Hi Leute,
Ich wollte hier auch mal wieder was schreiben. Ich komme gerade von einem fünftägigen Trip aus Südfrankreich zurück. Katalonien hat momentan so strikte Einreisebeschränkungen, dass wir bereits seit Anfang November nicht mehr dort hin dürfen, obwohl wir dort ja sogar Eigentum haben.
Da ich in 2 Wochen eine neue Stelle antrete, wollte ich aber vorher echt gerne nochmal ans Meer und so kam es, dass ich mich spontan zu einem Trip nach Villefranche sur Mer in der Nähe von Nizza entschieden habe. Dort bin ich 5 Tage mit Jan von Azur Sportfishing zum Angeln gefahren. Habe dazu im Anglerboard einen Bericht geschrieben den ich nachfolgend einfach mal hier reinkopiere. Da das Bilderproblem hier im Board immer noch nicht behoben wurde, verlinke ich hier auch nochmal den Originalbericht: https://www.anglerboard.de/thr…bitte-mit.220937/page-451
5 Tage Quick-Escape nach Nizza, Angeln mit Jan von Azur Sportfishing
Für mich ging es in einer ganz spontanen Entscheidung am Montag morgen nach Villefranche sur Mer in der Nähe von Nizza. Die Cote d'Azur lockte mich mit Sonne und Windstille an. Ehrlich gesagt haben wir beide das schon länger geplant mal zusammen fischen zu fahren. Da ich momentan nicht nach Katalonien einreisen darf, blieb also im Moment nur diese Möglichkeit um nochmal ans Meer zu kommen. Und ich wollte unbedingt nochmal ans Meer! Uns so habe ich mich flott mit @JanKrueger verabredet.Morgens früh gings dann los die rund 1250 km ab in den Süden. Fast die gleiche Strecke wie nach Spanien. War ein ganz schöner Kraftakt und am Anfang hab ich echt mit mir gehadert und mich gefragt, ob diese Impulsiventscheidung jetzt so richtig war. Aber ich war mir recht sicher, dass ich, sobald ich das Meer sehe, nichts bereuen werden. Oh und jetzt nach dem Trip kann ich wirklich sagen: es war super und ich würde es wieder machen! Dann aber mit dem Flieger Erstmal kurz zum Revier: mir war die Cote d'Azur bisher nur aus dem TV bekannt und mir nie als gutes Angelrevier bekannt. Durch den Kontakt mit Jan wurde ich da natürlich dann drüber aufgeklärt, dass es in der Tat ein fantastisches Angelrevier ist. Schaut es euch mal auf Navionics an! Es geht überall wahnsinnig tief runter, Shorejigging Spots an allen Ecken und viele viele vielversprechende Strukturen fürs Jiggen und Livebaiten.Was mich natürlich besonders reizte, war die Aussicht eventuell einen Mero, einen braunen Zackenbarsch, zu erwischen. Der ist in Frankreich nämlich geschützt und die Bestände sollten ein bisschen besser sein als bei uns. Das war also mein erklärtes Ziel. Jan machte mir aber auch Hoffnungen auf Bonitos, Tunas und Dentex. Außerdem wollte ich gerne seine Kalmarangelmethode lernen. Jan fängt dort alles mit Tataki. Müsst ihr euch mal bei Youtube angucken (z.B. Antonello Salvi)Nach 13 h bin ich dann in Villefranche angekommen und habe noch eben mit Jan ein Bier getrunken ehe ich ins Bett gefallen bin. Am nächsten Tag sollte es direkt zum Fischen rausgehen! Super Bedingungen waren angesagt.
Wir sind dann morgens gestartet und als erstes wollte ich mir von Jan das besagte Tataki zeigen lassen.
Unterwegs waren wir übrigens mit diesem Schnieken Center Console Boot. Einer alten Sessa mit nagelneuem Motor. Kleiner als meins, aber super zum Fischen. Und der Pfeifenheini darauf ist Jan (weil er immer Pfeife raucht)
Jan hat dann flott eine Montage fürs Tataki monitert. Drei eingeschlaufte Squidlures, darunter ein 60 g Blei und das ganze an einer Rute mit weicher Spitze. Er erklärt mir dann was er auf dem Echo sucht, es kommt was in Sicht. Lässt ab, schlackert einmal an den Ködern und hat sofort einen Kalmar dran. Ich dachte in dem Moment das ist die Heilsbringer Methode. Stellte sich nachher aber als Zufallstreffer raus War aber schon legendär!
Wir probieren ein Weilchen auf Kalmar, erwischen aber keinen weiteren. Stattdessen Schrotte ich erstmal Jans Rolle. Die lässt sich plötzlich überhaupt nicht mehr kurbeln und so durfte ich die 70 m dann durch händisches Drehen an der Spule hochholen. Dann wollen wir zum Jiggen fahren und Jan gibt Gas. Und schon schallt es hinter uns Tatütataa. Die Polizei war direkt hinter uns und wollte uns vermutlich eh gerade kontrollieren und Jan gibt erstmal Gas. Das muss ausgesehen haben Und einen Rüffel gabs dafür auch noch, weil es näher als 300 m von Land war und man da nur 5 kn fahren darf. Außerdem haben wir keine Fahne an Bord und die Bootspapiere sind von letztem Jahr Die Polizisten haben aber keine Lust auf Stress und belassen es bei einer Ermahnung. Fängt ja gut an.
Wir haben es dann an einem Spot, wo Jan letztens noch erfolgreich war, mit Gummikalmaren und auch mit dem Livebait probiert. Es fand aber beides keine Abnehmer.Im Hintergrund die Skyline von Monaco.
Die Cote d'Azur ist generell in diesem Bereich sehr stark bebaut. Und der protzige Reichtum überall dort ist kaum zu übertreffen. Riesige, Schlossgleiche Villen direkt am Meer. Zahnradbahnen führen runter zur Küste, damit die edlen Herrschaften nicht laufen müssen. Ein eigener Hubschrauberlandeplatz darf natürlich auch nicht fehlen. Generell nimmt man von Monaco zum Flughafen eher den Heli als das Auto.Einige Leute scheinen hier definitiv nicht zu wissen was sie mit ihrem Geld anfangen sollen Solche Probleme hätte man gerne.Jan schlägt dann vor, dass wir nochmal rüber nach Nizza fahren sollten. Dort waren in den letzten Tagen Tunas und Bonitos unterwegs und das klang natürlich sehr verlockend.
Der Strand von Nizza ist schon etwas ganz spezielles. Da sind die ganzen Hochhäuser am Strand und dann fischt man dort 200m vom Ufer weg und es ist so unfassbar tief. Über 100 m Wassertiefe. Es muss dort wirklich senkrecht nach unten gehen. Natürlich ein Hotspots für Pelagische Räuber!Der Hotspot ist allerdings auch allgemeinbekannt. Und Nizza ist eben keine Urlaubsstadt wie Roses und dementsprechend gibt es viele Leute, die nach der Arbeit eben noch zum Angeln fahren um die besonders produktiven Abendstunden zu nutzen. Wir sehen auch direkt eine Frenzy wo gleich mehrere Boote mit Vollgas hindüsen. Es ist schon speziell und eigentlich mag ich sowas nicht. Doch dann kommt eine Bonitofrenzy hoch, wo auch 5 Boote ranfahren können. Wir haben rucki zucki beide einen Bonito an der Spinrute und der Spaß ist garantiert. Während ich meinen Fisch landen kann, geht der von Jan nah am Boot verloren. Wir nehmen meinen Fisch mit, den anderen hätten wir ohnehin wieder schwimmen lassen.
Meinem Outfit dürfte man ansehen, dass der Wind, der die Alpen runterpfeift, kalt ist.Ich verliere nachher nochmal einen Bonito. Außerdem kommen immer wieder mal Tunas hoch. Wegen der ca. 10 Boote, die sich an Land bei den Bonitos tummeln, fahren wir ein Stück weiter raus und probieren ein wenig auf Tuna. Die haben aber überhaupt keinen Bock auf uns. Außerdem kommt noch ein Delfin vorbei um hallo zu sagen. Letztendlich hätten wir uns wohl doch eher auf die Bonitos fokussieren sollen, aber nachher ist man immer schlauer. Wir dürfen aber noch einen atemberaubend schönen Sonnenuntergang genießen und werfen bis zur Ausgangssperre unsere Köder.