Beiträge von Dr-Fish

    Hi Lorenz,


    den Skipjack habe ich noch nicht ausprobiert. Habe noch einen davon rumliegen. Muss ich dann nächstes mal wohl auch mal testen ;D


    Also zu den Kosten: ich habe für 7 Nächte, 6 Tage Action und Transfer zwischen Homestay und Hafen insgesamt all-inclusive 20 Millionen IDR bezahlt, also rund 1300 EUR.


    Der Aufpreis für eine weitere Person ist dann deutlich günstiger, weil Benzin und Begleitung ja schon bezahlt sind. Sprich: wenn man das zu zweit macht, wäre es wahrscheinlich knapp unter 2000 EUR.


    Ein Inlandsflug (Hin- und Rückfahrt) zwischen Jakarta und Sorong bzw. Denpasar (Bali) und Sorong kostet rund 300 EUR. Die Fähre von Sorong nach Waisai kostet 20 EUR.


    Kurzum der wesentliche Kostentreiber in Raja Ampat sind die Bootstouren. Wir sind echt viel rumgefahren.

    Im März 2023 war ich für eine Woche in Raja Ampat, einer Inselgruppe im Osten Indonesiens. Ich habe mir eine Reise organisiert, die individuell nach meinen Vorstellungen gestaltet war. Mein Wunsch war es, die Inselgruppe und ihre schönsten Plätze zu erkunden, sowohl über Wasser als auch schnorchelnder Weise unter Wasser, und dies mit Angeln zu verbinden. Und ganz schnell vorab: es ist mir gelungen.


    Nun ist dieser Wunsch nicht ganz einfach zu erfüllen, weil Raja Ampat vor allem unter Tauchern ein legendäres Reiseziel ist und fast der gesamte Tourismus dort auf Taucher ausgerichtet ist. Es gibt in der gesamten Gegend nicht nur kein einziges professionelles Angelguiding, sondern es gibt auch riesige Flächen Fischerei-Schutzzonen. Nach etwas Recherche habe ich dann aber einen "Homestay" namens "Tapor Aikos" gefunden, der auf Wunsch auch gemeinsame Angelausflüge und mehrtätige Touren quer durch die Inselwelt anbietet.


    Mein Plan sah eine Rundtour durch die Inselgruppe vor, mit Übernachtungsstopps an unterschiedlichen Orten, um möglichst viel von der Gegend zu erkunden und um die entlegensten Stellen zu finden. Und weil ich persönlich immer wieder mit Schmerzen in den Armen zu kämpfen habe, wenn ich stundenlang Riesenköder werfe, wollte ich Angeln und Schnorcheln abwechseln.


    Um das zu realisieren musste ich erstmal meine Vorstellungen mit dem Besitzer des Homestays, Dawid, abstimmen. Weil der aber kaum Englisch spricht, hat mir Laurent Deleuze dabei geholfen: ein Schweizer, der eng mit Dawids Familie befreundet ist und für sie die Webseite des Homestay pflegt und online Werbung für sie macht. Ich habe also mit Laurent eine Route abgestimmt und er hat sie dann Dawid kommuniziert. Ich habe dann später noch etwas Indonesisch gelernt, was mir dann dort sehr geholfen hat.


    Meine Route führte mich über unterschiedliche Homestays auf den Inseln, weil mein eigentlicher Gastgeber Dawid überall in der Gegend dort Familie und Freunde hat, bei denen wir übernachten konnten. Die Homestays sind allesamt einfache Holzhütten auf Stelzen (am Strand oder auf dem Wasser) mit Dächern aus Palmenblättern, einer Matratze mit Mückennetz, und Strom während der Nacht. Toilette und Dusche sind ein und dasselbe: ein Plumpsklo, ein Eimer Wasser und eine Schöpfkelle. Es ist definitiv nichts für Warmduscher oder besonders auf Reinlichkeit bedachte Menschen. Für mich ist es Teil des Abenteuers.


    Die Gegend dort ist wunderschön. Es gibt unzählige Riffe, die sich teilweise mehrere Kilometer lang ziehen und überwiegend so flach sind, dass sie bei Ebbe gerade eben an der Wasseroberfläche kratzen. Für Angler heißt das: auf dem Riff angeln geht an den meisten Orten nur bei Flut und die meiste Zeit verbringt man an der Abbruchkante. Es ist außerdem erwähnenswert, dass es kaum bemerkenswerte tiefergelegene Plateaus gibt, die für Jigging spannend wären. Fast alle Unterwasser-Erhebungen gehen steil bis zur Wasseroberfläche.


    Die anglerische Herausforderung bei all dieser vielversprechenden Fläche, ist wirklich die Frage: wo soll ich hier anfangen, weil es überall so gut aussieht. Und welche Technik soll ich anwenden? Hier kann man bestimmt hervorragend an der Riffkante entlang Schleppfischen (was ich nicht gemacht habe, weil mir persönlich das zu passiv ist). Jiggen wiederum habe ich nur zwei mal kurz ausprobiert, weil Dawid und sein Bruder, keine speziellen Spots dafür kannten und auch kein Sonar haben. Also hieß es überwiegend: Poppern an der Riffkante. Wir haben immer zuerst nach Kleinfisch-Schwärmen an den Oberfläche Ausschau gehalten und diese dann angefahren, um in ihrer Nähe nach den lauernden Räubern zu suchen. Das hat auf jeden Fall gut funktioniert.


    Beim Angeln an der Riffkante habe ich fast ausschließlich mit Poppern zwischen 100 und 150 gr (ungeriggtem) Gewicht gefischt (mein Favorit: der Heru Cubera Popper). Wer das schon mal gemacht hat, weiß, dass das mühsame Schwerstarbeit ist, die dafür aber auch riesig Spaß macht, weil man jede Fisch-Attacke direkt sieht. Ich habe auf jeden Fall ein paar interessante Feststellungen machen dürfen, die ich so woanders noch nicht erlebt hatte. Und zwar gab es wirklich fast an jedem Spot innerhalb der ersten fünf Würfe eine Fisch-Attacke. Und nach dieser einen Attacke, passierte dann gefühlt nie wieder etwas. Als ob die Fische eigentlich satt sind und die Köder nur wegbeißen, um ihr Revier zu verteidigen, und danach sofort merken, dass sie lieber nicht noch mal beißen. Dafür spricht auch, dass die meisten Bisse sehr spitz kamen und ich wirklich sehr viele Anschläge verhauen und viele Fische im Drill verloren habe. So verging mein erster Tag recht frustrierend, weil ich nach 3 Stunden schon mindestens 4 oder 5 GTs verloren hatte und mir langsam blöd vorkam.


    Dazu lohnt es sich vielleicht zu erwähnen, dass ich normalerweise ausschließlich Haken ohne Widerhaken benutze. Einerseits, zu meiner eigenen Sicherheit und andererseits zum Schutz der Fische (weil ich außerhalb Deutschlands üblicherweise C&R praktiziere). Nun ist es aber so, dass die Einheimischen in Raja Ampat am liebsten jeden Fisch mitnehmen und ich ihnen das auch nicht vermiesen wollte, weil die Familien dort überwiegend sehr am sind. Die Leute freuen sich wirklich sehr über die gefangenen Fische. Und da ich außer mir dort wirklich keinen anderen angelnden Touristen gesehen habe, konnte ich es mit mir vereinbaren. Kurzum: ich entschloss mich auf frische Haken mit Widerhaken umzusteigen und ab da ging es dann auch ein kleines bisschen besser.


    Der durchschnittliche GT dort liegt rund um die 10 kg und wer GTs kennt, weiß, dass auch ein 10kg-GT gut Alarm macht. Auch an meiner PE8-Rute fetzte das ganz gut. Neben GTs machten meine Köder Bekanntschaft mit anderen Trevallysorten (Bluefin Trevally, Golden Trevally und Rainbow Runner), Barracuda, Bohar Snapper und Coral Trout. Außerdem hatte ich wirklich sehr häufig Hai-Nachläufer, die aber zum Glück nie zugeschnappt haben.


    Insgesamt war die Angelei sehr kurzweilig, weil ich selten wirklich lange auf eine Reaktion im Wasser warten musste. Und das hält einen ja bei der Stange; wenn man merkt, da geht was! Ich habe zwar noch nie in meinem Anglerleben so viele Fische verloren, aber abgesehen von meinem geringfügig angekratztem Angler-Selbstvertrauen war ich insgeheim auch ein wenig froh, weil wir am Ende fast jeden Tages schon mehr als genug Fisch für uns alleine hatten und immer noch einen oder zwei Fische an glückliche Brüder oder Cousins verteilen konnten.


    Das Angeln auf dem Riff war übrigens fast noch spaßiger, weil die Biss-Frequenz noch höher liegt, aber die lieben Zackenbarsche haben bekanntlich die unangenehme Angewohnheit sofort nach dem Biss wieder unter die Korallen zu flitzen und bei 1-2 Metern Wassertiefe geht es das oft schneller, als man nach dem Anschlag reagieren kann. Sprich: wir sind etliche male nach dem Köder getaucht, um ihn wieder aus dem Korallen zu lösen. So oft, dass ich irgendwann gesagt habe: komm, wir lassen das jetzt. Ist halt schlecht für die Korallen.


    Und ja, wir sind öfter mal nach den Ködern getaucht. Denn Tauchen ist in Raja Ampat ja eigentlich überhaupt das Allerbeste, was man machen kann. Oder bei mir genauer gesagt Schnorcheln, weil die Riffe sowieso in Oberflächennähe viel schöner aussehen und die meisten Spots gar nicht besonders tief liegen (und weil ich seit mehr als 10 Jahren nicht mehr mit Flasche getaucht bin und das ohne erfahrene Guides und gut gewartete Ausrüstung nicht machen wollte). Was an Raja Ampat wirklich hervorsticht, ist die Menge und die Diversität an Fischen, die es dort zu sehen gibt. Ich durfte mit Mantarochen tauchen, habe Wasserschildkröten in allen Größen gesehen, Delfine, Napoleonfische, Riffhaie, Anemonenfische ("Nemo"), Einhornfische, Triggerfische, Papageienfische, Fledermausfische, und so weiter und so weiter. Es gibt wirklich sehr, sehr viel zu bestaunen unter Wasser.


    Mein üblicher Tagesablauf sah also im Üblichen etwa so aus: 6 Uhr morgens aufstehen (mit dem Sonnenaufgang), Kaffee trinken und frittierte Banane essen, auf zum Riff und erste Angelsession, dann zur Erholung Schnorcheln, dann Mittagspause auf einer kleinen menschenleeren Insel am Traumstrand, und dann wieder Angeln und Schnorcheln bis zum Sonnenuntergang, um anschließend auf einer anderen Insel zu übernachten. Um 18:30 Uhr war ich also fertig (im doppelten Sinne), habe mich (und die Angel- und Schnorchelausrüstung) abgewaschen, dann zu Abend gegessen (natürlich fangfrischen Fisch) und irgendwann um 21 Uhr war ich dann auch bettreif. Denn im Dunkeln gibt es auch nicht mehr viel zu tun als sich noch kurz mit dem Einheimischen zu unterhalten, vielleicht noch mal eine Nachricht an die Familie zu Hause zu schicken und das war's. Denn es gibt zwar eine erstaunlich gute Netzabdeckung (für das Smartphone) in Raja Ampat, aber in den Homestays keinen Fernseher oder Radio. Und in den Dörfern auf den Inseln gibt es auch keine Bars, Kinos oder Theater (geschweigedenn Straßen).


    Es war also rundum gelungen und so, wie ich es mir erhofft hatte. Dass Raja Ampat kein zweiter Süd-Oman mit Riesen-GTs ist, war mir schon klar. Dafür ist es dort halt einfach paradiesisch schön und ich angelte nicht 10 Stunden am Stück bis der Tennisarm grüßt und ich mir abends noch Schmerzmittel reinpfeifen muss, sondern konnte zwischendurch die Unterwasserwelt auch von unter der Oberfläche bewundern. Ich bin immer noch verzaubert von dieser Gegend und überlege schon wie und wann ich das wiederholen kann, und dann aber für 2-3 Wochen, um auch am allerletzten vorgelagerten Felsen noch mal gucken, ob da nicht doch noch eine GT-Oma haust. Denn den obligatorischen einen Riesenfisch durfte ich natürlich auch einmal erleben: ein riesiger Schwall, die typische GT-Seitendrehung, ein wahrlich großer Leib, und schwupp, weg war der Köder. Einfach den 200lb Leader gekappt, nicht den Knoten, sondern sauber durch. Und da bleibt dann nur noch dieser eine Gedanke: ich komme wieder!


    Also das Uferangeln vom Strand-Camp hat sich bei uns damals nicht wirklich bewährt. Der Bereich des Riffs, wo die vielen kleineren Fische rumschwimmen ist vielleicht 100 Meter oder etwas weiter raus. Und zwischen Strand und Riff tat sich nicht so viel.


    Am Riff vorm Strand (vom Boot aus) haben sich bei uns kleine Stickbaits und getwitchte Wobbler bewährt. Interessanterweise lief es viel besser, wenn man die Köder richtig schnell reingeholt hat. Die meisten Spezies dort stehen scheinbar auf Geschwindigkeit. Nur wenn Du einen von den roten Snappern siehst, dann musst Du Stops einlegen, weil sie meist genau bei den Stops beißen und sonst nur hinterherschwimmen.


    Dafür macht es aber einen Heidenspaß, auf einer der Inseln an Land zu gehen und von das aus rauszuwerfen. Da kannst Du dann direkt vom Ufer GTs fangen. Aber das ist eine extrem rutschige Angelegenheit und da brauchst Du richtig gutes Schuhwerk und eine stabile Balance. Köder für die GTs sind die gleichen wie vom Boot: große Popper und Stickbaits.

    Ach, und noch ein Tipp: in der Ufernähe gibt's die flachen Riffbereiche, wo Du super Light Tackle Fischen kannst. Da hast Du fast echt bei jedem Wurf Fischkontakt. Viele sehr kleine Rifffische, aber sehr spaßig, wenn es mit den großen GTs nicht klappt.

    Hallo Leute,


    also ich habe bei den Seven Brothers auch gejiggt. Und zwar sind da ein paar Unterwasserberge hinter der Hauptinsel (in Richtung offenes Meer). Da wimmelt es nur so von Yellowtail-Amberjacks (um die 5kg im Mittel, würde ich schätzen). Allerdings standen die recht konzentriert und man muss sie finden. Wir hatten nur ein GPS und keinen Sonar und das war echt on-off. An den Stellen sind auch die einheimischen Fischer mit Handleinen unterwegs. Als wir da waren, haben die vor unseren Augen einen fetten Grouper rausgezogen (~40kg geschätzt).


    Wenn Du da bist, ist Poppern schon das Highlight. Aber es gibt immer Zeiten, wo sich nichts regt, und dann ist das Jiggen eine feine Abwechslung.


    Und noch ein Tipp: wenn Dir vom ganzen Poppern der Arm schlapp wird, ist Slow Jigging ne gute Alternative um den Arm zu entspannen ;D


    Viel Spaß dort!

    Würdest du den Reiseanbieter weiterempfehlen, obwohl doch recht viel schiefgegangen ist (klar für den Wind und das Gepäck kann er natürlich nix)? Wie viel hat euch denn der Trip gekostet?


    Also der "Vertreiber" ist "Memoire D'un Fleuve" aus Frankreich, der das Produkt aber nur exklusiv vermittelt, und der "Betreiber" vor Ort ist der Besitzer des Hotels Les Sables Blanc. Die Probleme gab es mit den Booten beim Betreiber vor Ort, weshalb ich diesen nicht weiter empfehlen würde. Der Vertriebspartner aus Frankreich trägt natürlich eine Mitverantwortung, wenn er ein problematisches Produkt vermittelt. Er will mir deshalb zur Entschädigung eine Reduktion für eine andere Reise bei ihm anbieten. Aber da sind wir noch in der Diskussion. Mit ihm kann ich aber gut und würde ihn durchaus weiterempfehlen.


    Preislich kostet eine Woche dort im Standcamp üblicherweise knapp über 3000 EUR exkl. Flüge. Wer die internationalen Foren verfolgt, wird vielleicht festgestellt haben, dass ein Südafrikanischer und ein Italienischer Anbieter ab diesem Herbst auch nach Djibouti reisen, und zwar mit Übernachtung auf dem Boot, und das Ganze sogar noch etwas günstiger. Wenn dort alle gleichzeitig sind, kann es sein, dass die Fangquote nachlässt, aber vom Komfort und von der Orga vor Ort sollte es ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis sein.

    Ich hoffe du hast deine Ausrüstung in kompletter Form wieder gefunden.


    Ha ha, die Gepäckgeschichte ist gut. Also zwei Tage nach meiner Ankunft in Djibouti ruft mich Air France an und berichtet mir, dass mein Gepäck am Flughafen zur Abholung bereit steht. Mein Reiseveranstalter verspricht mir, dass er das Gepäck abholen und zum Strandcamp bringen lässt. Am nächsten Tag kommt dann tatsächlich mein Rucksack an, aber mein Rutenrohr fehlt noch immer! Immerhin habe ich jetzt Rollen und Köder. Aber ich mache mir Sorge, wo wohl meine Ruten sind. Vielleicht liegen sie irgendwo am Flughafen? Noch einen Tag später erfahre ich: die Ruten sind noch in Paris. Es wurde mir nur der Rucksack nachgesendet! Glückwunsch Air France! Sehr schlau! Na ja! Also sage ich denen, dass es jetzt nichts mehr bringt und sie die Ruten einfach zu mir nach Hause senden sollen. Air France bestätigt und ich bin erleichtert. Dann am Tag des Abflugs sagt die Frau am Check-In-Schalter in Djibouti zu mir: sie sind doch der mit den Ruten, oder? Die sind heute morgen hier angekommen! Siehe da: pünktlich zum Tag meiner Abreise sind meine Ruten in Djibouti angekommen (und nicht wie vereinbart in Berlin). Dann kann ich sie jetzt immerhin wieder selbst mit nach Hause nehmen, unbeschädigt. Ende gut, Alles gut.

    Nachdem ich letztes Jahr schon in Dschibuti Angeln war, gut gefangen und die Mitangler auch ins Herz geschlossen hatte, entschied ich mich, das Ganze dieses Jahr noch einmal zu wiederholen. Mit drei anderen Anglern aus der Gruppe vom letzten Jahr, haben wir uns dieses Jahr für das Ende der (ersten) Saison des Jahres entschieden, also Mitte/Ende Juni. Die Idee dabei: letztes Jahr hatten wir zwar gut gefangen, aber die ganz großen GTs waren ausgeblieben. Und da einer der Mitangler mehrere Jahre zuvor genau zu dieser Jahreszeit zwei 50+ Fische dort überlisten konnte, hofften wir, zur gleichen Jahreszeit auch ein paar solcher schönen Überraschungen erleben zu dürfen. Aber natürlich kam Alles ganz anders.


    Eine Woche vor Urlaubsbeginn: unser Reiseveranstalter ruft uns an und berichtet uns, dass der Jahreszeitenübliche Wüstenwind, der Chamsin, eingesetzt hat (eine Art Monsun, der aber Sand anstatt Regenwolken mit sich trägt). Fazit: so starker Wind und Seegang, dass wir möglicherweise gar nicht mit den Booten rausfahren könnten! Das fängt ja gut an! Noch vor Reisebeginn so ein Dämpfer! Also Hoffnung nicht verlieren und Daumen drücken.


    Tag des Abflugs: mein Flug nach Paris hat wegen Unwetterwarnung 3 Stunden Verspätung. In Paris angekommen sprinte ich kurz vor Mitternacht von Terminal zu Terminal, komme gerade noch in den Flieger nach Dschibuti, aber natürlich ohne Gepäck! Zum Glück habe ich wenigsten etwas Kleidung im Handgepäck, denn eine Gepäcklieferung in die Pampa organisiert mir Air France bestimmt nicht. Also Dämpfer 2: mal sehen wie es so wird ohne Ausrüstung im einsam, abgelegenen Strandcamp?!


    Und wie klappt das jetzt mit dem Angeln, so ganz ohne Ausrüstung? Gute Freunde leihen einem doch gerne ihre 1.500 EUR Ausrüstung, oder? Zum Glück ja. Aber natürlich gibt niemand seine „Erst-Auswahl“ ab und so kriege ich eine Smith Tokara 60 mit Saltiga Dogfight 8000 in die Hand gedrückt. Geiles Teil, aber viel schwerer geht es wirklich nicht mehr! Zum Glück habe ich gut trainiert, denn damit den ganzen Tag 150-180 gr. Popper Rausfeuern und Reinholen ist Schwerstarbeit. Fazit: Schmerzen ja, Tennisarm nein! Toi toi toi. Und kurz vorweggenommen: im Drill ist die Rute top!


    Unser erster Angelnachmittag am Folgetag: starker Wind, sandig-beige Luft, Ausfahrt zu den Inseln unmöglich, also Angeln in Ufernähe. Kein Anzeichen von Fisch! Enttäuscht geht es zurück zum Abendessen. Na, das kann ja was werden!


    Tag Nummer 2 Vormittag: Die ersten 40 Minuten passiert genau nix. Dann aber, wie es dem Nichts, Einschlag bei mir (den die anderen schon als Pechvogel tituliert hatten) und ich eröffne den Urlaub mit einem dickbäuchigen GT von ca. 18 kg. Kurz danach geht es Schlag auf Schlag und wir legen innerhalb von ca. 30 Minuten insgesamt 9 GTs auf die Planken. Geht ja doch! Erstes Fazit: wenig Schwankungen bei der Größe, alle zwischen 12 und 20 kg und richtig schön dicke Bäuche (scheinbar vollgefressen). Hoffnung keimt auf! Alles wird gut. Der Vormittag endet mit 12 GTs (und fast noch mal so vielen im Drill Verlorenen).


    Tag Nummer 2 Nachmittag: Zu früh gefreut. Das Schiff hat eine Panne und einer der zwei Motoren ist ausgefallen. Also trotz guten Wetters Angeln nur in Ufernähe; immerhin ist das noch möglich. Wir stellen um auf kleine Stickbaits und die gehen mehr als gut. Hornhechte, diverse Zackenbarsche und Lippfische ohne Ende. Je Wurf mindestens ein Anfasser und jeder zweite Wurf ein Fisch. Nix Großes, aber Spaß macht es definitiv. So vertreibt man sich die Gedanken daran, wie es mit dem kaputten Motor wohl die kommenden Tage aussehen wird. Ach ja, ich durfte mir eine 50lb Ausrüstung leihen, sonst hätte ich alt ausgesehen.


    Tag Nummer 3 Vormittag – Der eine Motor ist immer noch kaputt, doch es gibt eine kleine Ersatz-„Barke“. Also bleiben nach Auslosung zwei Angler in Ufernähe und zwei machen sich mit der Barke auf zum Großfisch-Territorium rund um die vorgelagerten Inseln. Ich habe das Glück rausfahren zu dürfen, aber das Glück endet abrupt mit einer erneuten Motorpanne, schön weit draußen bei den Inseln! Leider hat unser Bootsmann auch keinen Handyempfang mehr und wir fragen uns, wie wir jetzt wieder zurück an Land kommen sollen. Immerhin treibt uns die Strömung schon mal in die richtige Richtung. Ich werfe einfach weiter meinen Köder aus, um die Nervosität in den Hintergrund zu drängen, und nach einer halben Stunde probiert unser Bootsmann es noch mal und der Motor startet wider Erwartens. Also schnell zurück ans Festland, etwas frustriert und innerlich hin und her gerissen von der Frage, wie ich mit dieser Verantwortungslosigkeit umgehen soll.


    Tag Nummer 3 Nachmittag – Zwei weitere Ersatz-Barken wurden inzwischen rangeschafft. Es sind traditionelle Fischerboote, nicht besonders gut geeignet zum Angeln, aber besser als nichts. Leider weht der Wind schon wieder so stark, dass wir in Ufernähe bleiben müssen. Weil wir aber vorerst von kleinen Fischen genug haben, probieren wir es mit großen Poppern an der Abbruchkante. Alles oder nichts! Und es klappt. Jeder von uns darf jeweils einen GT auf die Planken legen und dazu gesellen sich noch Bohar Snapper und eine Königsmakrele. Etwas zäh, aber immerhin.


    Ab hier wiederholt sich in etwa das Muster der Vortage: wir bleiben bei den Ersatzbarken, können Vormittags meistens raus auf die Inseln und müssen Nachmittags wegen zunehmenden Windes in Ufernähe bleiben. Zwischendurch fallen noch ein paar mal die Motoren aus, aber irgendwie gelingt es immer, uns gegenseitig abzuschleppen oder die Motoren wieder anzubekommen! Eigentlich völlig leichtsinnig, bei diesen Konditionen überhaupt noch auf eines der Boote zu steigen, aber wir waren so frustriert und die Gier nach Fischen war das letzte, was uns noch vorm Ausrasten bewahrte.Trösten konnten uns ein wenig unsere „Entdeckungen“. Wir haben rausgefunden, wie und wo man mit kleinen Ködern am Riff richtig Spaß haben kann und wir haben das erste Mal gute Jigging-Spots gefunden, bei denen wir wiederholt gut gefangen haben, und zwar asiatische Yellowtail Amberjacks zwischen 5 und 12 kg in guten Mengen (ca. jedes dritte mal Runterlassen ein Fisch!). Vor uns hatten es schon einige Gruppen mit Jiggen probiert, aber ohne Erfolg. Wir haben ein GPS Gerät mitgenommen mit eingespeicherten Koordinaten von Unterwasserbergen und so hat es auch geklappt.


    Zusammenfassend kann man sagen: wir haben verdammt viel wertvolle Angelzeit durch Bootspannen (und unpünktliche Bootsführer) verloren und uns dabei noch unnötigen Risiken ausgesetzt. Wenn wir zum Angeln kamen, dann ging es gut, nicht phänomenal, aber es bleibt zu sagen: das Angelareal dort ist einfach gut. Light Tackle Freunde können Sternstunden in Ufernähe erleben, dass Jiggen auch gut geht, haben wir bewiesen, und GTs sind auch da. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass die legendären Zeiten, wo es wohl noch viele 30+ GTs dort gab, vorbei sind. Wir haben nicht ein „Monster“ zu Augen bekommen und die Abrisse und Verluste, die wir zu verbuchen hatten, fühlten sich auch nicht nach Riesenbiestern an. Trotzdem: ein 20 kg GT macht schon verdammt viel Spaß und die gibt es dort ausreichend. Insgesamt kann ich Dschibuti als Angeldestination daher erneut empfehlen. Die Organisation und die Boote in dem Angelcamp hingegen waren schlecht und ihren Preis nicht wert. Ab Herbst diesen Jahres bedienen neue Reiseanbieter dieses Ziel. Vielleicht, hoffen wir es, machen die es besser. Wettbewerb belebt das Geschäft! Aber das Angelareal dort ist noch groß und wenn pro Saison plötzlich drei mal so viele Gruppen die Inseln beackern, dann werden die guten Angelzeiten dort möglicherweise bald vorbei sein.


    Viel Spaß mit den Fotos!

    Hi Bigfish,


    entweder Du nimmst eine lange Jiggingrute oder eine kurze Castingrute. Wenn Du Schwärme anwerfen willst, musst Du weit werfen können, was definitiv für die Castingrute spricht.


    Eine (relativ) lange Jiggingrute wäre z.B. die neue Hots Fangeen SFG60R-M.
    Eine kurze Castingrute wäre z.B. die SMITH KOZ EX S 69 LH.


    Ansonsten gibt es da noch Zwitterrute Taka-Pi (7525) von Xzoga, die laut Hersteller sowohl für Jigging als auch Casting gedacht ist.


    Ich hab Dir jetzt mal etwas bessere Ruten empfohlen. Es geht bestimmt auch noch günstiger.


    Achtung: wenn Du Thune anwerfen willst, könnten die genannten Ruten zu schwach sein.


    Viel Spaß beim Rutensuchen,


    Robert

    Genau so mach ich das. Eine neue Achse, vorn und hinten geschlossen. Ich mach Bilder und stell sie ein. Wenn es Dir gefällt bau ich Deinen auch um!


    Danke für das nette Angebot. Ich bin jetzt erstmal auf den Klassiker umgestiegen: den Cubera. Der geht immer: gut zu führen, fängt gut und ist bezahlbar. Einzige Schwäche ist die Lackierung, aber trotz Löchern bis aufs Holz lief der immer noch zuverlässig.


    Viel Erfolg beim Umbauen!

    Bei einem mal war der hintere Teil der Achse einfach komplett rausgerissen (inkl. Haken). Sprich: der Köder war sozusagen "leer". Interessanterweise nur der hintere Teil, so dass es vielleicht mal interessant wäre, den Köder aufzusägen und reinzugucken, an welcher Stelle sich die Achse abgelöst hat und wie das überhaupt gehen kann. Habe ich aber noch nicht gemacht.


    Beim anderen mal war die Achse, die hinten ja "aufgespult" ist, aufgebogen, aber ich hatte Glück und der Haken hing gerade noch an der letzten Biegung (und auf der anderen Seiten im Maul des gelandeten Fisches). Ist also kein geschlossenes System.


    Ich kann mir noch nicht vorstellen, wie Du das genau machen willst, aber wenn Du die vorverbaute Achse da raus und durch eine eigene ersetzt kriegst, dann solltest Du einen super Köder dabei herausbekommen.

    Hi Carsten,


    wenn ich das richtig sehe, hast Du da unter anderem einen Bertox Popper. Zu dem habe ich eine kleine Warnung: der läuft zwar super, hat ein super Lackierung, fängt sehr gut, ABER mir ist bei zwei (von zwei) von denen nach jeweils exakt 5 GTs (15-25kg) die Achse rausgerissen! Beim ersten mal dachte ich nur, es ist vielleicht nur ein einmaliger Fehler. Beim zweiten mal habe ich mir geschworen, den einen, den ich noch übrig hatte, lieber nicht mehr zu benutzen. Ein Trauerspiel, denn sonst ist der echt toll. Im Oman mit noch größeren Biestern würde ich Dir daher von diesem Köder abraten.


    Viel Erfolg,


    Robert

    Bei meiner letzten Angelreise sind meinen Mitreisenden insgesamt 3 Ruten weggebrochen: eine Smith Tokara und zwei Tenryu Travel Ruten. Und bei den beiden Tenryu Travel Ruten (PE6 Ruten) war es definitiv kein "high sticking". Die sind einfach so bei 10kg Fischen weggebrochen. Nachdem ich das gesehen habe, habe ich ein wenig mein Vertrauen in Travel Ruten verloren. Vielleicht war es nur Pech, aber vielleicht kann so etwas ja noch jemand anders bestätigen. Ich jedenfalls gebe mir lieber die Kosten für das Rutenrohr und Übergepäck und habe ein sicheres Gefühl beim Drill. So oder so wünsche ich viel Erfolg beim Finden einer schönen Rute.

    Ich denke, es ist wichtig sich klar zu machen, dass Wissenschaft nicht betrieben wird, wenn kein Geld dafür da ist. Die Erforschung von GTs ist nun mal außer für uns Sportfischer wirtschaftlich relativ irrelevant. Insofern ist es auch wenig überraschend, dass wissenschaftliche Studien wie die referenzierte, mit geringem Aufwand betrieben werden, wenn überhaupt.


    Wirtschaftlich interessant ist das Wissen um die Standorte, Beißzeiten und das Verhalten bestimmter Angelfische hauptsächlich für diejenigen, die Geld damit machen. Und das sind Guides, Reiseveranstalter, Skipper, etc.. Wenig überraschend also, dass die oft mehr wissen als so manch ein Forscher. Aber, da dieses Wissen wirtschaftlich relevant ist, wird es auch eher selten publik gemacht. Wer bescheid weiß, hat einen Wettbewerbsvorteil. Das ist kein Vorwurf an Guides, Reiseveranstalter, etc.! Jeder muss sich klar machen, dass wenn er dieses Wissen hätte, es wahrscheinlich auch hüten würde, wenn er dadurch sein Geschäft am Laufen hält.


    Also pragmatisch heißt das für mich: als Laie, der nicht mehrmals im Jahr über Jahre hinweg die gleiche Gegend systematisch befischen kann, um das Verhalten der Fische dort zu erforschen, habe ich zwei Möglichkeiten:
    a) ich bezahle Geld an jemanden der dieses Wissen hat und mich zum Fisch bringt, oder
    b) ich erfreue mich daran, mir meinen Erfolg selbst zu erarbeiten, nehme dabei auch in Kauf, dass ich oftmals weniger Erfolg haben werde.
    Da wird jeder glücklich, wie er will.


    Und nun zur Nachhaltigkeit zurück. Wer Zugriff auf eine begrenzte Ressource hat (und das sind Fische nun mal), der muss sich überlegen, ob er sie dem kurzfristigen Profit zu Liebe ausbeutet oder der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit zu Liebe kontrolliert nutzt. Während wir bei den großen Fischfangflotten meist relativ genau sagen können, dass sie zur ersten Gruppe gehören, habe ich bei Angelguides und -Reiseveranstalter noch nicht Einen kennengelernt, der nicht ein klares Interesse hatte, seine Fischgründe zu erhalten. Es gibt sogar einige, die bewusst Fischern Geld dafür geben, damit diese die Gebiete der Sportfischer verschonen. Der einzige anzunehmende Grund, warum ein Angelguide oder Reiseveranstalter Fischgründe also kaputt machen würde, wäre, weil er es nicht besser weiß. Und damit schließt sich die Quadratur des Kreises, denn genau diese Leute kennen die Fischgründe oft am besten.


    Schließlich gibt es noch einen Grund und der ist auch ganz einfach: viele unserer heißgeliebten Angelgründe liegen an Orten, wo die Menschen nun mal nicht so viel Geld haben. Und wenn diese Leute jeden Tag die reichen Touristen dabei unterstützen wertvolle Fische zu fangen, von denen sie ihre Familien ernähren könnten, und diese Fische ständig zurück geworfen werden, dann geht das nicht ewig lang gut. Einen Teil muss man meistens auch abgeben, um es sich nicht mit den Einheimischen zu verscherzen. Fische zurückzuwerfen ist eben auch ein Luxus, den viele im Forum sich zwar leisten können, aber der anmaßend wirken kann, wenn man es vor den Augen von jemandem macht, für den so ein Fisch Nahrung sein könnte. Für den Gast, der einmal da ist, mag das einfacher sein, aus seiner Distanz heraus. Für den Anbieter vor Ort ist das etwas anderes. Der muss absichern, dass er die Unterstützung der Bevölkerung genießt. Insofern muss man eben als C&R Unterstützer auch hier und da mal ein Auge zudrücken.


    Ich bin sehr für ehrlichen Austausch zum Verhalten der Fische und für eine nachhaltige Befischung der Ökosysteme, aber man muss den Realitäten auch ins Auge sehen. Wir sollten die Ziele Wissensaustausch und Nachhaltigkeit soweit befolgen wie es pragmatisch geht.

    Kurzzusammenfassung:
    Am Great Barrier Reef wurden (im Zeitraum 2012 und 2014) 20 GTs getaggt (Größe 48cm - 104cm) und individuell über eine Dauer von durchschnittlich 126 Tagen verfolgt. Von diesen 20 GTs verließen innerhalb der Messzeiträume nur 4 GTs ihr Riff, wie die Forscher vermuten, um sich an einem anderen Riff zu paaren. Die Forscher vermuten anhand der Daten, dass GTs standorttreue Fische sind.


    Die Forscher machen keinen Hehl daraus, dass die Daten keine sicheren Schlussfolgerungen zulassen. Die Studie lässt eine ganze Menge potentieller Faktoren außen vor:
    - Sind die Ergebnisse auch repräsentativ für andere Riffsysteme (außer dem zentralen Great Barrier Reef)?
    - Spielt das Alter bzw. die Größe der GTs eine Rolle?
    - Welche Rolle spielen saisonale Strömungen und Wechsel von Temperatur und Salzhaltigkeit des Wassers?
    Außerdem sind 20 Versuchsobjekte statistisch gesehen nicht genug, um sichere Aussagen machen zu können.


    Ich denke, was man durchaus berechtigt vermuten kann, ist, dass GTs im zentralen Great Barrier Reef größtenteils standorttreu sind.

    Ich gebe zu: das Thema Sicherheit hat mich auch ziemlich beschäftigt, bevor ich mich entschieden habe, die Reise nach Dschibuti zu buchen. Und ich finde das Thema immer noch sehr schwer. Ich will gerne zwei Dinge thematisieren und mal zur Diskussion stellen:


    1. Das große Problem für viele Angler ist: wir haben keine Ahnung, welche Orte wirklich gefährlich sind und welche nicht. Wo kommt man eigentlich an die richtigen Informationen ran?
    - Die Internetseite vom Deutschen Auswärtigen Amt ist sicherlich ein guter Anlaufpunkt. Alternativ gibt es genau solche Seiten auch von den Regierungen anderer Länder und es ist manchmal ganz nützlich auch mal zu gucken, wie z.B. die Amerikaner oder Franzosen manche Länder und Orte einstufen.
    - Am Ende wissen die Einheimischen meist am besten, wie die Lage wirklich aussieht. Aber an die kommen wir nur ran, wenn wir Bekannte im Land haben.


    2. Was ist eigentlich Sicherheit?
    - Viele denken zuerst an die Frage, ob man irgendwo vielleicht entführt, ermordet oder ausgeraubt werden könnte. Das ist sicherlich der schlimmstmögliche Fall, aber es gibt noch mehr
    - Rechtssicherheit und medizinische Versorgung im Zielland
    - Sichere Fahrzeuge und sichere Unterkünfte
    - Epidemien und Suchen im Zielland
    - Guides, die sich auskennen und vor Ort vermitteln können
    - Haftungsverpflichtung des Reiseveranstalters


    Das Problem ist: wenn man diese Liste so durchschaut, dann gibt es leider nicht viele Länder, die sicher sind, vor allem, wenn man in tropischen Gefilden fischen will. Wie geht Ihr damit um? Ich finde das echt eine spannende Frage. Was ist noch Abenteuer und was ist schon fahrlässiger Leichtsinn?

    Ich habe mir auch Gedanken gemacht, ob ich die Steckverbindung einwachsen soll, aber am Ende habe ich es so gemacht wie meine erfahrenen Mitangler, nämlich ganz ohne Hilfsmittel, und das hat eine Woche lang bei allen Anglern problemlos gehalten. Auch ohne Wachs steckte die Rute so fest zusammen, dass ich sie nur noch nach einem "Eiswickel" wieder auseinander bekommen habe. Da Wachs ja die Haftung noch erhöhen soll, bin ich ganz froh darüber, dass ich keines verwendet habe.


    Möglicherweise habe ich es auch mißverstanden, aber ich dachte, man benutzt das Wachs, um ein stückweisen Lockern der Steckverbindung zu vermeiden, das dann später Rutenbrüche an der Steckverbindung begünstigt. Dieses Risiko jedenfalls braucht man, wie mir scheint, nicht mit Wachs zu bekämpfen.

    Unser Guide war Jean-Michel Sy, der auch gleichzeitig der Reiseveranstalter ist. Manche Angelgruppen werden aber auch durch Julien Derozier geguidet, der in Frankreich schon fast ein Superstar der Angelbranche ist. Sprich: die Guides sind Franzosen (immer einer pro Angelgruppe), die Skipper (1 pro Boot, also 2 Skipper bei 2 Booten) und das ganze Camp-Team sind Locals. Ich glaube, das ist auch gut so, denn, vorsichtig ausgedrückt: die Kulturen sind schon sehr unterschiedlich und es ist als Gast nicht schlecht einen "Kulturmediator" dabei zu haben. Die Mentalität der Locals ist schon etwas tiefenentspannter als die eines Mitteleuropäers. Wäre ich da alleine hingereist, wäre ich wohl öfter mal der Verzweiflung nahe gewesen ;)

    Hi, alle zusammen, schön, dass der Bericht auf so viel Interesse stößt ;D


    Zu den Fragen:
    Frage 1: Was hat der tolle Trip gekostet?
    Nicht günstig: 3100 Euro + Flug. Alles inkl. außer Alkohol. Ich kann nur erahnen, wie viele Behörden, Militärs und Dorfälteste dort ihre Hände öffnen, damit das Camp gedulded wird. Da vermute ich einen großen Kostenfaktor. Übrigens: Alkohol ist legal und wir haben uns in Djiboutiville ein paar Paletten Dosenbier gekauft (für 2 Euro die Dose). Teuer, aber da wir eine Kühlbox mit Eis hatten, eine tolle Erfrischung nach einem harten Angeltag.


    Frage 2: Wie kommt man nach Djibuti?
    Ganz einfach (und vergleichsweise günstig): täglich einmal mit Turkish Airlines von Istanbul in 5:30 Stunden direkt nach Djiboutiville. Und nach Istanbul kommt man von Deutschland aus ja fast wann und von wo aus man will =) Aber Achtung: ich habe meinen Anschluss in Istanbul verpasst und dadurch einen Angeltag verloren (und eine Istanbul Stadtbesichtigung gewonnen). Also Puffer einplanen, denn der Airport ist für Deutsche Verhältnisse ziemlich chaotisch.


    Frage 3: Geeignet für Angler, die nicht Französich sprechen (aber Englisch)?
    Mit Englisch kommt man in Djibouti nicht weit. Selbst Französisch ist für die meisten dort nur die Zweitsprache. Sprich: man braucht mind. einen Übersetzer in der Gruppe, sonst geht nicht viel.


    Frage 4: Wann ist beste Reisezeit? (Fische, Wetter,Temperatur)
    Das Archipel 7 freres geht wohl am besten im Zeitraum Mai, Juni, Juli und Oktober. Im Juli soll es am besten sein, aber so heiß, dass niemand dort hinfährt. Mai und Oktober sind "wackelig". Daher ist Juni der beste Kompromiss zwischen gerade noch erträglicher Hitze und vielen Fischen. Das wusste ich davor nicht. Also nächstes mal: Juni! Ansonsten variiert die Fischauswahl wenig dort. Es ist hauptsächlich ein GT-Ort. Bohar Snapper kann man auch gezielt an den flachen Riffen angeln (Durchschnittsgröße 6-7 Kilo). Alles andere ist Beifang. Es gibt kaum Haie (weil die Fischer diese seit Jahren gezielt mit der Langleine befischen). Mit etwas Glück kann man Segelfische auf Popper oder Stickbait fangen. Wir haben einige Segelfische springen sehen, aber sie waren auch gleich wieder weg. Königsmakrelen gibt es auch, aber wir haben alle 4 gehakten Fische verloren (alle so knapp über einem Meter). Dogtooths gibt es dort leider keine und Yellowfins und Mahi Mahi sind selten. Zwischendurch gibt es allerdings immer wieder Barracudas. Unser größter hatte 22 Kilo!


    Übrigens gibt es noch einen anderen Ort in Djibouti: Goubet. Dort kann man zu etwas anderen Jahreszeiten angeln und es gibt mehr Fischvielfalt, dafür aber auch weniger Groß-GTs. Soll insgesamt auch etwas moderater von den Außenverhältnissen sein (weniger Wind, mehr Schatten). Aber da ich wegen der GTs da war, war das Ziel klar.


    Der Ort hat auch gutes Jiggingpotential, aber die Skipper und Guides kennen die guten Orte noch nicht. Wir haben es einmal ausprobiert, aber da nur einer von uns Jiggen konnte, haben nach einer Stunde alle anderen vor Schmerzen in den Armen gemeckert und wir haben wieder auf Oberflächenangeln umgestellt. Immerhin haben wir dabei ein paar kleine GTs, aber vor allem sehr große Jobfishs gefangen (10 Kilo). Die Jobfishs waren die leckersten Fische, die wir die Woche gegessen haben!


    Ich habe noch mal ein paar Bilder ergänzt: unser Lager mit Bett unterm Sternenhimmel, der 22 Kilo Barracuda, Angeln vom Ufer und der 43 Kilo GT

    Ich bin gerade zurück von meiner ersten Angelreise auf GT. Ziel der Reise war das Archipel „7 frères“ („die sieben Brüder“) in Dschibuti. 7 Angler (6 Gäste, 1 Guide) haben in 6 Angeltagen 184 GTs von bis zu 43 Kilo Gewicht (im Durchschnitt ~20 Kilo) und zahlreiche andere Fischarten (einige Bluefin Trevally, Yellowfin Trevally, Bohar Snapper, Barracudas und viele, viele Spangled Emperors) gefangen. 3 von 6 Anglern haben Fische über 30kg gefangen. Ich habe als absoluter Anfänger im tropischen Fischen 23 GTs von bis zu 28 Kilo gefangen und bin damit sehr zufrieden mit meiner Reise.


    Ich habe die Reise über den Französischen Reiseanbieter „Mémoire d’un Fleuve“ gebucht, der eigentlich nur den Französischensprachigen Markt bedient und der derzeit der einzige Anbieter für das Archipel „7 frères“ ist. Der Rest der Reisegruppe bestand daher nur aus Franzosen. Da ich Französisch spreche, war das aber kein Problem.


    Bis auf zwei alte Freunde, die gemeinsam die Reise gebucht haben, kannten sich die anderen Gäste untereinander noch nicht. Nach vorheriger Kontaktaufnahme über Facebook hatte ich aber schnell den Eindruck, dass die Reise lustig werden kann: alles junge, abenteuerlistige Angler (25 bis 35 Jahre alt), die Lust auf brutale Fische und Extremangeln haben.


    Die Angelei war nach Aussagen der anderen Angler, von denen einige schon mal dort gewesen waren, für dortige Verhältnisse schlecht. Ich muss allerdings sagen, dass die Angelei aus meiner Sicht sehr gelungen war. Sicherlich gab es zähe Stunden, in denen wir uns abmühten und unsere großen Popper ein fürs andere Mal erfolglos auswarfen, aber ich fing jeden Tag meinen Fisch und mind. jede Stunde hatte mind. einer im Boot auch mal einen Fisch an der Leine. So kam nie Verzweiflung auf. Wenn aber die Fische in Beißlaune waren, und das waren sie an 3 von 6 Tagen in mehrstündigen Zeiträumen, dann ging es Schlag auf Schlag und Doppel- und Dreifachdrills waren normal. Dann kamen auch schon mal Zweifel auf, ob man nach dem dritten Drill in Folge vielleicht mal eine Pause einlegen sollte. Unsere Guides sagten: wenn die Saison stimmt, dann ist das der Dauerzustand. Ich hätte nichts dagegen das zu erleben, aber auch so hatte ich meinen Spaß und alle meine Wünsche erfüllt.


    Als Köder kamen zu 90% Popper zum Einsatz (größtenteils im Bereich 150-200gr, also großes Gerät). Oft musste man die Fische erst mal „herbei poppern“, aber wenn die GTs mal da waren, dann gingen Stickbaits genau so gut. Ich habe mich allerdings irgendwann nur noch auf’s Poppern konzentriert, weil es mir einfach mehr Spaß machte.


    Unser Strandcamp hat mir sehr gut gefallen, war aber zugegebenermaßen auch sehr einfach. Ein paar Basthütten und ein Pavillon am Ende der Welt. Felsen, Sand, Wasser, kein natürlicher Schatten. 40 Grad tagsüber, kaum Wolken und 30 Grad in der Nacht. Man muss sich als Reisender klar machen, dass einen dort kein Sternehotel erwartet, sondern einfachste hygienische Verhältnisse, kein Sitzklo, keine Dusche, keine Klimaanlage, und dass die Wetterverhältnisse mit einer gnadenlos brennenden Sonne einem ganz schön zusetzen können. Dafür war unser Koch 1a und ich habe noch nie in meinem Leben so leckeren Fisch gegessen; jeden Tag anders zubereitet. Ein Traum. Und wer gerne taucht, kann zwischendurch im glasklaren Wasser eine wunderschöne Unterwasserwelt bewundern.


    Natürlich habe ich mir vor dem Urlaub so meine Gedanken zur Sicherheitslage gemacht, aber zum Glück fühlte ich mich dort jederzeit sicher. Dschibuti ist zwar umgeben von Krisenherden, aber das ganze Land ist, gefühlt, ein einziges Militärcamp, in dem etwa alle großen Industrienationen der Welt Truppen stationiert sind (die USA, Frankreich, Japan, China, Deutschland, Spanien, Österreich, Großbritannien, etc.). Das Land ist wie eine Festung. Nichtsdestotrotz will ich nicht verschweigen, dass wir den Krieg im Jemen mitbekommen haben. Wir haben eine Menge Flüchtlingsboote gesehen, Habseligkeiten, die auf dem Meer trieben, die wir einsammelten und am Ufer abgaben, und viele Verletzte Flüchtlinge, die bei unserem Rückflug das halbe Flugzeug füllten. Es war traurig, dass so mitzuerleben.


    Ich habe lange überlegt, wo ich hinfahren soll, und hier hatte ich den Eindruck, das könnte ein Geheimtipp sein, und nachdem was ich erlebt habe, bin ich überzeugt, dass sich meine Entscheidung gelohnt hat. GTs gibt es dort reichlich und zweifelsohne auch 50+. Drei gebrochene Ruten und mehrere brutale Abrisse haben uns sprachlos hinterlassen, aber für so große Fische braucht man halt auch etwas Glück. Ich überlege auf jeden Fall schon, nächstes Jahr zurück zu kehren auf die Inseln und mein Glück erneut zu versuchen. Selbst die 20er machen schon unvergleichbar viel Spaß.


    So, nun lasse ich aber die Bilder sprechen, die ich im Folgenden angehängt habe.

    Dass Gummifische gut gehen müssen, war ja fast zu erwarten. Für mich sind sie in nördlichen Gefilden sowieso der beste Künstköder, den ich kenne. Allerdings hatte ich bisher vermutet, dass der einzige Grund, der für den Einsatz in tropischen Gefilden dagegen spricht, sein könnte, dass die Gummis einem da zerfetzt werden wie nichts Gutes. Nicht dass man am Ende einen Gummi pro Fang rechnen muss! Aber dem scheint ja nicht der Fall zu sein, oder? Ich wäre daher mal gespannt, was für Erfahrungen Ihr bezüglich der Haltbarkeit der Gummis in Panama gemacht habt.


    Ein schönes Osterwochenende alle BigGamern hier!


    Robert

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