Beiträge von GT-Oli

    Das geht, erfordert aber schon etwas Erfahrung seitens des Anglers und oder viel Zeit. Generell gilt, je abgelegener/schwieriger erreichbar desto besser die Fischerei. Natürlich in Kombination mit interessanter Struktur (Navionics Webapp) und Strömung (Google Maps) zur passenden Tide. Tendenziell ist Vollmond und auflaufendes Wasser bis Hightide am erfolgversprechensten.

    20€ ist aber sicherlich heutzutage ein Kurs den es kaum noch geben wird. Vor 10-15Jahren war das durchaus noch möglich. Heute wird man selbst in den günstigsten Reiseländern 50€ auswärts hinlegen. Spontan fällt mir Indonesien abseits der Haupttouristenströme für so ein Vorhaben ein.

    Danke für den Bericht! Da habt ihr mit Barren Island wirklich Glück gehabt. :thumbup:
    Was mich ärgert sind die immer neuen Lizenzen. Während man 2009 noch für 30-40€ am Tag mit einheimischen Fischern rausfahren konnte, ging das 2011 nur noch mit Booten, die neben einer Touristenlizenz auch eine Fischereilizenz hatten (die Boote waren identisch, die Preise hatten sich jedoch vervielfacht). Und jetzt soll der Tourist zusätzlich dazu noch eine Fischereilizenz für 40$ am Tag kaufen!? Weißt Du ob das auch fürs Uferangeln gilt und hast du ggf. eine offizielle Quelle dafür?

    Bei 6-8 Wochen würde ich probieren irgendwie aufs Kanton Archipel zu kommen.


    Als anreisetechnisch einfachere Alternative Aitutaki, falls Bonefish reizt. Dazu hatte ich hier mal einen Bericht geschrieben.
    Bin gespannt wohin die Reise geht und hoffe du berichtest dann hier ;-)

    Ich hole mal diesen Thread wieder hoch, weil ich selber im Oktober einen Familienurlaub auf Mauritius unweit Trou aux Biches mache. Bisher war der Plan nur eine leichte Reisespinnrute für kleinere Rifffische und vllt. Bonitos mitzunehmen. Nun habe ich allerdings etwas recherchiert und bin unsicher, ob ich auch noch eine schwerere Jigging-Reiserute anschaffen sollte.


    Häufig wird von einer kleinen Insel im Norden gesprochen, die gut sein soll zum jiggen - ist damit "Gunners Quoin" gemeint?
    Wie schätzen die Experten hier denn die Fangaussichten beim jiggen von kleinen Booten ein und lohnt es sich dafür extra eine Reisejigge anzuschaffen?


    Trolling von großen Big Game Booten ist nicht mein Ding.


    LG und danke
    Oliver

    Neil Island ist leider schon relativ platt gefischt. Es gibt dort eine ganz gute Stelle vom Ufer aus, eine kleine Sandbank. Da stand damals eine Hütte von den Dreharbeiten zu irgendeinem Film. Ein paar Grouper/Bluefins und mit Glück den ein oder anderen GT kann man dort zur richtigen Zeit fangen. Du musst aber mit Wat- oder Taucherstiefeln recht weit rauswaten, um an die Riffkante zu gelangen.


    Ohne jemals selbst dagewesen zu sein, halte ich Little Andaman für die wesentlich interessantere Alternative. Dort würde ich jedoch auf das Watfischen verzichten, denn dort gibt es im Gegensatz zu Havelock und Neill-Island wirklich nennenswerte Bestände an Saltys.

    naja vor 2011/12 war es wie gesagt noch anders. Da waren 1000 € inklusive Flug, Unterkunft, Verpflegung und Bootscharter für 10 Tage sogar fast noch zu hoch gegriffen. Vorausgesetzt man bekam einen günstigen Flug für 600-650 €.


    Wie das heute aussieht weiß ich nicht, aber 2000-2200 € zu viert halte ich für deutlich zu hoch, es sei denn es handelt sich um ein professionelles Speedboot (die gab es auch vor 2011/12 nicht unter 800 USD / Tag).


    Ich bin aber gespannt was MightyEagle69 berichtet. Denn so ganz abgeschrieben hab ich die Andamanen immer noch nicht, wenn ich an die Zeit vor 2011/12 zurück denke :love:

    Die Zeiten wo man auf den Andamanen für 30-40 € / 12h mit Einheimischen rausfahren konnte waren bei meinem letzten Besuch 2011/2012 bereits vorbei. Der Gesetzgeber hat seitdem Einheimischen ohne "Lizenz" das befördern von Touristen verboten. Mit Lizenz gab es 2011/12 Boote für 100-150 € / Tag, was im internationalen Vergleich immer noch halbwegs günstig ist. Wer genau sich die Differenz einsteckt ist unklar, jedenfalls nach eigener Aussage wohl nicht die Fischer. Alles andere war illegal und hätte zumindest für die Fischer schlimme Folgen gehabt.


    Wie der aktuelle Stand ist weiß ich leider nicht. Ist da jemand up to date, ob die Lizenzpflicht immer noch gilt?

    Also ich kenne die Tailwalk Gunz nur von Bildern und kann es daher nicht vergleichen.
    Die Decatlon Sticks machen im Trockenen auf mich einen eher billig verarbeiteten Eindruck im Vergleich mit anderen Sticks in der Preisklasse z.B. von Hart oder Yo-Zuri (im Sale). Wenn die Tailwalk Gunz tatsächlich identisch sind, sind die in jedem Fall sehr überteuert.
    Die Teile von Decatlon lassen sich in China jedenfalls für 3-4 € beziehen, wenn man Mengen ab 100 Stück ordert...


    Ich bin auf deine Erfahrungen gespannt Volker insbesondere was die Haltbarkeit angeht, fangen müssten die Teile definitiv! Bei mir kommen die dann ebenfalls im März auf den Malediven zum Einsatz.

    Ich war vor 2 Jahren auf Koh Lipe. Von der Insel selbst zu angeln bringt nicht viel, außer du stehst auf kleine Hornhechte. Nen Longtail chartern zum Angeln ist aber kein Problem. Habe dort am Sunset Beach Einheimische angesprochen und bin für um die 50€ nen ganzen Tag mit denen raus zum Angeln und auch einsame Inselchen besuchen. Handeln ist natürlich Pflicht! Die "offiziellen" Longtail-Angelboote nehmen gerne das dreifache und lassen auch nicht mit sich handeln, weil da i.d.R. reiche Thais oder Ausländer an jeder Tour mitverdienen. Die Fangaussichten vom Longtail sind, gemessen an thailändischem Standard, nichtmal so schlecht. Also Bonitos, Queenfish oder kleinere Trevallies sind eigentlich immer drin.


    In Bangkok kannst du an eine Art C&R Angelpuff gehen. Der heißt Bungsamran Fishing Park. Dort fängst du vor allem Mekongwelse, die im Drill ganzschön Ausdauer beweisen. Außerdem haben die einen ganz netten Angelladen direkt am See, wo man sich mit JDM Tackle eindecken kann.


    Viel Spaß in Thailand

    Carsten


    Davon Abgesehen werden wir dieses Atoll bestimmt nicht leer fischen. Da wird von den Einheimischen viel mehr gefangen.


    Genau diese Denkweise ist der Grund, weshalb viele Gewässer leerer sind als sie sein müssten. Nur weil Andere mehr entnehmen, rechtfertigt das in keinster Weise, dass ich als "kleiner Fisch" deshalb auch mehr entnehmen darf als ich es sonst tun würde.


    Grundsätzlich halte ich die Jupiter Sunrise Lodge für ein gutes Beispiel, wie selektive Entnahme auf den Einheimischeninseln der Malediven funktionieren kann. Trotzdem ist es an jedem einzelnen Gast der Crew zu bestätigen, dass man auch hinter einem solchen Entnahmekonzept steht, das der Chef vorgibt. Denn so kann man auch als Tourist einen kleinen Teil dazu beitragen, dass langfristig auf den gesamten Malediven ein Umdenken stattfindet.


    Jeder Inhaber eines Guesthouses tut schon im eigenen Interesse gut daran für Aufklärungsarbeit in Schulen und vor der Haustür der Einheimischen zu sorgen.

    Auch ich kenne die Rute nicht und kann daher kein Veto einlegen.


    Zur Länge:
    Ich habe meistens mit einer 3m Rute vom Ufer bzw. watend gefischt und hätte mir watenderweise in so manchem Drill noch ein paar cm mehr gewünscht. Poppern wirst du damit allerdings nicht besonders gut können, da du dich dann auf schnelles Einkurbeln beschränken musst. Umso länger die Rute umso kraftaufwändiger werden die Drills, aber vor allem auch die Köderführung!
    Vom Boot willst du ja eher seltener fischen, da müsstest du dann noch mehr aufpassen, wenn der Fisch im Drill unters Boot geht.


    2,40 wären mir fürs Ufer/Waten zu kurz! 3,15 können ganzschön in den Arm bzw. das Handgelenk gehen.
    Wenn dein Fokus auf Ufer/Waten liegt würde ich die Rute in 3,15 nehmen. Wenn du überwiegend vom Boot fischen willst die 2,40.

    Mit welcher Bremseinstellung gefischt werden sollte, kann allgemeingültig nicht gesagt werden, da jeder Angler andere physische Voraussetzungen mitbringt. Im Optimalfall sollte deine Ruten/Rollen/Schnur-Kombi zumindest etwas über dem liegen, was du körperlich auf einem Boot halten kannst. Gefischt wird dann nah an deinem körperlichen Limit denn je mehr Bremskraft desto weniger Schnur (am besten garkeine!) kann der GT von der Rolle ziehen und desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass deine Geflochtene in Kontakt mit Felsen oder Korallen kommt und der Fisch abreißt.


    Wo dein körperliches Maximum liegt findest du am besten heraus wenn du einen ordentlichen GT drillst. Für den Anfang würde ich die Bremskraft vielleicht auf 10kg einstellen, wenn du im Drill merkst, da geht noch mehr, für den Rest des Drills und die nächsten entsprechend weiter zudrehen. Sollte es zu viel sein, die Bremse etwas aufmachen, bevor du über Bord gehst ;)


    Ich stelle die Bremse nach Gefühl ein, weiß bei meinem Gerät mittlerweile aber auch wo mein persönliches Maximum in etwa liegt, ohne je eine Messung durchgeführt zu haben. In der Praxis wäre es auch äußerst nervig jedes mal mit der Zugwage rumzufummeln, um die Bremse neu einzustellen, wenn sie gegen Ende des Drills, wenn der Fisch unters Boot zieht etwas gelockert wurde.

    Ich finde Erwachsene sollten, in einem gewissen Rahmen, für sich selbst entscheiden dürfen, welches Risiko sie eingehen möchten. Solange der Captain selber rausfahren würde, also die Unversehrheit des Bootes und der Insassen außer Frage steht, sollte jeder rausfahren dürfen der will. Natürlich ist es wichtig die Leute vorher über die Risiken aufzuklären. Spätestens nach einigen Würfen bei rauer See, werden die nicht "seefesten" Leute freiwillig umkehren oder den Captain bitten ins Innenatoll zu fahren. Die Leute die in der Lage sind bei solchen Bedingungen zu fischen können das dann eben auf eigenes Risiko tun. So hat am Ende auch keiner einen Grund zu meckern...

    Es wurde schon alles Wichtige genannt. Als Zange würde ich dir sowas hier empfehlen: http://www.angel-domaene.de/im…l_images/06-1611218_1.jpg


    Die Teile kosten und wiegen fast nichts und sind universell als Lösezange, Sprengringzange und Seitenschneider einzusetzen. Hatte damit bisher nie Probleme und man schleppt nicht noch ein weiteres teures Teil mit.


    Den Tipp mit den "Pescaderias" würde ich mir an deiner Stelle merken. Das Geld ist gut investiert und bringt dich nicht nur zu den Fischen, sondern auch an Orte, die dem "gemeinen" Backpacker verborgen bleiben, weil sie in keinem Reiseführer stehen und er i.d.R. kein Boot chartert.

    Ich war noch nicht in Mittelamerika unterwegs, aber dafür an einigen anderen Orten als angelnder "Backpacker". Dort hat sich gezeigt, dass insbesondere vom Ufer aus Köder der 10-15cm Klasse deutlich mehr Fisch brachten als 100g+ Köder. Ich würde den Schwerpunkt also eher auf Köder von 30-60g legen und auch eine entsprechende (Reise-)Rute nehmen. Zu Reiseruten gab es hier schonmal einen ausführlichen Thread - musste einfach mal suchen.


    Mit der Saragosa oder auch Spheros in 6000-8000 liegst du meiner Meinung nach goldrichtig. Ich fische selber die 8000er Saragosa und konnte damit mit 50lbs Schnur sogar GTs und Yellowfin Tuna bis 30kg ohne Probleme landen. Natürlich wird die Rolle nach häufigem Einsatz nicht mehr wie am ersten Tag laufen, aber deinen Trip sollte sie überleben.


    Als Schnur dann bitte was vernünftiges nehmen, da gibt es leider viel Schrott am Markt, wo dann 30lbs draufsteht und keine 10lbs gehalten werden (auch wenn das Hecht- und Norwegenanglern vermutlich nie auffällt ;) )! Wenn du nicht viel ausgeben willst, nimm z.B. Tuf Line XP in 30lbs. Dazu 1-1,5m lange 0,6-0,8er Leader (muss kein FC sein). Sonst auf gute Haken, Sprengringe, Tönnchen usw. achten (der Kram der standardmäßig an den Ködern ist taugt i.d.R. leider nichtmal für dieses leichte Gerät, da die Bremse wenn in Riffnähe geangelt wird fast aufs Maximum zugedreht werden sollte).


    Viel Spaß in Mittelamerika! Wird bestimmt eine tolle Reise

    Also ich habe unabhängig von der Größe bisher auch die Erfahrung gemacht Popper=>weniger aber größere Fische und Stickbaits=>mehr aber kleinere Fische.
    Das schöne bei Stickbaits finde ich vor allem die schmackhaften Beifänge wie Grouper und Red Snapper. Und wenn einer von den zahlreichen und nervigen Needlefish hängen bleibt lohnt es sich manchmal den besonders langsam zu drillen, hatte schon mehrfach Überbeißer von GTs die dann auch hängen blieben. :thumbsup:

    Danke fürs Feedback! Mit der Fliegenrute erfolgreich auf Bonefish und auch Permit zu fischen stelle ich mir auch als eine der besten Angeleien überhaupt vor. Das Problem ist, dass ich nur grottenschlecht werfe und keine guten Flifigewässer (für Äschen und Bafos) am Niederrhein habe, um es zu trainieren (Trockenübungen sind mir zu langweillig ;) ).


    Was kostet denn eine halbwegs geeignete Fliegenkombo, die man auch noch auf kleine Trevallies bis 5kg einsetzen könnte (an Stellen ohne Korallen und Felsen in der Nähe)?

    Nach dem Releasen konnte ich es selber kaum glauben, ich hatte meinen ersten Bonefish gefangen. Und außerdem direkt eine Größe, die selbst erfahrene Salzwasser-Fliegenfischer und ein Guide vor Ort im Nachhinein beim Zeigen des Fotos mit einem " WOW " kommentierten. Ich habe den Fisch nicht gewogen oder gemessen, da er durch den Drill, das "Gassigehen" und das Fotografieren schon genug Stress ausgesetzt war, aber nach eigenen Schätzungen und Schätzungen der Fliegenfischer wird er 9 lbs oder mehr gehabt haben.
    Nachdem ich diesen Fisch gefangen hatte, war ich infiziert mit dem Bonefish Virus, diese Angelei stellte für mich persönlich alles bisher gekannte und erlebte in den Schatten. Der Reiz dieser Angelei liegt in den Gegensätzen die ein Bonefish vereint. Er ist unheimlich schwierig zu finden, wobei man stundenlang durch das Wasser pirscht und sich so lautlos wie möglich fortbewegt. Hat man einen Fisch entdeckt muss man sich zunächst auf Wurfdistanz heranpirschen und möglichst geräuschlos und taktisch klug werfen, um ihn nicht zu ersckrecken. Selbst dann kann es passieren das der Köder nicht genommen wird oder der Bonefish die Lunte riecht und die Flucht ergreift. Schleichend bewegt sich der Bonefish wenn alles gut geht auf den Köder zu und nimmt ihn langsam auf, dann hebt man die Rute und die bis dahin gespenstische ruhig anmutende Stimmung wird mit einer Explosion und der aufheulenden Bremse und bis ins Handteil gebogener Rute in totale Aktion umgekehrt.
    Der Bonefish ist defnitiv nicht leicht zu fangen, aber umso größer ist die Freude wenn es dann doch klappt.


    In den folgenden Tagen suchte ich das Flat noch mehrfach auf, wobei es dank aufziehendem stärkeren Wind immer schwieriger wurde die Bonefish zu spotten. Zweimal gelang es mir jedoch noch einen Bonefish zu fangen.





    Catch&Release ist übrigens Pflicht! Auch die Einheimischen dürfen, seitdem es dort die Bonefishangellizenz für Touristen gibt keine Bonefish mehr töten. Die
    Inselverwaltung hat das enorme finanzielle Potenzial dieser Spezies zum Glück noch rechtzeitig erkannt und hat so nicht nur den Bonefish, sondern auch den ehemelagen einheimischen Fischern die Zukunft gesichert. Denn diese arbeiten heute als Guides, wo sie ihre Erfahrung wann und wo die Bonefish zu fangen sind in den Dienst der anreisenden Angeltouristen stellen.



    Nachdem der Striped Trevally abgehakt wurde watete ich weiter das Flat entlang. Was ich dann sah ließ kurze Zeit meinen Atem stocken. Etwa 20m vor mir sah ich eine spitze silbrige Schwanzflosse aus dem Wasser blitzen. Bei genauem hinsehen erkannte ich dazu einen Schatten im Wasser. langsam nährte ich mich schleichend dem Schatten, um auf Wurfdistanz zu kommen.(2g Jighead+ Tube an einer 10-30g Rute und 10lbs Power Pro fliegen nicht weiter als 10m ohne Rückenwind). Während ich mich dem Schatten näherte, setzte sich dieser in Bewegung und schwamm natürlich nicht auf mich zu, linksoder rechts sondern direkt weg von mir. Der Schatten hatte etwa das gleiche Tempo wie ich, sodass ich nie näher als 15m heran kam. Plötzlich wechselte der Schatten die Richtung und drehte nach links ab. Das war meine Chance, seinen Weg zu kreuzen und auf Wurfdistanz zu kommen. Tatsächlich befand sich der Schatten nach gefühlten 20 min Verfolgungsjagd auf Wurfdistanz etwa 5-8m von mir entfernt. Ich setzte zum Wurf an und platzierte meinen Köder erneut etwa 2-3m über und 1-2m seitlich von dem Fisch. Dieser ließ sich von dem Einwurf nicht erschrecken, zeigte jedoch zunächst auch keinerlei Interesse an meinem Köder. Erst als dieser etwa 1m von der Schnauze des Fisches entfernt war schwamm dieser langsam auf ihn zu. Ich weiß noch genau wie meine Knie zitterten, denn längst hatte ich erkannt, dass es sich diesmal wirklich um einen Bonefish handelte. Und was für einer! Der hat locker 60cm dachte ich als der Fisch nur noch 10cm von meinem Köder entfernt war. Ich machte mich schon bereit den Anhieb zu setzen, als aufeinmal das Wasser explodierte. Meine Bremse schrie jedoch nicht auf! Mein Gegenüber hatte den Köder einfach liegen lassen und war wie von der Terantel gestochen davon gesaust. Irgendetwas musste er gemerkt haben. Nachdem der Schock von der plötzlichen Explosion verdaut war, konnte ich mir zumindest sicher sein einen Bonefish gesehen zu haben. Die Flosse und das Verhalten deckten sich genau mit den Beschreibungen aus diversen Internetforen, die sich mit Bonefish beschäftigen. Ein passender Spot war also gefunden, nun musste ich die Fische nur noch zum Anbiss bekommen. Beim weiteren entlangschleichen auf dem Flat tauchte schnell erneut eine Flosse auf, diesmal gelang es dank der aufgezogenen Wolken jedoch nicht, einen Schatten auszumachen. Nach etwa 3 Stunden rumgeschleiche auf dem Flat, ging ich zum Mittagessen an den Strand. Um meinen Köder attraktiver zu machen musste ein kleiner Einsiedlerkreb dran glauben und garnierte nun den überstehenden Teil des Jighakens. Diesen Tipp hatte ich ebenfalls aus dem Internet. Nach kurzer Zeit des erneuten Watens stellte ich mich auf einen der erwähnten maulwurfartigen Hügel und schaute von dieser erhöhten Position ins umliegende Wasser. Nach einiger Zeit tauchte ein Schatten auf der in gemächlichem Tempo genau auf mich zuschwamm. Als ich den Schatten entdeckte war er etwa 10m von mir entfernt. Ich wusste das ich nun schnell werfen musste, bevor der Fisch mich entdeckte. Ich setzte meinen Wurf so, dass der Köder etwa 5m vor mir und 2m vor dem immer näher kommenden Schatten ins Wasser fiel. Ich ließ den Köder einfach auf der Stelle liegen als der Schatten seine Geschwindigkeit beschleunigte und nun eindeutig als Bonefish zu identifizieren war. Erneut zitterten mir die Knie als das Maul des Bonefish genau über meinem Köder war. Ich konnte es nicht genau erkennen, aber der Bonefish musste meinen Köder im Maul haben, da er nun schon mehrere Sekunden über dem Köder verharrte. Intuitiv setzte ich einen leichten Anhieb als erneut das Wasser explodierte. Diesmal jedoch war meine Rute bis in Handteil gebogen und die Bremse sauste in einer Geschwindigkeit die ich bisher nur von Thunfischen kannte. Gleichzeitig beobachtete ich wie ein dunkler Schatten über das nur 30-50cm Flat immer weiter von mir wegsauste. Ich hatte nur 135m Schnur auf der Rolle und der Fisch schoss immer weiter das Flat hinaus. Als er geschätzte 80-100m weit draußen war drehte ich die Bremse immer weiter zu, was ihn jedoch nicht stoppen konnte. Die Rolle hatte noch geschätzte 20-30m Schnur als ich zuätzlich mit der Hand an die glühend heiße Spule fasste um den Fisch irgendwie zu stoppen. Tatsächlich gelang es mir mehr durch Glück als durch Verstand die erste Flucht des Fisches zu stoppen. Ein Hinterherrennen war aufgrund der ganzen Hügel nur sehr langsam möglich, weshalb ich den Fisch im Stand ausdrillen musste. Ich kurbelte wie ein wilder aber bekam kaum Schnur zurück auf die Rolle. Würde der Fisch zu einer zweiten Flucht ansetzten wäre er samt 135m Schnur im Maul weg. Ich drehte die Bremse noch weiter zu und versuchte mit Pumpbewegungen cm für cm Schnur zurück zu gewinnen. Nun geschah womit ich gerechnet hatte und es erfolgte eine erneute Flucht, diesmal bei sehr hart eingestellter Bremse und schon knarzendem Rutenblank konnte der Fisch allerdings nur etwa 20-30m Schnur für sich gewinnen und der Boden der Spule war noch nicht zu sehen. Ich pumpte nun erneut und tatsächlich kam der Fisch nun unter wehementen Kopfstößen an mich heran. Der weitere Drill glich einem Tauziehen. Nachdem ich 30 Meter Scnur gewinnen konnte flogen erneut 20m Schnur von der Rolle. Allerdings bekam ich den Fisch nun immer näher heran. Etwa 50m vor mir erkannte das sich auf der Schnur nun mehrere Seegrasbüschel gesammelt hatten. Nach etwa 10 Minuten Drill hatte ich den Fisch schließlich 20m vor mir. Da ich wusste was ich meinem Material angetan hatte mit der Bremsaktion auf Biegen und Brechen, stellte ich die Bremse nun weicher um den Fisch nicht kurz vor der Nase noch zu verlieren. Als ob er das beobachtet hätte schoss er just in diesem Moment erneut los auf 50-60m Distanz. Seine Ausdauer war jedoch deutlich geringer als zu Beginn des Drills, weshalb ich ihn nun sogar mit der weicherer Bremseinstellung heran pumpen konnte. Der Drill dessen Ausgang anfangs eher für den Bonefish sprach hatte sich nun gedreht. Der Bonefish war müde und hatte nicht mehr genug Energie um erneut 100m Schnur von der Rolle zu reißen, durch die weiche Bremseinstellung sollte auch kein Haken aufbiegen oder die Schnur reißen. Erst jetzt als ich mir ziemlich sicher war den Kampf gewonnen zu haben bemerkte ich wie meine Knie schlackerten. Als ich den Bonefish 5m vor mit hatte führte ich für einen Fototermin wie einen Hund beim Gassigehen in Richtung des Strandes wo meine Frau nach meinen aufgeregten Rufen sofort mit der Kamera herbei eilte. Bei der Landung stellte ich fest warum dieser Fisch so viel Power hatte. Er fühlte sich der Art hart an, dass es mich wunderte wie über überhaupt schwimmen kann. Beim Kiemengriff taten meine Finger richtig weh, da er die Kiemen so stark zusammenpresste.


    Nachdem ich an zwei eigentlich vielversprechenden Stellen keinen Bonefish ausmachen konnte, überdachte ich meine Strategie meinen ersten Bonefish überhaupt zu fangen mehrfach. Ich hatte nun die Möglichkeit einen 300€ teuren Guide für 6 Std angeln zu buchen, der mich wenigstens in die nähe von Bonefish bringen würde und evtl. Fische spotten konnte, die mir aufgrund fehlender Erfahrung oder schlechter Augen verborgen blieben. Außerdem würde ich entsprechende Hotspots gezeigt bekommen, die ich nach dem Guiding selber erneut aufsuchen könnte. Dem Gegenüber stand mein Ehrgeiz es allein zu schaffen und meine Frau die mich bei einer solchen Investition endgültig für bescheuert erklärt hätte. Letztlich entschloss ich mich es noch weiter allein zu versuchen, sollte es jedoch bis kurz vor der Abreise nicht klappen, wollte ich noch einmal über ein Guiding nachdenken. Im Nachhinein erfuhr ich, dass es jedoch auch bei einem Guiding regelmäßig zu Schneidertagen kommt, je nach dem wie gut der geguidete Angler ist und natürlich je nach Glück und Laune der Fische.


    Da es an den zwei Flats nicht geklappt hatte, entschloss ich mich nach anderen Stellen Ausschau zu halten. Relativ schnell stieß ich dabei auf ein fußläufig innerhalb von 10 Minuten zu erreichendes Flat, welches von der Hauptinsel zu 2/3 eingerahmt ist. Dieses Flat entsprach zwar weniger der klischeehaften Südseekulisse wie die beiden anderen Flats, allerdings war es von Seegras bewachsen und es wimmelte schon am Ufer vor kleinen Krabben und im Wasser waren überall Hügel, wie von einem Maulwurf aufgetürmt. Eigentlich ein tolles Flat für Bonefish, die sich angeblich ja größtenteils von Krebsen und Krabben ernähren.


    Nach einer Begegnung mit diesem Zeitgenossen einige Tage zuvor


    bemühte ich mich beim waten nicht auf von Seegras bedeckte Stellen zu treten. Zwar sollen Tauchschuhe wie ich sie verwende, einen gewissen Schutz vor Steinfischen bieten, allerdings wollte ich es lieber nicht darauf ankommen lassen. Nachdem ich in das Flat hinein watete entdeckte ich schon nach kurzer Zeit einen sich relativ zügig bewegenden Schatten. Schnell erfolgte ein platzierter Wurf mit einer Tube mit einem ca. 2g Jighaken. Etwa 2-3m über den Schatten hinaus und je nach Tempo 1-2m links bzw. rechts davon. Langsam "faulenzte" ich die Tube mit einer halben Kurbelumdrehung in Richtung des Schattens. Als dieser sich plötzlich in Richtung der Tube umdrehte und mit einem Affenzahn darauf zuschoss. In diesem Moment sauste die Bremse los und ich freute mich schon über meinen ersten Bonefish. Nachdem der Fisch heran kam, war allerdings schnell klar, dass es sich wieder nur um einen Trevally handelte. Allerdings um eine Unterart, die ich bisher noch nicht gefangen hatte, einen Striped Trevally.


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