Veröffentlichung der tracks von tacked and released BF

  • Stolpere gerade über die folgende Seite. http://billfish.org/2272-recapture-bf356993-blue-marlin


    Hier berichted man über den Wanderweg eines mehrmals gefangenen und released BF.


    Ich halte solche Informationen nicht für sinnvoll, da man damit den Longlinern und anderen kommerziellen Fischern wichtige Daten in die Hände spielt.
    Wo ein BF lang zieht, tuen es noch einige mehr.....


    Wie ist eure Meinung zu solchen Informationen, oder sollten die besser allgemein gehalten werden ohne Rückschluss auf den Wanderweg zu geben?


    Wolli

  • Hallo, ich kann mich Dir nur anschließen . Keine neuen Infos über Wanderwege , Bestandsdichten usw. Veröffentlichen. Von der kommerziellen Fischerei werden alle verfügbaren Informationen genutzt.
    Man kennt das doch selber . Wird über eine "gute Stelle" gesprochen ,findet sich dort auch ganz schnell Irgendwer ein, der diese Stelle nutzen will.
    Bernd

  • Das Problem ist dabei, dass für den gezielten Erhalt bedrohter Arten Forschung notwendig ist. Leider ist es häufig nicht möglich, dass das nötige Wissen von nur einem Forschungsteam erarbeitet wird. In der Regel wird auf dem Wissen anderer aufgebaut und dieses Wissen muss dazu veröffentlicht werden. Ohne die entsprechenden wissenschaftlichen Studien wird man die feinen Herren aus der Politik nie zu wirkungsvollen Maßnahmen bewegen können. Aber ich denke ihr habt insofern Recht, dass die Wissenschaftler zu sorglos mit ihren "wertvollen" Informationen umgehen bzw. sich der Gefahr nicht bewusst sind. Aufklärung wäre hier sicherlich ein interessanter Ansatz, denn Forscher sehen leider viel zu häufig die Welt durch ihre :rosabrille: , da sie einfach noch keine Erfahrungen mit der "freien" Wirtschaft und deren :diablo: Methoden gemacht haben. Mich würde interessieren wie die Verantwortlichen auf diesen Hinweis reagieren würden. Vielleicht sollten wir sie einmal anschreiben und es entsteht eine konstruktive Diskussion und wir können unseren geliebten Bfs ein bisschen unter die Arme greifen.



    So Feuer frei, nur bitte nicht schlagen.



    Daniel

  • Ahoi Zusammen, in diesem interessanten Thread.


    Ich bin seit 2010 TBF Mitglied. Die TBF Billfish Foundation
    mit Sitz in Florida ist eine der weltgroesste Datensammlungen
    von Wiederfangdaten, zumeist von Sportfischer ge"tagged".


    Studenten und Doktoranten aus aller Herren Laender nehmen
    die Daten zur Grundlage ihrer Forschung ... und selbstverstaendlich
    greifen auch die Longliner direkt oder indirekt zu, was nicht zu
    verhindern ist.


    ROFFER's oder SEAVIEW nehmen die Statistiken, moebeln dann
    einen ganzen Satz Satellitendaten auf, erkennen daraus die
    Intensivitaet des Wanderungsverhaltens, und nennen den
    kommerziellen Kunden fuer zwischen 700 USD pro Saison bis
    500 USD pro Tag die Fangaussichten in bestimmten Seegebieten.
    Die Longliner greifen bei Tageskosten pro Dampfer (je ca. 50.000
    Haken pro Dampfer) von 8-10tsd USD gern auf diese Dienstleister
    zurueck und "verstaerken" die Daten durch die aktuelle Beobachtung
    der in der Flotte arbeitenden Dampfer. Um wirtschaftlich zu
    arbeiten, muss in solch einem Verband der Exportfroster alle 4-6
    Wochen 800 bis 1.200 Tonnen Thunkarkassen Richtung Japan
    abfahren. 7 bis 10 Dampfer muessen dafuer rund um die Uhr ihre
    50.000 Haken im Wasser haben und einmal alle 24 Std abfahren,
    neu bekoedern und erneut in die Drift schmeissen.


    Zwischen 1978 und 1984 haben es auf diese Art die Longliner vor
    Westafrika geschafft den Bestand an YFT, Skipjack und Bigeye
    zum Kollaps zu bringen. Innerhalb von 4 Jahren lohnte sich der
    Betrieb von Longlinerflotten zwischen Ghana und Malabo nicht
    mehr.


    Das steht uns nun auch in Angola bevor. Und schon sind wir wieder
    beim Thema. Noch 2007 habe ich vollmundig T&R propagiert und
    die schlimmen "Entnehmer" unter den Billfisher Kollegen hier
    verachtet... fast bin ich - wie Altmeister Manganga - auf dem
    Gegenkurs angekommen:
    Jeder entnommene Thun, Marlin, Mako (Sails sind nicht so doof einen
    Longlinerkoeder anzufassen) ist ein Tier, dass den Longlinern
    entkommt und in deren Bilanzen als Profit eingeht.... doch so
    verzweifelt bin ich da noch.


    Trotzdem: In den Saisons 2007/8 und den beiden folgenden
    ware stets in der kleinen Schar Sportfischer 60 bis 80 Marline
    und fast 200 Sails markiert worden. Seit September 2009
    sehen wir nun einen radikalen Niedergang, koinzidierend
    mit den verstaerkten Sichtungen dieser Longliner und der
    Bojenketten. In der vergangenen Saison sind nur noch 35
    Marline getagged worden. Thune fingen wir nur noch 40
    Meilen und weiter draussen, frueher noch auf dem Schelf
    in Sichtweite zur Kueste...


    Die Annahme ist naheliegend, dass wir in diesem Datenloch
    vor der afrikanischen Kueste erst durch unserer T&R
    Massnahmen und TBF Meldungen die Longliner auf die Idee
    gebracht haben...


    ... zusaetzlich der Pirateriedruck im indischen Ozean,
    und schon ziehen die Thunpreise an und erlauben eine
    Longlinerkampagne noch weiter weg vom kuscheligen
    japanischen Zuhause...


    Mein Profil ist bekannt. Die Praxis und Philosophie
    meiner Mannschaft muss nicht geteilt werden.
    Trotzig wie ein Hanseat werde ich weiter an unserer
    Praxis festhalten.... "hieundda" wird der ein oder andere
    Schwerttraeger aber ganz genau auf Haken untersucht
    und seine Ueberlebensfaehigkeit kritisch beobachtet.

    PARGO


    ================================
    si tacuisses, philosophus mansisses

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