Tackle Review Maledivenurlaub (z.B. Reiseruten)

  • Hier teile ich mit euch meine Erfahrungen und Gedanken, die ich mir bezüglich meiner Ausstattung für einen Urlaub auf den Malediven gemacht habe.
    Für einige dürfte dieser Thread nur am Rande interessant sein, da kein High End Tackle Erwähnung findet, vielmehr dürften sich Einsteiger angesprochen fühlen und auch jene, die mit einem eher geringen Budget versuchen, das Maximum rauszuholen. Ebenso dürften die Ausführungen zu meinen Reise-Ruten interessant sein, da hier in vielen Threads ja immer wieder nach Reiseruten gefragt wird. Aus diesem Grund gehe ich auch gleich zu Anfang auf die beiden Ruten ein.


    Vorweg sei mir noch eine Bemerkung erlaubt:
    Auch wenn ich schon lange Angler bin, so ist diese Art der Angelei (Popping+Jigging) noch neu für mich. Dieser Review fußt also nicht auf jahrelangen Erfahrungen, sondern auf den Erfahrungen eines Urlaubs. Ich erlebe aber auch immer wieder Angler, die deutlich mehr Erfahrung haben, aber in meinen Augen trotzdem keine versierten Angler sind. Letztendlich muss sich also jeder seinen Teil denken und auch seine eigenen Erfahrungen machen. Ich leiste hier nur Denkanstöße. ;)
    Da aber gerade die Experten häufig nur mit High End Tackle antreten und eben dieses hier diskutiert und empfohlen wird, denke ich, dass dieser Beitrag zu preisgünstigerem Tackle durchaus seine Daseinsberechtigung hat.
    Es geht also in diesem Thread um ausreichendes Gerät zu einem moderaten Preis, das zudem noch in einen großen Koffer passt, ohne dass man Sportgepäck aufgeben muss.
    ;)

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  • Reiserute fürs Popping -> Shimano T-Curve Revolution Travel Offshore 763 Spin


    Diese Rute gibt es m.W. so nur in Australien und unter einem anderen Namen und höherem Preis in Neuseeland. Selbst inkl. Steuern und Versand kriegt man diese Rute unter 200€, wenn man das Porto auf mehrere Personen aufteilen kann. Die Transportlänge beträgt 82cm.
    Die Kriterien, die im Board meistens angesprochen wurden und als kritisch anzusehen sind, sind:


    Rückgrat der Rute und Stabilität einer Dreiteilung
    Die Rute hatte genug Power um auch GTs bis 20 Kilo genug Gegenwehr zu bieten, so dass die Fluchten eher kurz ausfielen. Die meisten GTs sind meistens sowieso nach kurzer horizontaler Flucht in die Tiefe abgetaucht, da ist es dann auch egal welche Rute man hat, da der Fisch lediglich den Schnurwinkel verändert und keine neue Schnur von der Rolle zieht. Für Angler mit guten Drillfähigkeiten an einem normalen Riff und Fischen bis knapp über 20 Kilo gibt es mit dieser Rute meines Erachtens keine Probleme.
    Wenn natürlich ein 50 Kilo GT einsteigt, der mit aller Macht aufs Riff will, dann gelangt diese Rute natürlich an Ihre Grenzen. Aber das dürfte vermutlich auch mit einer ganzen Reihe anderer anderen Ruten eng werden.
    Für alles was ich in diesem Urlaub bei mir und anderen Anglern gesehen habe, reicht diese Rute aus.


    Fähigkeit große Popper zu schlagen
    Hierzu kann ich leider nur bedingt qualifizierte Aussagen treffen, auch weil mir einfach eine Referenz fehlt. Ich habe fast den ganzen Urlaub nur mit Stickbaits bis 100 Gramm gefischt. Das ging super. Auch bin ich der Meinung, dass sich der Halco Roosta in 16,5 cm gut schlagen ließ. Für nur wenige Würfe habe ich als größten Popper einen Sebile Splasher in 19 cm geworfen. Das Werfen ging noch gut, beim Schlagen war die Rute gefühlt aber eher an ihrer Grenze. Es ging, war wohl aber nicht optimal. Aber wie gesagt, dafür fehlen mir Erfahrungen mit anderen Ruten.
    Für mich ist das komplett ok, da Stickbaits in diesem Revier eher fängiger waren und die Führung auch weniger ermüdend.
    Gewicht
    Das Gewicht ist mit knapp über 500 Gramm natürlich nicht gerade gering. Allerdings ist die Rute m.E. gut ausbalanciert, so dass das Fischen der Rute erst nach längerer Zeit ermüdend wurde. Ab Tag 3 (jeweils 1-2 Tage Pause zwischendurch) hat man es deutlich gespürt, wenn man den ganzen Tag nur wirft. Eine leichtere Rute wäre natürlich super, aber unter Beachtung der Kriterien (Transport-)länge, Preis und Einsatzzweck ist mir leider keine Alternative bekannt.


    Fazit
    Unter Berücksichtigung des Preises und der Tatsache, dass es sich um eine Reiserute handelt, kann ich für diese Rute eine klare Kaufempfehlung aussprechen.



    Reiserute fürs Jigging -> Shimano Jigwrex STC 300


    Diese Rute habe ich ebenfalls für unter 200€ gekauft, aber mittlerweile gibt es Sie wohl nur noch teurer.
    Im Vergleich zum Oberflächenfischen, habe ich nur wenig Zeit dem Jiggen gewidmet. Das hatte mehrere Ursachen. Es ist deutlich anstrengender als das Fischen mit Stickbait, zumal ich immer in größeren Tiefen gejiggt habe. Es nervt unheimlich, wenn einem die Haie andauernd die Fische inkl. Jig abbeißen. Und zu guter Letzt hatte meine Rute einen Mangel, der ein Weiterfischen verhinderte.
    Insgesamt macht die Rute einen guten Eindruck und die Jigs lassen sich ausreichend animieren. Jedenfalls empfanden die YFT die Köderführung augenscheinlich als ausreichend.
    Der gravierende Mangel ist jedoch die Schraubverbindung von Griffteil und zweitem Rutensegment. Die Verbindung an sich ist nicht zu bemängeln, sehr wohl jedoch die Verklebung der unteren Schraubverbindung im Griffteil. Nach nicht wirklich langem Einsatz und nur einigen Fischen begann sich der Kleber aufzulösen. Keine Ahnung was Shimano hier für einen Kleber verwendet hat, aber er scheint nicht sehr haltbar zu sein. Wer diese Rute mit in den Urlaub nimmt. Sollte also auch einen guten kräftigen Kleber einpacken oder die Rute unter Einsatz eines Föhns zu Hause schon überprüfen und ggf. schon zu Hause neu kleben. Wenn dieser Mangel behoben ist, lässt sich mit der Rute vernünftig arbeiten.
    Als Ersatz kam dann eine geliehene Hart Anima zum Einsatz, dazu auch kurz ein paar Worte zu dieser Rute, wenngleich keine Reiserute.


    Hart Anima
    Vor dem eigentlichen Nightfishing wollte ich noch ein paar Mal den Angelplatz mit dem Jig bearbeiten. Beim ersten Drop ein Hänger, ich habe die Rute vielleicht mit 5-6 Kilo Drag belastet, war dieselbe Einstellung wie an meiner PE5 Jigwrex STC. Ein kurzes Krachen und die Rute brach wie eine Makaroni mitten im Blank in drei Teile. Nichts zu spüren von PE 8. Jetzt würde sie auch in einen Koffer passen, aber eine Rute kann sich das Teil nicht schimpfen.
    Vielleicht ein Montagsprodukt, vielleicht hatte die Rute zuvor irgendwo einen Schlag abbekommen, aber sowas habe ich noch nie erlebt. Ich würde von dieser Rute Abstand nehmen.

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  • Daiwa Saltist 6500h
    Diese Rolle hatte ich für das Popping auserkoren. Deutlich günstiger als die Saltiga aus gleichem Hause sollte sie mir gute Dienste leisten. Für momentan rund 190€ kann man Sie sich aus den USA bestellen. Die E-Spule gibt es für 50$.
    Vor dem Einsatz hatte ich einem neuen Knauf verbaut und dem Schnurlaufröllchen ein Kugellager spendiert. Ebenfalls sollte man die Bremsscheiben gut fetten. Einen Austauch mit Carbontex-Scheiben habe ich noch nicht durchgeführt, da die Bremskraft m.E. ausreichend ist und die Bremse auch feinfühlig und gleichmäßig Schnur freigibt.
    Was gibt es sonst noch zu sagen? Die Übersetzung ist schön hoch und der Schnureinzug pro Umdrehung mit über 1,3 m auch nicht schlecht. So kann man kann den evtl. entstandenen Schnurbogen schnell elimieren.
    Insgesamt macht Sie einen guten Eindruck und auch bei der Wartung kurz nach dem Urlaub konnte ich im Inneren keine Salzrückstände finden. Das Innere ist schnörkellos und macht einen robusten Eindruck. Bin jetzt kein Rollenpapst so wie Wolli, aber ich denke, dass es für den Preis eine vernünftige Rolle ist.


    Shimano Saragosa 20000SW
    Aufgrund meiner wenigen Jigging-Einsätze kann ich nicht wirklich viel zu der Rolle schreiben, habe Sie auch noch nicht geöffnet. Bislang macht sie einen guten Eindruck und offenbarte keine Schwächen. Das wars dann aber auch schon ;)

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  • Daiwa Drillgürtel
    Ich finde er ist sehr angenehm zu tragen, hatte ihn meistens den ganzen Tag um, hat überhaupt nicht gestört und wenn ich ihn brauchte, musste ich ihn nicht erst anlegen.
    Hat im Drill gut geholfen.
    Das einzige Manko ist, dass sich die Naht an der einer Seite zunehmend verabschiedet hat, habe jetzt erstmal beim Händler reklamiert.
    Wenn der neue besser hält, würde ich ihn für Reisen und aktive Angelei empfehlen. Allerdings empfiehlt es sich nicht den Gürtel mit Ruten mit Kreuzabschluss zu benutzen, da die Kanten das Gewebe des Gürtels angreifen.


    Insgesamt also besser als nichts und für Reisen und Spinnfischen durchaus empfehlenswert. Aber an die Funktion und die Langlebigkeit eines vernünftigen Gimbals kommt er nicht heran.


    HPA Popperstore
    60€ nur um Popper und Stickbaits aufzubewahren?!
    Na gut dachte ich, kann im Netz nur Positives finden, dann gönnst du dir das Teil mal.
    Bislang wurde ich nicht enttäuscht. Man kann locker 20 Köder unterbringen, wenn man nicht nur monströse Popper mitnehmen will. Die Verarbeitung ist top, vom Gewicht her auch nicht ganz leicht sind die Köder aber sehr gut aufgehoben und auch für Zange und Kleinkram ist genug Platz. Klar kann man auch alles in eine Alditüte schmeißen, aber wenn man was Vernünftiges haben will, was auch noch in einen Koffer passt, dann gibt es zu diesem Teil keine mir bekannte Alternative. Aber ein Viertel des Koffers ist dann schon fast voll.


    Momoi Hi-Catch Leader in 100lb
    Das 100lb Vorfachmaterial lässt sich gut knoten und ermöglicht ein besseres Köderspiel als steifere Vorfächer. Es ist deutlich günstiger als Fluorocarbon, flexibler und hatte m.E. keine Scheuchwirkung. Natürlich sollte man das Vorfacha auswechseln, wenn es mit dem Riff oder allzu scharfen Zähnen Bekanntschafft gemacht hat. Für mich waren 1,5-2m Vorfach ausreichend, so dass der Knoten nicht aundauernd durch die Ringe muss.


    Cortland Masterbraid
    Habe diese Schnur zum Poppern in 65lb und blau gefischt. Ich bin begeistert, sie war in den USA nicht wirklich teuer und hat mir bislang keine Schwächen offenbart. Die Farbe ist relativ wenig ausgewaschen, das ist mir aber eher wenig wichtig. Sie lässt sich gut knoten, ich habe beim Werfen nur einmal eine kleine Perücke produziert und selbst wenn das Leader am Knoten schon von den Korallen etwas angeraut war, konnte ich an der Hauptschnur keinen Abrieb feststellen. Diese Schnur kann ich empfehlen!


    Fins XS Braid
    Anfänglich von der Rundheit der Schnur und dem Preis überzeugt, hat diese Schnur in der Praxis nicht überzeugen können. Im Gegensatz zu der Cortland Schnur, habe ich bei nur relativ wenigen Würfen mit dieser Schnur erhebliche Probleme mit Luftnestern gehabt. Hab sie glücklicherweise nur für die Uferangelei mit einer Sargus 7000 und einer Sportex Seastar Travel verwendet, aber die Schnur fliegt nach diesem Urlaub von der Rolle. Soviel Ärger hatte ich mit noch keiner anderen Schnur. Vielleicht zum Versenken eines 750 Gramm Bleis in norwegischen Fjorden geeignet, aber m.E. nicht zum Spinnfischen.


    Decoy JS-1 Jigging Hooks
    Hier im Forum auf diese Haken aufmerksam geworden hatte ich mir zusammen mit der Rute einige Haken aus Australien bestellt. Das Besondere ist, dass die Öse inline ist und man somit nur einen Splitring benötigt, um die Köder optimal zu riggen. Allerdings alles andere als ein Schnäppchen.
    Aber mich haben sie überzeugt, es gab eine gute Bissausbeute und selbst nach 20 Fischen war die Hakenspitze noch nadelscharf. Wie vermutlich alle Haken laufen Sie an, aber die Asari Haken haben im Vergleich deutlich schneller Rost angesetzt.
    Eventuell sehr vergleichbar sind die OMTD OH-2100 Haken, aber dazu kann ich nichts sagen.


    Calcutta Technical Fishing Shirt
    Bei Oli hatte ich mir dieses Shirt bestellt, weil ich ein Shirt haben wollte, das angenehm zu tragen ist, aber gleichzeitig auch gut vor der aggressiven Sonne schützt.
    Beides hat sich mit dem Kauf erfüllt. Die Sonne war ohne Chance, es trägt sich sehr angenehm und es kann viel Luft zirkulieren. Darüber hinaus reicht es, wenn man es nach dem Fischen mit etwas Duschgel oder Waschmittel ordentlich mit der Hand wäscht. Der Fischgeruch ist weg und man kann nächsten Tag quasi ein frisches Hemd anziehen, denn es trocknet sehr schnell, was ebenfalls sehr angenehm ist, wenn es zwischendurch mal regnet.
    Das einzige was auch nach der Maschinenwäsche nicht rausgeht, sind die Moosgummiflecken unter dem rechten Arm, die die neue Rute verursacht hat.
    Aber in meinen Augen insgesamt ein sehr gutes Anglerhemd.


    Knoten
    Zum Tackle war es jetzt das Wesentliche, aber da neben dem Tackle auch die Knoten sehr wichtig sind, gehe ich noch ganz kurz auf die verwendeten Knoten ein. Was nützt einem der beste Köder, wenn der gleich beim ersten Wurf besonders weit fliegt, nur weil der Knoten nicht hält.
    Zur Verbindung zwischen multifiler Hauptschnur und monofilem Vorfach kam der FG Knot zum Einsatz. Bei Youtube gibt es ein paar Videos die verschiedene Herstellungsverfahren zeigen. So schwer ist das nicht.
    An das Ende des Vorfachs habe ich meistens einen Solid Ring geknotet, woran ich dann mittels Sprengring die Köder montierte. Empfehlung hier ist der Palomar. Schnell, einfach und effektiv.
    Natürlich hat jeder seine Lieblingsknoten, aber diese beiden haben für mich sehr gut funktioniert.

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  • Ich will mich nochmal bei alles Boardies bedanken die direkt oder auch indirekt auf meine Tackle Auswahl Einfluß genommen haben. Ich habe diesem Board viele nützliche Hinweise entnommen und hoffe mit diesem Beitrag ein wenig zurückgeben zu können. :thumbup:


    Ich wünsche euch schonmal allen ein gutes neues Jahr und hoffe, dass dieses Board weiterhin als gute Informationsquelle für alle Interessierten zur Verfügung steht und dass alle ein friedliches Miteinander ausüben! :D


    TL,
    Benjamin

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