Hey Boardy´s
Ich möchte euch kurz über unsere Ausfahrt zum Sailfish-Angeln vor Puerto Quetzal in Guatemala berichten. Hier im Forum habe ich immer wieder mit Staunen gelesen, was für Fangzahlen von Pez Vela (Sailfish) pro Boot u. Tag möglich sind. Auch leider die Preise für eine Tagescharter.
Da ich Mexico mittlerweile gut kenne dachte ich mir, das ich unbedingt einmal hier her zum Fischen reisen muss, liegt ja gleich um die Ecke. Ich wollte es genau wissen, gibt es viele Velas, Ja o. Nein u. wie angeln sie, sie hier.
Jetzt bin ich mit Stephany, meine Freundin, nach Guatemala City geflogen u. von dort mit einem Taxi nach Puerto San José.
Wir gedachten, das wir erst mal Puerto San José fahren, uns vor Ort ein Hotel u. eine Charter suchen.
Die Idee nach San José zufahren u. dort zubleiben war nicht so gut, denn als wir in San José ankammen u. uns der Taxifahrer dort absetzen wollte, habe ich gleich gestreikt. Ich wollte den Ort so schnell wie möglich verlassen u. war auch nahe dran wieder nach Mexico zufliegen. Bin ja schon einiges gewohnt, aber das war dann doch zu viel. Ich muss auch an Stephany denken. Auf uns hat wohl eine Freundin vom Taxifahrer gewartet u. wollte uns ein total überteuertes schlechtes Zimmer verkaufen.
75 Dollar für Zimmer in einer Gegend am Strand, die mir sehr gefährlich schien u. wie wir später auch erfahren haben, das so ist. Als ich das verstand, suchten wir mit dem Taxi weiter u. fuhren nach Iztapa. Iztapa ist viel kleiner, ruhiger, alles einfacher, aber dafür sicherer.
Hier um Puerto San José ist die Entwicklung des Tourismus immer noch sehr weit entfernt, vom Standart, den man im Touristengebieten in Mexico gewohnt ist. Klar gibt es auch sehr gute Hotels, aber das sind Ausnahmen, sie befinden sich in bewachten privaten Clubgelände.
Wer mehr Fragen hat, kann gerne ein PN an mich schreiben. Wer spanisch kann u. mit der Mentalität vertraut ist kommt fast immer gut durch. Oder die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes lesen.
Die zweite Idee, das ich wie in Mexico, einfach hier rum suchen kann u. ein guten Preis für eine Charter finde, konnte ich mir auch gleich an den Nagel hängen.
Wir fuhren nach Puerto Quetzal zur Marina Pez Vela mit dem Tuck Tuck, dort kommt man nur rein wenn man sein Ausweis abgibt, in der Marina wurden wir von einem Agenten der Firma Sportfishing Guatemala empfangen.
Er verhandelt mit uns über die Charterpreise, ich hatte gehofft ein gutes Angebot zubekommen, aber das war immer noch sehr hoch.
Das Fischen ist hier super teuer, ok dachte ich, dann nur eine Charter, aber wenn das stimmt was sie mir sagen das 10-15 Bisse normal sind, dann ja.
Der Agent Ernesto war sehr freundlich, er hat mir sehr geduldig meine Fragen beantwortet. Bevor ich mich entschied, habe ich dann noch die Ankunft der Boote abgewartet, um mit den Kapitänen zu sprechen. Die Bisszahlen gingen bis über 30 Stück, pro Boot an diesem Tag , jeder Kapitän führt ein Buch über die Biss u. Fangzahlen.
Gut, dachte ich, jetzt oder nie, ich bezahlt die Hälfe für den nächsten Tag an.
20-30 Bisse super, das ist was ich brauche, ich will das "Free Spooling Fishing" üben mit geschleppten Ballyhoo´s u. Teasern. Das ist nicht so einfach, man muss sehr schnell sein u. die Handhabung der Angel insbesondere der Multirolle wie im Schlaf beherrschen.
Ich hatte damit immer noch einige kleine Probleme, denn im normal Fall sind die Matrosen auf den Sportbooten immer schneller an den Angeln u. übergeben ein die Angel mit dem gehakten Fisch.
Ich wollte viele Bisse, um die Technik bis zum abwinken zu üben. :wacko:
Natürlich interessierte mich auch, wie sie hier auf Sailfish u. Marlin mit Kreishaken u. Ballyhoos fischen, einfach alles.
Diese Fahrt sollte für einen Unterricht sein, wo ich mein Examen im Segelfischangeln machen konnte.
Ich hatte ja schon genug Erfahrung, das braucht man auch , um am Ende einer Fahrt alles richtig zumachen.
Der Vela greift oft den Teaser an u. man muss so schnell wie möglich den Köder der hinter den Taeser läuft ein zuholen u. ihm von das Maul ziehen.
Das alles ist ja noch einfach, aber jetzt kommt der Haken, das Einholen, das Schliessen u. die Freigabe der Bremse in richtigen Augenblick, das gefühlvolle Bremsen der Spule, so das Fisch nichts bemerkt, das alles unter höchsten Stress, in wenigen Sekunden u. unter den Anweisungen des Kapitän, das ist das Problem, das muss man einfach oft genug geübt haben.
Das war es was ich wollte u. ich bekam es auch.
Jetzt kann ich es viel, viel besser. Zwei mal zog ich den Ballyhoo zum Taeser u. gab die Bremse auch rechtzeitig frei u. schloss sie auch im richtigen Moment, so das ich sie fangen konnte mit den Kreishaken.
Sonst brauchte ich nur einfach die Bremse öffnen o. nicht, um dann die Spule mit den Daumen leicht zubremsen, die Schnur laufen lassen u. die Bremse wieder zuschliessen, um den Vela zu haken.
Einige Male waren die Mate wieder schnell o. wir hatten Doppelbisse.
Von den 17 Fischen die wir drillten, habe ich etwa die Hälfte selber gehakt u. das ist für mich der wichtigste Teil des Fischen.
Es gibt ja genug Techniken des Schleppangeln, wo der Fisch sich selber hakt, aber für mich, ist das der schwierigste u. spannendste Teil beim Fischen mit Naturködern.
Wenn man es gelernt hat sieht es einfach aus, aber man muss dort erst mal hinkommen.
Ok das reicht wohl u. morgen kommt der Bericht.
G. Tortugaf