Südägypten Juni 2015 - 6 Tage Safari

  • So Jungs! Kurzer Reisebericht aus Ägypten, nachdem ja lange nix mehr aus der Region hier im Board zu hören war....


    Wir hatten zu zweit sechs Tage Safari mit Ausgangshafen Hamata gebucht. Vorfreude war riesig, auch wenn der Flug nur bis Hurghada ging und die Anreise daher ein bißchen anstrengend war. Egal.


    Am 01.06. gegen 19.00 Uhr in Hurghada gelandet und erstmal mit dem ägyptischen Zoll konfrontiert. Auf Grund der Tatsache, dass unser gesamtes Gepäck bis auf je zwei Shorts und zwei Shirts p.P. aus Tackle bestand und ich schlauerweise alle Rollen in den Originalkartons in einen Koffer gepackt habe, war der freundliche Herr der Meinung: "...this is businesss, tststs..." Ein Glück war der gute Mann so auf die Rollen fixiert, dass Rutenrohr und Ködersortiment vollkommen unbeachtet blieben. Auch sind Preisschilder in Egypt nicht üblich und werden nicht als solche erkannt, so dass am Wert der Ware unsererseits ein wenig gedreht werden konnte, obwohl dieser deutlich lesbar auf den Kartons prangte. Lange Rede kurzer Sinn, nach Nasepopeln und Luftgucken wurde der Pauschalbetrag von 200€ in den Raum geworfen und freudestrahlend von uns an den freundlichen Herrn entrichtet. Dafür erhielt ich einen undefinierbaren Schnipsel Papier mit jeder Menge Stempel, der mir bei der Ausreise noch gute Dienste leisten sollte.


    Dann vom Driver abgeholt, unterwegs nach Hamata noch Proviant für die Woche eingesackt und gegen 2.00 Uhr nachts im hafen aufgeschlagen. Freudiges Wiedersehen mit Captn Rabea und seinem Bruder Arafa (Top-Typen) und erstmal die Luft eingesogen. dann völlig fertig angefangen die Schleppruten zu montieren und gegen vier ins Bett. Ablegen dann gegen acht und Feuer frei Richtung Süden....Süden? Denkste! Auf grund der militärischen Auseinandersetzungen im Jemen unter Beteiligung von Ägypten ist das gesamte Gebiet südlich ab Ras Banas militärisches Sperrgebiet. Ist zwar doof, aber der Captain kennt sein Gebiet und es ging nach ausgiebigem Breakfast bei (für die Woche zum letzten Mal) angenehmen Windverhältnissen trollenderweise los.
    Der erste little thunny sowie ein knapp 80iger Barra waren die ersten Gäste an Bord. Zum Lunch im Riffschatten geankert und nen yellowspotted und nen bluefin trevally am leichten Gerät eingesackt. Keine Riesen, aber ca. 5kg brachten beide auf die Wage und mit Lighttackle machts halt richtig Spaß. Dann beim Bottom fishing mit Naturköder (macht mir im Übrigen sauviel Spaß, auch wenns "uncool") ist noch ne bunte Palette inkl. Red Snapper und anderen Speisefischchen gefangen und zum Nachtplatz weiter getrollt.


    Ohne jetzt jeden Tag detailliert zu erläutern: Wir haben wahnsinnig viel gelacht. Ab dem zweiten Tag bis zum Ende der Reise frischte der Wind auf flockige 50 km/h auf, was uns einerseits die Anfahrt zu den Top-Spots vermieste, andererseits bei den Platzwechseln auf dem offenen Meer für enorme Heiterkeit sorgte. Wir sind beide bis heute fassungslos, dass wir uns nicht tot gekotzt haben. Keine Ahnung wie das funktionierte.


    Darüber hinaus hatten wir auch einfach die Sch... an den Pfoten!!! Zwei wirklich gute Sails verloren, viele Bisse auf große Naturköder an den Ballonmontagen ohne die Fische vernünftig zu haken, geschweige denn überhaupt was davon mitzukriegen (nur noch die Augen vom köfi am haken, durchgebissenes Stahl etc.). Gerissene Hauptschnur auf Grund fehlender Absprache untereinander (man lernt halt nie aus) usw. Häufig beim Bottom Fishing nachts auch nur zweiter Sieger nach dem Biss auf Thunfischkopf (Standardköder) geblieben.
    Außerdem hat sich die Anzahl der der Haie nach Aussage des Captains und der Crew massiv vervielfacht. im Mai war es wohl kaum möglich, einen Fisch unversehrt ans Boot zu holen. Wir haben auf die Ballonmontagen in der Woche zwei gehakt. Einen kleinen Tiger von vielleicht 1,4m und einen massiven Offshore Whitetip von geschätzten 2,30m. Geile Fische, aber nicht Ziel der Aktion. Eine Woche zuvor hatte der Captain noch einen Tiger von 3,50m. Alles in Sichtweite der Ressorts. Uns wurde zu Beginn dringend davon abgeraten, beim Ankern im Freiwasser die Füße ins Wasser zu halten... ich kanns verstehen. Baden und Schnorcheln nur direkt am Riff und selbst da konnten wir noch einen Whitetip beobachten.


    Sowieso ist es eine unheimlich abwechslungsreiche Angelei:
    1. Das erste Mal Speedjiggen mit vier tollen Einstiegen im Mittelwasser ohne die Fische zu landen (ausgeschlitzt )
    2. Popping am Riff auf Grund der Windverhältnisse nicht möglich. Beim
    Versuch über 50m Wassertiefe prompt beim dritten Wurf nen Barrakudabiss
    (nicht gehangen )
    3. Beim Trollen nen Hammerbiss in ner Feeding Frenzy gehabt (Thun o. Sail) Hauptschnur durch eigene Dummheit gerissen
    4. Bottom Fishing: über Red Snapper (man sind das Kampfmaschinen 8| ), olle fette garstige Muränen bis 1,60, Grouper und Coral Trout, Emperor Snapper etc. alles dabei. Von uns wurde dann auch der Begriff "Shitfish" geprägt und fest im Kopf der Crew verankert (kleine gestreifte Mistviecher die dir den Haken in null komma nix leermachen).


    Noch eine Anekdote vom letzten Abend auf See: In Sichtweite von Hamata auf ca. 35m Wassertiefe geankert. Schon bei Ankunft Delfine um uns herum. Der Captn lässt die Handleine runter und hakt nen Shitfish. Noch grinst er, aber im Mittelwasser geht die Post ab. Die Schnur schießt waagerecht gen Horizont und er ist sich sofort sicher, dass einer der Delfine den Fisch unbedingt haben will. Ab und zu wird der Fisch losgelassen und wieder aufgenommen, was in unglaublichen Flüchen des Captains endete, der sich dermaßen die Finger angesengt hat :D :D :D . Das ganze haben wir übrigens auf Video...zum Schießen komisch!!! Wir haben die Köder dann noch kurz draußen gelassen, weil von uns wirklich keiner Lust auf nen Delfindrill hatte.


    Fazit der Reise: Die ganz großen Fische verloren, teils eigene Dummheit, teils Pech. Vollzeit fürstlich bewirtet worden. Wahnsinnig viel gelacht (Super Crew! Der Koch war das Highlight, 1,90m 130kg und ne Piepsstimme vom feinsten, der Brüller). Eine solche Safari ist sauanstrengend und ich habe drei Tage gebraucht um mich davon zu erholen. TOP Preis-Leistungsverhältnis!!!


    Der Captain hat übrigens gesagt, dass er künftig nicht mehr von Hamata aus starten wird. Durch das militärische Sperrgebiet und die wenigen dann noch übrigen Riffe ist das Gebiet sehr wetteranfällig. Auch findet das Trollen dann meistens im absoluten Freiwasser statt, was dazu führt, dass man zwar große Fische erwarten kann, die Bissfrequenz jedoch eher niedrig ist. Außerdem sind die Hafenpreise wohl mittlererweile exorbitant hoch und die Einschränkungen enorm. Er verlegt nach Hurghada und behauptet steif und fest, dass das Trolling dort um Welten besser ist, insbesondere an den Offshore Rigs. Zum Beweis gabs heute noch nen Bild von seinem Bruder mit nem massiven Barra.


    Es gab soviele Situationen, in denen wir uns vor Lachen auf dem Boden gekringelt haben kurz nachdem wir wieder voll in die Sch... gegriffen haben. Dafür möchte ich sowohl der Crew als auch meinem Kumpel danken. Nach unserem Pech hätte man auch massiv Frust schieben können. Haben wir aber nicht...


    Bilder gibts später, werden noch sortiert... :thumbup:

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