Ahoi im Neuen Jahr,
in der vergangenen Woche hatten wir ja reichlich
Pflege- und Ersatzteilbedarf... dies jedoch rechtzeitig
erledigt, um an Sylvester eine kurze Probefahrt zu
machen.
Unser isländischer Freund Petur (30; AngolaPete im worldseafishing.com)
war zum ersten mal zu Gast und mein "Ältester" Raouli (7) wollte
ebenfalls mal mitfahren.
Zunächst einmal wollten wir Motor (nach 100std) Wartung und die
neue (2nd hand) Steuerung testen... dann aber auch ein wenig
Nachschub für die Küche heranschaffen.
Leichtathletik:
Traditionell lädt Angola zum "Sylvesterlauf", einer 10.000m Mittelstrecke,
was dann zum totalen Stillstand der Unterstadt (also auch dem Bootsclub)
ab 15h00 führt. Wir hatten also ein "kleines" Zeitfenster 08h30 is 14h00.
Klima:
Die Kalemas schlagen auf der Halbinsel "Ilha" direkt vor der Stadt derweil
bis auf die Strasse. Autos und Boote, die in Strandnähe parkten/lagerten
sind als die einzigen Opfer zu beklagen. Für die Zukunft arbeiten die
zuständigen Behörden an einem Vorhersage- und Evakuierungsplan.
Nautik:
Im Hafeneingang mussten wir die :bomb: Brandung weit umfahren.
Danach ging's aber abgesehen vom tiefen Groundswell gemütlich weiter
bis auf 300 Kompass, 20nm.
Fauna:
Auf dem Weg konnte ich unseren Gästen einen gigantischen
Mantarochen anbieten, so etwa 3,50m Spannweite. Dann gab's noch
kräftige Aufströmungen zu beobachten und leider sehr, sehr viel
Plastikmüll, den die starken Regenfälle der letzten Tage bis auf
40km vor die Küste gedrückt hatten. Dort "rasst" der warme
Strom aus der Guineabucht am Schelf Richtung Süden. Treibgut und
Schilfinseln sammeln sich an der Kollsion der Strömungen. Das
Wasser hat 27 Grad und mehr. Dorados und kleine Thune stehen in
der Kollisionszone und bringen ihre Fressfeinde mit...
Taktik:
Wir haben zunächst 30 Minuten die 80er auf Marlin versucht. Pete
fischt sonst nur inshore auf Barakuda und Jacks. Das wollten wir
also mal durchspielen. Um die 10h30 fanden wir dann die "vermüllte"
Kollision. Also die schweren Ruten einholen und mit 30er Ruten weiter
gefischt, zuletzt sogar mit Ballyhoo Combiködern, um die vielen
kleinen Dorados zu "umfischen". Auf die Federn gingen zuvor ein
halbes Dutzend Mahi-Mahi und Blue Runner. Sogar Klein-Raouli hatte
seinen Dorado dabei. Klar haben wir noch ein wenig mit angepackt
und dann den kleinen Fisch zurückgesetzt. Die meisten Dorados
haben wir entlassen; leider auch den 10kgs Brummer, den Xico leider
nicht dauerhaft in die Stadt einladen konnte....
zzzzzzzziiiieeeeeeh;
das schönste Geräusch auf der Welt.
Der Müll hing ständig in den Leinen. Das war schon eine Mordsschweinerei.
Gegen die Uhr:
13h00 mussten wir dann "gegen die Uhr" zurück zum Sylvesterlauf, bevor
die einzige Strasse vom Club in die Stadt gestperrt würde. Da inzwischen
Spring-Hochwasser war und eine schöne Passatbrise ging, war's fast
schon Plombenzieherwetter. Machte meinem Raouli nix aus. Er schwebte
von "seinem" ersten Dorado immer noch auf Wolke 7. Petur eh nicht, da
der von Island etwas anderen Wellengang gewohnt ist.
Das Boot:
"Djamila2" war in ihrem Element. Der Rumpf setzt bei richtigem Trimm
wunderbar weich ein. Die leichtgängige Lenkung und der gewartete Motor
trugen kräftesparend zum "Spazier-Fischen" bei. Schöne Sache, fand auch
unser isländischer Freund... und wird seinen Bericht inkl Fotos auf dem
worldseafishing.com einstellen, sobald er aus der Provinz zurück ist.
Klimawechsel:
Beim Rückmarsch nach Luanda konnten wir schon aus der Ferne sehen,
wie die sonst schönen Stadtstrände der "Ilha" unter schwerer Brandung
abgespült wurden... in einigen der Strandbars sollte Sylvester gefeiert
werden.... doch die Bestuhlung dürfte arg dezimiert worden sein...
Die Brandung spülte bis an die Strasse. Eine Hälfte der "neuen" Strasse
mit je zwei Spuren wurde gesperrt...
Nachlauf:
Wir haben es um 10 Minuten geschafft der Sperrung zum Sylvesterlauf zu
entkommen. Daheim habe ich dann einen Blue Runner und einen Dorado geputzt.
Mal schaun was ich drauss koche... mjamm mjamm.
Den 10km Lauf rauf und runter durch die Unterstadt und das Regierungsviertel
hat übrigens Ali Mohammed aus Ethiopien gewonnen in 28m26s... Respekt...
und dann hat er über die Bullenhitze und Schwüle geschimpft.
:hutab: