Nachdem ich an zwei eigentlich vielversprechenden Stellen keinen Bonefish ausmachen konnte, überdachte ich meine Strategie meinen ersten Bonefish überhaupt zu fangen mehrfach. Ich hatte nun die Möglichkeit einen 300€ teuren Guide für 6 Std angeln zu buchen, der mich wenigstens in die nähe von Bonefish bringen würde und evtl. Fische spotten konnte, die mir aufgrund fehlender Erfahrung oder schlechter Augen verborgen blieben. Außerdem würde ich entsprechende Hotspots gezeigt bekommen, die ich nach dem Guiding selber erneut aufsuchen könnte. Dem Gegenüber stand mein Ehrgeiz es allein zu schaffen und meine Frau die mich bei einer solchen Investition endgültig für bescheuert erklärt hätte. Letztlich entschloss ich mich es noch weiter allein zu versuchen, sollte es jedoch bis kurz vor der Abreise nicht klappen, wollte ich noch einmal über ein Guiding nachdenken. Im Nachhinein erfuhr ich, dass es jedoch auch bei einem Guiding regelmäßig zu Schneidertagen kommt, je nach dem wie gut der geguidete Angler ist und natürlich je nach Glück und Laune der Fische.
Da es an den zwei Flats nicht geklappt hatte, entschloss ich mich nach anderen Stellen Ausschau zu halten. Relativ schnell stieß ich dabei auf ein fußläufig innerhalb von 10 Minuten zu erreichendes Flat, welches von der Hauptinsel zu 2/3 eingerahmt ist. Dieses Flat entsprach zwar weniger der klischeehaften Südseekulisse wie die beiden anderen Flats, allerdings war es von Seegras bewachsen und es wimmelte schon am Ufer vor kleinen Krabben und im Wasser waren überall Hügel, wie von einem Maulwurf aufgetürmt. Eigentlich ein tolles Flat für Bonefish, die sich angeblich ja größtenteils von Krebsen und Krabben ernähren.
Nach einer Begegnung mit diesem Zeitgenossen einige Tage zuvor
bemühte ich mich beim waten nicht auf von Seegras bedeckte Stellen zu treten. Zwar sollen Tauchschuhe wie ich sie verwende, einen gewissen Schutz vor Steinfischen bieten, allerdings wollte ich es lieber nicht darauf ankommen lassen. Nachdem ich in das Flat hinein watete entdeckte ich schon nach kurzer Zeit einen sich relativ zügig bewegenden Schatten. Schnell erfolgte ein platzierter Wurf mit einer Tube mit einem ca. 2g Jighaken. Etwa 2-3m über den Schatten hinaus und je nach Tempo 1-2m links bzw. rechts davon. Langsam "faulenzte" ich die Tube mit einer halben Kurbelumdrehung in Richtung des Schattens. Als dieser sich plötzlich in Richtung der Tube umdrehte und mit einem Affenzahn darauf zuschoss. In diesem Moment sauste die Bremse los und ich freute mich schon über meinen ersten Bonefish. Nachdem der Fisch heran kam, war allerdings schnell klar, dass es sich wieder nur um einen Trevally handelte. Allerdings um eine Unterart, die ich bisher noch nicht gefangen hatte, einen Striped Trevally.