Operación loco!

  • Ich bin mal so frei meinen Bericht über unsere gestern abgeschlossene "operacion loco" aus dem Anglerboard für die Biggame Gemeinde hierher zu kopieren:


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    Guten Tag meine auf dem Trockenen sitzenden Angelfreunde! Zu den Luxusproblemen möchte ich aber noch was sagen, das kann ich ja nicht so stehen lassen!! Also mein Luxusproblem letzte Woche sah wie folgt aus: Ich bekam am Montag eine Nachricht von Pep. Er schrieb mir, dass sie 3 Thunfische gefangen hatten und es mucho atun gäbe. Ich bekam natürlich auch Bilder geschickt. Von Albert, der Sonntag fischen war gabs zwar keinen Fang, aber die Meldung mucho atun auch von seiner Seite. Thunfisch ist ja immer so eine Sache, wenn sie nicht da sind kann man sie schlecht fangen. Frühjahr ist es selbst schwierig wenn man sie da hat. Ich gebe zu, dass mich das total heißgemacht hat. Auch wenn mir klar ist, dass es oft von einem auf den anderen Tag kommt und geht.
    Thunfisch ist einfach etwas das süchtig macht. Je länger der letzte her ist, desto geiler wird man auf den nächsten. Ist einfach ein Erlebnis und maximales Adrenalin diese Fische zu beangeln. Leider eben auch nicht ganz einfach.ABER: Pep hat mich so geil gemacht, dass ich natürlich sofort eine Idee im Kopf hatte. Ich hab also meinen Papa angefixt und gefragt ob wir nicht das Wochenende runterfahren wollen und es probieren. Windfinder sagte optimale Bedingungen voraus. Er sagt aber direkt, dass das nix werden wird. Hatte schon was vor und Freitag natürlich nicht frei. Aber mein Papa ist wie ich, wir sind einfach verüückt was das betrifft. Und so hat er alle Hebel in Gang gesetzt und alles soweit verschoben, dass das Wochenende frei ist. Immer unter Vorbehalt noch den Rückzieher zu machen, falls das Wetter scheise wird.


    Aber so sollte es nicht kommen. Und so bin ich vergangenen Donnerstag von der uni flott nach Hause gefahren in der Vorfreude zumindest 2 Tage in Spanien fischen zu können. Unter der Woche hab ich natürlich immer wieder mal bei den Spaniern nachgefragt, ob es noch Thunfische gäbe. Die Nachrichten die ich bekam waren nicht sehr erfreulich. Aber am Donnerstag bekam ich neben der Meldung von Pep, dass es kaum Thunfische gibt, noch die Fangmeldung 6kg Dentex und 2 Bonitos. Das wäre auch sehr sehr geil. Einfach nur bei schönem Wetter fischen!
    Ich war um halb fünf zuhause, mein Papa schon in den Startlöchern und schnell die Sachen ins Auto geworfen. Zügig sind wir dann aufgebrochen. Heikle Angelegenheit. Anstrengend ist es und kann extrem frustrierend sein. Erstmal kostet es eine Stange Geld und das ist hart verdient für unsere Angelkasse. Aber auch ist es einfach anstrengend. Wir fahren runnd 12,5 h pro Strecke wenn es gut läuft. Mal gucken, morgen werden wir sehen wie es läuft. Vielleicht haben wir Glück und es sind Bonitos da. Sonst Jiggen wir eben auf Mero und Dentex!
    Um halb sechs morgens kommen wir in Spanien an. Wir sind ziemlich geschafft, kaum geschlafen und die Fahrt erwartet anstrengend gewesen. Aber das Meer ruht still in der Dunkelheit. Wir packen erstmal das Auto aaus um es dann mit Angelsachen zu füllen, das Boot anzuhängen und in Richtung Cadaques aufzubrechen. Auch wenn wir es nicht ganz so früh schaffen werden, ein Kaffee vorher muss sein. Wir sind so gegen halb acht oder acht auf dem Wasser. Bis 14 Uhr soll es gut sein, dann kommt Südwind auf. In der Bucht von Cadaques fallen direkt die recht vielen Vögel auf. Immer ein gutes Zeichen, die Bonitos werden hier sein.
    Die Sonne geht gerade erst auf. Wir haben die Jiggingkombos plus die Livebaitkombo (weil Tunapotent) und meine BFT-Kombo dabei. Alles wird montiert nachdem wir auf dem Wasser sind. Jigs werden montiert und ein Popper an meine Tunakombo. Ich will endlich mal was mitm Popperfangen, hab bisher einmal einen Thunfisch auf Popper gefangen. Das ist eine ganze Weile her, da hab ich die Kombo von Jesus benutzt und es war nur ein kleiner Thun von ca 8-10kg. Ansonsten habe ich noch rein garnichts mit Popper gefangen. Aber es soll ja ganz gut sein für lockere Gruppen und so, weil es auch akustisch stärker anlockt. Mal sehen, muss auch was da sein zum Anlocken.Auf die Jigkombos kommen wieder simple Glaze zum anwerfen.
    Recht zügig sehen wir in und vor der Bucht dann immer wieder kleine frenzies. Es sind recht viele Vögel unterwegs, aber fast nie erreiche ich das geschehen bevor es wieder vergangen ist. Einmal schaffe ich es doch, es sieht aus als wären hier Obladas o.ä. am jagen. Nix großes, das erkennt man an den Miniplatschern. Beißen tut nix. So verbringen wir den Vormittag auch viel mit warten und immer wieder hinfahren. Es kommen Chancen u.a. auch eine richtig gute, wo die Fische lange um uns drum rum rauben. Da reiße ich mir aber beim 2. Wurf den Köder ab. Bei meinem Papa beißt nix.Es werden Obladas sein. Haben noch eine kleine Nussschale als Konkurrenz mit 5,5 PS. Endlich bin ich mal schneller als die Konkurrenz. Aber nur minimal...
    Dann irgendwann vor der Bucht sehen wir tatsächlich den ersten Thunfisch springen. Wir fahren ein bisschen dort hin und her immer mal wieder dahin wo die Vögel sind. Eine einzige Thunfischfrenzy, klein und kurz taucht zwischenzeitlich direkt neben dem 5PS Boot auf, der diese gut anwerfen kann aber nix fängt. Tja es gibt welche und theoretisch sind Chancen möglich. Wenn auch schwierig. Wir fahren jetzt mal in die andere Richtung als die andere Nussschale, was sich als gute Idee herausstellen soll. Vor einer Inselgruppe kommt eine größere Gruppe Thunfische hoch, die recht zügig und weit auseinander immer wieder an der Oberfläche auftauchen. Ich bin rechtzeitig da und kann zwei gute Würfe platzieren. Adrenalin war da, Biss Fehlanzeige. Die Ecke hier erweist sich als ganz gut.
    Im Laufe des Vormittags nehmen die an der Obefläche sichtbaren Aktivitäten zu. Einmal sehen wir auch eine Bonitofrenzy wo wir aber nichts erwischen können. Problem ist ganz eindeutig, dass die Fische sehr versprengt sind und nur vereinzelt hochkommen. Wenn sie in Gruppen hochkommen, dann nur sehr kurz und zumeist auch nicht sonderlich gut. In einer Bucht habe ich jedoch auch nochmal einige Chancen an gute Frenzies zu werfen. Die Thune haben offensichtlich Sardinen hier herein getrieben. Ich kann mehrmals mit dem Popper werfen und dann kommt tatsächlich einmal 20cm hinter meinem Köder ein Thun gucken.... und dreht ab. Uargh der hat wohl die Schnur gesehen. Der Thunfischspuk ist dann ohne weiteres erwähnenswertes Ereignis vorbei.
    Jetzt machen wir mal eine Pause in einer kleinen, geschützten Bucht und warten ab. Später sollten nochmal die Chancen steigen. Als wir wieder rausfahren ist das erste was auffällt: der Südwind nimmt bereits deutlich zu. Das Zweite, als wir die Bucht verlassen ist eine große Gruppe Vögel und darunter Thunfische! Hingefahren bietet sich uns die beste Gelegenheit des Tages. Die Fische bleiben endlich oben! Und ich kann den Popper schön hineinfeuern.
    Dummerweise gegen den Wind und bei den Wellen fällt es mir recht schwer den Popper gut zu animieren. Ich verliere letztendlich das Vertrauen und entscheide mich zum schnellen Köderwechsel auf Stickbait mit dem ich bereits erfolgreich war. Der liegt bereits parat und es dauert wirklich nicht lange. Ich habe Adrenalin ohne Ende, mein Papa wirft mit der anderen Kombo ohne Biss. Ich kann noch einen Wurf mit der Asturie machen, dann taucht die doch so stabil gebliebene Frenzy ab und die Chance ist vertan. Es sollte die beste an diesem Tag gewesen sein, nachher kommen zwar nochmal Gruppen hoch und die Chancen sind besser als am Vormittag. Doch der Wind nimmt stark zu und die Thune bleiben nicht mehr so lange oben. Den Köderwechsel bereue ich noch den restlichen Tag. Recht zügig müssen wir abbrechen. Der Südwind ist sehr heftig, die eigentlich recht kurze Rückfahrt wie eine Dauerdusche.
    Ich bin komplett geschafft und durchaus frustriert. Heute hatten wir keine Konkurrenz, morgen (Samstag) wird das anders aussehen. Und die Spanier sind mir an Geschwindigkeit mit ihren Schlauchbooten um ein Vielfaches überlegen. Einzige Hoffnung, wir wissen wo die Thune waren und werden es für uns behalten. Evtl haben wir am Nachmittag dann eher weniger Konkurrenz. Aber der Südwind soll morgen wieder kommen. Letztendlich steht als Fang nur ein kleines Petermännchen auf der Liste. Das Biss bei meinem Papa auf Glaze. Hat wenigstens er mal wieder was gefangen, wenn auch was kleines. Der Südwind wird brutal heftig gegen späten Nachmittag. Kann mir garnicht vorstellen, dass der morgen aufhört. Aber wir werden sehen. Zumindest die Welle, die wird wohl nicht verschwinden.


    Fortsetzung folgt...

  • Nie habe ich mich so aufs Bett gefreut wie an diesem Freitag. Nach 5 sek gefühlt war ich eingeschlafen und am morgen um halb sechs viel es mir nicht wirklich einfach aufzustehen (habe nur ca. 20min gebraucht um meinen Papa zu wecken und mich dann nochmal 20min hingelegt ) Ich bin mal gespannt was es heute gibt. Immerhin das Wetter soll ein bisschen besser noch sein als am Vortag und der Südwind ist tatsächlich weg!
    Wenigstens einen Bonito um Benny neidisch zu machen wäre gut Wir fahren hinter einem anderen Boot den Berg nach Cadaques hinunter. Die Konkurrenz ist natürlich auch auf den Beinen. An der Slipstelle steht auch schon ein Boot und eins ist schon auf dem Wasser und dampft gerade ab. Aber der, der dort steht, das ist Albert und so halten wir ein kurzes Pläuschschen. Er ist ziemlich überrascht, dass wir auf einmal vor ihm stehen. Opercaion loco, 2 dias! Hay que esperar.
    Slippen klappt recht flott und so fahren wir dieses mal direkt an die Stelle wo wir am Vortag Thune hatten. Es sind viel viel mehr Angler auf dem Wasser. In unser Bucht ist oh Wunder leider garnichts. Wir warten erstmal ab, ich fahre mal eine langsame Runde durch und so schauen wir mal ob es irgendwo was zu finden gibt. Immerhin finde ich 2x felsige Strukturen in 30m Tiefe die sich evtl in Zukunft mal für einen Jigging Versuch eignen. Aber das Ziel ist heute was anderes! Für einen Thun sind wir hier hergefahren und nicht für einen Dentex oder den lang ersehnten Mero.
    Dann weit weit draußen und weit weg eine große Gruppe Vögel. Etwas näher dran eine kleine Gruppe. An der großen Gruppe ist schon ein Boot und ein anderes fährt gerade hin. Ich berate mich mit meinem Papa wo wir hinfahren sollen und er will lieber zur großen Frenzy. Wenn die Thunfische weit draußen sind, dann ist das unsere einzige Chance unsere Konkurrenz loszuwerden. Da ist was dran, also dorthin weiter draußen.
    Lange dauert es bis wir da sind. An mehreren Stellen sind Vögel aktiv doch darunter sehe ich nirgendwo was. Ich fahre immer zu weiter draußen gelegenen Vogelgruppen bis tatsächlich unter einer Thunfische sind. Heute bin ich wieder mit Popperunterwegs. Es sind immer kleine Gruppen, immer versprengt und oft nur kurz oben. Ziehen recht schnell. Ich folge einer Gruppe Richtung Maza.
    Zu Wurfgelegenheiten komme ich, doch wirklich gute sind nie dabei. Vorteil ist: Inzwischen habe ich mich eingeworfen. Am Vortag war ich noch aus der Übung. Man wirft nicht so genau, nicht so weit und die Köderführung hapert auch häufiger. Und ein zweiter Vorteil ist, dass die Nervosität und das Adrenalin an den Frenzys abnimmt. Sonst werde ich da richtig zittrig. Je mehr gelegenheiten man hat, desto besser bekommt man es in den Griff. Einmal sehen wir in einer Gruppe einen richtigen Brummer springen, der seine Masse komplett aus dem Wasser wuchtet. War ein Fisch von geschätzt 50kg+.
    Aber so gut bin ich da im Schätzen nicht, nur die Thune sehen jetzt auch nicht so klein aus. Ein bisschen kleiner vielleicht im Durchschnitt als am Vortag. Und dann dicht hinter uns springt plötzlich ein Riesenvieh. Ich mache mich schon zum werfen bereit, als 2 Rücken nebeneinander herauskommen mit einer merkwürdigen Flosse oben drauf. Jaja von vorne sehen Delfine recht merkwürdig aus. Eine kleine Gruppe von 4 oder 5 Tieren nur. Diese sind aber sehr neugierig und lassen sich durch pfeifen leicht anlocken. Kommen im Standgas ans Boot und beglücken uns mit ihrer Anwesenheit. Springen immer wieder merkwürdig verdreht aus dem Wasser um ins Boot zu gucken. Sie schwimmen sehr dicht am Boot vorbei und davor her. Und die sind ohne Spaß fast so lang wie mein Boot. Absolut riesig. Schätze mal 3,5m. Absolutes Schauspiel von dem ich später noch Fotos hochladen werde. Gopro hab ich leider nicht dabei gehabt, die ist noch in Revision.
    Wir fahren also in Delfinbegleitung wieder ungefähr dahin wo wir die Thune zuerst gesehen hatten. Die beiden Boote sind auch noch dort. Ein edles Boot mit Vertical Jiggenden Typen und eine Cabinada mit 3 Thunaanglern. Die haben sich an ein Gebiet rangesetzt in dem die Thune beständig immer wieder hochkommen ohne sich großartig zu entfernen. Ich stelle mich also auch dorthin und kann viele lange Würfe machen. Ist aber nicht vergleichbar mit den guten Herbstfrenzys wie sie auch in meinen Videos zu sehen sind. Es kommt mal hier ein Thun hoch, dann 10m weiter nochmal einer und so eben. Der Futterneid fehlt hier, es ist nicht so eine Hektik. Die Thune sind recht entspannt. So setzt sich unser Vormittag im wesentlichen zusammen.
    Es sind immer nur mal solche Gelegenheiten. Aber im Gesamtbild deutlich mehr Thuna als morgens. Einmal passiert das Selbe wie am Vortag. Ein Thuna kommt bis knapp hinter meinen Köder und dreht dann wieder ab. Denke, dass diese die Schnur sehen und dann davon ablassen. Oder eben die Haken. Mein Papa meint beim dritten mal würde er beißen. Ja alle guten Dinge sind drei, mir wäre es sehr recht!


    Wir fahren eigentlich immer weiter raus und sind dann auch ziemlich allein. Dann finden wir in etwa an der 100m Linie (ca 2,5 bis 3nm draußen) finden wir eine Schaumlinie. Dort ist Schaum und Schmocke von den Wellen vom Vortag (ich vergaß zu erwähnen, dass es heute zwar nicht windig war, aber immer noch recht hohe lange Welle). Das bietet natürlich Nahrung und Verstecke. So zumindest erkläre ich mir, dass die Thunfische innerhalb von 200m Entfernung in der Zone immer mal wieder zu sehen waren. Wenn man etwas anfuhr und angeworfen hatte, dann nichts mehr war dann sah man immer direkt wieder etwas neues. Mal nur Einzeltiere, mal auch kleinere Gruppen. Manchmal mit Seeschwalben manchmal ohne.
    In einer Gruppe kann ich wieder den Popper gut platzieren und jetzt recht routiniert einholen. Dann kommt von hinten ein Thun angeschossen und dreht wieder kurz hinterm Köder ab. Ach man! Doch der Thun dreht sofort wieder um und atackiert den Popper brutal von der anderen Seite. FISCH! Atuuuun! Adrenalin strömt sofort durch meinen Körper. Der Fisch schüttelt sich kurz und geht dann ab wie eine Rakete. Dicht unter der Oberfläche sehe ich wie er nach rechts wegsaust, die Saltiga schreit und die Schnur fliegt durchs Wasser und vor ihr schießt das Wasser weg. Der Thun schiebt vor sich eine Welle her. Dann dreht er um und schießt in einem Mordstempo in die andere Richtung. Die Schnur rauscht brutal schnell von der Rolle die ich sehr hart eingestellt hatte!

    Es gibt nichts womit man einen BFT vergleichen könnte. (Anmerkung: Ich beziehe mich hier natürlich nur auf meine Mittelmeererfahrung) Als ob man einen Torpedo hakt, ein Fisch der aus purer Kraft und Wildheit zu bestehen scheint. Nach dem brutalen Run in die Ferne lässt sich der Thunfisch aber gut ranholen und so habe ich in geschätzt nach 2-3min schon am Boot. Mein Papper versucht ihn an der Schwanzflosse zu erwischen und kann ihn sogar packen. Der Fisch ist jedoch noch total grün und wild. Schüttelt sich, will weg. Mein Papa kann ihn nicht halten, er saust in einem Affenzahn unterm Boot weg, die Saltiga kreischt auf und ich spüre wie die Schnur irgendwo reibt. Pam und ab ist er. Unser Fluchen hat man sicherlich bis an Land gehört.
    Ich zittere am ganzen Körper, der Verlust, die Enttäuschung strömt durch meinen Körper. Hunderte Stunden und Würfe, angefangen im letzten Sommer, dann endlich der eine Fisch und dann soviel pech. So viel Pech? Warum? Als ob sie uns ärgern wollten springen ums Boot herum Thune, ich stehe mit der abgesäbeltenSchnur da. Später sollten wir herausfinden, dass der Thun bzw eben die Schnur am Geber hängen geblieben ist und den auch noch halb abgerissen hat.
    Es war mir vorher schon klar, dass dieser Trip frustrierend werden könnte. Doch nicht auf diese Art und Weise, dachte wenn dann eher weil garkeine Fische da sind. Es nützt ja nichts, immerhin hat der Popper funktioniert.

  • Also montiere ich mit zittrigen Händen neu. Ich habe noch einen Zweiten dieser Popper, aber diesmal im Mahi design. So blau, grüngelb mit Punkten. Nicht so ganz das Beuteschema wie der vorherige in Blau mit schwarzen Streifen aka Mackerel.
    Mein Knoten ist prompt erstmal bescheiden und ich muss nochmal neu binden. Pure Frustration. Ich habe den Eindruck, der Köder läuft mMn nicht gleich wie der andere aber was solls. Irgendwie geht die Hoffnung verloren.
    Man weiß wie viele Würfe man bis zu diesem Fisch gebraucht hat. Jetzt nochmal so viele, das erscheint einem aussichtslos. Doch eins ist jetzt größer: das Vertrauen in den Köder. Also muss es weiter gehen, noch sind die Bedingungen perfekt. Kein Wind, nur die Welle vom Vortag. Um die Schaumkante sind weiterhin Thunfische zu sehen. Meist vereinzelte.


    Ich fahre also immer wieder neue Aktivitäten an um sie dann zuerst doch recht halbherzig anzuwerfen. Dann raffe ich mich aber wieder auf. Inzwischen ist es auch richtig heiß. Die Frenzies wirken aber nicht mehr so gut, vermutlich frustrierte Sicht der Dinge. Wir gehen auf mittag zu, es ist heiß. Meine Wathoseglüht. Meist machen die Thune irgendwann Mittagspause. Dann wird irgendwann der Südwind kommen.
    Also müssen wir die Chancen die sich uns jetzt noch bieten so gut nutzen wie es geht. Ich motiviere mich neu und werfe nun immer wenn ich irgendwo auch einen Einzelthun nur springen sehe dort hin. Inzwischen mit immer besserer Genauigkeit. Diese tauchen aber meist schon ab sobald ich in Wurfweite bin, dann Popper ich zwar noch ran und versuche auch immer so weit zu werfen wie ich kann, doch dann springt nichts mehr oder nur weiter entfernt.
    Und so reiht sich Wurf an Wurf, wirklich erwarten tut man es nicht.
    Und so poppere ich in glühender Hitze den Popper nach einem schönen langen Wurf wieder ans Boot und unterhalte mich mit meinem Papa über irgendetwas belangloses. Der Popper ist fast am Boot, ich gucke nur noch mit einem Auge hin. 5m vorm Boot kommt wie ein Torpedo ein Schatten angeschossen und packt in einem großen Platscher meinen Popper. YEEEEEESSS!!! Total unerwartet stehe ich da und die Rolle kreischt während der Thun gnadenlos senkrecht in die Tiefe rauscht, anhält um dann nur nochmal mehr Schnur zu nehmen.

    Das Adrenalin schießt in mein Blut. Ich habe Mühe dagegen zuhalten wenn der Fisch in die Tiefe saust und bekomme ein wenig Angst. Der Thun geht brutal senkrecht nach unten, beim letzten hatte ich enorme Probleme ihn aus der Tiefe hochzupumpen. Doch da war es nur 30m tief, hier kann der Fisch 100m weit runter .Zur Erinnerung: das ist hier nicht irgendeine Lullireisekombo( Wieder bezogen auf Standard Medseagear). Das ist knallhartes Zeug. Major Craft GKC86 Tuna Casting + Daiwa Saltiga 6000GT. Der Thun verlangt mir einiges ab, kämpft extrem gut und bringt mich unter der prallen Mittagssonne gehörig ins Schnauben und Schwitzen.


    Doch voller Freude über die Zweite Chance die Petrus mir einräumt gebe ich alles und kann den Thun nach ca 10min harten Kampfes in dem stets jede Flucht senkrecht nach unten geht zum ersten mal sehen. Er ist größer als der vorherige. Noch 2 letzte Fluchten und dann kommt er an die Oberfläche! In Angst ihn zu verlieren wollen wir ihn diesmal so irgendwie keschern. Eine abenteuerliche Sache. Als er in den Kescher schwimmt, wird mir sofort klar: der wird da jetzt mit den Haken vom Popper hängen bleiben und reinpassen tut er erst recht nicht, nichtmal halb! Aber mein Papa packt ihn beherzt an einer Finne und kippt ihn so, dass der Schwerpunkt kippt und er so nun ins Netz fällt. Halb mit Netz und halb am Schwanz hievt mein Papa ihn ins Boot.



    Bei so viel Pech kommt auch irgendwann das Glück zurück!!! Und wie! Der Thun biss 5m vorm Boot in einer Zone wo vorher garnichts mehr gewesen war und ich nur mal so rausgefeuert hatte. Da war kein Futterneid, nichts. Er sollte einfach zu mir. Zuerst hing er wohl an beiden Haken, den vorderen hat er verbogen (Owner St66, veruscht mal den zu verbiegen!) und hing dann nur noch an einer Drillingsspitze ganz vorne im Oberkiefer. Was ein Glück! Riesengroße Freude! Operacion loco war erfolgreich! Rund einen Meter und ca 20kg. Kein Riese aber ein prächtiger Bursche! Im Leben hätte ich nicht damit gerechnet, dass unsere Operacion loco um einen Thun zu erwischen tatsächlich dazu führt, dass wir einen fangen! Niemals! Wir sind überglücklich! So ging es zurück. Habe von keinem weiteren Thunafang gehört, waren wohl die einzigen. Beide Alberts waren am probieren mit Blackminnow, weil Pep damit seine fing. Wir waren nicht so Mainstream und haben gepoppert. Ob sie jetzt wohl wieder alle auf Popper umschwenken? Der Popper war recht zugerichtet. Endlich mein erster Atun auf Popper vom eigenen Boot. Und das in einer spektakulären Aktion. Davon werden wir noch lange reden und uns gerne zurückerinnern! Operacion loco fand ihren krönenden Abschluß dann noch mit einem 3:2 Sieg vom Effzeh in Mainz. Hennes hat ein gutes Wochenende erwischt!!! So viel dazu,bei mir ist das Blut immernoch voller Glückshormone wo ich das hier schreibe


    So Leute, kein Urlaub oder nur 8PS sind keine Ausrede! Jürgen sagte: Man braucht auch Glück, aber Fleiß zahlt sich aus. Das unterschreibe ich so. Jetzt ist mein Altmeister gefordert nachzulegen, Jürgen ich wünsche viel Erfolg!

  • Hey also ein Super Bericht !!!! Mein Glückwunsch zu deinem tollen Fang !!!
    Vielleicht kannst noch was genau zu deinem Tackle schreiben Rute und Rolle sind ja bekannt, meine Welche Popper Stickbaits Schnur usw...
    So Berichte müsste es mehr geben !!!
    Respekt

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