Hallo Boardies, wir sind zurück und hier ist mein Bericht
Andaman Island Big Game Safari 21.3 - 2.4.2007
21.3.07
Nach dem vorabend Check in war die Abfertigung am nächsten Morgen um 7 Uhr ein Kinderspiel. Es war sehr angenehm so früh morgens nicht gleich schleppen zu müssen. Bei 60Kg Angelgepäck und rund 50Kg Kleidung ja auch nicht so leicht. Egal, auch die 160,-€ Übergepäck für Hin und Rückflug ( Berlin-Frankfurt- Chennai und später zurück) konnte uns die Lust auf diesen Trip nicht vermiesen.
Der Flug nach Frankfurt und weiter nach Chennai verging wie im Handumdrehen. Aber jetzt um 1:23 AM Ortszeit sitzen wir hier auf dem Flughafen Chennai und warten auf unseren Weiterflug um 7:30.
Wir - das sind Christian und seine Frau Nicole, Rüdiger, mein Sohn Keanu (9J), meine Freundin Tina und Ich.
22.3.07
Die Toiletten sind eine Katastrophe. Allein beim Einatmen der Toilettenluft besteht die Gefahr sich sämtliche Geschlechtskrankheiten, Tuberkulose und die Pest zu holen. Keanu versucht zu schlafen. Er hat seit Frankfurt starke Kopfschmerzen und einen heißen Kopf. Als endlich unser Weiterflug aufgerufen wird, stellen sich die Inder als extrem rücksichtslos heraus. Anstellen, bzw. sich ordentlich verhalten kennen die nicht. Es wird gedrängelt was das Zeug hält und ich habe alle Hände bzw. Koffer voll zu tun mit meinen 1,96m mich nicht verdrängeln zu lassen. Als wir endlich den Flugschalter erreicht haben, haben wir 100KG zuviel Gepäck. Für 7.000 Rupien (ca. 120,-€) ist aber alles geregelt und es kann weiter gehen. Mittlerweile sind wir todmüde und hungrig. Auf dem Flug nach Port Blair gib es nichts zu Essen und die Getränke müssen mit Rupien bezahlt werden, die haben wir aber gerade für das Übergepäck abgedrückt. Als wir um 10:00 Morgens in Port Blair landen, steht Uwe schon bereit um uns abzuholen. Leider erklärt er uns, das die letzten Tage das Wetter schlecht war und er erst gestern von seinem letzten Trip zurückgekehrt ist. Sprich – er muss das Schiff reinigen, betanken, Wasser und Essen laden. kurzum wir sollen eine Nacht im Hotel bleiben. Die Laune geht gegen Null. Aber nach einer Mütze Schlaf, ner Dusche einem brauchbaren Essen und einem kalten Bier, geht es uns besser.
Die Andamanen scheinen sehr preisgünstig zu sein. Die Übernachtung im Hotel kostet 25€, Essen und Getränke für 6 Personen 20€. Aber alles auf der Insel stinkt!!! Durch die offene Kanalisation riecht alles nach Fäkalien.
Wir dealen mir Uwe so lange rum bis er bereit ist uns um 6 Uhr Morgens abzuholen.
WIR WOLLEN FISCH
Keanu hat hohes Fieber. Wir machen uns Sorgen.
23.3.07
Um 5Uhr reißt uns der Wecker aus der durchwachten Nacht. OK, Taxis stehen bereits vor der Tür und ab geht es zum Hafen. Nach dem mehrere Kühe, die Straße blockiert hatten uns weiter fahren lassen, erreichen wir den Hafen von Port Blair.
Uwe setzt uns mit dem kleinen Beiboot auf die "Hooker" über. Schönes Schiff, nette Besatzung, alles wird gut.
Um 8 Uhr stechen wir in See. Ich will den „Williamson Little Tunny“ testen. Kaum 2 Minuten im Wasser reißt der Outrigger aus der Klammer. Marlin oder Sail Attacke- das fängt ja gut an. Auf die 30er haben wir einen „Williamson Ballyhoo Combo“, auf die 5oer Kelea Lures, auf die 80er und 130er Big Blue Cavitator`s. Den gesamten Vormittag nicht ein Biss. Dann plötzlich Yellow Fin Tuna. 3er Strike !!! Immer und immer wieder beißen die Tune zwischen 20 und 25Kg. Die Tune springen wie die Wilden hoch aus dem Wasser. Wir greifen uns unsere Popperruten und die Tune gehen ab wie die Hölle.
Wir haben schon so viele gefangen, das wir alle weiteren releasen. Nach 2 Stunden haben wir 20 Tune gefangen, nicht gezählt die Fehlbisse und Aussteiger.
Keanu fängt 2 große Yellow Fins und 2 fette Bonitos. Fieber und Seekrankheit sind wie weggeblasen. Gegen Abend ankern wir vor einer Insel und legen Haiköder aus. Mal sehen ob was geht? Christian und Rüdiger fangen kleine Barracudas. ich rigge neues Fluorocarbon.
Erschöpft aber Glücklich endet der 1. Tag auf See. In knapp 3 Stunden knapp 500Kg Tun – Nicht Schlecht.
24.3.07 2. Tag auf See / Christians Geburtstag
Wir fahren Richtung „Invisible Bank“ einem Unterwasserberg von 70 Meilen Länge. Der von 800 Meter bis auf 11 Meter unter der Wasseroberfläche ansteigt. Es soll der perfekte Platz für Sail und Marlin sein. Wir schleppen den ganzen Tag ohne Erfolg. Erst abends sehen wir das die letzten Meter unserer Vorfächer aufgeraut sind. Christian fängt auf seinen heißgeliebten Orangen Rapala Magnum einen fetten Wahoo von 1,35 Länge, 1 Dogtooth, 1 Barracuda und einen Hornhecht. Rüdiger fängt seinen ersten GT.
Die Nacht wird kabbelig, da sich das Schiff dauernd aus dem Wind dreht. Wir treffen uns nachts an der Reeling und kotzen um die Wette.
25.3 2. Tag Invisible Bank
Als erstes gehen wir ne Runde schnorcheln, ein paar kleine Haie, Barracudas, kleine GT`s und eine verdammt starke Strömung die einem alle Kräfte raubt. Open Water lässt Grüßen.
Dann wieder Schleppen. Heute versuchen wir mal grelle Farben – Orange/Rot, Rot/Schwarz, Rot/Silber. Der Rot/Silberne Area Rule wird schon nach wenigen Minuten von einem Wahoo abgebissen – Shit. Also Lure wechseln und weiter.
Christian fängt wieder eine kleinen Barracuda, Rüdiger zwei kleine Dorados. Ansonsten NICHTS!!!
Bis kurz vor der Hafeneinfahrt. Plötzlich kreischt die 50er mit dem Braid Marauder - Marlin!!! Rüdiger drillt den Baby Marlin und wir releasen ihn. Wo zum Teufel sind die Großen?
Zurück in Port Blair gehe ich mit Rüdiger einkaufen. Sehr seltsam als Weißer in einer indischen Bäckerei. Alle starren uns an – egal. Wir kaufen frisches Pita Brot, Kornflakes und Milch. Dann fahren wir zu unseren beiden schweizer Angelkollegen die heute frisch angekommen sind. Alain und Didi.
26.3.07
Heute geht es top motiviert nach „Barren Island“. Es wird eine 2 Tages Seereise. Den ganzen Tag fangen wir nur einen kleinen Gt und zwei kleine Barracudas. Was ist los mit dem Fisch???
Abends fangen wir einige Makrelen und riggen sie lebend. Rüdiger fängt einen GT und bekommt einen mega Biss der ihm das Vorfach zerfetzt.
27.3.07
Frust macht sich breit. Wenn „Barren Island“ nicht alles raus reißt ist es vorbei. Da draußen ist halt nur „Barren Island“ und sonst nur Wasser.
Aber da die Insel ein aktiver Vulkan ist, soll durch die Unterwasser Lavaberge unmengen von Fisch vorhanden sein. Es soll GT`s , Dogtooth und Hai geben bis zum abwinken. Alle Hoffnungen liegen jetzt 40 Seemeilen entfernt. Wir lassen heute nur dicke Sachen raus. 3x 80er und 1x 130er und eine 50er mit einem an einem „Williamson Bait o Matic“ geriggten Ballyhoo. Auf der Überfahrt fangen wir darauf nur 2 kleine Barracudas.
Dann liegt „Barren Island“ gespenstisch wie die Insel von King Kong vor uns. Hat auch irgendwie was von Jurassic Park.
Nach dem wir die halbe Insel umrundet haben, entdecken wir ein kleines Holzboot mit 15 halbverhungerten Flüchtlingen. Shit – uns rennt die Zeit weg. OK – aber das geht vor. Bei der Annäherung heben alle die Hände um uns zu zeigen das sie keine Waffen haben. Ein mulmiges Gefühl beschleicht uns. Wir werfen ihnen Wasserflaschen, Kekse und Essen zu.
Wir fischen hier ganz dekadent und die sind seit Tagen vielleicht Wochen unterwegs und kurz vorm krepieren. Uwe ruft über Sprechfunk die Coastguard, doch die wollen so ungefähr den Standort wissen wo der Baum herstammt aus dessen Holz das Boot der Flüchtlinge geschnitzt wurde. Wir bleiben ca. 250 Meter von dem Holzboot entfernt und müssen immer wieder zurücksetzten, da die Flüchtlinge uns folgen. Einige von uns Poppern mit schlechtem Gewissen. Die Sonne geht schon langsam unter als ein Flugzeug über unsere Köpfe donnert- Luftaufklärung. Knapp eine Stunde später ist auch das Schiff der Coastguard da. Nachts bekommen wir einen Funkspruch: „Flüchtlinge an Board genommen, kümmern uns Morgen früh um das Boot – Over and Out“.
Nachts wollen wir es auf Hai versuchen. Wir beködern die 50er mit dicken Tunstücken und einem Blei, dann nach ca. 25 Metern noch nen Ballon dran und mit Wind und Strömung treiben lassen. Es dauert keine 5 Minuten bis die erst Rolle loskreischt. Ich setzte den Anhieb. Jetzt explodiert mein gegenüber und reißt Schnur von der Rolle. Nach ca. 10 Minuten kommt ein ca. 2 Meter langer Silver Tip an die Oberfläche. Nach weiteren Fluchten des lichtscheuen Ungetüms können wir das Vorfach greifen und es abschneiden. Wir fangen 7 Haie der selben Gewichtsklasse.
28.3.07 2 Tag Barren Island
Heute morgen sieht die Insel noch unwirklicher aus. Der Vulkan stößt Rauch aus und seine Spitze ziert ein Kranz aus Schwefel der aussieht wie giftig, gelber Zuckerguss. Durch die Vulkanausbrüche sind Teile der Insel mit Staub und Asche überzogen. Zwischen zwei Bergkuppen war die Lava bis ins Meer die Hügel herunter gelaufen und dann zu einem pechschwarzen Gletscher aus geschmolzenem Stein erstarrt. Wenn es unter Wasser genauso aussieht muss es hier doch alles geben was das Big Gamer Herz erfreut.
Wir schleppen drei, viermal um die Insel rum. Zweimal kreischen die 50er mit der Braid Marauder und dem Rapala und kündigen Wahoos an. Über den gesamten Vormittag hinweg fangen wir sonst nichts und entscheiden uns zu jiggen. 1 Dogtooth, kleine Grouper, 1 Black Travally alles kleine Fische. Wir stoppen um zu schnorcheln und bekommen ansatzweise die Schönheit dieser Unterwasserwelt mit. Ich habe das zweifelhafte Glück und eine Qualle mit ihren roten Punkten auf den Tentakeln kreuzt meinen Weg. Es brennt wie Teufel. Nach dem ich mich komplett mit Essig abgerieben habe, lässt der Schmerz langsam nach. Während die anderen Poppern nutze ich die Zeit um mit meinem Sohn Schularbeiten zu machen.
Wir entschließen gemeinsam weiter zu Schleppen, da wir draußen jagende Tune gesichtet haben. Und richtig – die beiden 50er mit den Rapalas kreischen auf und hören nicht auf. Doppelstrike!!! Nach hin und her huschen, um Schnursalat zu vermeiden fangen wir zwei fette Yellow Fins. Nächste Runde. Christian montiert den Braid Marauder und nach wenigen Minuten wieder das mittlerweile gewohnte Schreien seiner beiden 50er Tiagras. Doch diesmal sind die Gegner größer. Rüdiger verliert seinen Fisch mit allem drum und dran. Christian kann seinen YF. etwas später landen. Wir schätzen ihn auf 60-70lbs. Schnell wird der Fisch filitiert und eingefroren. Später nachmittags wollen wir es noch einmal mit dem Jiggen versuchen. Unser schweizer Kollege Alain aber nimmt einen kleinen Haken mit einem Stück Fischfetzen dran. Der Köder ist noch nicht einmal auf dem Grund angekommen, als sich seine Rute bis auf die Wasseroberfläche biegt. Nach gut 10 Minuten bringt er die „ Mutter“ aller Black Grouper an das Tageslicht. Was für ein Monster. Nach der Fotosession wollen wir den Fisch releasen. Der hat aber durch das Hochpumpen beim Drill die Schwimmblase mit Luft voll und kann nicht abtauchen. Uwe bastelt aus Blei und einem kleinen Haken eine „Japanische Release Maschine“. Der Fisch wird irgendwo an der Flosse gehakt, durch das Blei in die Tiefe gezogen. Jetzt muss man nur noch kurz anschlagen und der Fisch ist wieder frei. Es funktioniert auch dieses Mal wieder prima.
Nachts fangen wir an den Grundangeln die ein oder andere schwergewichtige Überraschung. Riesige Red Snapper, Dogtooth, Grouper und natürlich Hai. Christian drillt einen ca. 2 Meter Hai mit der Penn Spinfisher 9500 SSM auf seiner Jiggingrute. Die Penn singt wie eine Nähmaschine aber er schafft es den Räuber an die Oberfläche zu drillen. Nach einigen Fluchten können wir den Hai releasen. Was für ein Test für Rute und Rolle. Die Haie attakieren sofort wenn etwas an den Grundruten gehakt wird. Wir beschließen den Abend mit einem kalten Bier und hoffen auf den nächsten Tag.
29.3.07 3. Tag Barren Island
Es sind zwei Segelschiffe aufgetaucht. Kurz nach der Ausfahrt wieder Tune aber nichts beißt. Plötzlich schießt ein Marlin zwischen den Lures durch. Aber kein Biss. 10 Minuten später reißt der Outrigger meiner 50er Accurate aus der Klammer. Fehlbiss - F.U.C.K!!!
Wir schleppen den gesamten Vormittag ohne Erfolg. Plötzlich rasen Delfine am Boot vorbei und jagen Tune. Wir umfahren die Delfine und schneiden den Tunen den Weg ab.
Popperruten klar und los. Der einzige der was fängt ist Rüdiger, der auf ganz leichtem Gerät einen Bonito gefangen hat. Wir beködern den Bonito lebend an die 80er Accurate und driften. Nach mehreren Panikattacken des Tuns ist er plötzlich weg.!? OK - dann eben nicht.
Wir fahren in den Windschatten von Barren Island und fischen wieder auf Grund. Ich fische mit meiner Popperrute – Penn Millenium Wels!!! Ich hake div. größere und kleinere Fische. dann bekomme ich einen Biss. Der Fisch ist kein Riese aber OK. Plötzlich ein riesen Schlag. Irgendetwas riesiges hat den Fisch gepackt und rast in Expresstempo davon. Ich höre es nur noch knallen und habe nur noch den Rutenfuß mit meiner Penn Spinfisher 9500SSM in der Hand. Abriss alles weg. Ich mache mir erst mal ein Bier auf und bin ziemlich abgegessen. Schrott Qualität, das hätte die Rute eigentlich wegstecken müssen. Na ja 200 Euro zum Teufel.
30.3.07
5:30 Heute verlassen wir Barren Island um eine Unterwasserbank zum GT Poppern anzusteuern. Nach 5 Minuten laufen die Schleppköder wieder in gewohnter Manier hinter dem Boot und ziehen ihre Blasenspur durch die spiegelglatte See. 7:00 wir sitzen gerade beim Frühstück als die 130er losbrüllt – Marlin +/- 800lbs. Wir schleppen mit 8 Ruten und bekommen die übrigen 7 nicht schnell genug aus dem Wasser – der Fisch hängt nicht richtig springt zweimal und ist weg.
9:00 Diesmal schreit die 80er von Skipper Uwe. Der Bootsmann stoppt zu früh und der 300lbs Marlin jagt vollspeed hinter dem Boot her und springt kreuz und quer durch alle Leinen. BAD LUCK!!!
Den ganzen Tag sonst keine Bisse mehr. Wahrscheinlich weil wir nach den beiden Fehlbissen
nur noch mit 4 Ruten geschleppt haben???
Ziel des Tagestrip`s war ein Riff zum Poppern. Nach dem wir die ersten 4 GT`s gefangen haben, reißen die Bisse ab und nichts geht mehr. Riesige Mantas ziehen ihre Bahnen um unser Boot und wir beschließen noch einmal Schnorcheln zu gehen. Und wieder sind wir überwältigt von der Schönheit dieser Unterwasserwelt.
Den gesamten Nachmittag bis Sonnenuntergang schleppen wir ohne Erfolg. Auch beim Nachtfischen kein einziger Biss. Liegt es am Mond??? – bald ist wieder Vollmond???
31.3.07
Ich bettle die anderen an, heute noch einmal weit draußen unser Glück auf die großen Jungs zu erproben. Nur dickes Zeug – 3x 80er und 1x130er. Diesmal bekommt jeder seine Aufgaben zugeteilt. Sogar der Ablauf der Videoaufzeichnung wird besprochen. Wir hätten gestern fantastische Aufnahmen machen können, hätte nur irgend jemand gefilmt.
Den ganzen Tag nicht ein Biss. Frustriert gebe ich auf. Wir fahren die Insel „Havaloc“ an. Ein wunderschöner Sandstrand an dem indische Elefanten rumlaufen bringt uns ein wenig Abwechslung. Es soll auf der Insel ein Hotel geben,. Kaum vorstellbar. Nach 35 Minuten mit dem Jeep über eine Sand und Geröllpiste durch den Dschungel sind wir plötzlich da. Linda, eine Canadierin und ihr indischer Mann haben ein liebevoll, gemütliches Restaurant mit Wohnbungalows gebaut. Wir essen und trinken ausgiebig, um uns dann völlig „hacke“ zurück durch den Dschungel zum Strand fahren zu lassen, wo unser Dingie liegt.
01.04.07 Letzter Tag
Die Motivation ist unter Null. Wir hängen alles raus was geht, aber keine Flosse zu sehen. Den gesamten Tag kein Biss - nichts. Ich bin ziemlich abgegessen. Wir treffen wieder auf Tune, aber selbst die wollen nicht mehr. Kurz vor der Hafeneinfahrt von Port Blair, so ziemlich genau an der Stelle wo der kleine Marlin biss, bekommen wir dann noch einen Biss auf Rapala und mein Sohn Keanu drillt einen kleinen Barracuda. Aus - Ende - das war`s.
Bei der Einfahrt in den Hafen passieren uns einige riesen Tümmler und springen zum Abschied. Wir packen unsere Koffer und verstauen unser Tackle. Durch die Wahoo Bisse habe ich 6 Skirts und 1 Area Rule Lure verloren, ganz abgesehen von der Penn Millenium.
Uwe erklärt uns, wir müssen jetzt jeder noch 200 US$ für den Hafenmeister bezahlen. Wir sind ziemlich abgegessen, das sind mal eben 1.600 US $ nur dafür das wir von der Hafenmauer bis zum Schiff und zurück gebracht wurden. Die zweite Klatsche dann, das wir die Nacht wieder im Hotel verbringen müssen, da ja nur 10 Tage gebucht waren. Im Hotel dann Kriesensitzung. Wir fühlen uns verarscht. Die letzte Überweisung für das Schiff, ist auch noch nicht auf Uwes Konto und er ist deshalb verständlicher Weise auch sauer. Wir diskutieren um die Situation zu klären. Auch die Umrechnugskurse scheinen uns zu niedrig. Ich bin abgegessen und müde, mein Sohn ist bereits am Tisch eingeschlafen. Uwe geht mit Rüdiger und den beiden Schweizern noch ein Bier trinken. Ich für meinen Teil bin bedient. Die Hotelbar ist geschlossen, weil der Besitzer seit einem Jahr keine Schankgenehmigung beantragt hat.
Was für ein Land.
2.4.07
Am Morgen nach einem kurzen Frühstück wollen wir unsere Zimmer bezahlen und müssen feststellen, das es nicht nur „tolle“ Gebühren für alle möglichen Sachen gibt, sondern auch die Hotelpreise nach Tidenhub oder Mondstand gemacht werden. Das Hotelzimmer kostet jetzt plötzlich 10 US$ mehr als noch vor 10 Tagen. Egal - nur weg. Mit dem Taxi zum Flughafen.
Dort müssen wir wieder mal Übergepäck bezahlen. Ich werde 30 Minuten lang von einem Schalter zum nächsten geschickt. Man nimmt hier keine Euros. US Dollar haben wir dank dem Hafenmeister auch keine mehr und Geldautomaten oder eine Wechselstube gibt es nicht und Kreditkarten kennt man hier nicht. Man möchte das ich zurück nach Port Blair fahre um dort das Geld in Rupien zu wechseln. Mir platzt der Kragen, jetzt reicht`s. Ich verständige mich mit dem Beamten das Übergepäck in Chennai zu bezahlen. Doch der andere Beamte ist mit meinen 100 Euro verschwunden und niemand weiß wohin. Jetzt heißt es wieder ich soll zum Flugschalter. Dort sagt man mir, alles OK wir können fliegen. Aber wo bitte schön ist mein Wechselgeld? Das stinkt alles nach Verarsche!!! Nach weiteren 20 Minuten finde ich den Beamten mit meinem Geld, der mir plötzlich wieder die gesamten 100 Euro wiedergibt. und wir sollen doch in Chennai bezahlen. Was für ein Chaos, mir ist mittlerweile alles recht nur weg von hier. Als wir am Gate auf unseren Flug warten wieder genau das Gerangle der Inder um die besten Plätze.
Fazit:
10 Tage / 24 Stunden lang fischen mit 8 Anglern
1 Black Marlin ca. 2 Meter lang, 1 Fehlbiss +/- 800lbs, 1 Fehlbiss 300lbs
0 Sail
26 Yellow Fin Tuna 20 - 40Kg
10 Skipjacks
4 Dogtooth Tuna 5-10lbs
12 Wahoo
1 Black Grouper 100lbs 1,25 Meter lang
1 Red Snapper 30lbs
9 Silvertip Sharks ca. 2,2 Meter lang davon einen auf die Jiggingrute
10 Barracudas
1 Greenjobfish
1 Batfish
1 Hornhecht
10 GT`s
2 Blue Travally
1 Black Travally
Dazu noch „Tonnenweise“ kleine Red Snapper, Forktailsnapper, Grouper, etc. beim Grundfischen unter 5 lbs.. Da es an Board keine Waage gab, konnten wir die Gewichte nur schätzen.
Alles in allem ein gutes Gebiet zum Grundfischen. Die Ergebnisse beim Poppern & Jiggen waren eher ernüchternd. Auf die Oberflächenlures beim Schleppen bekamen wir sehr wenige Attacken. Gefangen haben wir beim Schleppen mit Oberflächenlures nur zwei Yellow Fin Tuna
(beide auf Williamson Ballyhoo Combo) und einen Wahoo. Alle anderen Fische die beim Schleppen gefangen wurden, inkl. dem Baby Marlin gingen auf Tieflaufwobbler wie Rapala, Braid Marauda, Braid Runner.
Das Schleppen auf „Großfisch“ war eine Katastrophe.
Preis Pro Person:
Flug Berlin - Frankfurt - Chennai Roundtrip 600,-€
Übergepäck Lufthansa 160,-€
Inlandflug Chennai - Port Blair Roundtrip 120,-€
Übergepäck 220,-€
2 Hotelübernachtungen 60,-€ pro Zimmer
Boot f. 10 Tage 35.000 TBA ca. 10.000 US $ / 8.300,-€
Das Boot ist solide gebaut und sauber, ohne jeden Luxus Schnickschnack. Die 2 Kühlschränke und 2 Kühltruhen bieten genügend Platz für Essen und Trinken. Es gibt 2 Kabinen mit einmal 3 Betten und einmal 4 Betten., 2 WC`s. Es gibt genügend Stauraum. Der Salon ist großzügig gestaltet und hat uns 8 Anglern genügend Platz geboten.
Tackle sollte sich jeder mitbringen.
Das Essen an Board war sehr einseitig, was auch an den mangelnden Kochkünsten des neuen Deckhands lag. Getränke waren immer genügend und gekühlt verfügbar.
Bis auf die Nacht „Haiangeln“ wo Uwe genau wusste was, wann, wo und wie beisst, waren alle Fische „Zufalls Fänge“. Die größte Anzahl haben wir beim Nachtfischen mit Fischfetzen auf Grund gefangen. Darunter einige Recordfische. Das Highlight war mit Sicherheit der Tunschwarm am ersten Tag wo wir in wenigen Stunden knapp 500kg Fisch fingen. Da ich aber Black Marlin und große Haie fangen wollte und ich knapp 60Kg Tackle um die halbe Welt geschleppt habe, war der Trip für mich mehr als enttäuschend. Ähnlich ging es Rüdiger und den beiden Schweizern die nur zum Poppern und Jiggen mitgekommen waren, aber im Grundfischen ihren „Spass“ fanden. Und dann noch das Chaos.
Liebe Inder,
ihr habt nicht nur ein dreckiges Land, wo selbst auf einem internationalen Flughafen wie Chennai, die Toiletten aussehen wie in der miesesten Absteige, ihr habt auch kein Benehmen. Artiges Anstellen oder warten bis ihr an der Reihe seit, sind für euch ein Fremdwort. Eure s.g. Gebühren – ja- speziell die Hafengebühr, ist eine Abzocke ohne Gleichen. Für die 200 US $ die wir pro Kopf bezahlen mussten, kann man eine 20 köpfige Familie 3 Monate lang ernähren.
Sorry – aber nicht von meinem Geld. Auf einigen Inseln der Andamanen gibt es nach wie vor Kannibalen, die auch in unserer heutigen Zeit ihren „Speiseplan“ praktizieren.
Indien und ganz speziell die Andamanen sind für mich in Zukunft tabu.
Tight Lines
Oliver Schwenke
http://www.biggameshop.de