auch Spanish Mackerel, Rainbow Runner, Riffhai und einige kleine Doggies. Am frühen Nachmittag hatte ich zwei Mal einen sehr heftigen Biss in einer Intensität wie ich das bisher noch nicht erlebt habe. Die Schnur ist mit einem lauten Surren von der Rolle gegangen und nach ein paar Sekunden habe ich mir schon gedacht, dass ich komplett gespoolt werde. In beiden Fällen war aber nach geschätzte 200 Metern Schluss und ich konnte den Fisch etwas ranpumpen, in beiden Fällen war aber der Leader nach ein paar Minuten durchgebisen. Das wären zwei sehr schöne Doggies gewesen... Als Highlight des Tages musste deswegen ein sehr ordentlicher Bohar Snapper herhalten, welcher im Drill natürlich auch sehr viel Spass gemacht hat.

Am zweiten Tag sind wir wieder an besagten Spot rausgefahren, diesmal mit dickerem Leader im Gepäck. Leider hat es mit Bonito als Live Bait nicht geklappt und wir mussten uns deswegen mit Makrelen begnügen. Wir haben an diesem Tag wieder jede Menge Trevallies gefangen (hauptsächlich Black Trevally und Bluefin Trevally), sowie diverse Grouper, Snapper und die üblichen kleinen Doggies. Kontakt mit grossen Doggies gab es an diesem Tag leider keine, aber immerhin gab es zwei schöne Exemplare mit geschätzten 10 bis 15 Kilo. Es war schon auffallend, dass auf die grösseren Makrelen deutlich grössere Fische gebissen haben als auf die kleineren Exemplare - wer weiss, was mit ein paar Bonitos möglich gewesen wäre...

Am Dritten Tag gab es ziemlich starken Wind und deutlich mehr Wellengang, weswegen wir zum Sonnenaufgang auf YFT getrollt und gepoppt haben, danach haben wir dann auf Trolling für Marlin umgestellt. Beim frühmorgendlichen Trolling gab es zwei eher kleine YFT und am Vormittag einen schönen Blue Marlin. Da der Haken durch das Auge gegangen ist, musste der Fisch leider entnommen werden. Der Skipper meinte noch, dass der Haken durch das Auge etwa die gleiche Auswirkung habe wie wenn man einem Stier vor dem Rodeo in die Eier tritt. Jedenfalls hat es fast 40 Minuten gedauert, bis der Fisch am Boot war, was für ein Exemplar mit etwas weniger als 100kg doch eine sehr lange Zeit ist.

Am vierten Tag gab es zum Sonnenaufgang drei YFT, alles keine Riesen aber immerhin ein gutes Stück grösser als am Tag davor. Marlin gab es leider an diesem Tag keinen mehr. Es scheint wohl generell ein sehr langsamer Tag gewesen zu sein, da auch die anderen Boote leer ausgegangen sind und es generell nicht viel Aktivität gab.

Meine Vorahnung hat sich bestätigt, dass Mauritius nicht der ideale Ort für Angelferien sein wird. Es hat aber dennoch sehr sehr viel Spass gemacht und die Insel ist auf jeden Fall eine Reise wert. Im Juni gehts dann nach Madagaskar und mein Schatz bleibt dann zuhause weil das dann reine Angelferien werden

Tight Lines

T.

Vielen Dank für die netten Worte!

Bull GT

Ich war mit Kevin von Coeur de Lion unterwegs. Sie sind sehr engagiert, hilfsbereit, nett und zuvorkommend. Kevin spricht auch einwandfrei englisch, ebenfalls holt er die Angler persönlich im Hotel ab und bringt sie wieder zurück. Sie haben ein schickes Center Console Boot mit Outrigger und Center Rigger, das Boot und die Schleppausrüstung sind sehr gut gepflegt und in absolut einwandfreiem Zustand. Tackle für Jigging und Popping ist grundsätzlich vorhanden, sollte man aber wenn möglich besser selbst mitnehmen. Es ist aber wie in meinem Bericht geschrieben primär eine Destination zum schleppen und auch sehr vom Wetter abhängig.

Im Normalfall fährt Kevin ein Standardprogramm, was beinhaltet dass man zu Sonnenaufgang auf YFT schleppt und dabei eigentlich immer etwas erwischt. Danach macht man je nach Saison und Bedingungen entweder weiter auf YFT oder stellt auf Blue Marlin um oder geht auf Mahi Mahi. Kevin geht auch sehr gerne auf Sonderwünsche ein - sofern diese Sinn machen. In meinem Fall haben wir ja beispielsweise - weil das Wetter gepasst hat - zwei Tage Jigging / Live Baiting eingelegt. Ebenfalls kann man beim morgendlichen langsamen schleppen (Geschwindigkeit ist etwa ein Knoten) auch problemlos vom Bug aus den Popper auswerfen, wenn man das möchte. Für das Schleppen auf YFT, Mahi, Wahoo & Co kann man auch problemlos das Jigging Ruten und grosse Stationärrollen verwenden, das ist meiner Meinung nach wesentlich spannender als mit den Tiagra 30 / 50 und den schweren Big Game Ruten.

Ich kann diesen Charter auf jeden Fall sehr empfehlen und kann auch gerne die direkten Kontaktinformationen von Kevin bekannt geben. Ich habe direkt bei ihm gebucht und pro vollem Tag (9 bis 10 Stunden auf See) 18'000 MUR bezahlt, das entspricht etwa 380 Euro. Meiner Meinung nach ist das extrem preiswert.