Kapverden Mai 2011 Teil 1

  • Kapverdische Inseln Mai 2011




    Heftiges unregelmäßiges Geklapper und Gedröhne weckt mich auf. Der Wind weht noch immer heftig und lässt die Schiebetür zum Balkon im Rahmen erzittern. Das Dach über mir knackt und lässt Zweifel an seiner Stabilität aufkommen. Nun ja, da es die ganze Nacht gehalten hat, wird wohl auch jetzt nichts passieren. Ich setzt mich auf und stelle ernüchtert fest, dass der starke Wind, der uns gestern hier empfangen hat, scheinbar nichts von seiner Heftigkeit eingebüsst hat. Ich sitze hier in einem Zimmer, hoch über dem Hafen von Mindelo und habe noch immer ein wenig das Gefühl, dass ich hier früher oder später Opfer einer besonders starken Windböe werde.




    Die Geschichte beginnt eigentlich schon 9 Monate vorher an einem dieser Arbeitstage, die es einem bisher schwer gemacht haben, ihn zu mögen. Eine PN vom Boardmember Jan alias "Mahi-Mahi" mit der äußerst spannenden Überschrift" Cabo Verde Mai 2011" änderte dies. Einige weitere Mails und Telefonate später war dann alles klar, vom 6.-13. Mai sollte es zu zweit zu den" Blue Marlin Islands", den Kapverdischen Inseln im Atlantik gehen. Je dichter der Termin rückte, desto sensibler wurden wir für alle möglichen Informationen bzgl. Wind, Wetter und Fangergebnissen unserer Zielregion. Die letzten 10 Tage wurden beinahe zur Qual, da zum einen das Wetter vor Ort ungewöhnlich ruhig war und zum anderen die bestätigten Fangergebnisse unglaubliche Zahlen zum Inhalt hatten. An normalen Tagen wurden mit großer Regelmäßigkeit 2-4 Marline released, der beste Tag endete mit 10 Fischen von 16 Strikes! Wir zählten also die Tage, bis es nun endlich losgehen sollte.




    Nachdem wir nun am Vorabend bereits von Hamburg/Berlin nach Frankfurt geflogen waren und eine Nacht im Hotel verbracht hatten, sollte es über Lissabon nach Sao Vicente gehen. Bereits das einchecken verlief nicht ganz so reibungslos, wie wir uns das erhofft hatten. Ein sichtlich überforderter Mitarbeiter der portugisichen Airline TAP lies sich nicht davon abbringen, uns für unser sicherlich vorhandenes Übergepäck (ein paar Rollen im Koffer und ein Rutentransportrohr) mehr als € 400,-- abzuknöpfen. Deutlich zu viel, wie sich hinterher herausstellen sollte. In Lissabon pünktlich angekommen, wurden wir aufgefordert, zügig unser Gate zum Anschlussflug der TACV aufzusuchen, da dort in Kürze das Boarding beginnen sollte. Die TACV ist ja eigentlich nicht für ihre Pünktlichkeit bekannt und auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht und durften zunächst 1,5 Stunden auf das angekündigte Boarding warten und um den Unterhaltungswert noch etwas zu steigern, flogen wir auch nicht direkt nach Sao Vicente sonder machten "due to operational reasons" einen Umweg über Praia. Sehr angenehm war auch der leicht süßlich Alkoholdunst, der sich nach ca. 2 Stunden Flugzeit bemerkbar machte. Ein russicher Mitreisender, 3-4 Reihen hinter uns verkürzte sich den Flug mit dem Genuss von drei Flaschen Portwein und unterhielt dann irgendwann die umliegenden Reihen mit seinen Ausdünstungen und seinem Gezeter. Aber auch diese Demonstration eines stark eingeschränkten Sozialisierungsgrades war irgendwann überstanden und so landeten wir dann mit gut 4 Stunden Verspätung auf Sao Vicente und wurden dort von dem oben beschriebenen Sturm empfangen.




    Vorbei am schaumbekronten Hafenbecken fuhren wir in unser Hotel und wurden dort von Didier empfangen. Auch hier gestaltete sich die Angelegenheit nicht ganz so einfach, da wir kurz nach unserer Ankunft mit der Tatsache konfrontiert wurden, dass unser vor 9 Monaten gebuchter Kapitän "Calu" leider in der Zwischenzeit anderweitig verbucht wurde, wir aber einen Ersatzmann erhalten können. Nun war aber gerade dieser Calu doch der Grund, weshalb Jan genau dieses Boot gebucht hatte und wir kündigten sogleich an, dann am nächsten Tag wieder abreisen zu wollen. Im Laufe der sich anschließenden 3-stündigen Diskussion an der Bar stellte sich dann heraus, dass vor ca. 2 Monaten Gäste aus Belgien auch Calu hätten haben wollen und auch diese die Zusage erhielten, mit Calu fahren zu können. Das nennt man dann wohl gezielte Überbuchung. Hier ist es sicher der Verdienst von Jan, mit der Aufzählung aller ihm persönlich bekannten Personen der BIG GAME Szene der Kapverden zahlreiche Schweißtropfen auf die Stirn von Didier gezaubert zuhaben. Und als dann auch schließlich zu späterer Stunde noch Calu selbst vorbei kam und Jan aus früheren Jahren wieder erkannte, hatten wir diese Schlacht wohl gewonnen. Nach einem sehr leckerern Abendbrot von Bärenkrebsen und in der Hoffnung, der Wind würde über Nacht etwas nachlassen, legten wir uns schlafen.




    1. Tag



    Der Wind hatte sich also scheinbar nicht gelegt. Gleichwohl war das Wasser im Hafenbecken von Mindelo aber deutlich ruhiger. Keine Schaumkronen waren mehr zu sehen und wir entschieden uns, diesen ersten Tag im Windschatten der Insel vor Sao Pedro zu fischen.



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    Die sehr guten Fänge der letzten Tage hatten alle vor Sao Nikolao stattgefunden, waren allerdings zuletzt auch sehr deutlich zurückgegangen, der Fisch war also offensichtlich woanders und Calu war es ein Versuch dort wert. Der Wind frischte dann erwartungsgemäß wieder auf und bescherte uns schöne 3 Meter Wellen. Leider waren an diesem Tag dann auch einige Schulen von Delfinen die einzigen Flossenträger, die wir zu Gesicht bekommen sollten. Keine Vögel, kaum Baitfisch und kein Strike. Die Boote, die sich vor Sao Nikolao aufhielten, verzeichneten zumindest Fischkontakte und konnten hier und da auch Marlin fangen. Wir beratschlagten mit Calu, ob wir nun den langen Weg dorthin auf uns nehmen sollten. Immerhin waren das gut 6 Stunden Fahrt. Calu sagte, dass er vor Sao Antao auch gut gefangen hatte, während die anderen Boote die letzten 2 Wochen nahezu alle vor Sao Nikolao gefischt haben. Und die Fische, die er hatte, wären größer gewesen. Nun war die Wahl ja extra auf Calu als Kapitän gefallen, da wir uns von ihm aufgrund seiner Erfahrung in diesen Gewässern einiges versprachen. Also konnten wir jetzt ja schlecht seinen Rat in den Wind schlagen. Damit war dann die Entscheidung gefallen. Am nächsten Tag sollte es gemeinsam mit der Di Meu unter Kapitän "Wolfmann" Wolfgang Maier und dem Angler Alain nebst seiner Frau Veronique nach Sao Antao gehen.




    2. Tag



    Der Morgen des zweiten Tages brach an und schnell war klar, dass der Wind sich gelegt hatte. Nun ist auf den Kapverden immer ordentlich Wind, aber zumindest der Sturm des Ankunftstages war nun abgeflaut. Die Überfahrt von Sao Vicente durch den Kanal nach Sao Antao gestaltete sich also relativ ruhig.



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    Zwischendurch gibt es immer wieder Phasen, in denen der Wind spürbar auffrischt , sehr schnell Schaumkronen auf die Wellenkämme zaubert und das Boot entsprechend hin- und her warf, aber schließlich ist das ja auch kein Konfirmationsausflug, sondern Marlinfischen. Wir hatten 5 Ruten mit Lures bestückt, die hinter dem Boot ihre Blasenspuren zogen. 4 Stuhlruten und eine "Stand-Up"-Rute, die Jan aus Deutschland mitgebracht hatte. Apropos stand up . . . wo ist eigentlich das entsprechende Harness? Ah, auf der Di Meu.



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    Nun ja, also scharfe Wendung und direkt auf Kollisionskurs. Wir mussten also so dicht es ging an unserem Begleitboot vorbeifahren, damit das Harnes von Boot zu Boot übergeben werden konnte, möglichst ohne die Schnüre, die weiterhin im Wasser blieben, zu verheddern. Das klappte gut und waren wir in Kürze im Besitz eines Belts. Leider war das der Falsche, der allenfalls für Wahoos getaugt hätte, also musste die Prozedur ein zweites Mal vonstatten gehen. Auch diesmal klappte das hervorragend und so hatten wir dann endlich den entsprechenden Harnes von Alutecnos an Bord.




    Wir hatten Sao Antao erreicht und fuhren parallel zu Küste Richtung SW. Zum ersten Mal sahen wir Vögel. Kleine Seeschwalben beäugten sehr genau das Wasser und stießen immer wieder hinein auf der Jagd nach kleinen Fischen. Kurze Zeit später zeigte sich kurz ein Marlin hinter dem Boot und interessiert sich für die Stand-Up Rute, zog dann aber unverrichteter Dinge weiter. Hier scheinen wir richtig zu sein. Eine halbe Stunde später kreischt plötzlich die Bremse einer der Rollen auf. Strike! der Fisch nimmt aber nur wenig Schnur und so bestätigte sich sehr schnell die Vermutung, dass ein Wahoo den Köder genommen hatte. Nach kurzem Drill hatte ich den Fisch am Boot und der Mate konnte das Gaff setzten. Wahoo ist ja bekanntlich ein exzellenter Speisefisch und so hatten wir unser Mittagessen gesichert. Mario, unser Mate, bereitete daraus dann wenig später eine sehr leckere Mahlzeit.





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    Wir schleppten weiter um die Insel herum Richtung Westen, ein Stück die Küste weiter und drehten dann um. Auch dem Weg hatten wir bereits den Ort gesehen, der für die nächsten Tage unsere Ausgangsbasis darstellen sollte: Tarafal. Es war wohl so ca. 14:45 und wir befanden uns auf dem Rückweg dorthin, als unvermittelt wie aus dem Nichts ca. 30-40 Raubmöwen auftauchten und ganz tief über der Wasseroberfläche im Schwarm hektisch am jagen waren. Zum zweiten Mal an diesem Tag also Vogelaktivität in Bootsnähe. Diesmal dauerte es vielleicht 2 Minuten, dann flog mit einem hörbaren Geräusch die Schnur aus dem Ausleger und die Knarre fing an zu schreien. Und diesmal richtig! Nun brach die ersehnte Hektik aus. Calu gab etwas Gas, um den Haken im Fischmaul zu halten. Wir kurbelten so schnell es ging die verbleibenden Lures ein während Jan in den Stuhl kletterte, die Rute mit seinem Harnes verband und den Kampf aufnahm. Wir hatten vorher vereinbart, dass der erste Marlin seiner sein sollte und so nahm ich einen Platz auf der Leiter zur Flybridge ein, um den Drill zu beobachten. Der Fisch hatte zwischenzeitlich die gesamte Mono von der Rolle gerissen und arbeitete gerade sehr intensiv und erfolgreich daran, das mit dem darunter liegenden Dacron auch zu tun.



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    Calu wendete das Boote und jagte dem Fisch hinterher. Jan bekam nun wieder Schnur auf die Rolle und war bald wieder im Bereich der Mono.
    Der Fisch hatte sich bisher noch nicht gezeigt und ging jetzt auf Tiefe. Schnell zeigte sich nun, dass die Schnüre, die die Rolle mit dem Harnes verbanden, viel zu lang waren. damit war kein vernünftiger Druck auf den Fisch auszuüben. Also mussten diese nun im Drill verkürzt werden. Während ein Mate die Rute abstützte, konnte der zweite die Knoten auf beiden Seiten lösen und nach Halbierung der Länge erneut fixieren. Nun ging das besser. der Fisch war zwischenzeitlich sehr tief getaucht und Jan musste nun viel Druck machen, um die verlorenen Meter Schnur auf die Rolle zurückzubekommen. Nach ca. 40 Minuten endlich kam der Fisch dann langsam an die Oberfläche.



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    Was wir zwischenzeitlich bereits befürchtet hatten, bestätigte sich nun. Der Marlin war bereits sehr braun, war nicht mehr in der Lage eine aufrechte Schwimmhaltung einzunehmen, hatte keine Augenreflexe mehr und hatte zu allem Überfluss auch noch sehr tief geschluckt.



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    Uns blieb daher nichts anderes übrig, als den Fisch an Bord zu nehmen, nicht ohne es noch einmal intensiv aber erfolglos versucht zu haben, ihn am Boot wieder zu beleben.



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  • hi everybody,


    after capt. simon left i had some charter the last 8 1/2 days with quite good success. we had 9 blue marlin bites, caught 3 and another 3 white marlin strikes and caught one. some hoos onto them. the week before some thunas and marlin were caught by ferdy.
    i became headache because we went speed jigging in the hope to catch one of these monster amberjacks. catching a few other fish we caught one of 15 kg, they are tough fighters, but the really big ones............ we lost 4 or 5 of these trucks ! no chance to stop them to go down to the rocks and ripping off the leader, or they broke the knots or the leader ! these fish are that amazingly strong, unbelievable !!!
    anyhow, i will work on better and stronger material in the hope to land one another day. they are here and they bite on our jigs and it will be only a question of time to catch a world record.
    zac and marty are trying to catch a line class world record blue marlin for gary carter who flew in a few days ago. they caught two blues out of several bites, but not big enough so far. cross fingers for the last days for them !!


    tight lines,
    berno

    a bad day fishing is better than the best day at work

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