Ägypten Safari – St. John Reef, ein Reisebericht von Biggamekumpel und GT Carsten
Vor Antritt dieses Abenteuers haben wir immer wieder Geschichten von gigantischen, unstoppbaren Fischen, und Aussagen wie:“ Wenn du nicht schnell genug drillst, bekommst du nur den abgebissenen Kopf rauf“ gehört. Das ganze haben wir als Mythen und Sagen oder als cleveren Marketing Trick verbucht. Wir hatten uns geirrt!
Unser Abenteuer startete eigentlich in Nürnberg, da ich und meine Freundin Gabriele aus Berlin und Carsten aus Dresden anreisten. Volker Dapoz der diesen Trip begleiten wollte, musste mit Bänderriss leider absagen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Beim Check-In in Berlin fragte einen ältere Dame:“ Junger Mann, ist da ein Digeredo drin?! und deutet auf meinen Rutenkoffer.
Sie schaute etwas verwirrt als ich ihr antwortete:“ Schauen Sie mal, da steht Bazooka drauf und da ist auch ne Bazooka drin!“ Mit einem netten Lächeln konnten wir den Einsatz des SEK doch noch abwenden.
Der Zwischenstopp in Nürnberg dauerte nur ganze 8Min, da unserer Zubringerflug erheblich Verspätung hatte. Carsten hatte schon Angst wir würden gar nicht mehr kommen.
Im Flieger wurden bereits eifrige Vermutungen zu den zu erwartenden Fängen angestellt, denn über unser Reiseziel wussten wir nichts – außer das es an der sudanesischen Grenze liegen sollte. Voller Zuversicht und mit einem guten Maß an Aufregung, ging es ins Land der Pharaonen.
Erfreulich am Flug mit Air Berlin war die Tatsache, das wir mit der BonusCard, (die wir im Vorfeld Online für 40,-€ gekauft hatten, und die 1 Jahr Gültigkeit hat) und dem angemeldetem Sportgepäck (bis max 30Kg) jeder von uns 60kg Reisegepäck mitnehmen dürfte.
Auf dem Rollfeld in Hurghada wurden wir schon von einem Mitarbeiter unseres Gastgebers mit einem Schild „BigGameShop“ empfangen. Einige Touris dachten schon- „hehe die werden jetzt verhaftet“. Aber denkste. Man eröffnetet in dem total überfüllten Flughafen Terminal einen neuen Schalter damit wir uns unsere notwendigen Visa kaufen konnten und dann ging es vorbei an gut 400 in einer Schlange wartenden Touris zur Passkontrolle. Die ganze Einreise Prozedur dauerte keine 5 Min – Respekt. Wir erhielten unserer Gepäck, und selbst dem Zollbeamten war es unangenehm mich nach dem Inhalt meines Blechkoffers zu fragen. Das ganze Gepäck wurde auf einen Pick-up geladen, und los ging es in Richtung Hotel. Unsere Angelgeräte blieben auf dem Pick-up, und wurden direkt zu unseren Gastgeber Sherif L. gebracht, da für den Nachmittag eine „ Tackleschau“ angedacht war. Ferner sollten die Reiseroute, und Details zu unserem Angelgebiet besprochen werden. Also kurz frisch gemacht und auf zu Sherif`s Villa.
Die Villa erinnerte ein wenig an eine Festung, da der Sockel auf dem das Gebäude errichtet wurde, aussah wie ein Pyramiden Stumpf. Der einzige Eingang zum Anwesen war die steile Zufahrt, die sich in der Mitte neben der großzügigen Poollandschaft befindet. Der als Sicherheitsmann angestellte Berber begrüßte uns, und führte uns zum Eingang. Das Wohnzimmer und die große Terrasse glichen dem größten Tacklesammelsurium das ich je gesehen habe. Schnell wurden wir einander vorgestellt, und schon machten wir uns über das auf- bzw. ausgestellte Tackle her. Sherif fischte die Penn VSW Serie an div. Ruten die er von seinen häufigen Geschäftsreise mitgebracht hatte. Ich fischte meine Accurate Custom ATD 30, 50 und 80 auf Alutecnos Custom Ruten mit Calstarblanks, meinen Alutecnos Blue Jigging Rod mit Accurate Boss 665NN und meiner Alutecnos Popperrute mit Accurate SR 30. Carsten fischte seine Alutecnos Albacore 30 auf einer Volker Dapoz Spezial Rute, und benutzt auch die SR 30 auf seiner Popperrute.Nach kurzen Überprüfung von Sherifs Tackle, stellten wir fest, das er kistenweise Wirbel und Haken hatte, aber alles von minderwertige Qualität. Er antwortete auf meine Frage wo er denn das ganze Zeug her hat: „ Das haben ihm die Tackle Händler in Deutschland empfohlen!“ Das müssen wohl Karpfenspezialisten gewesen sein.
Gegen Abend lud er uns in sein Restaurant „ Moby Dick“ ein. Dieses Restaurant ist PLICHT!!!! Salate, Speisen, Getränke und Desserts bester Güte. Wir aßen Kamelsteaks und Rinderfilet mit Peffersahnesoße und Championrahmsoße. Extrem Lecker.
Auch die 3 Flaschen ägyptischen Weines verfehlten ihre Wirkung nicht. Am späteren Abend sollte eine Willkommensparty im Whales steigen. Wir waren vom Wein schon „Fett wie die Nattern“ aber OK. Gegen 20Uhr schlugen wir im Pub ein. Da die Sonne schon um 17Uhr unterging fühlte es sich an wie in später Nacht. Nach unzähligen Baccardi Cola, Tequila`s, Bier und stundenlangen Tänzen (Carsten hatte zwischendurch den Zustand der Tiefenmeditation erreicht) machten wir uns, unter dem Motto, „Ich kann alleine laufen“, auf den Weg ins Hotel – Zwei Rechts, zwei Links , zwei fallen lassen.
Im Club hatte uns den ganzen Abend ein extrem nerviger deutscher Pauschaltouri mit seiner laute Stimme und Schwäzerein genervt. Sherif hatte ihn mit dem billigsten Fussel, den die Bar hergab abgefüllt. Das erste was meine geschwollenden Augen und Ohren am Morgen auf dem Weg zum Frühstück wahrnahmen, war genau dieser Vogel, der unglücklicher Weise genau das Nachbarzimmer bewohnte.
Heute hatten wir einen Strandtag geplant. Den hatten wir nach der Nacht auch bitter nötig. Gerade als wir unser idyllisches Plätzchen neben all den russischen Gästen gefunden hatten, tönte der Animateur in gefühlten 150 Sprachen aus dem Lautsprecher und suchte die „Queen Hughada“ Mein armer Kopf. Wir flüchteten ins Wasser und beschlossen ein wenig um das künstliche Riff zu schnorcheln. Wir verbrachten den ganzen Tag am und im türkisblauen Wasser. Abends wieder Essen im „Moby Dick“ und letzte Besprechungen vor der Abreise. Wir mussten ca. 450km mit dem Kleinbus in Richtung Sudan zu unseren Booten. Gegen 3Uhr in der Nacht, holte uns, wie besprochen, der klimatisierte Kleinbus vor dem Hotel ab. Nach kurzer Manipulation an der Lüftung – der ganze Bus hing voll mit Duftbäumchen, und die wollten wir nicht riechen, ging es los. Wir , das waren Oli, Gabi, Carsten, Mr. Sherif unser Gastgeber, Mr. Achmet sein Angelpartner und Claudia seine deutsche Geschäftspartnerin. Wir fuhren durch die stockdunkle Nacht immer der Uferstrasse folgend. Hughada – Safaga – Quesir – Marsa Alam bis kurz hinter Hamata. Zwischendurch stoppten wir und tranken in der silbrig aufgehenden Sonne einen Tee in einem Strassencafe.