Hallo Joachim,
ich sehe das Board in erster Linie als eine Plattform, nützliche bzw. interessante Informationen bereitzustellen wie auch zu erhalten. Insofern fand ich Deinen ersten Kommentar mit aus meiner Sicht deutlichem Beurteilungscharakter etwas verwunderlich, zumal die Art der Formulierung - gerade auch vor dem Hintergrund Deiner Selbstdefinition als "Klartextsprecher" - auf mich etwas abschätzig und überheblich wirkte. Sollte das eine exklusive Fehlwahrnehmung meinerseits bzw. nicht so gemeint gewesen sein, und das kann ich mir nach Deinem letzten Post nun durchaus vorstellen, so ist von meiner Seite alles gut & Pardon.
Zum Inhaltlichen:
Hinsichtlich der Fischerei an "gefährlichen" Stellen stellt sich mir erstmal die Frage: Was genau ist unter welchen Bedingungen gefährlich? Da wird die Antwort von jemandem, der Erfahrung mit spezifischen der Stelle und der gerade gegebenen Situation hat wahrscheinlich anders ausfallen, als die eines damit völlig Unerfahrenen. Hinsichtlich des von Dir beschriebenen Szenarios gehe ich allerdings mit Dir absolut konform. Zu solchen Bereichen halte ich, wenn ich allein bin, von vornherein entsprechenden Sicherheitsabstand, und versetze das Boot (zumindest bisher immer, hoffentlich bleibt das so ...) rechtzeitig.
Zugegeben etwas neidvoll schaue ich auf Deine Möglichkeit, innerhalb von 3sec Deinen Motor zu runter zu trimmen, und abzudüsen. Das Trimmen dauert bei meinen Krätzchen 11 (Steuerbord) bzw 8sec (Backbord), dazu nochmal ca. 3-4sec für die beiden Startvorgänge und bis sich das Boot bewegt. Da haben wir offenbar doch unterschiedliche Voraussetzungen. Liege ich richtig in der Annahme, dass es sich bei Dir nicht um E-Trimm handelt? Ansonsten wäre ich für technische Details dankbar. Bezweifle zwar, dass sowas Feines hier erhältlich ist, und weiss auch nicht, ob es für die alten Rumpler überhaupt realisierbar wäre, aber würde mich trotzdem kundig machen wollen. Wäre definitiv eine Verbesserung meiner Möglichkeiten. Zu meinen rein anglerischen Beweggründen, hier bei dieser Fischerei an solchen Spots die Motoren im Wasser zu lassen, hatte ich mich ggüb. Frank im Post vom Sonntag geäussert; will das also hier nicht nochmal wiederholen. Ich möchte aber hinzufügen, dass mir dabei bisher noch kein Fisch die Schraube geraten ist. Das Risiko, einen Fisch mangels schneller Manövriermöglichkeit in den Rocks zu verlieren, ist nach bisheriger Faktenlage hingegen deutlichst höher... Liegt mir fern zu behaupten, dass das momentane Vorgehen der Weisheit letzter Schluss ist, aber nach den bisherigen Erfahrungen ist es für mich aktuell der Ansatz mit dem besten Risiko-Nutzenverhältnis. Das kann sich aber im Zuge zukünftiger Erlebnisse sicher auch weiter- bzw. anderweitig entwickeln, und ist somit keinerlei Dogma, das ich irgendwem - ob hier oder anderswo - überstülpen möchte.
Nochmals etwas befremdet hat mich dann aber Deine sehr pauschale Beurteilung des Risikos, das ich bzgl. der Fähren Deiner Meinung nach einginge. Ich kenne mittlerweile die Kähne, die da rein- und rausschippern (sind nur eine Handvoll) samt deren jeweiliger Wirkung auf`s Wasser. Du auch? Und reagierst Du denn ganz allgemein z.B. auf einen Dir bekannten Dorschkutter im Dir vertrauten Fehmarnsund genauso, wie auf einen unbekannten Supertanker in voller Fahrt im zum ersten Mal befischten Langelandbelt? Ist bewusst ein überspitztes Beispiel und soll lediglich verdeutlichen: Ich differenziere da im weiten Feld der Berufsschifffahrt schon.
Kann nur vermuten, dass Dir das hiesige Revier samt der Gegebenheiten nicht oder kaum aus eigener Erfahrung bekannt ist. Vielleicht liege ich da falsch, aber Dein Hinweis, nur das Video zur Verfügung zu haben, weist in diese Richtung. Aus diesem lässt sich natürlich nicht herauslesen, wie sich die Bedingungen bei welchem Verkehr verändern, wo noch Felsen nur bis knapp unter die Oberfläche ragen, wo Fluchtburgen für die Fische unter Wasser liegen, wie schnell ich trimmen kann etc. Ich bin generell einfach kein Freund davon, Andere und ihr Tun zu beurteilen, ohne die entsprechenden Rahmenbedingungen, unter denen sie ihre Entscheidungen treffen müssen, zu kennen. Aber das muss ja nicht jeder so halten, und es bleibe denjenigen auch unbenommen. Alles in allem denke ich jedoch, wir sollten unsere Zeit lieber dafür verwenden, ein paar möglichst schöne Fische zu fangen, statt hier herumzuscharmützeln - und da sind wir doch sicher d´accord, oder?
TL & bG,
Daniel
PS: Wie wäre es alternativ mit einem Kommunikationsstart à la "Warum so und nicht z.B. so?" Vermeidet "Missverständnisse", und führt somit m.E. zu einem angenehmeren und konstruktiveren Austausch: Mehr Fun & mehr Wert.