Kleine Rolle - große Wirkung
Patrick ist mir schon zuvor gekommen. Aber nochmal im Detail, grundlegend erhöht sich bei gleich bleibender Kraft, die Kraftauswirkung auf die Rolle und Ihre Einzelteile, mit kleiner werdendem Spulendurchmesser. Es kommt einfach auf die Rolle an, dem Material aus dem sie gefertigt ist, der Rollenstatik und der Robustheit der Komponenten, von der Spule, über die Achse, bis hin zum Getriebe und dem Bremssystem. Eine TLD etwa ist mit einer 80lbs Schnur, die auch tatsächlisch als solche gefischt und ausgelastet wird, einfach im obersten Grenzbereich unterwegs... eine kleine Unvorhergesehenheit oder Unaufmerksamkeit und man knackt das Teil... ...scheiß Rolle ... ... Ganz im Gegenteil, genutzt wofür sie gedacht ist und auch weit darüber hinaus, halten die Teile ewig und machen Alles mit, was man Ihnen an den Kopf wirft... nur sind eben Grenzen vorhanden und die gilt es einzuhalten.
Eine Rolle a la Talica, Torsa oder eben der Makaira von Reinhard, kann in equivalenter Größe weit mehr als 80lbs Leinen ab, weil die Rollen darauf ausgelegt sind!
Manko, auch bei diesen kleinen Hochleistungsrollen, die entsprechende Kräfte ab können, bleibt bestehen. Bedingt durch ihre Größe ist die Hitzeentwicklung stärker als bei entsprechend klassischen Rollen in 80 oder 130er Größe. Der kleine Spulendurchmesser zwingt die Spule zu mehr Umdrehungen bei gleichem Schnurabzug, was zusammen mit wesentlich kleineren Bremsscheiben- Oberflächen, die leicht heiß laufen, zu Hitzestau führen kann, besonders in heißen Umgebungstemperaturen, die ein abgeben der überschüssigen Temp. verlangsamen... ... Rollen mit Doppelbremssystem sind da weniger anfällig, da sich die Oberfläche der Bremsscheiben im Verhältnis zur Rollengröße wiederum verdoppelt...
Probleme mit Hitze bei den kleinen Kraftprotzen gibt es nicht etwa bei einem Doggie oder GT, aber bei ausgedehnten langen Kämpfen mit massiven Fluchten. Im Kampf mit einem stattlichen Marlin etwa, habe ich auch schon die großen Talicas stocken sehen und mitbekommen wie sich die Bremse völlig fest setzt...
Auch das Thema Schnurkapazitär ist bei kleinen Rollen allgemein je nach Anforderung oft mal problematisch, selbst im Zeitalter von unseren Super Braids. Es ist aber immer alles relativ zu sehen... es kommt schlicht weg darauf an was man wie, wo und mit welchen Rahmenbedingungen von seiner Rolle erwartet.
@Anonymer thomas
Wenn du schon eine 30er Rolle hast dann nutze sie auch einfach! Je nachdem um welche Rolle es sich handelt, spule im Zweifelsfall vielleicht lieber eine eine 50 oder sogar 65Lb Braid auf, als die übermächtige 80er. Mindert das Risiko der ungewollten Verschrottung deiner Rolle und bietet immer noch massig Kraft im Kampf. Dafür ein paar Meter mehr Schnur auf der Rolle und ein stimmiges Outfit in Summe
Bent oder straight but
Vorweg ist ein brauchbarer belt, wie der Braid oder BlackMagic, der einem persönlich auch liegt, von fast gleichwertiger Wichtigkeit wie der geeignete Stock...
In der eigentlichen Thematik erstmal ein Danke an Reinhard! Berechnet habe ich die Zahlen nie, super spannend!
Hängt aber eben auch immer alles von den in der Rechnung vernachlässigten Winkeln zwischen Rute und Angler sowie Rute und Schnur ab. Auch die Technik im Drill ist, für mich zumindest, nicht die Gleiche. An den straight but angepasst und situationsbedingt drillen resultiert, bei mir, in angenehmeren und weniger kräftezehrenden Kämpfen, vor Allem an den Oberschenkeln! Aber das liegt unter Anderem auch an meiner Haltung im eingeschnallten Gurt, wo ich das Optimum aus Komfort und effizienz eher im straight finde...
Wenn man da noch einen mehr oder weniger geübten Skipper einfaktorisiert, der das Boot in einem relativ optimalen Winkel zum Fisch hält, wird der Unterschied auch immer weniger relevant.
Alles was Reinhard sagt und schreibt, kann so unterschrieben werden und entspricht der gängig anerkannten Meinung, das möchte ich hiermit explizit hervorheben ... ...und doch gibt es, nicht Viele, aber ein paar Freaks, die auf einen straight but schwören... der oben von Reinhard schon erwähnte Dennis Braid etwa, ein Pionier in der Stand up Welt, kämpft selbst mit der Grander BFT Kuh lieber am straight but...
Jede Variation bietet so Ihre Vor- und Nachteile, was einem persönlich besser zu liegen vermag, das probiert man am Besten einfach aus!
Greetings,
Michael
ps. Doha
Möchte keinen eigenen Thread eröffnen, und kapere kurz deinen Thread Thomas
Vermutlich bin ich in ein paar Wochen für nen Monat beruflich in Doha, Qatar. Kennt sich der Eine oder Andere bezüglich der anglerischen Möglichkeiten in der Ecke aus?
Groß Expeditionen planen ist nicht, weil nur sporadisch Zeit... ... ''Fliege doch in den Oman rüber, ist ja nicht mehr weit'' bringt mir in der Konstellation also nix, da es an diesem Arbeitsprojekt so nicht umsetzbar wäre, nur spontan sporadisches Fischen wird vermutlich umsetzbar sein.... Was ich ergooglet habe ist, das außer ein paar Engelsrochen und Queenfish nicht allzu viel zu holen ist. Offshore ein paar Makerels und Dorado...
Lohnt es etwas mehr tackle mit zu schleppen oder reicht die kleine 2500-4000er Spinne für frühmorgentliche Spaziergänge am Wasser wie ich es vermute? Surfcasting auf Rochen wäre denkbar, aber kaum Infos verfügbar. Von dem Iput den ich bislang ergattern konnte, lohnt der Bootscharter kaum, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren...
Bin für alle Erfahrungswerte, Tips, Spots, Kontakte und Ideen dankbar!