USA 2013 - Bluefintuna, Striper und Bluefish mit der Spinnrute!

  • Moin zusammen,


    im folgenden möchte ich mit Euch an dieser Stelle nocheinmal einen kurzen Reisebericht von einem meiner diesjährigen und sicherlich ganz besonderen Angelabenteuer teilen.


    Ende Juli war es endlich soweit. Ein von langer Hand geplanter "Kurzurlaub" zusammen mit meiner besseren Hälfte und zwei Freunden in den USA stand an.
    Mit dem Flieger ging es in Richtung Boston und von dort aus mit dem Mietwagen weiter nach Cape Cod.


    Etwas Erholung stand auf dem Plan, ungezwungenes Angeln auf Striped Bass, Bluefish und vielleicht mit einer Chance auf den "Endgegener" an der Spinnrute - den Blauflossenthun.


    Ein Telefonat mit unserem Guide für den ersten Tag machte klar, dass hier die Erholung etwas kurz kommen sollte. Treffpunkt 3:00 Uhr morgens am Anleger!


    In stockfinsterer Nacht ging es hinaus durch das endlose Inlet. Als die Sonne am Horizont erschien, glitten wir bereits auf offener See den Thunfischplätzen entgegen. Dort angekommen begrüßten uns bereits einige Buckelwale, die sich an den in Unmengen vorkommenden Sandaalschwärmen die Bäuche füllten. Ein Gänsehautgefühl wie inmitten vom Jurassic Park machte sich breit und eine unglaubliche Spannung lag in der Luft. Leider suchten wir die Thune an diesem Morgen vergeblich, auch konnte keines der anderen Boote einen landen.



    Den Nachmittag verbrachten wir damit den Stripern nachzustellen. Bereits beim ersten Stopp fing mein Kumpel Ralf einen dieser herrlichen "XXL-Wolfsbarsche" mit Streifen und es sollten noch einige weitere folgen. In den nächsten Tagen darauf konnten wir Striper bis 36lb überlisten. Es gab teilweise Doppeldrills, immer wieder mischten sich einige Bluefish mit ins Getümmel und sorgten so für genügend Abwechslung. Wobei die Fischerei mit Lighttackle schon etwas ganz Besonderes ist. 4000er Rollen und etwas leichtere Hechtspinnruten garantieren für höchsten Funfaktor und die Fische sind einfach bildschön!



    ... doch da war doch noch was! Tag 2 begann ebenso wie der erste, nur waren nicht ganz so viele Wale unterwegs. Überall kochte das Wasser von den vielen Sandaalschwärmen, Heringen und Makrelen. Eine halbe Stunde bereits warf ich immer wieder den Stickbait im Heringsdekor ins Wasser - ohne Erfolg. Dann kurzer Köderwechsel auf anraten des Guides und schon beim dritten Wurf mit dem neuen Köder gab es einen riesigen Schwall dort wo mein eigens für diese Angelei handgebauter Stickbait unter der Oberfläche verführerisch seine Bahnen zog. Noch während ich laut aufschrie: DA, TUNA!!! riss es mir die Spinnrute nach vorn und ich konnte mit ein par kräftigen Anhieben kontern. Irgendwie konnte ich es gar nicht fassen, der Jubel, die Freude endlich den Fisch auf den ich solange gewartet hatte an der Angeln zu haben und zugleich die Zweifel. Sitzt der Haken? Wie groß ist er?



    Anfangs schwamm der Fisch nach einer kurzen Flucht recht gut mit und kam auf's Boot zu. Alle dachten an einen kleinen Vertreter seiner Art, doch dann zeigte er was in ihm steckte. Ein, zwei rasante Preschfluchten und stures Bohren in der Tiefe machten klar, dass hier nicht ich den Ton im Ring angebe. Ich fühlte mich wie plötzlich wie in einem UFC-Fight!


    Geschickt steuerte unser Captain das Boot um immer einen perfekten Winkel zum Fisch zu bekommen.
    Nach kurzer Zeit musste ich ersteinmal meine Jacke loswerden, die ich noch während der Aufwärmwürfe am Morgen getragen hatte, danach folgten die Handschuhe und nach einer halben Stunde musste sogar die Mütze vom Kopf.
    Die anfängliche Euphorie wich so langsam der Gewissheit, dass das ein ganz anderess Kaliber als jeder 50kg GT sein muss und der Ausgang des Drills war äußerst ungewiss. Nach etwas mehr als einer Stunde unter Volllast war die Luft fast raus. 3x hatte ich meinen Kontrahenten bis zum Vorfach gebracht, doch immer fehlten die letzten 1-2 Meter bis zum Gaff und zur Erlösung. Nach 1h und 20 Minuten war es dann soweit, unser Guide konnte den Fisch gaffen und mit der Schwanzschlinge am Boot fixieren - K.O. für beide Kämpfer!



    Zum Jubeln fehlte mir fast die Kraft und begreifen konnte ich die Erlebnisse der vorangegangenen 80 Drillminuten eh noch nicht. Erst als wir den Fisch gemeinsam ins Boot wuchteten wurden mir die tatsächlichen Ausmaße bewusst.



    73" lang und 230lb schwer, wie sich später im Hafen herausstellte, waren die Traummaße dieses Fisches und weit mehr, als ich jemals zuvor zu träumen gewagt hätte.
    Mein Rücken sollte mich noch die kommenden Tage an den Drill erinnern. Ich war bestimmt um 20 Jahre gealtert, aber trotzdem der glücklichste Mensch auf Erden.


    In den nächsten Tagen hatten wir leider, bedingt durch dichten Nebel, keinen Erfolg mehr auf Thune. Schon blöd, wenn man nur 50m Sichtweite hat und die Fische auf Sicht anfahren muss. Dafür war die Angelei auf Striper und Bluefish wie eingangs beschrieben umso erfolgreicher.


    Wer ebenfalls einmal die Herausforderung sucht und den Gedanken hegt solche Fische komplett ohne Hilfsmittel wie Stuhl oder Harness fangen zu wollen, der sei gewarnt. Nur wer höchst körperlich fit ist, wird den Ringkampf mit den Giganten der Meere bestehen. Auf all diejenigen, die verrückt genug sind es zu probieren, wartet ein Abenteuer ganz besonderer Güte und mit ungewissem Ausgang.


    Ich für meinen Teil jedenfalls habe meinen Endgegner gefunden und verneige mich in Demut und Respekt vor diesen einzigartigen Fischen.


    Falls Ihr Interesse an einer derartigen Tour haben solltet, dann könnt Ihr mich gern diesbezüglich kontaktieren:
    - per PN oder
    - e-Mail an robert@getawaytours.eu


    http://www.getawaytours.eu

  • Das geht runter wie ÖL
    Danke für den Tollen Bericht


    :applaus: :applaus: :applaus:

  • Dieses Thema enthält 10 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.

Big-Game Partner

PE12


PecheXtreme


Getawaytours


Jigabite



Jupiter Sunrise Lodge


Big Game Fischen Kroatien


GT-Fishing.com