Competition Zadar

  • Ein kurzer Rückblick auf eine geniale Veranstaltung im September 2019.
    Ich hatte dies bereits im Big Game Board eine ganze Zeit verfolgt, aber da ich bereits im Juli in Kroatien war hatte ich von einer Teilnahme abgesehen, eigentlich. Bis ich dann relativ kurzfristig erfahren habe das ein weiteres Team nachgerückt ist und noch ein dritter Mann gebraucht wurde.
    Die von Patrick organisierte Competition sah drei Tage fischen auf Blauflossenthun vor. In der Wertung gab es einen Punkt je Kilo. Dazu gab es noch weitere Punkte für andere Fischarten. Die Tage zum Fischen wurden auf die Phase vor dem Vollmond gelegt, wo man erfahrungsgemäß ein gutes Fischen hat und der September ein guter Monat für Zadar ist. Ferner wurden noch zwei Puffertage für schlechtes Wetter eingeplant.
    Am Freitagmorgen ging es dann los, 24 Angler auf 8 Booten starteten gleichzeitig zum gemeinsamen Fischingspot hinter dem Nationalpark Kornati. Das ist schon eine tolle Szene wenn alle gleichzeitig zum Spot aufbrechen und für meinen Geschmack mit 8 Booten weder zu groß noch zu klein.
    Durch eine Verkettung von Umständen und Zufällen war ich mit Miro alleine auf seinem Boot (einer meiner Teamkollegen hatte kurzfristig abgesagt und der andere bevorzugte ein größeres Boot). Wir sind etwas später als die anderen aus dem Nationalpark gekommen, da wir noch einen weiteren Teilnehmer zur Bakul mitgenommen haben, die auf dem Weg zum Nationalpark wartete.
    Beim rausfahren bemerkte ich Bewegungen auf der Wasseroberfläche und dachte an Delfine. Miro verringerte die Fahrt und wir hielten beide die Augen offen, dann kamen sie wieder. Und es waren keine Delfine sondern Thune. Und das noch bevor wir am eigentlichen Platz ankamen, den Miro für uns ausgewählt hatte. Also direkt Gang raus, das Boot in die Drift gestellt, fix mit Sardinen und ein –zwei Kellen aus dem Eimer gechummt und eine Rute ausgelegt. Dann hieß es warten und das Echo beobachten. Wir hatten einmal kurz eine Sichel auf dem Echo und das war es.
    So entschieden wir nach gut einer Stunde die Rute einzuholen und zu dem ursprünglich angedachten Platz zu fahren. Dort angekommen wurden die Ruten ausgelegt, gechummt und gewartet. Es ließen sich immer mal wieder Fische auf dem Echo blicken, aber sie zogen mehr durch als das sie Anstalten machten etwas zu fressen. So verging die Zeit und außer weiter zu chummen und gelegentlich die Köder zu kontrollieren bzw. das Boot wieder an den Startpunkt der Drift zu setzen blieb nicht viel zu tun. Auf einem anderen Boot gab es wohl einen Strike von einem guten Fisch bei dem aber das Leader zerrissen ist. Schade, aber der Anfang war gemacht.
    Ansonsten gab es keine Meldungen über weitere Strikes. Aber es heißt ja auch fischen und nicht fangen. Es sollte halt jedem klar sein das bei dieser Art der Fischerei an jedem Tag die realistische Chance besteht Schneider zu bleiben, und das halt nicht nur in Zadar sondern überall. Habe ich in der Vergangenheit auch schon zur Genüge selbst erlebt.
    Die Tide änderte sich und auch in der absoluten Primetime (auflaufendes Wasser bis zum Höchststand) gab es keine weiteren Strikes. Da sich der Tag dem Ende näherte und an unserem Platz nicht viel passierte entschieden wir uns an den Platz zurück zu fahren wo wir morgens die Thune springen sahen. Dort erledigten Miro und ich dieselben Routinen, Ruten auslegen, chummen, das Echo beobachten und warten. Was an Fischen fehlte machte ein toller Tag mit bestem Wetter, glatter See sowie einem tollen Panorama mehr als wett.
    Es war schon nach 17:00h und um 18:00h sollten die Ruten raus. Also fingen wir schon mal an aufzuräumen und das Boot sauberzumachen. Es waren noch etwas mehr als 30 Minuten bis „lines out“, als eine schöne Sichel auf dem Fischfinder auftauchte. Aber auch da gab es keine Aktivitäten zu verzeichnen, der Fisch schwamm einfach unter dem Boot durch.
    Bis er kurz darauf an der 80er vorbeikam die mit einem Ballon weit und etwas tiefer ausgelegt war. Der Strike kam, der Fisch hing und machte einen guten Run. Schnell die zweite Rute rein und dann ging es los. Ich habe zu diesem Zeitpunkt mein Zeitgefühl verloren, während der Fisch immer wieder schöne Fluchten machte. Ungefähr eine dreiviertel Stunde später, so sagte Miro mir zumindest, war es geschafft und der Fisch sicher gelandet. Ich hatte bis dahin schon 2 Tuna um die 50 kg gefangen, aber war mir sicher dass dieser Fisch nun eindeutig größer war. Etwas platt und überglücklich ging es nach einer kurzen Fotosession zurück nach Zadar. Der Fisch hatte 78 kg und war damit deutlich größer als die beiden die ich davor gefangen habe. Und Tagessieger war ich damit auch noch. Leider hatten die anderen Boote zwar auch Echos gehabt, aber bis auf den verlorengegangen Tuna früher am Tag gab es keine weiteren Attacken.

  • Nach einer kurzen Nacht mit guten Gesprächen ging es am
    nächsten Morgen wieder zur Marina. Die Stimmung war gut, das Wetter passte auch
    an diesem Tag. Es wurden noch eben ein paar Sardinen verteilt (wobei es durch
    scheinbar schwarze Magie zum Verschwinden von drei Kassetten kam) und dann ging
    es auch wieder auf die Boote. Ich fuhr an diesem Tag mit Tome als Skipper da
    Miro verhindert war. Gefischt wurde wieder hinter dem Nationalpark Kornati. Und
    wieder ging es mit allen Booten raus. Leider wurden wir diesmal nicht von
    springenden Thunfischen begrüßt und auch sonst blieben die Echos aus.


    Hier und da war wohl mal ein Echo zu sehen, aber insgesamt
    viel weniger als gestern. So blieb Tome und mir nicht viel mehr zu tun als zu
    chummen und zu warten, bzw. nach einer gewissen Zeit das Boot neu in die Drift
    zu setzen. Da für den späten Nachmittag bzw. frühen Abend Wind angesagt war und
    wir mit dem kleinsten Boot unterwegs waren schlug Tome vor eine Stunde eher
    heimzufahren um sicherer und besser/schneller heimzukommen. Diesen Vorschlag
    habe ich gern angenommen. Und so verging auch dieser Tag in derselben Routine
    wie der gestrige und wir chummten alle unsere Sardinen und machten uns langsam
    für die Rückfahrt fertig. Bei den anderen Booten tat sich auch nichts.


    Und dann erschien eine richtig gute Sichel auf dem Echo. In
    diesem Moment vergisst man alles andere und ist nur noch damit beschäftigt den
    Fisch zu überlisten. Die Sichel schwamm durch und auch die weite tiefe Rute
    blieb ohne Biss. So ging das eine ganze Zeit und die Spannung stieg, da die
    Sichel mehrfach auf dem Echo erschien.


    Wir entschieden uns die Köder noch einmal zu kontrollieren
    und ich gab Tome die letzte Sardine die noch ziemlich frisch aussah.
    Normalerweise sind Köder wie Stöcker besser geeignet da diese haltbarer sind,
    aber es war schon spät und wir hatten auch nicht mehr viel an Bair übrig.


    Beim Auslegen der Rute kam der Strike als Tome die Schnur
    noch in seinen Händen hatte. Es war direkt klar dass da ein richtig guter Fisch
    am Haken war. Die hintere Rute konnten wir noch schnell einholen, aber für die
    vordere Rute war keine Zeit mehr. Tome legte den Gang ein folgte dem Fisch
    während ich versuchte Schnur zurück zu gewinnen. Aber der Fisch zog erstmal
    unbeeindruckt von der Bremse ab und wechselte dabei ständig Richtung und Tiefe.
    So kam es das die Schnur von der Rute die noch im Wasser war über der Schnur
    mit dem Fisch lag. Tome konnte uns ein bis zweimal freifahren, aber der Fisch
    machte weiterhin was er wollte, so dass wenig später die Schnur von der freien
    Rute einmal komplett um die Schnur mit dem Fisch gewickelt war und daran
    scheuerte. Der Fisch machte zwar keine allzu rasanten Fluchten zu diesem
    Zeitpunkt, war aber auch definitiv nicht müde. Und auf diesen Anblick kann man
    in dieser Situation gerne verzichten.


    Tome kappte die Schnur von der anderen Rute und wir waren
    wieder frei. Wann immer wir Schnur zurück auf die Rolle bekamen konnte ich
    keine Beschädigungen feststellen und wir erhöhten den Bremsdruck. Die Adria ist
    an dieser Stelle zwischen 90 und 100 Meter tief. Es gibt auch wenig
    scharfkantige Strukturen an denen sich die Schnur durchscheuern kann. Der Fisch
    war in der ersten halben Stunde immer noch recht unbeeindruckt und machte sein
    Ding. Selbst Tome, der in einem Jahr mehr Thune fängt als manche in Ihrem
    Leben, war sich anfangs nicht sicher was wir da am Band hatten. Thunfisch war
    das wahrscheinlichste und das worauf wir aus waren, aber es hätte auch ein
    guter Schwertfisch oder ein guter Hai sein können, die es dort auch gibt. Ich
    hörte mehrfach den Ausdruck „Big Bastard Fish“. Nach der ersten halben Stunde
    gelang es den Druck zu erhöhen und Schnur zurück zu gewinnen. Wir bekamen den
    Fisch unter Kontrolle und immer weiter nach oben. Auf 30 Meter, auf 20 Meter
    und dann wieder auf 40 Meter. Das ging ein Weilchen so. Ein paar Meter gewonnen
    und wieder ein paar verloren. Aber mit Geduld, konstantem Druck und
    erstklassigem Tackle (Alutecnos Rute, Tiagra 80 Rolle, Fluorocarbon und Owner
    Circle Hooks) kam der Fisch nach oben. Tome, der in einem besseren Winkel stand
    als ich, sah ihn zuerst und wusste dann auch das es ein Tuna war. Der Fisch kam
    weiter nach oben und Tome hatte schon alles für die Landung vorbereitet. „Two
    more circles and we got him“. Und genau so war es. Der Tuna drehte noch zwei
    Runden im kristallklaren Wasser der Adria und wurde dann routiniert gelandet.
    Ich war erstmal am durchdrehen und voll mit Adrenalin. Und absolut sicher das
    dies der bislang größte Tuna für mich war. Wahnsinn, am ersten Tag schon einen
    richtig guten Fisch und dann am zweiten Tag einen Kracher.


    Ich hatte in der Vergangenheit, ebenfalls mit Patrick in
    Kroatien, schon zwei Tuna gefangen und träume seitdem von einem dreistelligen
    Tuna, bzw. einem der schwerer ist als ich. Nach ein paar Fotos packten wir
    alles zusammen und machten uns auf den Heimweg.


    Als ich da den Fisch im Boot liegen sah machte ich mir leise
    Hoffnungen das es mit den drei Stellen klappen könnte.


    Die anderen fischten noch weiter, leider ohne Erfolg und wir
    fuhren verfrüht zur Marina und hatten so keinerlei Probleme mit dem Wind.
    Später in der Marina wurde alles zum Wiegen fertig gemacht. Es war schon dunkel
    und ich stand immer noch komplett neben mir. Es war ein schönes Spektakel, der
    Fisch wurde mit einem Gabelstapler von Bord gehieft und nach einer kleinen
    Fotosession auf die Waage gelegt. Der Moment der Wahrheit. 105 Kilogramm bei
    einer Länge von 183 cm. Dreistellig und ein absoluter Topfisch für das Gebiet.


    Wenn ich noch was Abnehme ist er auch schwerer als ich.


    Es sind noch haufenweise Bilder in meinem Kopf, aber es fällt
    mir schwer das alles in Worte zu fassen.


    Am dritten Tag ging es wieder mit Miro raus und wir fuhren
    mit den anderen Booten zu einem anderen, weiter nördlich gelegenen Platz. Dort
    wiederholten wir die Prozedur der Vortage, chummen, Ruten auslegen, chummen,
    Köder kontrollieren und zwischendurch die Drift neu ansteuern. Es war ein
    weiterer traumhafter Tag auf dem Wasser mit bestem Wetter. Nur viel Fisch war
    auch an dem Sonntag nicht zu sehen, sowohl bei uns als auch bei allen anderen
    Booten. Zwischendurch gab es mal ein paar Echos was direkt mit chummen und
    anpassen der Ködertiefe beantwortet wurde, aber es blieb ohne Erfolg. So
    beendeten wir den dritten Tag als Schneider und fuhren zurück zur Marina.



    Mir war eh nicht mehr zu helfen. Unabhängig von der Competition
    war ich überglücklich mit meinen zwei bisher größten Tunas, gefangen an zwei
    Tagen hintereinander.


    Das Resultat lässt sich nur mit einer gehörigen Portion
    Glück erklären. Die Skipper dort kennen alle ihr Handwerk, schließlich leben
    sie davon. Und die Art wie sie ihre Fischerei betreiben unterscheidet sich nur
    in Nuancen, der eine schwört auf Varivas, der andere auf Seaguar, einer auf
    Owner und der andere auf Hayabusa. Im Grunde aber ist die Art der Fischerei und
    das verwendete Tackle und Rigging Material sehr identisch, genau wie die
    Fangplätze. Wir hatten immer einen Teil der anderen Boote in Sichtweite.


    Am Ende hatte ich nicht nur eine richtig gute Fischerei
    erlebt sondern auch noch die Competition gewonnen, nur geil.



    Abschließend möchte ich mich bei Patrick und seiner Frau
    Christina, den Skippern, allen voran Tome und Miro, den Sponsoren und ganz
    besonders auch den anderen Teilnehmern bedanken. Ich habe eine Menge guter
    Leute kennengelernt und einen Haufen Spaß gehabt.


    Leider war die Fischerei insgesamt nicht so gut wie erhofft,
    das hatte sich bereits in den 14 Tagen vor der Competition so angedeutet. Ich
    persönlich hätte mich jedenfalls sehr gefreut wenn mehr Fische gefangen worden
    wären und so auch die anderen Teams zu ihrem Fisch gekommen wären.



    Tight lines, Gabriel

  • nochmal Glückwunsch auch an dieser Stelle zum Sieg und zum größten Fisch der Competition. Der überings auch Platz 4 belegt bei den größten Fischen der Sasion 2018. Und danke fürs Einstellen des Berichtes . In Kürze werde hier noch das Videomaterial der Competition einfügen.. Denke nächste Woche sollte alles fertg sein final

  • Hi Gabriel,
    Du Glückspils!!!Unter diesen Umständen 2 geile Fische mit dazugehörigem Drill&Adrenalin und dann noch fast alle Preise
    abgeräumt-mehr geht nicht!Wir haben Dich verflucht :thumbsup: !!!
    Wir hatten nicht mal ´ne Sichel die 3 Tage auf´m Schirm.
    Nochmals Gratulation zu diesem Meisterstück.
    TTK-Tuna Team Koblenz

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