Hallo,
als kleines Dankeschöne für die HIlfe bei der Auswahl der Destiantion möchte ich mich mit diesem Reisebericht gerne bedanken und euch an meinem Urlaub teilhaben lassen.
Wem das ganze zu lang ist, kann auch gerne nur die Bilder anschauen.
Gruß
Marco
Am 19.7. machten mein Vater und ich uns auf den Weg nach Panama. Bei unserer Ankunft in Panama City um 6 Uhr in der Früh wurden wir von unserem Fahrer empfangen und es ging auf die 5,5 Std. dauernde Fahrt über die Panamericana Richtung Norden zur Paradise Fishing Lodge. Gut durchgerüttelt, aufgrund des schlechten Zustands der Straße auf den letzten Kilometern, kamen wir in der Lodge an und wurden freundlich empfangen. Nach einem schnellen Mittagessen zogen wir uns auf unser Zimmer zurück, um uns noch ein wenig von der Anreise zu erholen. Letztendlich waren wir von Tür zu Tür auch fast 24 Std. unterwegs gewesen. Während unseres Nickerchens zog der erste kurze aber heftige Sturm über die Anlage hinweg und es kamen erste Zweifel auf, ob es eine gute Idee gewesen ist in der Regenzeit nach Panama zu reisen. Die Begleiterscheinungen des Sturmes waren ein paar umgestürzte Bäume und der erste Stromausfall. Ein Stromgenerator lieferte aber zunächst Abhilfe. Nur auf den Einsatz der Klimaanlage musste für die Dauer des Stromausfalls verzichtet werden, was insbesondere die Amerikaner irritierte, die in einer großen Gruppe am selbigen Tag am Abend in der Lodge ankamen. Nach einem ausgiebigen Abendessen am lediglich überdachten Essenbereich, der ringsherum ansonsten völlig offen war, gingen wir ins Bett, um am nächsten Morgen für die erste Ausfahrt fit zu sein. 6 Uhr Frühstücken und gegen 7 Uhr raus auf das Wasser war unserer Plan. Nach einer unruhigen Nacht auf Grund der Wärme und Schwüle begaben wir uns zum Frühstück mit Speck und Spiegelei. Nachdem wir gesättigt waren, machten wir uns angeltechnisch bereit und begaben uns zu den kleinen Allradfahrzeugen, die uns zu den Booten brachten. Nach ca. 7 min. Fahrzeit über eine zunächst gut ausgebaute Straße und eine auf Stelzen befindliche abenteuerlichen Hochstraße durch die Mangroven kamen wir bei den Booten an und begrüßten Juan und Gato, die für die nächsten Tage unserer Captain und Mate sein sollten. Neben der Landessprache Spanisch sprachen die beiden nur sehr wenig Englisch, was aufgrund unserer mangelnden Spanischkenntnisse die Kommunikation manchmal etwas erschwerte. Wir einigten uns aber darauf, dass wir versuchen wollten Thunfische zu fangen. Gesagt getan ging es zum allmorgendlichen Köderfischfang. Nachdem wir genügend Köderfische gefangen bzw. bei einheimischen Fischern getauscht hatten, ging die Fahrt weiter. Nach ca. einer Stunde fragten wir uns, wann denn mal geangelt werden würde und da machten wir auch unseren ersten Stopp. Wir hielten bei einem treibenden Baumstamm an und sollten diesen mit Poppern abfischen. Umgeben von einem Delphinschwarm mühten wir uns bei unseren ersten Gehversuchen mit den Poppern ab. Mein Vater hakte schließlich den ersten kleinen Mahi Mahi und brachte diesen auch ins Boot. Weiter biss an dieser Stelle jedoch nichts, sodass wir weiterfuhren, bis wir in den Bereich der Insel Montuosa kamen. Hier hieß es erneut Köderfische fangen. Nach den handlangen Blue Runnern hieß das in diesem Fall Bonitos. Bei den ersten Bonitos von 50-60 cm fing man sich langsam an zu wundern, welche Kraft die relativ kleinen Fische schon aufbringen konnten. Genauer genommen könnte man auch selbst darauf kommen, wenn man überlegt man würde die recht kampfstarken Makrelen aus der Nordsee auf ein entsprechendes Maß hochskalieren. Am Anfang machte die Größe der Köder richtig Eindruck, wir waren jedoch auch hier, um große Fische zu fangen. Zunächst wurde daraus aber nichts. Beim Schleppen um Montuosa blieben wir erfolglos, sodass wir uns der Insel näherten und mit Bonitostücken am Grund fischten. Hierbei fiel uns das erste Mal auf, wie viel Fisch doch in den Gewässern sein musste. Unsere an der freien Leine herabgelassenen Chunkbaits wurden von allen Seiten vornehmlich von Triggerfischen oder Rainbow Runnern attackiert. Da wir mit Circle Hooks fischten sollten wir warten bis ein Fisch richtig Schnur abzog, den Bügel der Rolle schließen und durch Kurbeln den Haken setzen. Nach einigen Fehlbissen konnte mein Vater so den ersten Mullet Snapper erbeuten. Danach tat sich nicht mehr viel und wir entschieden uns den Spot zu wechseln. Hannibal Banks sollte die nächste Stelle sein. Auf dem Weg dorthin sahen wir auf der Ostseite der Insel Vogelschwärme zu denen wir einen kurzen Abstecher machten. Wir gaben unser bestes beim Werfen mit leichten Jigs konnten jedoch keinen Fisch zum Beißen animieren. Die Fische zogen jedoch auch immer sehr schnell, sodass es schwierig war diese Anzuwerfen. Das Leihgerät war nicht dahingegen optimiert, die leichten Metallköder auf eine geeignete Weite zu bringen. Unser Mate Gato hakte auf Live Bait einen Fisch, den ich drillen und damit meinen ersten vernünftigen Fisch in Panama fangen durfte. Es handelte sich dabei um einen schönen Jack Crevalle bei dem ich mich zum zweiten Mal über die Kraft der Fische gewundert habe und beim Drillen erst mal einen Ausfallschritt machen musste, weil ich mich leicht verschätzte. Die eingestellten Bremskräfte waren dann doch einiges höher als in Norwegen gewohnt, sodass die Drills nicht länger aber von einer hohen Intensität geprägt sind. Nach diesem einen Jack setzten wir unsere Reise fort. Nach unserer Ankunft am Zielspot fischten wir zunächst erfolglos mit Jigs und Poppern. Die anderen Boote um uns herum (vornehmlich die Amerikaner aus unserer Anlage, aber auf den Hannibal Banks traf man fast immer ein Boot an) hatten zunächst auch keinen Erfolg. Weiter zum Nachmittag hin fingen die Gelbflossenthunfische aber an zu beißen und bald stellte sich der Erfolg bei allen Booten ein. Fast ausnahmslos wurden die Thune jedoch auf Live Bait gefangen, während die Bemühungen mit Kunstködern größtenteils erfolglos blieben. Leider beschränkten sich die Thunfische auf eine handliche Größe und auch kein großer Thunfisch sollte uns diesen Urlaub den Gefallen tun bei uns zu beißen. Plötzlich hatte unser Kapitän einen stärkeren Fisch an der Rute, der an die Oberfläche strebte. Ein erster Schrecken ging durch unsere Glieder als wenige Meter vom Boot ein großer Fisch sein Schwert aus dem Wasser streckte und sich wütend schüttelte. Mein erster Gedanke war Marlin doch bevor ich den Fisch identifizieren konnte war der Fisch schon wieder abgetaucht und die Schnur plötzlich schlaff. Beim Einholen kam uns dann ein offener, aufgezogener Karabiner entgegen. Entweder war dieser nicht komplett geschlossen gewesen oder aber der Karabiner hatte sich während des Drills geöffnet. Unser Captain an der Rute hatte einen besseren Blick auf den Fisch und konnte uns aufklären, dass es sich dabei um einen Sailfish gehandelt hat. Wir fischten weiter auf Thunfisch mit einem schönen Rainbow Runner als Beifang, bis unser Live Bait Vorrat erschöpft war. Anschließend starteten wir noch einen weiteren Versuch mit Chunkbait auf Grund und fingen ein paar schöne Mullet Snapper. Zurück in der Lodge stellten wir fest, dass die anderen Gäste auch nicht mehr Glück mit größeren Thunfischen hatten. Wir haben die Großen dieses Jahr verpasst. Die Amerikaner die auch schon letztes Jahr zur gleichen Zeit vor Ort waren zeigten uns jedoch am Abend Bilder von 150 lbs+ Thunfischen, die diese letztes Jahr zur gleichen Zeit gefangen hatten.